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Bedeutung und Gebrauch des Konjunktivs

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  1. Bedeutung und Gebrauch der Kasus
  2. Bildung der Zeitformen des Konjunktivs
  3. Der Gebrauch des Adjektivs im Satz
  4. Der Gebrauch des bestimmten Artikels
  5. Der Gebrauch des Infinitivs. Die Infinitivgruppen
  6. Der Gebrauch des unbestimmten Artikels

§ 156. Die Zeitformen des Konjunktivs werden ihrer Bildung nach in zwei Gruppen eingeteilt: den präsentischen Konjunktiv und den präteritalen Konjunktiv. Zum präsentischen Konjunktiv gehören: das Präsens, Perfekt und Futur, zum präteritalen: das Präteritum, das Plusquamperfekt und der Konditionalis. Diese Einteilung hilft auch die Besonderheiten in Bedeutung und Gebrauch der Zeitformen zu unterscheiden. Die Zeitformen des Konjunktivs unterscheiden sich ihrer zeitlichen Bedeutung nach von den entsprechenden Zeitformen des Indikativs. So dient das Präteritum Konjunktiv stets zur Bezeichnung eines gegenwärtigen bzw. zukünftigen Vorgangs; ein vergangenes Geschehen wird durch das Perfekt und das Plusquamperfekt Konjunktiv bezeichnet. Seiner zeitlichen Bedeutung nach entspricht der Konditionalis I dem Präteritum Konjunktiv und der Konditionalis II dem Plusquamperfekt Konjunktiv.

Der Konjunktiv kann absolut und relativ gebraucht werden. Im selbständigen Satz sowie im Hauptsatz wird er nur absolut gebraucht, im Nebensatz absolut und relativ.

Seiner modalen Bedeutung nach unterscheidet sich der präsentische Konjunktiv recht wesentlich von dem präteritalen.

§ 157. Die präsentischen Zeitformen. Von den Zeitformen des präsentischen Konjunktivs wird nur das Präsens im selbständigen Satz gebraucht. Das Perfekt und das Futur Konjunktiv kommen nur im Nebensatz vor. Das Präsens Konjunktiv bezeichnet einen erfüllbaren Wunsch, einen Befehl, eine Anweisung, eine Einräumung (der optative, imperativische oder heischende Konjunktiv). Es wird gebraucht:

1. zum Ausdruck eines realen, erfüllbaren Wunsches in Losungen sowie in gehobener, pathetischer Rede;

Es lebe der Frieden in der ganzen Welt!

„Lang lebe der König! Es freue sich, |Wer da atmet im rosigten Licht!“ (F. Schiller)

Selim verneigte sich und sprach: „Dein Wille geschehe, o Herr!“ (W. Hauff)

2. zum Ausdruck eines Befehls, einer Aufforderung, die an eine dritte Person (bzw. dritte Personen) gerichtet wird (gleichfalls in der gehobenen, pathetischen Rede);

„Man bind' ihn an die Linde dort!“ (F. Schiller)

Edel sei der Mensch, hilfreich und gut! (J. W. Goethe)

Rette sich, wer kann... (J. R. Becher)

Ihnen allen hatte Henri Barbusse das einfache und große Wort zugerufen: „Man befreie die Menschen, die verfolgt werden, weil sie die Menschen befreien wollen!“ (W. Bredel)

3. zum Ausdruck einer Anweisung, einer Aufforderung, einer Annahme (vorwiegend in der wissenschaftlichen, namentlich technischen Literatur; in Rezepten usw.). Als Subjekt des Satzes tritt in diesem Fall meist das unbestimmtpersönliche Pronomen man auf;

Man mache die Probe mit den angeführten Beispielen. (H. Paul).

Man nehme stets soviel Wasser, daß der Stoff darin schwimmt und von Wasser gut bedeckt ist. (Aus einer Anleitung zum Färben von Stoffen)

Eine Abart des Imperativischen Konjunktivs, gleichfalls in der wissenschaftlichen Literatur sowie in Vorträgen, Reden und dergleichen gebräuchlich, stellt das Verb sein im Präsens Konjunktiv mit dem Partizip II eines transitiven Verbs dar: es sei erwähnt, betont, bemerkt, hervorgehoben usw.

