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Jugendliche Subkulturen

Читайте также:
  1. DROGENKONSUM VON DEN JUGENDLICHEN
  2. KRIMINALITÄT UNTER DEN JUGENDLICHEN

 

Übung 1. Man sagt: «Jede Generation hat ihre eigene Kultur. Ältere Leute können es nicht verstehen: sie glauben, dass die Röcke von Mädchen zu kurz oder zu lang sind». Sind Sie damit einverstanden?

 

 

Übung 2. Was fällt Ihnen ein, wenn Sie den Begriff «Jugendliche Subkulturen» hören?

Übung 3. Da sind die Definitionen des Begriffes «Subkultur». Formulieren Sie Ihre eigene Definition dieses Begriffes.

Der Begriff der Subkultur («Unterkultur») ist ein seit den 1940er Jahren in der Soziologie verwendeter Terminus, mit dem eine bestimmte Untergruppe der sozialen Akteure einer Kultur beschrieben wird, die sich im Hinblick auf zentrale Normen deutlich von der „herrschenden“ Kultur abgrenzen. Eine völlige Abgrenzung, also eine den herrschenden Normen diametral gegenübergestellte soziale Gruppe wurde von Soziologen (vor allem seit den Protestbewegungen der 1960er Jahre) häufig als «Gegenkultur» (counterculture) bezeichnet. Umgangssprachlich werden beide Begriffe häufig synonym verwendet.

In der Soziologie dient das Konzept der Subkulturen zur Beschreibung und Erklärung folgender Phänomene:

a) abweichendes Verhalten vom «mainstream»; b) charakteristische Eigenschaften und Verhaltensformen gesellschaftlicher Gruppen; c) zeitgenössische Wertorientierungen und Lebensstile; d) Definitionen von Subkulturen; e) die Rückschlüsse über die Intensität der Bindung der Mitglieder sowie die Position zu den herrschenden Wertmaßstäben zulassen: Image: äußeres Erscheinungsbild, Musik, Kleidung; Haltung: körperlicher Ausdruck, Körpersprache; Jargon: spezielles Vokabular oder Slang («Codes»).

 

 

Übung 4. Warum identifizieren sich Jugendliche mit Subkulturen?

 

 

Übung 5. Sind Subkulturen wirklich etwas «anderes» oder sind sie völlig normal?

 

 

Übung 6. Machen Sie sich mit den Texten bekannt! Welche Aussagen des Textes könnten Sie aus Ihrer eigenen Erfahrung bestätigen?

 

JUGENDLICHE SUBKULTUREN IN DER BUNDESREPUBLIK

 

Die folgende Darstellung ist natürlich sehr grob und lückenhaft; es fehlen z.B. Autonome und Skinheads. Allerdings geht es nicht um eine Auflistung von Moden und Freizeit-Stilen (Biker, Skater, Emos...), sondern um einige Wendepunkte im Verhältnis von Jugendlichen zu Erwachsenen und Staat. Kommerzialisiert wird seit spätestens den 50er Jahres jede jugendliche Subkultur, seit spätestens 1990 auch nicht mehr mit Verspätung, sondern bei Techno sofort, bei Hip-Hop in Deutschland sofort. Man sollte also die Unterscheidung in «nur / schon kommerzialisiert», «Möchte gern-...» und «echt» aufgeben.

 

HALBSTARKE 1948 - 1960

 

