Студопедия
Случайная страница | ТОМ-1 | ТОМ-2 | ТОМ-3
АрхитектураБиологияГеографияДругоеИностранные языки
ИнформатикаИсторияКультураЛитератураМатематика
МедицинаМеханикаОбразованиеОхрана трудаПедагогика
ПолитикаПравоПрограммированиеПсихологияРелигия
СоциологияСпортСтроительствоФизикаФилософия
ФинансыХимияЭкологияЭкономикаЭлектроника

Callis:beckram 5 страница

ESTIAN: ERDRICK, BECKRAM UND GARRANON 3 страница | ESTIAN: ERDRICK, BECKRAM UND GARRANON 4 страница | ESTIAN: BECKRAM, ERDRICK, GARRANON 1 страница | ESTIAN: BECKRAM, ERDRICK, GARRANON 2 страница | ESTIAN: BECKRAM, ERDRICK, GARRANON 3 страница | ESTIAN: BECKRAM, ERDRICK, GARRANON 4 страница | ESTIAN: BECKRAM, ERDRICK, GARRANON 5 страница | CALLIS:BECKRAM 1 страница | CALLIS:BECKRAM 2 страница | CALLIS:BECKRAM 3 страница |


Читайте также:
  1. 1 страница
  2. 1 страница
  3. 1 страница
  4. 1 страница
  5. 1 страница
  6. 1 страница
  7. 1 страница

Kariarn lachte und verließ das Zimmer, gefolgt von Bastilla.

»Es war ein Fehler, den Basilisken herzubringen«, stellte Oreg fest, der aus dem Schatten kam, sobald die Tür verriegelt war.»Ich dachte mir schon, dass sie Ärger mit ihm bekommen würden. Das Land hier ist trotz der Entfernung von Hurog schon mit Drachenmagie durchtränkt, und Drachen sind enge Verwandte der Basilisken. Ich bezweifle, dass sie ihn überhaupt noch lenken können, was immer sie glauben mögen. Du bist nicht der Einzige, der sich dumm stellen kann.«

»Hast du alle rausbringen können?«

»Ich habe eine Botschaft von deinem Onkel zum Vorsteher gebracht, der lesen kann, gesegnet sei sein Kaufmannsherz«, sagte er.

»Eine Botschaft von meinem Onkel?«

»Mit seinem Siegel und in seiner eigenen Handschrift«, bestätigte Oreg.»Fälschung ist ein weiteres meiner vielen Talente. Auf Duraughs Befehl haben sich die Bürger von Tyrfannig in die Hügel geflüchtet, wo man sie nicht so leicht finden kann.«Er nahm einen schlanken Dolch aus dem Stiefel und schnitt meine Fesseln auf.

Wir beschlossen, keine Botschaft nach Hurog zu schicken. Eine Botschaft allein würde für Duraugh nicht genügen, um Hurog zu evakuieren; das würde ich auch nicht tun.»Kannst du nach Hurog gelangen, um sie zu warnen?«

»Nein.«

Ich hörte auf, meine Handgelenke zu reiben, und sagte:»Nein?«Mein Magen zog sich zusammen. Kariarns Leute würden meine... würden die Leute meines Onkels niedermetzeln.

»Es ist zu weit von dir entfernt. Ich kann es nicht.«

Ich schob die Panik beiseite.»Dann müssen wir eben nahe genug herankommen. Wenn Kariarn hier abzieht, brechen wir aus und... Warum schüttelst du den Kopf?«

»Sie hat das Gebäude gegen unsere Flucht gesichert. Es sind sehr spezifische Zauber, also ist es beinahe unmöglich, einen Gegenzauber zu finden, ohne dass sie es bemerken würde. Ich denke, sie verdächtigt dich ohnehin, dass du erheblich mehr Magie hast, als es der Fall ist. Vielleicht wegen des Scheiterhaufens in Silbermoor.«

»Du kannst also kommen und gehen, aber nicht weit genug, um uns zu nützen. Und ich kann hier nicht weg, ohne Bastilla zu alarmieren. Sollten wir uns ihretwegen Gedanken machen?«

Er nickte.»Bei der Anzahl von Zauberern, die Kariarn hat - vor allem, wenn sie wissen, was sie tun -, kann sie uns wahrscheinlich aufhalten. Aber sie hat schnell gearbeitet, und ihre Arbeit an den Türen wird nicht halten. Türen sind dazu gedacht, Menschen ein und aus zu lassen, und ihr ganzes Wesen widersetzt sich diesen Gefängsniszaubern.«