Zum Schluß sei betont, daß eine Ausspracheregelung niemals das Werk eines einzelnen sein kann... (Sprachpflege)

In diesem Zusammenhang sei noch ein Phänomen erwähnt. (F. C. Weiskopf)

Zum Ausdruck einer Annahme in arithmetischen und mathematischen Aufgaben, Theoremen usw. dient gleichfalls das Präsens Konjunktiv des Verbs sein.

Jetzt sei AD eine „Geneigte Ebene“, die man gewöhnlich... „Schiefe Ebene“ nennt. (A. Oettingen)

4. Der Gebrauch des Präsens Konjunktiv zum Ausdruck der Einräumung beschränkt sich auf einige mehr oder weniger erstarrte Wendungen.

,Du mußt das Taschentuch finden, koste es, was es wolle. ' (J. R. Becher)

„Aber wir müssen uns behaupten, komme, was da wolle. “ (J. R. Becher)

(Über den Gebrauch des Perfekts und des Futurs Konjunktiv s. §§ 360 u. 382.)

§ 158. Die präteritalen Zeitformen. Alle Zeitformen des präteritalen Konjunktivs werden im selbständigen Satz gebraucht; sie drücken einen irrealen Wunsch, eine bedingte Möglichkeit, etwas Nichtwirkliches aus. In dieser ihrer Hauptbedeutung entspricht der präteritale Konjunktiv (und nur der präteritale!) dem russischen сослагательное наклонение. Vgl.:

Hätte er wenigstens eine Decke, um sich einzuwickeln. (W. Bredel) Было бы у него по крайней мере одеяло, чтобы укутаться.

§ 159. Das Präteritum und das Plusquamperfekt Konjunktiv dienen zum Ausdruck eines irrealen Wunsches (der optative Konjunktiv). Solche Sätze nennt man irreale Wunschsätze. Ihrer Form nach gleichen sie Nebensätzen mit der Konjunktion wenn (bzw. wenn doch (daß), daß doch) oder einem konjunktionslosen Nebensatz. Der Unterschied im Gebrauch des Präteritums und des Plusquamperfekts ist ein zeitlicher. Das Präteritum bezeichnet einen irrealen Wunsch, der sich auf die Gegenwart bzw. die Zukunft bezieht. Vom Standpunkt des Redenden ist solch ein Wunsch unerfüllbar, objektiv ist aber dessen Erfüllung oft nicht völlig ausgeschlossen.

Walter dachte: Wenn das Mutter in Hamburg wüßte! (W. Bredel)

Jaja! Ein Mensch ist er. Ein großer, ein wirklicher Mensch! Oh, wären doch alle Menschen so wie er! (W. Bredel)

O, daß sie ewig grünen bliebe, |Die schöne Zeit der jungen Liebe! (F. Schiller)

Das Plusquamperfekt bezeichnet einen irrealen Wunsch, der sich auf die Vergangenheit bezieht und deshalb vollkommen irreal ist.

„Wenn das Ihr seliger Herr Großvater noch erlebt hätte! (J. R. Becher)

„Gymnasiast“, bekam ich in der darauffolgenden Zeit so häufig zu hören, daß ich mir wünschte: ach, war' ich nur in der Volksschule geblieben! (J. R. Becher)

Beachten Sie die Stellung des finiten Verbs in den irrealen Wunschsätzen.

Anmerkung. In der Umgangssprache wird in den irrealen Wunschsätzen zuweilen auch der Konditionalis I gebraucht, der hier der Bedeutung und Funktionen nach mit dem Präteritum übereinstimmt.

Franz denkt:,Wenn ich nur immer so weiter radeln könnte, wenn diese Straße nur nie nach Höchst führen würde. ' (A. Seghers)

§ 160. Alle vier Zeitformen des präteritalen Konjunktivs (Präteritum, Plusquamperfekt, Konditionalis I und II) dienen zum Ausdruck einer irrealen bedingten Möglichkeit (der Potentiale Konjunktiv). Das Präteritum und der Konditionalis I bezeichnen einen Vorgang, dessen Verwirklichung vom Redenden als mehr oder weniger unwahrscheinlich empfunden wird.