Wirtschaft, Politik: Wiederaufbau, Regierung Adenauer (CDU) von 1954-1963, «Wirtschaftswunder»: sinkende Arbeitslosigkeit (bis 1970 auf 0,7%), Wachstumsraten zwischen 5% und 12%, Integration der BRD in die NATO öffentliche Ausdrucksformen, Gruppenstile: Jeans, Lederjacke, Nieten, Ketten, Plaketten, Mopeds («Kreidler Florett»); Elvis Presley: Jail-House-Rock; Bill Haley: Rock around the Clock; männlich orientiert Grundpositionen; Verhältnis zu früheren Subkulturen, zu Erwachsenen und Staat: Abgrenzung von den Ausdrucksformen der Erwachsenen (Musik, Kleidung...). Dass man ausgerechnet durch brave Pflichterfüllung Erfolg haben sollte, hatte sich bei der Generation der Eltern gründlich blamiert; daher die Halbstarkenkrawalle (siehe dazu auch mannigfaltige Details in einem Buch von Sebastian Kurme: Halbstarke..., Seite 206 ff); Kampf um die Anerkennung der Jugend als eigener Gruppe und Phase; «Wir wollen unser eigenes Leben haben!» Dabei aber keine Ablehnung eines künftigen Lebens als normale Erwachsene, z.B. noch keine Mädchen- und Frauenemanzipation.

HIPPIES, ALTERNATIVE 1965 – 1975

 

Wirtschaft, Politik: erste Wirtschaftskrisen (Kohle): Einbruch der Wachstumsrate 1967 auf -0,1%, aber 1968 wieder bei +7,5%, Anstieg der Preise im 1. Ölpreisschock auf 7% (1973) und 7% (1974), Anstieg von Löhnen und Gehältern um 11% (1974); Regierungskoalition aus SPD und CDU 1966 - 1969, Regierung Brandt (SPD) 1969 - 74, Wahlrecht von 21 auf 18 Jahre herabgesetzt (1970), Notstandsgesetze, Studentenunruhen; Vietnamkrieg öffentliche Ausdrucksformen, Gruppenstile: feminin, indisch, indianisch; langes unfixiertes Haar auch für Jungen; Wohngemeinschaften, Haschisch, LSD. Die ersten: The Pranksters («Witzbolde») 1964/65 in den USA, Jimi Hendrix: Hey Joe, The Beatles: Magical Mystery Tour; The Grateful Dead, frühe Live-Mitschnitte. Grundpositionen; Verhältnis zu früheren Subkulturen, zu Erwachsenen und Staat: «Make Love not War», «Flower-Power»: Ablehnung des Lebens der Erwachsenen; z.T. Widerstand gegen Politik und Staat; positive Utopien; «Durch unsere Lebensweise würde die Welt besser werden».

 

PUNKS 1976 – 1983

 

Wirtschaft, Politik: 2. Ölpreisschock 1980, Rezession: Wachstumsraten zwischen plus-minus 1 Prozent 1980, '81, '82, seitdem (bis heute, 2003) steigende oder hohe Arbeitslosigkeit: 7% - 12%, Jugendarbeitslosigkeit, Preisentwicklung 1981 = 6,3%; Regierung Schmidt SPD/FDP, Regierung Kohl CDU/SPD ab 1982.

Herbst 1977: Ermordung des Bankiers Jürgen Ponto durch die RAF, Hanns-Martin Schleyer (Präsident der deutschen Arbeitgeberverbände und Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie) wird von der RAF entführt), Entführung einer Lufthansa-Maschine durch arabische Terroristen, Befreiung der Geiseln (Urlauber) durch deutsches Sonderkommando (GSG 9), als Folge werden drei führenden deutschen RAF-Leute (Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Jan-Carl-Raspe) tot in ihren Gefängniszellen aufgefunden, Schleyer von der RAF ermordet, «Rasterfahndung».

Öffentliche Ausdrucksformen, Gruppenstile: Sex Pistols: Anarchy in the UK, DAF, Einstürzende Neubauten, KFC, Mittagspause, Liebesgier, Mania D., Fehlfarben, Der Plan, Abwärts, Die Krupps. Scharf davon zu trennen ist die Neue-Deutsche-Welle: Ideal, Extrabreit, Trio, Nena... Diese Bands und diese Musik wurde von den Punks der ersten Generation wegen ihres Bezuges auf Spaß, Harmlosigkeit und Einverständnis mit dem Lauf der Dinge heftig abgelehnt.