»Zwischen dieser Tür hier und der draußen befindet sich der Basilisk«, sagte ich.»Und du sagtest, er sei intelligenter, als Kariarn glaubt. Können wir verhandeln?«

Er schüttelte den Kopf.»Er wird nicht mit seinem Futter verhandeln. Aber wenn ich ihn ein paar Minuten berühren kann, kann ich ihn beherrschen.«

»Selbst hier? Bei all der Drachenmagie?«

Oreg lächelte.»Besonders hier.«

»Ich brauche ihn also nur eine Weile abzulenken.«

Mit der gleichen Magie, die mir gestattete, verlorene Dinge wiederzufinden, stellte ich fest, wo sich der Basilisk aufhielt, nämlich etwa zehn Fuß von unserer Tür entfernt. Ich war immer noch nicht daran gewöhnt, meine Magie wieder benutzen zu können. Es war erstaunlich - ich wusste genau, wo das Tier war. Es gab doch sicher eine Möglichkeit, das zu nutzen. Und als hätten Tosten und ich erst an diesem Nachmittag mit verbundenen Augen gegeneinander gekämpft, wusste ich plötzlich, was ich tun musste. Bevor ich gesehen hatte, wie der Basilisk vom Schiff geglitten war, wäre ich mir meiner Erfolgsaussichten allerdings erheblich sicherer gewesen.

In einer Ecke des Raums, in dem man mich eingesperrt hatte, lehnte ein Besen. Es war keine besonders gute Waffe - eher ein Stecken als ein Stock. Und ich würde es mit verbundenen Augen versuchen und meine Magie benutzen müssen, um festzustellen, wo mein Gegner war.

»Gib mir dein Hemd«, sagte ich schließlich.

»Warum?«

»Weil ich nicht enden will wie Landislaw. Ich muss mir die Augen verbinden.«

»Was ist mit deinem eigenen Hemd?«, fragte er, als er seins auszog.

»Ich hätte lieber ein wenig Schutz, wenn der Basilisk nach mir schlägt. Ich verlasse mich darauf, dass du ihn mit einem Bann belegst, sobald du kannst.«Ich nahm den Besen und schlug damit gegen die Wand. Er bog sich, zerbrach aber nicht. Hinter den Holzwänden bewegte sich der Basilisk ruhelos.»Es klingt, als wäre da draußen viel Platz. Sind wir in einem der Lagerhäuser am Hafen?«

Oreg nickte.»Ausgeräumt für die neue Ernte.«

Wir durften keine Zeit mehr verschwenden. Kariarn und sein Heer würden Hurog am frühen Abend erreichen, selbst auf Pferden, die von der Seereise geschwächt waren. Wir mussten schneller sein.

Ich nahm Oregs Hemd und riss Streifen davon ab, bis ich eine Augenbinde hatte. Oreg führte mich zur Tür, hinter der der Basilisk wartete. Meine Kenntnisse der Magie waren mit meinen Fähigkeiten nicht gewachsen, aber das Finden war immer meine Spezialität gewesen.

Wo steckte der Basilisk?

Wie zuvor war die Antwort, die ich erhielt, besser, als sehen zu können. Das hoffte ich jedenfalls.

»Öffne die Tür«, sagte ich.

Er riss sie schnell auf, und der Basilisk zog sich weit genug zurück, dass ich das kleine Zimmer verlassen konnte.

»Ja! Hier bin ich!«, rief ich, um seine Aufmerksamkeit zu erregen.

Er kam langsam auf mich zu. Oreg sagte, er sei nicht dumm. Ich wich zurück und stieß gegen etwas Unerwartetes: ein aufrechter Balken, den ich durch eine Berührung mit dem Handrücken identifizierte. Ich duckte mich dahinter, und etwas traf das Holz fest genug, um es brechen zu lassen. Der Basilisk schrie entweder vor Zorn oder vor Schmerz und schoss plötzlich mit enormem Tempo vorwärts. Ich rannte auf ihn zu.

Vor ihm davonzulaufen wäre unmöglich. Ich hätte mir nur an einem der Stützpfosten den Kopf eingeschlagen oder wäre gegen die Wand gerannt. Die Magie sagte mir, wo sich der Basilisk befand, aber verzogene Bodendielen oder Wände konnte ich nicht lokalisieren, nicht zur gleichen Zeit.

