|
Angeblich könnte die Übernahme noch in dieser Woche verkündet werden
18. März 2009. In der Branche der Serverhersteller bahnt sich anscheinend eine milliardenschwere Übernahme an. Der Computerkonzern IBM will einem Pressebericht zufolge den Konkurrenten Sun Microsystems schlucken. Die Übernahme könne noch diese Woche verkündet werden, berichtete das „Wall Street Journal“ in seiner Online-Ausgabe am Mittwoch. Die Zeitung beruft sich auf mit der Situation vertraute Personen. Der Kaufpreis wird auf mindestens 6,5 Milliarden Dollar veranschlagt, was rund das Doppelte des derzeitigen Börsenwerts wäre. Allerdings, so schränkten die Personen ein, könne das Geschäft auch noch in letzter Minute platzen. Die Unternehmen kommentierten die Informationen gegenüber der Zeitung nicht. Die Aktien von Sun Microsystems schossen an der Frankfurter Börse nach oben.
Beide Konzerne stellen Großrechner und die passende Software her, beide sind beim offenen Betriebssystem Linux engagiert und beide sind wenig abhängig vom Prozessorenprimus Intel. IBM hat allerdings durch sein starkes Dienstleistungsgeschäft die Wirtschaftsflaute wesentlich besser wegstecken können als Sun. IBM bietet unter anderem Technologieberatung und die Auslagerung von IT an. Diese Services versprechen hohe Profite, weshalb IBM in diesem Jahr trotz der Rezession mit einem abermaligen Rekordergebnis rechnet.
Sun macht sein Hauptgeschäft mit Hardware
Auch Sun hat sein Dienstleistungsangebot deutlich ausgebaut, das Hauptgeschäft macht das Unternehmen allerdings immer noch mit seiner Hardware. Das hat in der Vergangenheit immer wieder zu roten Zahlen geführt, ist der Markt doch heiß umkämpft und darüber hinaus anfällig für konjunkturelle Schwankungen. Alleine im vergangenen Jahr fiel ein Verlust von 209 Millionen Dollar an. Sun streicht deshalb jeden fünften seiner weltweit 33.000 Arbeitsplätze. Bei IBM arbeiten mehr als 400.000 Menschen.
In den vergangenen Monaten habe Sun eine Reihe von Technologieunternehmen angesprochen, ob sie nicht an einer Übernahme interessiert seien, schreibt das „Wall Street Journal“ mit Bezug auf informierte Personen weiter. Die Nummer zwei im Servermarkt, der kalifornische Hersteller Hewlett-Packard (HP), habe abgelehnt.
Neben Sun und IBM zählen HP und Dell zu den größten Server-Herstellern der Welt. Laut einer Analyse der Marktforscher von IDC hatte IBM im Jahr 2008 einen Marktanteil von 31,4 Prozent. HP kam demnach auf einen Anteil von 29,5 Prozent, Dell bediente 11,6 Prozent. Sun lag auf dem vierten Rang mit einem Anteil von 10,6 Prozent. Zum Einsatz kommen die Rechner in Computernetzen großer Unternehmen. Über Server läuft auch der Datenverkehr im Internet. Durch den Sun-Kauf würde IBM seine Stellung in all diesen Bereichen ausbauen, schreibt das „Wall Street Journal“.
Der Markt ist am Montag jedoch noch ein Stück enger geworden. Der Netzwerkausrüster Cisco Systems hatte seinen Einstieg ins Server-Geschäft bekanntgegeben und will die Konkurrenz mit einem Rundum-Angebot aus einer Hand angreifen. Cisco hat sich dafür unter anderem mit Intel und dem Windows-Hersteller Microsoft verbündet. Mit seinem neuen Angebot dringt Cisco direkt in ein Geschäftsfeld vor, das bislang von IBM und HP dominiert wird. (FAZ.NET 19. März 2009)
6. Lesen, überlegen und kürzen Sie diesen Text. Welche Hauptgedanken haben Sie gefunden?
Дата добавления: 2015-10-16; просмотров: 82 | Нарушение авторских прав
<== предыдущая страница | | | следующая страница ==> |
AM ZEITUNGSSTAND | | | VERBAND TRENNT SICH VON BERATUNGSTOCHTER |