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Stinkiger Mist auf der Straße

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Der Frage geht jetzt in einer Studie US-Wachstumsguru Robert Gordon nach. Wobei am Anfang der Befund des Ökonomen von der Northwestern University steht, dass die Produktivitätszuwächse in der US-Wirtschaft im Grunde seit Anfang der 70er Jahre auffällig nachgelassen haben – trotz IT-Hype und nach Jahrzehnten bis dahin einmalig spektakulärer Sprünge.

Nach Schätzungen wurden die Menschen in den technologisch führenden Ländern Großbritannien und USA von 1890 bis 1972 jährlich 2,3 Prozent produktiver. Das ist enorm – gemessen daran, dass die Zuwächse für die fünf Jahrhunderte davor auf mickrige 0,2 Prozent geschätzt werden. Von 1972 bis heute verlangsamte sich der Zuwachs dann auf 1,3 bis 1,4 Prozent, unterbrochen nur von einer kurzen Episode höheren Wachstums zur Jahrtausendwende.

Wie kann das sein, wo wir ständig hören, wie schnell sich doch heutzutage alles ändert? Gestern noch iPhone 4, heute schon 5. Gordons Antwort: Weil das nichts ist gegenüber dem, was die Menschheit in der vorangegangenen Industrierevolution erlebt hat. Noch 1870 habe es zum Alltag gehört, in dunklen, durch Kerzen und Öllampen verrauchten Häusern ohne Heizung und fließendem Wasser zu leben – da mussten die Frauen jeden Liter an- und wieder wegschleppen. Da gab es in Fenstern keine Scheiben, was freien Durchflug für Keimboten bedeutete. Und da hinterließen Pferde auf den Straßen täglich geschätzte fünf bis zehn Tonnen stinkigen Mist je Quadratmeile. Da wurde man im Schnitt 45 Jahre alt.

All dies änderte sich anschließend innerhalb eines halben Jahrhunderts radikal: dank Elektrizität, Verbrennungsmotoren, fließendem Wasser, Chemie und Kommunikationsmitteln wie Telefon, Fotoapparaten, Radio und Filmen, die wiederum allesamt binnen fünf Jahren vor der Jahrtausendwende erfunden wurden.

Nehme man alle Folgeinnovationen zusammen, vom Auto übers Flugzeug bis zum Antibiotikum, werde klar, warum sich die Produktivitätszuwächse in den Folgejahrzehnten derart beschleunigten, die Lebenserwartung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hochschnellte, so Gordon. Da sei mühsames Schaffen durch Innovationen ersetzt worden. Da habe die Fortbewegungsgeschwindigkeit von drei Meilen pro Stunde zu Zeiten des Pferdebusses auf 550 Meilen in einer Boeing 1958 zugenommen.

Im Vergleich wirkt mancher Fortschritt aus dem IT-Zeitalter menschheitsgeschichtlich wie goldene Badarmaturen. Zumal bei näherem Hinsehen auffällt, dass viele Erleichterungen, die mit Computern einhergingen, schon vor Jahrzehnten ihre Wirkung gezeitigt haben, schreibt Gordon. Der erste Industrieroboter wurde 1961 von General Motors eingeführt. Word und Excel-Sheets haben mühsames Schreiben und Rechnen seit den frühen 80ern ersetzt. Und selbst die Errungenschaften von Internet und E-Commerce waren im Grunde 2005 durch. Seitdem geht es vor allem darum, das Gleiche smarter zu machen, was ökonomisch keine großen Produktivitätsfortschritte mehr mit sich bringt.


Дата добавления: 2015-07-08; просмотров: 163 | Нарушение авторских прав


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