Ruth?.. Er wußte doch gern, wie sie lebte, wie es ihr ging und — wie sie aussah. (W. Bredel)

So recht vorbereitet war nichts, er würde ganz gerne noch so sechs oder acht Wochen bleiben... (H. Fallada)

In dem allgemeinen Durcheinander und der Aufregung würde sie kaum vermißt werden. (W. Bredel)

Anmerkung. Besonders häufig wird der Konditionalis I von schwachen Verben gebraucht, deren Präteritum mit dem des Indikativs übereinstimmt.

Das Plusquamperfekt Konjunktiv bzw. der Konditionalis II (selten) bezeichnen einen Vorgang, dessen Verwirklichung vollkommen unwahrscheinlich ist; die Möglichkeit der Verwirklichung liegt oft in der Vergangenheit.

Diederich beeilte sich, ihr einen Stuhl zu holen; aber in Wirklichkeit wäre er lieber mit Bück allein gewesen... (H. Mann)

Marcel hätte sich gerne an diesen Gesprächen beteiligt, doch er getraute sich nicht. (W. Bredel)

Das Plusquamperfekt Konjunktiv wird meist gebraucht, wenn im Satz die Adverbien fast bzw. beinahe vorhanden sind.

Fast wäre er an dem Haus, in dem der Weber Emile Burzot wohnte, vorbeigelaufen. (W. Bredel)

Rumpf lachte. „ Beinahe hätte ich den Grund Ihres Besuches vergessen “, begann er von neuem. (B. Kellermann)

Anmerkung. Der entsprechende russische Satz enthält die Negation не; vgl.:

Румпф засмеялся. „Я чуть не позабыл о цели вашего прихода“, — снова начал он.

§ 161. In einigen Fällen haben die Zeitformen des präteritalen Konjunktivs die ihnen sonst eigene Bedeutung der Irrealität nicht. Man gebraucht sie:

1. zum Ausdruck einer Behauptung, die vom Redenden aus Höflichkeitsgründen als eine Annahme, ein Vorschlag hingestellt wird (der sogenannte diplomatische Konjunktiv);

„Es wäre an der Zeit, daß der Gemeinderat unsere Geschicke in die Hand nimmt.“ (W. Bredel)

„Die Ereignisse, die ich Ihnen berichtet habe, dürften für sich sprechen. “ (K. Herrmann)

2. in Feststellungen (häufig mit emotionaler Färbung), in denen der Abschluß einer Handlung als Resultat begrüßt wird (der sogenannte konstatierende Konjunktiv);

„Da wären wir alle beisammen“, bemerkte der Advokat... (H. Mann)

Als er einmal das Buch ganz auf die Knie herabsinken ließ und hinauf in den blauen, sonnigen Himmel blinzelte, sagte er zu sich: Das wären nun dreißig Jahre. (Th. Mann)

Manchmal haben solche Äußerungen einen ironischen Beiklang.

So hätte ich mich dennoch an Goethe festgeschwatzt. (H. Heine)

„Da haben wir uns ja schön hereinlegen lassen“, erzählte er der Hündin Caprice, „da wären wir ja schön hereingefallen. “ (L. Feuchtwanger)

Da hätten wir die Bescherung!

3. im Fragesatz, dessen Inhalt vom Redenden als zweifelhaft und unwahrscheinlich empfunden wird. Häufig gehen solche zweifelnden Fragen in Ausrufe der Verwunderung und des Unwillens über.

Claudia: Räuber wären es gewesen, die uns anfielen? — Mörder waren es; erkaufte Mörder! (G. E. Lessing)

Hinrich Willmers sprang auf. „Was sagst du da? Steeven hätte Carl denunziert?“ (W. Bredel)

(Über den Gebrauch des Konjunktivs in den Nebensätzen siehe die entsprechenden Paragraphen der Syntax.)


Дата добавления: 2015-09-06; просмотров: 229 | Нарушение авторских прав


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