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Eine Auswirkung der Herausbildung des Staates war die Verwandlung der Stammesdialekte im Territorialdialekte. Der Übergang zur Seβhaftigkeit und zur Dorfgemeinde wurden die Grundlage der sprachlichen Gemeinschaft. Dieser Übergang begann in der Zeit der Völkerwanderung und fing an, seine Vollendung in Frankreich vorzubereiten.
Die Dialekte können noch nicht als Dialekte einer Nationalitӓtsprache bezeichnet werden. Es wurde nur die ersten Voraussetzungen für die Zusammenschlieβung der Dialekte zur Nationalitӓtsprache bezeichnet werden.
Die Zusammenschlieβung der Franken, Bayern, Allemanen, Thüringen, Sachsen, Friesen im Rahmen eines Feodalstaates trug dazu bei, dass sich bei den Angehörigen der einzelnen Völkerschaften neben den „Stammesbewusstsein“ allmӓhlich die Anfӓnge des „Gemeinschaftsbewusstsein“ zu entwickelten, dass sie sich ihrer Zugehörigkeit zu einer Nationalitӓt immer noch bewusst wurden.
Allemanisch. Im Südwesten des Reiches lag das Hezogtum Sweben (das Territorium des heutigen Badden-Württemberg, der heutige deutschsprachige Teil des Schweiz und seit 925 der Hauptteil des Elsas). Der Territorialdialekt des Herzogtums ist Allemanisch.
Bairisch. Im Südosten lag Herzogtum Bayern (der gröste Teil des heutigen Bayern und das Österreich). Sein Territorialdialekt ist Bairisch. Bairisch + Allemannisch bilden den Grundstock der oberdeutschen Dialekte.
Frӓnkisch. Der frӓnkische Dialekt wurde in Herzogtümer Frankfurt und Lothringen. Das Herzogtum Frankfurt lag nördlich von Herzogtum Sweben im Mittel des deutschen Raums. (heutige Rheinland-Pfalz, Hessen). Das Herzogtum Lothringen wurde 925 Herzogtum des Deutschen Reiches (der nordwestlichen Teil des heutigen Landes Nordrhein-Westfalen, das Territorium Nieder- und Mittelbelgien, Luxemburg, Saargebiet und Lothringen).
Auf der groβen Flӓche, die der frӓnkische Dialekt einnahm, wies er mehrere Abstufenden von Oberdeutschen zur Niederdeutschen auf. Zum Oberdeutschen zehlt man die frӓnkischen Mundarten, die an der frӓnkisch-swebischen und an der frӓnkisch-bairischen Grӓnzen liegen. Nӓmlich Südfrӓnkisch und Nordfrӓnkisch.
Zur mitteldeutschen Dialektgruppe gehören das Rheinfrӓnkische in der Pfalz (Mainz, Frankfurt, Worms) und das Mittelfrӓnkische (Koblenz, Trier, Luxemburg, Saargebiet, Köln, Aachen).
Zur niederdeutschen Dialektgruppe gehört das Niederfrӓnkisch im Raum von Klebe (das heutige Nordrhein-Westfalen), im ganzen Nordosten des Herzogtums Lothringen (das heutige Nieder- und Mittelbelgien, Flandern) und im östlichen Teil des Herzogtums (heutigen Utrecht, Helderland).
Sӓchsisch. Das Herzogtum Sachsen lag im Norden des Reiches. Es erstreckte sich von der Elbe, westwӓrts bis zum Ems. (das Territorium das heutigen Schleswig-Holstein, Niedesachsen und das westlichen Teil Sachsen-Anhalt). Südwӓrts bis zum Ems. Das Altsachsische bildete den Grundstock des Niederdeutschens.
Thüringisch. Im Thüringen, im nordostlichen Mittelraum, zwischen den Herzogtümern Franken und Sachsen wurde der thüringische Dialekt gesprochen. Er gehört zum Mitteldeutschen Dialektgruppe.
Gliederung der deutschen Territorialdialekte:
-Oberdeutsch (Bairisch, Allemannisch, berdeutsches Frӓnkisch (Süd- und Ost-))
-Mitteldeutsch (mitteldeutsches Frӓnkisch (Rhein-, Mittel-), Thüringisch)
-Niederdeutsch (Niederfrӓnkisch, Niedersӓchsisch)
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