Grundpositionen; Verhältnis zu früheren Subkulturen, zu Erwachsenen und Staat: «No future», «Null Bock»; Das Beharren auf unbedingter Geltung der eigenen Autonomie - auch gegen sich selbst, gegen alle Tabus: Schulabbruch, Wohnung im Keller, Verweigerung der üblichen Vorgaben für Rockmusik (Melodie) und Instrumente, Ablehnung von «Verschnörkelung», Ablehung von konventioneller (auch Hippie-) Kleidung und Schmuck, Äußerung eigener Wut und Kraft (Buttons), Rücksichtslosigkeit gegen sich selbst (Sicherheitsnadeln und Rasierklingen als Schmuck, Selbstverletzung), gegenüber anderen Subkulturen, gegenüber «falschen» Punks oder «falschem» Punkrock (Bandauftritte als Schlägerei); Emanzipation der Mädchen; auch sprachliche Autonomie (deutsche Texte wegen Verständlichkeit). Aus dem Kult der Tat («straight» satt «lasch») teilweise Übergang zu Rechtsradikalismus als Pose (DAF) oder im Ernst (Skinheads); meist aber links-anarchistisch orientiert.

TECHNO UND HIP HOP

SEIT ETWA 1990

Wirtschaft, Politik: Auflösung der UdSSR, 1990 Anschluss der DDR an die BRD, anhaltende Massenarbeitslosigkeit in Deutschland um oder über 10%, 1993 Einbruch der Wachstumsrate auf -2,4%, 1998 Etablierung der Grünen als Regierungspartei.

Deutschland und Frankreich sind die führenden EU-Staaten und entwickeln zugweise eine antiamerikanische Politik.

Techno und Hip Hop stehen ziemlich konträr zueinander und haben eigentlich nur die Zeit gemeinsam.

Öffentliche Ausdrucksformen, Gruppenstile: Hip Hop entstand in den 70er Jahren in den Ghettos der US-Metropolen als Straßenkultur. Elemente des Drogenhändler-, Banden- und Gefängnislebens werden zitiert und fantasievoll verwendet in Kleidung (zerrissene, übergroße Kleidung, keine Schuhbänder, Kapuzen), Tanz (Breakdance), Musik (Rap: rhythmischer, gereimter Sprechgesang; Stimme als Geräuschimitation; scratchen: enorme Präzision und Geschicklichkeit im Umgang mit (zunächst) Analogplattenspielern als neuartigen Musikinstrumenten) und sonstiger Kunst (Graffiti). Hip Hop war zunächst der Lebensstil der Aussortierten, die aufsteigen wollten (siehe unten der Brief). Der Wille zum Aufstieg per Kunst äußerte sich im Hereintragen von Konkurrenz - als Spaß («Battle») oder aggressiv (man könnte einmal dem Streit von 2004 zwischen Bushido und Fler nachsteigen). Das Aufsteigermotiv hat sich schon seit einigen Jahren verselbständigt zur Demonstration, dass man diesen Aufstieg geschafft habe: Vorführung von Reichtum ("bling", teure Autos), jedenfalls in der «Gangsta-«oder» «Aggro»-Variante Verachtung für alle, die den Sieg in der Konkurrenz angeblich nicht schaffen: Frauen, Ausländer, «Neger» - oder ihn nicht verdienen: «Gymnasiasten». Diese Verachtung äußert sich in Texten, die Schmerz und Gewalt genussvoll in derber und obszöner Sprache vorführen. Hip Hop ist in diesem Segment männlich, sexistisch, chauvinistisch orientiert. Wer diesen Link für einen krassen Ausreißer hält, der liest eben diesen hier: ein schönes Beispiel, wie Aggressivität einerseits zur Pose wird, andererseits ab und zu auch durchaus praktiziert wird (man muss nur nach dem ersten Angeklagten googlen).

