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In der Landwirtschaft sind nur circa 3 % der Bevölkerung beschäftigt. Hier spielen Vieh- und Geflügelhaltung sowie Milchwirtschaft eine viel größere Rolle als Ackerbau. In unteren Hanglagen der Alpen werden Obst und Wein angebaut. In der Rheinebene züchtet man Weizen, Mais, Kartoffeln, Tabak, Spinat, Rüben, Erbsen und Bohnen. Viele tierische und pflanzliche Produkte werden zu Konserven verarbeitet. In der Landwirtschaft herrschen Kleinbetriebe vor.
Die Industrie des Landes begann sich besonders intensiv nach dem I. Weltkrieg zu entwickeln. Der Hauptteil der Bevölkerung ist in der Industrie (60 %) und im Dienstleistungsgewerbe (33 %) beschäftigt. Die Industrie, deren Erzeugnisse zum größten Teil ausgeführt werden und auf dem Weltmarkt sehr gefragt sind, ist auf den Export angewiesen, weil der Binnenmarkt zu klein ist. Ihre Hauptzweige sind Maschinen- und Apparatebau, Metallbearbeitung, Optik, Herstellung von keramischen, chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen sowie von künstlichen Zähnen. Das kleine Land produziert Messgeräte von hoher Präzision, optische Geräte, hochwertige Nadeln, Kessel für Zentralheizung, Hoch- und Ultravakuumanlagen, Farben, Lacke, Konserven und Textilien. Die kleinformatige Rechenmaschine «Kontina», die im Fürstentum hergestellt wird, gilt als eine der besten in der Welt. Einen guten Ruf haben die Erzeugnisse der Firmen «Hilti» und «Balzers». Das Fürstentum profitiert auch vom Druck und Verkauf der Briefmarken, die von Sammlern in der ganzen Welt geschätzt werden. Aufgrund der Zollunion mit der Schweiz ist die Liechtensteiner Industrie mit der eidgenössischen Wirtschaft eng verbunden.
Ein beträchtliches Einkommen bringen dem kleinen Staat zahlreiche Holding- und Domizilgesellschaften, die ihren Sitz in Liechtenstein haben. Ihre Zahl ist schätzungsweise schon bis etwa 40 000 gestiegen, weil die Liechtensteiner Steuergesetzgebung es erlaubt, eine Firma zu registrieren, die ein Firmenschild, einen Postkasten und einen Vertreter im Lande hat. Die Steuer, die jede Firma bezahlt, sind nicht hoch, aber der Gesamtbetrag wird zu einem wesentlichen Wirtschaftsfaktor.
Es seien noch zwei wichtige Geldquellen zu nennen: der Fremdenverkehr und die Banken. Drei große internationale Banken, die in Liechtenstein ihren Standort haben, verfügen über ein riesiges Kapital, das viele Milliarden Franken zählt. Zur Entwicklung des Tourismus tragen die malerische Natur des Landes (mildes Klima, schöne Gebirgslandschaften, frische Quellen), das lebendige Brauchtum und ein gut organisiertes Hotelwesen (vorzügliche Küche, zahlreiche große und kleine Hotels und Herbergen, teure Restaurants und bescheidene Gaststätten) bei. Der Außenhandel Liechtensteins ist völlig mit dem der Schweiz verknüpft. | Liechtenstein |
Die 9,5 km lange Eisenbahnlinie, die Buchs und Feldkirch verbindet, wird von den österreichischen Bundesbahnen betrieben. Im Fürstentum besteht ein modernes Straßennetz, das eine Länge von 250 km hat. Postbusse verbinden die Ortschaften.
9. Stellen Sie 8–10 Fragen zum Inhalt des Textes V und lassen Sie Ihre Studienfreunde auf die Fragen antworten.
10. Ergänzen Sie folgende Sätze:
a) In Liechtenstein verarbeitet man ….
b) In der Landwirtschaft beschäftigen sich ….
c) Die Hauptzweige Liechtensteins sind ….
d) Man profitiert in Liechtenstein vom ….
e) Zwei wichtige Geldquellen sind ….
f) Zur Entwicklung des Tourismus spielen große Rolle ….
11. Lesen Sie den Text VI und erzählen Sie ihn deutsch nach
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TEXT IV. STAATSAUFBAU UND VERWALTUNGSGLIEDERUNG | | | Teil A. Vaduz |