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Die Abhängigkeit zwischen dem Artikelgebrauch und der Beschaffenheit der einzelnen strukturell-semantischen Subklassen der Substantive spiegelt sich darin, dass sowohl viele Homonyme als auch die einzelnen Bedeu-
tungen mehrdeutiger Wörter, die zu verschiedenen strukturell-semantischen Subklassen gehören, verschiedenen Artikelgebrauch aufweisen. Es handelt sich dabei in erster Linie um die differenzierte Anwendung des unbestimmten Artikels und des Nullartikels.
Vgl.: die Schönheit — Schönheit (Abstrakten)
die Schönheit —eine Schönheit (eine schöne Frau)
das Brot — Brot (Stoff name)
das Brot — ein Brot (ein Laib Brot)
das Glas — Glas (Stoffname)
das Glas — ein Glas (Trinkglas),
Von Grund aus ändert sich die Verwendung des Artikels auch bei der Transposition von Eigennamen auf die Ebene von Gattungsnamen:
a) bei der Bezeichnung eines ganzen Menschentyps nach einer bekann
ten Persönlichkeit, einer Heldengestalt, einem mythischen Helden:
ein Goethe; ein Child-Harold; ein Herkules;
b) bei der metonymischen Übertragung der Namen von Schriftstellern
und Künstlern auf ihre Werke oder der Namen einer Heldengestalt auf das
entsprechende literarische Werk:
Welch eine Freude aber, wenn Franzi ihm einen Bret Harte oder einen Walter Scott brachte, ja selbst ein Roman von Spielhagen machte ihn glücklich (Bredel)
Genau das meinte die Stiefmutter, als sie mir vorgestern den Werther aus der Hand riss, (Hauptmann)
c) bei der Benennung einer Erscheinung der Natur nach ihrem Entdecker:
das Röntgen, das Volt u. Ä.
§ 70. Aussparung des Artikels
Die Aussparung des Artikels ist grundsätzlich von dem Nullartikel (0-Form, und 0-Form2) zu unterscheiden: die Aussparung des Artikels ist sowohl im Singular als auch im Plural möglich, während beide Nullformen des Artikels nur im Singular erscheinen; auch nach der Bedeutung deckt sich die Aussparung des Artikels weder mit der O-Forn*! noch mit der 0-Forra2 (vgl. S. 188—189). Das artikellose Substantiv steht nicht im Oppositionsverhältnis zum bestimmten Artikel, wie es bei der Nullform des Artikels der Fall ist, sondern ist eine stilbedingte Variante des Substantivs mit bestimmtem oder unbestimmtem Artikel,
So ist die Aussparung des Artikels für einige funktionale Stilarten sehr
typisch:
a) für die Militärsprache
Hände hoch! Zu Befehl! Gelände bietet Gegner günstige Annäherungs-Möglichkeit von K. bis A, (aus einem Befehl)
b) für Schiagzdlen in Zeitungen
Erzgruben Badeleben erhöhen Staatsplan. („Vorwärts") Machtvolle Demonstration der demokratischen Sportbewegung. („Junge Welt")
c) für Überschriften, Bekanntmachungen, Schilder
Post. Telegraph. Konfektion. Bekanntmachung. Ausgewählte Werke. Dramen. Vorwort. Inhalt. Wortregister. Diktat Übung.
Stilbedingt ist auch die Aussparung des Artikels bei kopulativen und kontrastierenden Wortpaaren und bei der Aufzählung:
Heinrich Torsten hat Frau und Kind. (Bredel)
Fritz Hardekopf saß am Sonntagnachmittag in der guten Stube, Reißbrett, Lineal, Zirkel und Winkelmaß vor sich und zeichnete den Grundriss eines Segelschiffs. (Bredel)
Traditionell ist das Ausbleiben des Artikels in Sprichwörtern, vielen stehenden Redewendungen und Präpositionalfügungen:
Kleider machen Leute. Berg und Tal kommen nicht zusammen, wohl aber Menschen. Würde bringt Bürde. Auf Donner folgt Regen. Zeit bringt Rosen.
Auf Schritt und Tritt; Schulter an Schulter; mit Leib und Seele; an Ort und Stelle; Abschied nehmen; Rücksicht nehmen; Bescheid wissen; Glück haben.
Nach Hause, zu Hause, zu Fuß, von Zeit zu Zeit, an Bord, an Land, über Bord.
Anmerkung: Dass die Artikelverwendung bzw, dessen Aussparung in solchen Phraseologismen „lexikalisiert", d. i. ein Bestandteil der Form der betreffenden Wortverbindung ist, zeigen die Beispiele von Fleischer: Atem holen - den Atem anhalten; Anstoß nehmen — den Anstoß geben [73].
Дата добавления: 2015-08-05; просмотров: 81 | Нарушение авторских прав
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