Techno: Mit seiner Glück- und Tanzseligkeit, auch in der bunten Kleidung, deutliche Anklänge an die Hippiekultur; Techno demonstriert(e) mit der «Loveparade» und den entsprechenden Parolen (z.B. «One world, one future») den Willen zum Genuss, zu Hedonismus (auch durch Drogen wie Extasy, eine Musikrichtung heißt z.B. Trance). Techno ist eher weiblich orientiert, der Gestus der aggressiven Konkurrenz ist Techno fremd.

Grundpositionen; Verhältnis zu früheren Subkulturen, zu Erwachsenen und Staat: Hip Hop: Ich (nicht: wir!) habe Erfolg, und zwar auf meine Weise, nach meinen Regeln (d.h. «cool»). Techno: Gemeinsam die Freizeit genießen. Beide Subkulturen grenzen sich nicht von den Normen und Werten der Gesellschaft ab (anders als Hippies und Punks), Hip Hopper führen z.B. ein erstaunlich spießiges Privatleben (wohnen bei Muttern, Kinder; siehe auch unten den zweiten Brief), insofern sind sie in einigen Elementen mit den Halbstarken vergleichbar.

Analytisches Material zum Hip Hop: ein Artikel aus der «Zeit» von 2005 zur Aggressivität von Aggro etc. - der «Spiegel» über Rechtsnationalismus bei Fler – zur Indizierung (BPjM) von Bushido- und Sido-Songs – die Bundesprüfstelle für jugendgefährende Medien (BPjM) über den Umgang mit jugendgefährdenden Hip-Hop-Texten.

GOTHS

 

Sie sind keine Ankömmlinge…

Große geschminkte Augen auf weißem vom Puder Gesicht, schwarzes zerrauftes Haar und schwarze Kleidung. Ein normaler Mensch nennt sie Satanisten, aber für sich selbst haben sie einen anderen Name gewählt…

Die Gothic-Kultur ist eine vielseitige Subkultur, die ab Anfang der 1980er Jahre stufenweise aus dem Punk- und New-Wave-Umfeld hervorging und sich aus mehreren Splitterkulturen zusammensetzt.

Sie existierte in den 1980er und 1990er Jahren im Rahmen der Dark-Wave-Bewegung und bildete bis zur Jahrtausendwende den Knotenpunkt der sogenannten Schwarzen Szene.

Die Anhänger der Gothic-Kultur werden länderübergreifend als Goths bezeichnet, obgleich diese Bezeichnung innerhalb der Szene eher selten Anwendung findet. Die Zugehörigkeit einer Person zur Gothic-Kultur ist unabhängig von Glauben, Konfession und Religionszugehörigkeit. Goths beschäftigen sich in Grundzügen mit dem Thema Religion und ziehen individuelle Schlüsse, wodurch eine nähere Bestimmung nicht möglich ist. Bei manchen Goths herrscht eine Sehnsucht nach den Ursprüngen des Glaubens und dem Heidentum vor.

Einerseits werden diese Symbole als Provokationsmittel verwendet und andererseits- als Ausdruck von Kirchen- und Religionskritik. Ein weiterer bedeutsamer Treffpunkt und Aufenthaltsort für Goths ist der Friedhof.

Im 19. Jahrhundert waren Friedhöfe nicht nur Begräbnisstätten und Sammelstellen, sondern öffentlich und gern besuchte Plätze, die von ihren Besuchern als Orte der Meditation und mentalen Sammlung aufgesucht wurden. Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich der Friedhof zu einem tabuisierten Ort.

 

PARKOUR

 

Parkour ist eine Sportart, bei der die effiziente, schnelle und elegante Fortbewegung durch den urbanen und natürlichen Raum ohne Zuhilfenahme von Hilfsmitteln im Mittelpunkt steht.

Das Zielvon Traceuren, wie die Aktiven in der Parkour-Szene genannt werden, besteht darin, gebaute und/oder natürliche Hindernisse zu überwinden. Die Ursprünge von Parkour sind in einer alten Ausbildungsmethode des französischen Militärs zu finden, nämlich in der «méthode naturelle». Diese bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts von George Hébert entwickelte Methode, sollte der effizienten und schnellen Überwindung von Hindernissen in unwegsamen Geländen dienen.