Ich schlug ihm fest auf die Nase, und mein Besenstiel brach. Bevor ich etwas anderes denken konnte als ein erstauntes Hilfe!, spürte ich, wie etwas, das größer war als ich und mich wahrscheinlich schwer verletzen würde, von links herangefegt kam. Ich sprang und zog dabei die Füße so hoch, wie ich konnte, wie ein Pferd, das über einen Zaun springt.

Er erwischte mich dennoch an der Ferse; die Wucht des Schlags ließ mich flach durch die Luft und von dem Basilisken wegfliegen. Ich wollte mich abrollen, aber da ich den Boden nicht sehen konnte, landete ich schlecht und stieß mir den Kopf an. Instinkt zwang mich wieder auf die Beine, aber ich war halb betäubt und konnte nicht spüren, wo der Basilisk war.

Etwas berührte flüchtig mein Gesicht, und reines Entsetzen ließ mich wieder zu mir kommen. Ich hatte die Zunge des Basilisken gesehen, wie sie Landis-laws Gesicht berührte, bevor das Tier ihn fraß. Als er mich still stehen sah, nahm der Basilisk wohl an, dass er mich mit seinem Blick gebannt hatte.

Erschrocken beschwor ich meine Magie herauf, fand den Basilisken und schoss unter seinem Kopf hindurch. Ich konnte ihn vielleicht nicht sehen, aber meine Angst zeigte mir dennoch seine klaffenden Kiefer, als ich unter ihm hindurch über den Boden rollte.

Verblüfft von meiner Reaktion, verharrte er lange genug, dass ich ihn fest am Hinterbein packen konnte. Mir war nicht klar, dass ich immer noch den abgebrochenen Stock in der Hand hielt, ehe ich ihn fallen lassen musste, um mich mit beiden Armen an das Bein des Basilisken zu klammern.

Ich hatte die Biegsamkeit des Tiers unterschätzt. Es trat geschickt mit dem anderen Hinterbein nach mir aus und erwischte mich mit einer scharfen Klaue am Rücken. Wenn ich mich weiter festgehalten hätte, hätte er mich wohl umgebracht. Aber der Drill meiner Tante war tief in meine Reflexe übergegangen, und daher bewegte ich mich mit der Wucht des Schlags, statt mich ihr zu widersetzen. Ich ließ das Bein los und warf mich nach vorn auf den Boden, dann kam ich wieder hoch. Ich huschte davon wie ein Kaninchen, die Hände ausgestreckt, um Wand oder Pfeiler ertasten zu können, bevor ich sie mit dem Gesicht traf. Als ich die Wand erreichte, drehte ich mich keuchend um.

Wieder hatte ich das Gefühl dafür verloren, wo sich das Geschöpf aufhielt. Das Lagerhaus war still bis auf das leise Geräusch klickender Schuppen, aber ich hätte nicht sagen können, aus welcher Richtung es kam. Etwas Warmes, Nasses tropfte von meinem Rücken auf mein Bein. Ich wusste nicht, wie schwer mich der Basilisk verletzt hatte.

»Ich habe ihn«, sagte Oreg.»Du kannst die Augenbinde abnehmen.«

»Und was tun wir jetzt mit ihm?«Ich nahm die Augenbinde gerade rechtzeitig ab, um zu sehen, wie

Oreg über die Schulter des Tiers auf den Boden rutschte.

»Er wird hier sterben; Shavig ist für ihn zu kalt.«Er sah den Basilisken stirnrunzelnd an.

»Frisst er auch andere Dinge als Menschen?«, fragte ich. Ich wollte diesem seltenen Tier gern helfen, würde es aber nicht auf ein hilfloses Dorf loslassen.

Oreg warf mir einen humorlosen Blick zu.»Manchmal. Ich glaube, ich werde den gleichen Weg einschlagen wie ein anderer Zauberer vor langer Zeit.«

Er holte tief Luft und legte die Hände an die Seite des Basilisken. Ich schloss die Augen und versuchte, mir meine Ekstase nicht anmerken zu lassen, als Oregs Magie den Raum erfüllte wie ein warmer Wind und in die leeren Stellen in meiner Seele drang, die entstanden waren, als ich Hurog hinter mir gelassen hatte. Ich zog diese Wärme um mich wie eine Decke.

