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Der Stil der Alltagsrede

Bereich — Der Verwendungsbereich dieses Stils ist die nichtoffizielle Sphäre: Kreis der Familie, Bekanntenkreis, sowie der sprachliche Umgang mit den Kollegen und mit Unbekannten ohne jegliche offizielle Bindung.

Die Funktion, die die Sprache in diesem Bereich erfüllt, ist eine spontane ungezwungene Verständigung der Menschen, damit mit den Gedanken, Gefühlen, Eindrücken auszutauschen. Ungezwungenheit und Spontaneität als außerlinguistischen Faktoren bestimmen besondere Stilzüge des Stils der Alltagsrede.

Jeder Funktionalstil manifestiert sich durch eine Gesamtheit von Redegenres. Jedes Redegenre ist ein Bündel von festgelegten Genreeigenschaften und Gesetzmäßigkeiten in der Struktur. Aber der Stil der Alltagsrede hat zu viele bewegliche nicht stabile Erscheinungsformen. Das Gemeinsame für alle diese Formen ist Verstöße gegen lexische und grammatische Norm der Sprache, weil die Gesprächspartner jede sprachliche Anstrengung minimisieren. Also man kann in diesem Stil keine Redegenre nennen im üblichen Sinne; man kann eher von einer situativen Ausformung des Inhaltes sprechen: Streit, Unterhaltungsgespräch, Telefongespräch usw. Die schriftlichen Erscheinungsformen sind verschiedene Privatbriefe, Postkarten, Eintragungen ins Tagebuch usw.

Stilzüge:

§ Kürze als Stilzug der Sprachökonomie dieses Stils (nichts Gemeinsames mit der Kürze des Stils des offiziellen Verkehrs)

§ Emotionalität (man fühlt sich ungezwungen, deshalb drückt man alle Gefühle aus)

§ Bildlichkeit (die Tropen, die keinesfalls ein Merkmal der Poetizität; z.B. Schaf, dummes! Als Ausdruck der Unzufriedenheit)

§ Bildhaftigkeit (Anschaulichkeit) neben der Konkretheit der Rede. Der Sender versucht das Wesentliche zu unterstreichen und das Gesprochene anschaulich darzustellen.

§ Die umgangssprachlich gefärbten sprachlichen Mittel bedingen die Nachlässigkeit als einer der wesentlichen Stilzüge des Stils der Alltagsrede, eine gewisse Nichtbeachtung der sprachlichen Norm. In den künstlerischen Werken verwendet man diese sprachlichen Mittel, um die Stilzüge dieses Stils zu stilisieren.

Sprachliche Realisierung:

Phonetische Ebene: die phonetischen sprachlichen Mittel gelten als Ausdruck der Kürze, die Folge der Nachlässigkeit ist:

§ Apokope (e) — Lautabstoßung am Wortende: sag´, glaub´

§ Synkope (e) — Vokalausstoß im Wortinnern: fahrn, drin;

§ Aphärese (e) — Lautschwund im Anlaut eines Wortes: ´ raus, ´ne Puppe;

§ Assimilation (e) — Angleichung des folgenden Lautes an den vorangehenden: gebm, bleim, ham.

§ Elision(e) — Liquidierung eines auslautenden Vokals vor folgendem vokalischem Anlaut: sag´ich.

§ Zusammenziehung (e) — klitische Formen im präpositionalen Bereich: zur Post, aufs Feld, fürn ganzen Tag.

§ Proklise — lautliche Reduzierung vor der vollbetonten Silbe (d´r Vater kam ze´mi)

§ Enklise — lautliche Reduzierung nach der vollbetonten Silbe (geht´r)

Lexische Ebene:

§ Wörter mit der gesenkten Stilfärbung (mit der umgangssprachlichen, saloppen und derben Stilfärbung). Die schlampige Sprach ist Folge der Nachlässigkeit;

§ Abtönungspartikel (ja, aber, halt, mal): sie können die ganze Palette von Gefühlen ausdrücken;

§ Schwammwörter (Allerweltswörter) — Merkmal einer bestimmter sprachlichen Schlamperei: die Wörter wie Ding, Sache, machen, tun usw.

§ Ungenaue Bezeichnungen von Sachverhalten und Personen und ungenaue Maß-, Mengen-, und Zeitbezeichnungen, weil das im Moment nicht wichtig ist (irgendwo, am Tage so und so);

§ Vagheitsindikatoren (неопределенные) werden produziert, wenn man problemhafte Betrachtungen formuliert (denk ich mal, was weiß ich)

§ Die sogenannten Flickwörter, Modewörter, Lieblingswörter, Floskeln (пустые слова) aller Art;

§ Als Lockerheit und Lässigkeit der Alltagsrede sind auch Vulgarismen, Argotismen, Slangwörter, Berufsjargonismen zu vermerken (drücken verschieden Gefühle aus);

§ Fremdwörter (meist Entlehnungen aus dem Englischen)sind typisch für die Jugendsprache;

§ Die Metapher, die nebst dem Vergleich einen Menschen sprachlich repräsentieren (negativ oder positiv), z.B. Schwein, undankbares!

Morphologische Ebene:

spezifische Mehrzahlformen, eigenartige Deklinationsformen der Substantive (Vatern, Muttern), Artikel von Personennamen (im Süden Deutschlands), Nominaladverbien in Form „von was“ (wovon)

Syntaktische Erscheinungen:

§ Einfachsätze

§ Wortfolge (die Satzglieder verlassen ihre normativen Positionen und nehmen Ausdrucksstellungen ein)

§ Interjektionen

§ Ausrufesätze

Verstöße gegen die normative Struktur des Satzes (Elipse, Paranthese), Anakoluth, Aposiopese, Nachträge und andere Erscheinungsformen des Abweichens von syntaktischen Regeln.


Дата добавления: 2015-07-24; просмотров: 351 | Нарушение авторских прав


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Theorie des funktionalen Stils.| Der Stil der Wissenschaft

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