Raymond Belle, ein Veteran der französischen Armee in Vietnam entwickelte «méthode naturelle» und gab seine Kenntnisse an seinen Sohn David Belle weiter. Parkour entstand schließlich, als der Jugendliche David Belle mit seiner Familie Ende der 1980er Jahre in einen Vorort von Paris zog.

Anfang der 1990er Jahre schloss sich David Belle mit einigen Gleichgesinnten zusammen und gründete die Gruppe «Yamakasi».

Weit gefasst reicht die Altersspanne der in der Parkourszene Aktiven von etwa 11 bis 40 Jahren. Die Altersgruppe zwischen 15 bis 25 Jahren bildet den zahlenmäßig größten und lebhaftesten Anteil an der Szene.

Wie in den meisten urbanen Bewegungssportarten mit erhöhtem Verletzungsrisiko (wie z.B. dem Skateboarding oder Inlineskaten) ist der Anteil der Mädchen und jungen Frauen in der Parkourszene sehr gering. Im Parkour sind Ausrüstungsgegenstände und Hilfsmittel (abgesehen von gut sicherem Schuhwerk) nicht notwendig. Somit sind kaum finanzielle Aufwendungen notwendig, um sich in der Szene zu engagieren, so dass prinzipiell.

Für die Parkourszene lassen sich (aktuell noch) kaum eine Handvoll Symbole benennen. Zwar bringen sportliche Notwendigkeiten eine gewisse Kleiderordnung mit sich, die sich durch Ansprüche an eine ausreichende körperliche Bewegungsfreiheit erklären lässt. Zum Standard-Sportdress der Traceure gehören (deshalb) gut sitzende stoßabsorbierende Schuhe mit einer griffigen Sohle, meist lange Trainingshosen und locker sitzende Shirts. In Einzelfällen werden zur Vermeidung von Abschürfungen Handschuhe getragen – und auch Schweißbänder sind ein verbreitetes sportmodisches Accessoire: Beide Kleidungsstücke gehen jedoch wohl kaum als szenespezifische Symbole oder gar als Indikatoren für eine Szenezugehörigkeit durch.

Man transportiert verschiedene Bewegungsabläufe noch aus dem klassischen (Geräte)Turnen, so wurden nun zunehmend Formen aus der Akrobatik, dem Bodenturnen, verschiedenen Kampfsportarten und sogar Tanzformen integriert. Auf diese Weise entwickelten sich verschiedene Richtungen im Parkour, so dass sich verschiedene Strömungen etablierten.

Parkour ist ein Lebensstill und eine Philosophie. Parkour stellt in diesem Sinne eine Projektionsfläche dar, auf die Akteure ihre eigenen Vorstellungen, Haltungen und Präferenzen vor dem Hintergrund eines grundlegenden Wertekanons projizieren können.

DIE MODS

 

«In the early sixties a lifestyle evolved for young people that was mysterious, exciting and fast-moving. It was directed from within and needed no justification from without. Kids were clothes-obsessed, cool, dedicated to R&B and their own dances. They called themselves «Mods» (Richard Barnes, 1979).

Die ersten Mods kamen aus sicheren Mittelklassefamilien. Die Anfänge der Bewegung sind auf 1959 zu datieren. Anfangs gab es keinen speziellen Look oder eine Gruppierung, die Mods genannt wurden, lediglich eine geringe Anzahl von Leuten, die gerade zu «Kleidungs-Besessen» waren.