»Zu Stein«, sagte Oreg in altem Shavig. In seiner Stimme lag solche Macht, dass ich die Augen öffnen musste.

Magie glitzerte wie goldener Nebel im Raum und überzog Oreg, den Basilisken und mich, als Oreg sie nutzte, um Muster auf die Schuppen des Tiers zu zeichnen. Der Basilisk begann zu schrumpfen und veränderte seine Farbe von Waldgrün zu Grau, als die zarten Schuppenränder unscharf wurden und verschwanden.

Als die letzte Magie vergangen war und Oreg und ich allein im Raum standen, war der Basilisk nichts weiter als ein Stein von der Hälfte der Größe des lebenden Geschöpfs. Der Boden aus gestampfter Erde unter dem Stein war schlammig.

Oreg bewegte Hände und Hals, als hätte das Zaubern ihm die Muskeln verkrampft.

»Wir müssen gehen«, sagte ich.

Oreg nickte.»Ich sorge nur noch dafür, dass Kariarns Magier ihn nicht wieder aufwecken.«Er machte eine Schiebebewegung, und der Stein sank durch den feuchten Boden, bis nichts mehr zu sehen war als ein dunkler Fleck, der in ein paar Stunden trocknen würde.

Wir hatten keine Zeit, uns nach Pferden umzusehen. Nachdem Oreg auf magische Weise die Tür geöffnet und mir mit den Überresten seines Hemds den Rücken verbunden hatte, rannten er und ich den Weg entlang, den Kariarns Heer vor weniger als einer Stunde genommen hatte. Ich drückte meine Hoffnung fest an die Brust, rannte, wie ich noch nie gerannt war, und ignorierte das Brennen in meiner Lunge und den Beinen.

Nach den ersten paar Meilen hörte ich auf zu spekulieren und konzentrierte mich nur noch darauf, die Füße voreinanderzusetzen. Es lag ein Rhythmus in meinen Bewegungen, ein Echo des Pulsschlags, der hinter meinen Ohren dröhnte.

Als Oreg mich am Arm packte, blieb ich immer noch nicht stehen, also fiel ich über den Hocker in meinem Schlafzimmer, in das er uns gebracht hatte, und landete fest auf dem Steinboden.

Mein Zimmer roch muffig, als hätten die Diener es lange nicht gelüftet. Licht fiel durch die schmalen Fenster und zeigte, dass immerhin die Möbel abgestaubt worden waren.»Oreg, wo ist Duraugh?«

Oreg packte mich wieder am Arm. Ich rollte außer Reichweite und stand auf, bevor ich mich von ihm anfassen ließ. Ich wollte nicht auf dem Boden sitzen, wenn wir vor meinem Onkel erschienen.

Ich weiß nicht, wo ich Duraugh erwartet hatte, aber ganz bestimmt nicht bei einem Gespräch mit Stala in der großen Halle. Stala hätte bestenfalls auf halbem Weg hierher sein sollen, selbst wenn es Tosten gelungen war, den ganzen Weg nach Callis im Laufschritt zurückzulegen. Aber Beckram, Axiel, Tosten und Ciarra standen auf der anderen Seite des Tischs Duraugh und Stala gegenüber. Außerdem befanden sich in der Halle acht oder zehn sehr kleine, sehr breite Männer. Zwerge. Ich riss immer noch den Mund auf, als Tosten aufblickte und Oreg und mich sah.

»Wie seid ihr hierhergekommen?«, fragte ich und verriet Tosten damit, dass ich gedacht hatte, sie würden es nicht schaffen. Aber irgendwie war es ihnen doch gelungen.

Beckram nickte Axiel zu und grinste.»Ich glaube, das sollte unsere Frage sein. Ich habe nicht gehört, dass eine Tür aufgegangen wäre.«Aber dann ließ er davon ab.»Du weißt, dass einige aus der Garde immer erzählt haben, wenn Axiel wirklich betrunken sei, dann behaupte er, er sei der Sohn des Zwergenkönigs?«

»Er ist es tatsächlich«, antwortete ich.

Beckram nickte zustimmend.»Und sie haben eine sehr interessante Methode, um von einem Ort zum anderen zu gelangen.«

»Beckram hat mir erzählt, was du vorhattest, Ward. Weißt du, wie viele Soldaten Kariarn bringt?«, unterbrach Duraugh uns.

