Erste Net.Uni geht ans Netz – Online-Studium startet

Studieren im Wohnzimmer: Die Hochschule Wismar geht ab Herbst mit dem bundesweit ersten reinen Online-Fernstudium in vorerst drei Fachrichtungen ins Netz. Interesse gibt es aus dem ganzen Bundesgebiet.

"Bitte Ruhe" leuchtet ein Schild zum neuen Aufnahmestudio im Rechenzentrum der Hochschule Wismar. Die ersten Online-Module für Deutschlands bisher einzige Internet-Universität Net.Uni werden produziert, wie Net.Uni-Direktor Thomas Wilke am Freitag in Wismar sagte. Das Online-Angebot der mecklenburgischen Hansestadt macht von Oktober an Studieren aus dem Wohnzimmer möglich.

Zum Wintersemester gehen drei virtuelle Fernstudiengänge für Betriebswirtschaft sowie Management von Non-Profit-Organisationen und Gesundheitseinrichtungen ans Netz. Berufsbegleitend könne zu hundert Prozent im Internet – ohne das Besuchen von Präsenzveranstaltungen an der Hochschule – studiert werden, erklärte Wilke.

Für die Bachelor-Studiengänge von sechs bis acht Semestern gebe es bereits mehr als einhundert Interessenten und rund ein Dutzend Einschreibungen aus dem gesamten Bundesgebiet. Derzeit würden im neuen Produktionsstudio bereits Online-Module mit interaktiven Vorlesungen und Präsentationen für Seminarveranstaltungen, so genannte Tutorien, aufgenommen. Ein Modul reiche über 12 bis 14 Stunden Vorlesungszeit, hinzu kämen Aufgaben, Fragen und kleine Tests.

Etwa drei bis vier Wochen lang könne sich der Fernstudent - zeitlich flexibel und ortsunabhängig – mit einem solchen Modul online beschäftigen, um sein Studium in der Regelzeit zu bewältigen. Prüfungen finden nach Wunschtermin allerdings "analog" an einem von vier Prüfungsstandorten der Wismarer Fernuniversität Wings statt, wie Wilke erklärte.

Keine Konkurrenz zum Präsenzstudium sieht Wismars Rektor Norbert Grünwald. Vielmehr wolle die Hochschule ihre Studentenzahl dank Online-Angeboten von derzeit 7000 auf künftig 10 000 Studierende steigern. Die Zahl der Fernstudenten von derzeit 3000 werde sich bis 2020 verdoppeln. "Wir erreichen mit der Net.Uni eine viel größere Zielgruppe im In-und Ausland", sagte Grünwald. Bereits jetzt würden junge Leute sich neues Wissen lieber am Computer aneignen als aus Büchern oder Vorlesungen. Doch auch für Weiterbildung und den Anspruch an lebenslanges Lernen müssten Hochschulen zunehmend Inhalte im Netz anbieten, meinte Grünwald.

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http://www.welt.de/regionales/hamburg/article106169524/Sport-am-Arbeitsplatz-macht-sich-bezahlt.html

Дата добавления: 2015-08-21