England war zu jener Zeit in der Blüte der Traditional Jazz (Trad) Begeisterung. Jene modebewussten jungen Männer interessierte dieser aber nicht. Sie identifizierten sich mit Modern Jazz und seinem neuen, sauberen und weichem Image. Es war ihre Modern Jazz Neigung und das Interesse an «schwarzer Musik» (Rhythm & Blues), nach der sie sich selbst benannten – «Modernists». Nach und nach wurden die Modernists zu einem kleinen Kult – Mods. Die Mods trugen Italien Look Anzüge, Strickjacken, «Fred Perry» Shirts (Tennis Shirts). Darüber, über dem Anzug, trug man häufig einen Parka. Die Frisuren waren kurz, ordentlich und glatt.

Die Mode der Mädchen war für den Mod Look ebenso wichtig. Aber diese Mode war ziemlich unattraktiv. Das Gesicht musste makellos aussehen. Die Modernist-Mädchen trugen Männerhosen, flache Schuhe, kurze Haare und formlose Kleider und Pullover. Die Mädchen wurden maskuliner.

 

EMO

 

Emo bezeichnet ursprünglich ein Subgenre des Hardcore-Punk, auch Emocore genannt, das sich durch das stärkere Betonen von Gefühlen wie Verzweiflung und Trauer sowie durch die Beschäftigung mit gesellschaftlichen, politischen und zwischenmenschlichen Themen auszeichnet. Ungefähr seit dem Jahr 2000 wird mit Emo auch ein jugendkulturelles Modephänomen bezeichnet, das mit dem gleichnamigen Musikstil nur mittelbar in Verbindung steht.

Die Definition gestaltet sich von Emo schwierig, weil die Genre-Bestimmung und die daraus resultierende musikalische Einteilung innerhalb der Hardcore/Punk-Szene – zumindest in den Anfangstagen – nicht in diesem Maße vorhanden war. Viele sehen den Begriff gleichnamigen Musikgenre angehören als einen von außen hineingetragenen Musikbegriff für eine Art von Musik, die so gar nicht abgrenzbar ist. Ein zusätzliches Problem der Abgrenzung ist das seit Beginn der 2000er Jahre entstandene Modephänomen. Dieses bezieht sich auf bestimmte Haarschnitte und Kleidungsstücke, die ursprünglich von bestimmten, dem Genre assoziierten Bands getragen wurden. Mit diesem Stil werden heute allerdings zumeist Bands in Verbindung gebracht, die zumindest im engeren Sinne nicht dem gleichnamigen Musikgenre angehören.

Als Ursprung von Emo gilt die sogenannte Washington D.C.-Hardcore-Punk-«Schule», die neben den Westcoast-Gruppen und später dem New York Hardcore als die wichtigste und stilbildendste in der Hardcore-Bewegung gilt. Bands wie Minor Threat, Government Issue oder auch die frühen Bad Brains prägten den Hardcore-Punk aus Washington.

Auch in Deutschland taten sich zunehmende inhaltliche Zweifel an gängigen subversiven Politstrukturen auf, die dann auch ihr kulturell-musikalisches und identitäres Ventil suchten und in Emo als Ausdrucksweise fanden. Charakteristisch sind: ein schwarz (vereinzelt auch platinblond) gefärbter, meist gescheitelter Pony, Röhrenjeans, enge T-Shirts, Arm- oder Schweißbänder, Buttons, Sportschuhe, dunkel geschminkte Augen (bei beiden Geschlechtern) sowie Nietengürtel und Hornbrillen, enge Pullover, Westen, Cordhosen, Hemden, Worker-Jackets und Lederschuhe die vorherrschenden Kleidungsstücke [13].

 

 

Übung 7. Lesen Sie das Interview mit einer Anhängerin der Gothic-Szene. Warum Kat eine Vorliebe für die so genannte schwarze Szene hat, wollte Vitamin. de genauer wissen.

 

AM ANFANG WAR ES NUR PROVOKATION

 

Katharina Dobrodonova ist eine Anhängerin der Gothic-Szene. Die 21-Jährige kommt ursprünglich aus der sibirischen Stadt Kemerowo und lebt seit sieben Jahren in Deutschland.