»Etwa tausend«, erwiderte ich und wandte mich wieder dringlicheren Dingen zu.»Sie haben gerade erst Tyrfannig verlassen. Sie werden am Abend hier sein. Selbst wenn es dir irgendwie gelungen sein sollte, die gesamte Blaue Garde herzubringen, wirst du Hurog nicht halten können. Es sei denn... Axiel, wie viele von deinem Volk sind hier?«

»Nur die, die Ihr hier seht. Die Tage, in denen mein Volk es sich leisten konnte, Leben in Heeren zu verschwenden, sind lange vorüber, Ward. Wir haben den Rest der Blauen Garde in Callis gelassen; sie folgen uns auf dem langsamen Weg.«

»Also gut«, fuhr ich fort, nachdem ich Luft geholt hatte.»Wir müssen alle Leute aus Hurog fort und in Verstecke in den Bergen bringen. Kariarn will die Burg nicht. Er will etwas, das hier verborgen ist. Er weiß, wo es ist, und sobald er es hat, wird er wieder gehen. Aber wir dürfen keine Zeit verschwenden. Die Bronzetore im Berg geben einen guten Sammelplatz ab. Das sollte hoch genug sein. Ihr werdet von dort oben meilenweit sehen können, ob Kariarn Leute schickt, und könnt die Region vielleicht verteidigen, wenn ihr angegriffen werdet.«Erst als ich fertig war, wurde mir klar, dass ich Befehle gegeben hatte.

Duraugh sah mich abschätzend an. Mein Onkel hatte mich nur gekannt, als ich mich dumm gestellt hatte. Ich weiß nicht, wie lange Beckram und Tosten schon hier waren oder was sie ihm erzählt hatten, aber es musste gut gewesen sein, denn er nickte schließlich und sagte:»Wenn Kariarn so nahe ist, können die Erklärungen warten. Wir sollten alles organisieren.«

Die Evakuierung dauerte erheblich länger, als mir lieb war, aber Duraugh ging sehr sorgfältig vor. Er ließ die Stallknechte sämtliche Pferde nach Iftahar bringen. Wir suchten Proviant und alles, was als Decke oder Waffe benutzt werden konnte, zusammen. Ich fand das Schwert und das Messer meines Vaters in der Waffenkammer und befestigte sie an meinem Gürtel. Meine eigenen Waffen hatte Kariarn mir abgenommen.

Als ich aus der Waffenkammer kam, stand ich meiner Mutter gegenüber.

Sie lächelte mich vage an.»Wann bist du zurückgekehrt, Fenwick?«

Meine Nackenhaare sträubten sich.»Mutter, ich bin Ward! Vater ist tot.«

Ihr Lächeln wurde strahlender, täuschte aber nicht über die Leere in ihren Augen hinweg.»Selbstverständlich. Und wie geht es meinem Jungen heute?«

»Da seid Ihr ja, Herrin.«Ihre Zofe kam um die Ecke. Sie warf mir einen defensiven Blick zu und wickelte meiner Mutter einen schweren Wollumhang um die Schultern.»Gehen wir in den Hof hinaus.«Zu mir sagte sie:»Sie ist schon eine Weile so. Die meiste Zeit weiß sie nicht einmal, wo sie sich aufhält.«

Oreg erschien an meiner Seite, die Arme voller Decken.

Ich holte tief Luft.»Bist du fertig? Wir müssen in den Hof gehen.«

Als wir vor das Hauptgebäude traten, sahen wir meinen Onkel dort bei der Arbeit. Fasziniert sah ich zu, wie er die Blaue Garde als Basis der Truppe einsetzte, die er aus Dienern gebildet hatte. Als er fertig war, marschierte ein bunt zusammengeflicktes Heer den Weg entlang zu den großen Toren hoch in den Bergen über Hurog. Der Aufstieg war schwierig, aber da wir uns so beeilen mussten, fand ich das Tempo unerträglich langsam.

»Und«, sagte Beckram und schloss zu mir auf, ein schlafendes Kind von drei oder vier Jahren auf den Armen, die Tochter eines der Küchenmädchen.»Hast du je versucht, unter den Bronzetoren zu graben?«

Ich glaube, es war das erste Mal, dass mein Vetter ein Gespräch mit mir anknüpfte. Ich wusste, dass ihm die Tore vollkommen egal waren. Es war ein Friedensangebot.

