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Sie ist am 27. August 1910 in Jugoslawien als Tochter eines albanischen Bauern geboren und lernte schon früh, was es heißt, arm zu sein, hart arbeiten zu müssen und zu hungern. Mit 18 trat sie in den Orden der irischen Loreto-Schwestern ein, sie wurde zur Lehrerin ausgebildet. Später kam sie nach Indien, um in einem Institut Töchter aus der besseren Gesellschaft in Geografie und Englisch zu unterrichten. Sie tat das 20 Jahre lang, verstand aber immer klarer, dass es nicht das war, wozu sie eine innere Stimme drängte. Schließlich beschloss sie auszutreten, um den Ärmsten der Armen zu helfen. Sie verließ 1948 das Kloster1. Sie lebte in einem der schlimmsten Viertel von Kalkutta in einer großen Familie, trug den Sari und stellte ihr Leben unter die Devise: „Es genügt nicht nur Geld, Arbeit und Essen zu geben. Wir müssen uns selbst geben und uns selbst teilen.“ Sie sammelte in armen Vierteln Kalkuttas arme Kinder ein und lehrte sie lesen und schreiben. Dann holte sie aus Mülltonnen von ihren Müttern verlassenе Säuglinge2, sie fand sie oft auch vor ihrer Tür.
Ein Jahr später gründete Mutter Teresa ihren Orden. Die
„Missionäre der Nächstenliebe“ arbeiteten nicht nur in 60 indischen Städten, sondern auch in Australien, New York,
London, Neapal, Palermo und anderen Ländern und Städten. Man nannte Mutter Teresa den „Engel von Kalkutta“. „Der Engel von Kalkutta“ achtete darauf, dass alles im Orden so bleibt, wie es ist. Das bedeutete: keine Organisation, keine Strukturen. Bei einem Spendenaufkommen von 50 Millionen Dollar jährlich sind 543 Pflegeheime3und Waisenhäuser4in 115 Ländern, 3 000 Ordensschwestern und 500 Ordensbrüder eigentlich undenkbar. Bei ihr funktionierte es ohne Computer mit nur einem Telefon. „Wir brauchen keine Büros. Organisa- tion kostet Zeit, die schenkt man besser den Armen“, meinte Mutter Teresa.
Die meisten Schwestern sind im Orden Inderinnen5, kom- men aus gutem Haus. Sie verpflichten sich nie für Geld und nie für Reiche zu arbeiten, sondern nur für die Armen und Ausgestoßenen6. Sie dürfen drei Saris, einen Rosenkranz, eine Bibel, einen Bleistift, einen Füllhalter, einen Radiergummi und ein Lineal besitzen. Ihr Tag beginnt um 4.30 Uhr. Gebet7, schnell ein bisschen Reis mit Curry, dann ziehen sie los, holen Sterbende aus, sammeln ausgesetzte Säuglinge8ein und verteilen Brot an Hungernde.
Mutter Teresa erhielt 1979 den Friedensnobelpreis. Sie wurde wie eine Heilige verehrt9. Alle wollten ihre Hände berühren, die so viel Gutes taten. Sie war sehr am Preis inte- ressiert. Zweieinhalb Millionen Schilling hat sie für ein Zentrum für die Rehabilitierung von Aussätzigen10ausgegeben.
Wo liegt das Geheimnis ihrer schweren Arbeit? Es liegt in der Persönlichkeit Mutter Teresas, in der Kraft und Konse- quenz ihrer Liebe und in ihrem außergewöhnlichen Talent, ein Werk zu organisieren, dass es sein Ziel wirklich erfüllt. Diese Frau hatte sich ein seltsames Ziel zur Lebensaufgabe gemacht. Ihre Liebe zu Gott wurde zur Liebe zu den Armen. Eine Liebe, die keine großen Worte macht, sondern handelt. Sie selbst sprach nicht gern darüber. Sie reiste viel, bat um Spenden11, besuchte Kinderheime, half den Ärmsten der Armen.
1 das Kloster – монастырь; 2 der Säugling – грудной ребёнок; 3 das Pflegeheim – дом (интернат) для инвалидов; 4 das Waisenhaus – дом (интернат) для сирот; 5 die Inderin – уст. индуска; 6 der Ausgestoßene – отверженный; 7 das Gebet – молитва; 8 ausgesetzte Säuglinge – подкинутые грудные дети; 9 wie eine Heilige verehren –
почитать как святyю; 10 der Aussätzige – больной проказой, прока- жённый; 11 die Spenden – пожертвования
· Welche Eigenschaften besaß Mutter Teresa, die sie zu einem Vorbild gemacht haben?
· Nach welchen Regeln hat Mutter Teresas Orden funktioniert? Ergänzen Sie:
nicht für Geld arbeiten, für die Armen sorgen, …
· Warum hat man Mutter Teresa vergöttert?
· Fassen Sie schriftlich den Inhalt des Textes zusammen.
c. Erzählen Sie über Ihre Vorbilder.
