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Wollen Künstler den kühnen Alpenjäger, den verläßlichen Bergführer der Alpen, den Tiroler Freiheitskämpfer gegen Napoleon oder den heldenhaften montenegrinischen oder albanischen Krieger, den kraftvollen Alpenjäger des französischen oder italienischen Heeres darstellen, so wird zumeist das Bild eines Mannes dinarischer oder vorwiegend dinarischer Rasse, gelegentlich — nämlich bei heller Haut-, Haar- und Augenfarbe — das eines dinarisch-nordischen oder nordisch-dinarischen Mannes entstehen, ebenso wie das Bild einer dinarischen oder vorwiegend dinarischen Frau, wenn ein Künstler eine ihr Hauswesen tüchtig leitende Bäuerin oder Gasthofwirtin darstellen will.
Die dinarische Rasse ist in ihrem seelischen Verhalten gekennzeichnet durch rauhe Kraft und Geradheit, durch Ehrsinn und ausgesprochene Heimatliebe, durch Tapferkeit und betontes Selbstbewußtsein. Ihr eignet ein lebhaftes Naturgefühl und ein Sinn zu reichhaltiger Ausgestaltung der Umwelt in Haus und Landschaft. Eine gewisse Kühnheit des dinarischen Menschen ist mehr auf körperliche Leistungen gerichtet als auf einen geistigen Eroberungsdrang, wie er innerhalb der nordischen Rasse häufiger ist. Auch lebt der dinarische Mensch mehr in der Gegenwart als der vorausblickende nordische, weshalb sich innerhalb der dinarischen Rasse ein zielbewußter Unternehmungsgeist nicht entfalten kann. Kennzeichnend ist die dinarische Neigung zu jähem Aufbrausen und zu Rauflust, doch auf dem Grunde einer im allgemeinen gutmütig-heiteren, geselligen Veranlagung. Die verhältnismäßig hohe Bestrafungsziffer für gefährliche Körperverletzung im deutschen Südosten muß hauptsächlich dem dortigen Vorwiegen der dinarischen Rasse zugeschrieben werden. Unverkennbar ist die dinarische Neigung zu derbem, etwas ungeschlachtem und lautem Auftreten und einer entsprechenden Geselligkeit, ebenso die leicht erregbare Begeisterungsfähigkeit des dinarischen Menschen, dem überhaupt ein gewisser „Schwung“ in Empfindung und Auftreten eignet, dazu eine gröbere Schlagfertigkeit und anschauliche Sprachgestaltung, nicht selten eine ausgesprochene schauspielerische Begabung, auch eine ausgesprochene Menschenkenntnis mit der Neigung zu einer gewissen „bauernschlauen“ Berechnung der Menschen, besonders ihrer Schwächen. Die dinarische Rasse ist besonders für Tonkunst, vor allem für Gesang, begabt. Nordische Schöpferkraft und dinarische tonkünstlerische Begabung — eine Begabung, welche der nordischen Rasse zwar keineswegs fehlt, in ihr aber nicht so reichhaltig und gleichsam so überströmend wie in der dinarischen Rasse vorkommt —: das Zusammentreffen solcher Erbanlagen hat offenbar am meisten zur Hervorbringung der großen Tonsetzer und Tonkünstler des Abendlandes beigetragen: diese sind zumeist nordisch-dinarische Menschen gewesen.
Дата добавления: 2015-09-03; просмотров: 130 | Нарушение авторских прав
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