Ich nahm es an.»Nein. Nachdem du und dein

Bruder diesen Graben um sie herum ausgehoben hattet, ließ Vater mich die Löcher wieder auffüllen.«

Er lachte.»Erdrick hielt es für Zeitverschwendung. Ich war es, der unbedingt graben wollte.«Das Mädchen, das er auf dem Arm hielt, spähte ihm wortlos ins Gesicht. Er lächelte es an, und es schmiegte sich wieder an ihn.»Was denkst du? Wozu sind sie gut?«

Ich zuckte die Achseln und kletterte weiter. Ich würde vermutlich Oreg fragen können.»Sie sind schon lange hier, Beckram. Früher einmal dachte ich, dass sie die Zwergenwege verbargen, aber wahrscheinlich befindet sich der Eingang dazu in Hurog selbst. Der Hurogmeten - mein Vater - sagte, sie könnten das Grab eines Helden aus alter Zeit sein.«Wir begruben unsere Toten am Hang des Hügels. Vielleicht war das eine alte Tradition.

Direkt vor uns fiel meine Mutter hin und wollte nicht wieder aufstehen, als ihre Zofe versuchte, sie hochzuziehen. Zögernd kniete ich mich neben sie.»Mutter?«, sagte ich.

Leere Augen starrten mich an.

»Tante, du kannst nicht hierbleiben«, sagte Beckram, der von seiner Last behindert wurde.

Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Also bediente ich mich des vertrauten Trosts der Magie von Hurog. Ich hatte nicht vorgehabt, etwas zu tun, hatte nur in diesen leeren Augen nach meiner Mutter gesucht -und ich konnte Personen mithilfe meiner Magie finden.

Eiseskälte kroch über meinen Rücken, als mir klar wurde, was die Magie mir sagte. Hinter diesem leeren Blick war nichts mehr, wirklich nichts mehr. Meine Mutter war für immer gegangen.

»Ich werde sie tragen«, erklärte ich, um die Zofe zu beruhigen.

Ich hob den Körper meiner Mutter hoch, der sich immer noch bewegte und noch atmete, und trug ihn den Rest des Wegs den Berg hinauf. Ich erinnerte mich daran, wie sie jung gewesen war und mit mir gespielt hatte, während mein Vater im Krieg gewesen war, und versuchte die Frau zu vergessen, die sich hinter ihren Kräutertränken versteckte, bis nichts mehr von ihr übrig geblieben war.

Wir schafften es bis zu den Bronzetoren, bevor Kariarn Hurog erreichte. Ich fand einen Platz, von dem aus ich auf die Burg hinunterschauen konnte. Ich hätte erschöpft sein sollen, und das war ich auch, aber der Fluss der Hurog-Magie durch meinen Körper verhinderte, dass ich es sonderlich spürte. Also fühlte ich mich beinahe friedlich, als ich von meinem Aussichtspunkt hoch oben am Berg sah, wie Kariarns Heer sich Hurog näherte. Sie blieben stehen, als sie die offenen Tore der Burg erspähten. Nach langem Zögern, währenddessen er vielleicht ein paar Reiter ausschickte, um sich zu überzeugen, ob die Burg tatsächlich leer war, ritt eine Gruppe von Soldaten weiter in den Vorhof.

Tosten kam hinter mich und versetzte mir einen festen Schlag auf die Schulter. Es war das erste Mal, dass er in meine Nähe gekommen war, seit ich ihn in der großen Halle gesehen hatte.

»Wofür war das denn?«, flüsterte ich wütend. Geräusche trugen weit in den Bergen, und Duraugh hatte uns alle gewarnt, wir müssten leise sein, sobald wir die Vorsag sähen.

»Dafür, dass du mich in Sicherheit geschickt und dich aufgemacht hast, um allen Ruhm einzuheimsen. Haverness sagte, es wäre nicht möglich, Hurog vor Kariarn mit einem Heer zu erreichen. Und du hast es gewusst!«, erwiderte er ebenso hitzig.

Ich rieb mir die Schulter und kam zu dem Schluss, dass er ein Recht darauf hatte, wütend zu sein.»Wie seid ihr also hergekommen? Ich wäre beinahe umgefallen, als ich dich in der großen Halle sah. Du solltest in Callis sein, in Sicherheit.«

Tosten grinste mich an, so jungenhaft, dass es mir bis ins Herz wehtat.»Du wirst dir wünschen, du wärest mit uns gekommen«, sagte er.»Erinnerst du dich, dass es nur ein paar Burgen gab, mit denen die Zwerge Handel trieben?«

Ich nickte.