Engagieren ist wieder in
1. Wenn nicht ich, dann wer?
Sprechen | Hören | Lesen | Schreiben |
a. Wo und wie können sich Jugendliche engagieren? Suchen Sie Ideen in den Bildern. Schreiben Sie Ihre Ideen auf.
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b. Bei welchen Problemen können und müssen die Jugend- lichen mitentscheiden und mitwirken? Wählen Sie, was Ihrer Meinung entspricht.
Umweltprobleme Freizeitgestaltung Sportangebote Bildungspolitik Jugendpolitik
Hilfsaktionen Gewalt in der Schule
Verkehrspolitik: Verbesserung von Radwegen und bessere Busverbindungen
Preisermäßigung (скиäка c öены) für Jugend- liche bei Kultur- und Freizeitangeboten
c. Ordnen Sie den Bereichen die Aktivitäten zu.
Bereiche Aktivitäten
1. Politik:
2. Soziale Projekte:
a) eine Anlage für Skater bauen
b) für mehr Radwege demonstrieren
c) Konzerte organisieren
d) eine Ampel aufstellen
e) Schulräume putzen und renovieren
f) im Schülerparlament mitwirken
g) bei Konflikten zwischen Lehrern und Schülern vermitteln
h) Bänke im Park aufstellen und frisch streichen
i) Armen und Kranken helfen
d. Sammeln Sie in Kleingruppen weitere Ideen, wo und wie sich Jugendliche engagieren können.
e. Deutsche Jugendliche beantworten die Frage über ihr Enga- gement „Wo und wie engagiert ihr euch?“. Lesen Sie darüber.
Tina, 16 Jahre: Ich engagiere mich im Verein „Jugend hilft“. Ich bin Mitglied einer Jugendpartei. Unsere Aufgabe ist für die Interessen der Jugendlichen zu kämpfen. Die wichtigsten Forderungen von unserer Partei sind zum Beispiel mehr Geld für Jugendzentren auszugeben. In unserer kleinen Stadt fehlt ein Treffpunkt für Jugendliche. Wir fordern die Einrichtung eines Jugend- und Schülercafйs. Es fehlen in unserem Ort gute Radwege, wir helfen beim Bau der Radwege usw.
Stephan, 16 Jahre: Wenn man sich engagiert, kann man in seinem Umfeld etwas erreichen. Wenn man sich engagiert und wenn man etwas erreicht und wenn die anderen das sehen, dass Jugendliche etwas verändern können, dann engagieren sich mehr Jugendliche. In der Schule und zu Hause sagen nur Lehrer und Eltern, was wir machen sollen. Wir müssen selber mehr entscheiden, was für uns wichtig ist. Ich mache viel im Projekt
„Jugendliche für Jugendliche“. Wir wollen nur, dass die Erwachsenen uns mehr vertrauen.
Susi, 15 Jahre: Ich bin stark in einem Jugendverein bei Hilfsprojekten engagiert. Wir organisieren Konzerte und sam- meln Geld für hungernde Kinder. Wir helfen unserer Bastel- gruppe und verkaufen ihre Sachen. Wir sammeln auch Altgläser und bekommen Geld dafür. Mit dem Geld helfen wir den krebskranken Kindern.
Lisa, 15 Jahre: Wir haben eine starke Jugend- gruppe. Wir sind diejenigen, die etwas unter- nehmen. Es ist doch die Jugend, durch die etwas weiter geht. Es stört mich, wenn Jugendliche nur klagen und nichts unternehmen. Wir sind keine Rebellen. Wir wollen nur helfen oder gut leben.
Daniel, 17 Jahre: Nur wenige von uns nehmen am politischen Leben teil und engagieren sich in Bürgerinitiativen. Ich bin von der Politik enttäuscht, aber ich arbeite gern in einer Greenpeace-Organisation. Ich fühle mich für mein Land und für seine Natur verantwortlich.
Julia, 17 Jahre: Eine geschlossene Weltanschauung haben die meisten deutschen Jugendlichen nicht. In Schulen, Universitäten und Betrieben sind sie aber wenig aktiv. Manche Jugendliche meinen: Wenn man die Welt schon nicht ändern kann, dann will man wenigstens Spaß vom Leben haben. Nur 1 Prozent der 13- bis 25-Jährigen gehören einer politischen Partei.
13 Prozent engagieren sich in Bürgerinitiativen, 64 Prozent akzeptieren Greenpeace.
f. Was haben Sie über das Engagement der deutschen Jugendlichen erfahren? Was überrascht Sie?
Mich überrascht, dass …
Ich habe nicht gedacht, dass … Ich habe nicht erwartet, dass …
Ich finde es interessant / schade, dass …
g. Fassen Sie schriftlich zusammen, was Sie über das Engagement der deutschen Jugendlichen erfahren haben.
h. Wofür engagieren Sie sich oder wofür möchten Sie sich gern engagieren? Machen Sie sich Notizen und präsentieren Sie in der Klasse in zwei bis drei Minuten Ihre Ideen.
sich für etwas einsetzen, sich für etwas engagieren, bei etwas mitmachen / mitwirken
Дата добавления: 2015-10-29; просмотров: 1396 | Нарушение авторских прав
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