WER SIND DEINER MEINUNG NACH GOTHS?

 

Goths? Es sind Menschen, die ihre Unzufriedenheit mit der Gesellschaft nach außen zeigen, und zwar mit dem Mittel der Provokation. Meiner Meinung nach hat jeder von uns einen gewissen Dachschaden und ist etwas «aufmerksamkeitsgeil», sonst würde ich ja nicht mit meinem extremen Outfit durch die Straßen laufen. Die inneren Werte der Goths sind kaum zu beschreiben und bei jedem anders. Ich glaube, dass jeder von uns einen ausgeprägten Hang zur düsteren Seite des Lebens hat.

Seit wann bist du auch Goths? Warum hast du dich dafür entschieden?

So klischeehaft es auch sein mag: Ich habe damals, mit 15 Jahren, angefangen schwarz zu tragen, weil ich wegen eines Erlebnisses in tiefe Depressionen gefallen bin. Gleichzeitig interessierte ich mich damals für Esoterik und Religion. Ich hörte Musik von Aphex Twin, Massive Attack oder Dolphin. Ich trug Schwarz, ohne mich jemals als Goth zu bezeichnen, weil das Wort in meinem Wortschatz noch nicht vorhanden war. Die «schwarzen Menschen» gehörten für mich einer Sekte an, mit denen ich keinen Kontakt hatte. Doch sie weckten mein Interesse und später habe ich mich mit ihnen identifizieren können.

Welche Vorurteile gegenüber Goths kennst du?

Oh, da gibt es mehr als genug! Wie zum Beispiel, dass wir in Särgen schlafen und Blut trinken würden, und wir hätten einen Hang zum Sadismus. Das ist natürlich Quatsch. Viele Goths ihrereseits versuchen solche Klischees zu entkräften. Mir ist es egal, was irgendwelche «Normalos» über mich denken.

Ist es wahr, dass Goths sich nach dem Tod sehnen?

Kat lacht. Klar, viele sehen Friedhöfe als etwas Romantisches an und sind vom Tod fasziniert. Ich gehöre sicherlich auch dazu. Aber ich kenne noch keinen einzigen Selbstmörder aus der Szene.

Was willst du mit deinem auffallenden Aussehen zeigen?

Am Anfang war es Provokation. Nun ist es mein Lifestyle. Natürlich zeige ich damit auch meine Zugehörigkeit zur Szene und auch meine linke politische Einstellung.

Was macht man auf Gothic-Partys?

Man macht da absolut normale Sachen wie Bluttrinken und Opfergaben. Nein, Quatsch! Genau das Gleiche wie auf jeder Party: tanzen, trinken, Leute treffen.

Wie soll sich der echte Goth kleiden?

Was man trägt, ist jedem selbst überlassen. Ich finde nur, es sollte schon etwas von Gothic-Ästhetik haben. Es reicht nicht, sich die Lippen schwarz anzumalen oder einen schwarzen Ledermantel zu kaufen. Es muss immer Geschmack haben und eine morbide Ästhetik vorhanden sein [13].

 

 

Übung 8. Machen Sie ein Projekt zum Thema «Jugendliche Subkulturen» und präsentieren Sie es in der Gruppe.

 


Дата добавления: 2015-09-07; просмотров: 1446 | Нарушение авторских прав


Читайте в этой же книге: Uuml;bung 3. Teilen Sie alle Substantive aus der Aufgabe 2 in einige Gruppen ihrer Deklinationsart nach. Tragen Sie sie in folgende Tabelle ein. | JUGEND UND IHRE WERTESYSTEME | PROBLEME ZWISCHEN DEN GENERATIONEN | WANN ELTERN GRENZEN SETZEN MÜSSEN | JUGENDPROBLEME | RAUCHEN | ALKOHOLKONSUM | DROGENKONSUM VON DEN JUGENDLICHEN | KRIMINALITÄT UNTER DEN JUGENDLICHEN | LIEBE UND EHE |
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