»Das liegt daran, dass sie auf einem unterirdischen Fluss reisen, und es gibt nur ein paar Stellen, an denen er an die Oberfläche kommt. Hurog ist eine davon und Callis eine andere.«Er lachte leise.»Du hättest das Gesicht des alten Haverness sehen sollen, als Axiel uns zu einer Öffnung im Keller führte.«

»Ihr hättet das Gesicht meines Vaters sehen sollen, als er herausfand, dass ich Menschen unseren geheimen Weg gezeigt habe«, warf Axiel ein und ließ sich neben mir nieder. Die acht Zwerge, die ihm folgten wie eine Art Ehrenwache, fanden Plätze vor ihm. Er reichte mir eine Decke, und ich wickelte mich hinein.»Ich habe ihm die Situation erklärt, und er gestattete, dass ich alle hierher brachte.«Er sah mich ernst an, als wollte er unbedingt, dass ich eine gute Meinung von seinem Vater bekam.»Das war nicht billig, Ward. Es braucht viel Magie, um die Wasserwege zu benutzen, und mein Vater hat nicht viel Macht zu verschwenden.«

Tosten schüttelte ehrfürchtig den Kopf.»Es war unglaublich, Ward. Einige der Höhlen sahen aus, als bestünden sie aus Kristall. Die Boote waren flach wie die Flussboote, die sie in Tallven auf den zahmen Flüssen benutzen, aber der unterirdische Wasserweg ist alles andere als friedlich. Ich glaube nicht, dass wir schneller hätten hier sein können, selbst wenn wir geflogen wären.«

Beckram, der mit Ciarra vorbeikam, blieb stehen und sagte:»Es war unglaublich. Vor allem, weil wir alle überlebt haben und bis Hurog gekommen sind.«

Ciarra setzte sich und zog die Hälfte meiner Decke um sich. Ich legte ihr den Arm um die Schultern, endlich zufrieden. Die Magie meiner Heimat beruhigte meine Seele, und Ciarras Anwesenheit hatte gerade mein Wohlbefinden vergrößert. Obwohl die Aussichten denkbar schlecht gewesen waren, würde Hurog das Eindringen Kariarns überleben, und mein

Onkel war ebenfalls gerettet. Kariarn würde uns nicht bis hier oben verfolgen.

Ich konnte mich an keine Zeit erinnern, in der ich glücklicher gewesen war als nun, als ich die Funken von Kariarns Fackelträgern auf den Kronen der Mauern von Hurog beobachtete. Oreg setzte sich vor mich. Auf seinen Zügen lag der gleiche tiefe Frieden, den ich empfand. Sein Frieden störte den meinen jedoch. Er hatte sich solche Sorgen um die Drachenknochen gemacht, und nun gab er sich damit zufrieden, sie Kariarn zu überlassen? Ich würde ihn niemals verstehen.

Mit einer verträumten Stimme, die deutlich von jedem zu verstehen war, der zuhören wollte, sagte er:»Sie sind den Drachenknochen jetzt sehr nahe. Kariarn hat keine Zeit verschwendet.«

»Was?«, sagte Axiel in einem Ton, den ich noch nie von ihm gehört hatte.»Welche Drachenknochen?«

Oreg lächelte Axiel an und sagte unschuldig:»Haben wir nicht gesagt, was es war, das Kariarn wollte? Was Ward opfern würde, um die Bewohner von Hurog zu retten?«

Seine Selbstzufriedenheit bewirkte, dass ich Ciarra ein wenig von mir wegschob. Ich wickelte die Decke fest um sie und behielt dabei Oreg im Auge.

Axiel sah mich anklagend an.»Es gibt Drachenknochen in Hurog?«

Ich nickte.

Einer der Zwerge sagte mit einer Stimme wie der

Winterwind:»Drachen fressen ihre Toten, damit keine Drachenknochen übrig bleiben, mit denen dumme Menschen spielen könnten.«

Axiel ignorierte ihn.»Ihr dürft nicht zulassen, dass Kariarn sie bekommt.«Angst lag in seiner Stimme. Ich hatte Axiel nie zuvor verängstigt erlebt.»Habt Ihr vergessen, was er in Oranstein getan hat? Die Dörfer? Er hat Dutzende von Menschen umgebracht, um sich ein bisschen mehr Macht zu verschaffen, und Ihr wollt ihm Drachenknochen überlassen?«

Oreg lächelte mich an.»Ward weiß nichts über Drachenknochen. Er wurde nie in Magie ausgebildet. Jemand sollte ihm sagen, was Drachenknochen bewirken können. Ich glaube nicht, dass er es akzeptieren würde, wenn nur ich das täte.«

»Einem menschlichen Magier Drachenknochen zu geben ist, als gäbe man einem Kleinkind in einer Grashütte eine brennende Fackel.«Axiel hatte um Worte ringen müssen.

»Es ist verboten«, sagte der Zwerg, der zuvor bereits gesprochen hatte. Aufgeregt stand er auf.»Es gibt einem Menschen zu viel Macht... korrumpierende Macht. Mein König glaubt, dass es dies war, was überhaupt erst zu dem Fluch führte, der die Zwerge befallen hat - dass ein menschlicher Magier einen Drachenknochen konsumierte.«

Seleg, dachte ich. Hatte Seleg sich auf diese Weise Macht verschafft?

»Kariarn wird alles zerstören, was von dieser Welt übrig ist, Ward.«Axiels Gesicht war blass im schwindenden Licht.»Ihr Götter... wir sind dem Untergang geweiht.«

»Sie sind in der Höhle«, sagte Oreg, der mich immer noch ansah. Sein Blick war konzentriert, wie der einer Katze, die mit der Maus spielte. Wohin hatte er mich geführt? Und es war seine bewusste Entscheidung gewesen - er hatte mir nie zu erklären versucht, dass die Drachenknochen so gefährlich waren.»Ward weiß, wie man sie aufhält.«

Und das tat ich. O Siphern, das tat ich. Oreg hatte es mir selbst gesagt.

»Du hast behauptet, du könntest sie tagelang aufhalten, Oreg.«Meine Stimme war angespannt.

»Das hätte ich tun können«, stimmte er zu.»Aber das hätte das Ergebnis nur verzögert. Also habe ich ihm stattdessen ein bisschen geholfen. Du hast mich einmal gefragt, ob es eine Möglichkeit gäbe, rückgängig zu machen, was Seleg getan hat.«

Stala behauptete immer, es sei ebenso wichtig zu wissen, was Verbündete antreibt, als die Motive der Feinde zu kennen. Oreg hatte mir vor langer Zeit einmal gesagt, was er wollte, als eine unsichtbare Peitsche seine Haut aufriss, aber ich hatte nicht darauf geachtet. Oreg wollte sterben.

Er hatte es geplant. Jeden Schritt, den wir gemacht hatten, seit wir das Schiff verließen. Deshalb hatte er aufgehört, wütend auf mich zu sein - er hatte gewusst, dass er mich zwingen konnte, mich in diese Situation zu begeben. Tränen traten mir in die Augen, und ich rang nach Luft. Ich beschützte die, die ich liebte!

»Die Höhle befindet sich unter der Burg«, sagte ich.»Sie wird immer noch da sein, auch wenn Hurog einstürzt und kein Stein auf dem anderen bleibt.«

»Das ist egal«, erwidert er.»Ich kann dafür sorgen, dass die Höhle einstürzt. Ward, du kannst die Vergangenheit nicht ändern, aber du kannst dafür sorgen, dass das, was falsch war, wieder richtig wird.«Einen Augenblick schaute er ins Leere, und als er weiter sprach, klang er hektisch.»Du musst dich beeilen. Sie haben die Knochen gefunden. Du musst es sofort tun.«Er beugte sich ernst zu mir.»Seleg konnte nicht zulassen, dass Hurog zerstört wurde, also fand das Böse hier seinen Anfang. Euer Vater wäre nie imstande gewesen, so viel aufzugeben, nur um das Richtige zu tun, um zu korrigieren, was falsch gemacht wurde. Das ist etwas, was nur du, Wardwick, Hurogmeten, tun kannst, wegen des Rings, den du trägst.«

Ich zog den Dolch meines Vaters und starrte Oreg ins Gesicht, auf dem sich ein schrecklicher Ausdruck von Triumph abzeichnete.

»Bitte, Ward.«


Дата добавления: 2015-11-14; просмотров: 58 | Нарушение авторских прав


<== предыдущая страница | следующая страница ==>
CALLIS:BECKRAM 4 страница| CALLIS:BECKRAM 6 страница

mybiblioteka.su - 2015-2024 год. (0.024 сек.)