Студопедия
Случайная страница | ТОМ-1 | ТОМ-2 | ТОМ-3
АвтомобилиАстрономияБиологияГеографияДом и садДругие языкиДругоеИнформатика
ИсторияКультураЛитератураЛогикаМатематикаМедицинаМеталлургияМеханика
ОбразованиеОхрана трудаПедагогикаПолитикаПравоПсихологияРелигияРиторика
СоциологияСпортСтроительствоТехнологияТуризмФизикаФилософияФинансы
ХимияЧерчениеЭкологияЭкономикаЭлектроника

Stilistische Potenzen der Phraseologie im Deutschen

Читайте также:
  1. Das Konsonantsystem des Althochdeutschen
  2. Die allgemeine Charakteristik der mittelhochdeutschen Periode
  3. Die Beziehung der Deutschen zum Geld
  4. DIE DEUTSCHEN BUNDESLÄNDER
  5. Die deutschen Kaiser im deutschen Mittelalter
  6. Die Periodisierung der deutschen Sprache
  7. Gegenstand und Aufgabe der Sprachgeschichte. Die Herausbildung der deutschen Nationalitӓt im Rahmen des ursprünglichen frӓnkischen Staates.

 

 

Das Deutsche ist reich an Phraseologismen. Sie werden oft und gern in der Kommunikation verwendet, wenn auch nicht in gleicher Frequenz (Häufigkeit) in verschiedenen Stilen.

Da Phraseologismen in der Sprache zur expressiv wertenden Benennung, in der die Stellungnahme des Sprechenden zum bezeichneten Sachverhalt deutlich wird, dienen, sind sie Mittel von subjektiv bedeutsamen physischen, psychischen und sozialen Situationen und Zuständen des Menschen. Die wertende phraseologische Nomination ist eine indirekte Nomination, d.h. das Objekt wird durch die Merkmale der anderen Referenten charakterisiert.

 

Phraseologismen unterscheiden sich voneinander nach stilistischer Färbung und Bildlichkeit.

E.Riesel gliedert phraseologische Fügungen vom stilistischen Standpunkt aus in zwei Gruppen:

 

1. phraseologische Fügungen, die keine semantisch-expressive Stilfärbung haben, aber sich funktional differenzieren (d.s. lexische Einheiten);

2. expressive Phraseologismen; Phraseologie im eigentlichen Sinne des Wortes. Diese haben unterschiedliche semantisch-expressive Stilfärbung, die Ausdrucksfunktion rückt in der Kommunikation in den Vordergrund.

 

Dazwischen – ein Übergangstyp, deren Vertreter teils zur ersten, teils zur zweiten gehören.

Hauptkriterium der stilistischen Klassifikation ist das Verhältnis von Verkehrs- und Ausdrucksfunktion. Nebenkriterium – die grammatisch-strukturellen Merkmale der FWK.

 

Merkmale der phraseologischen Fügungen der 1-n Gruppe:

sie sind Äquivalente eines Einzelwortes, haben also nominative Funktion;

sind bildlos oder mit völlig abgeblaßtem Bild,

nicht emotional,

in wörtlicher oder übertragener Bedeutung.

 

Dazu gehören:

1) substantivische oder verbale Wortverbindungen. Sie sind stilistisch nullexpressiv mit mehr oder weniger funktionaler Färbung (subst. – schwarze Pocken; Basedowsche Krankheit = mediz. Terminologie; erste Lautverschiebung = linguistisch-r Terminus; verbale – Bilanz ziehen – Terminus aus der Buchhaltung; ein Gesetz verabschieden –parlamentarischer Terminus; in Strafe nehmen - Gerichtsausdruck).

Manche Fügungen dieses Typs verlieren wegen des intensiven Gebrauchs ihren fachlichen Charakter – Held der Arbeit;

Nach der literarischen Qualität sind diese Wortfügungen einfach-literarisch.

Bei manchen PE dieser Gruppe behalten die einzelnen Elemente ihre wörtliche Bedeutung (eine Bresche schlagen = пробить брешь).

 

2) adverbiale Wortverbindungen (leichten Schrittes; unbeschwerten Gemütes).sie sind einfach-literarisch, nichtexpressiv und können nach der Meinung von E.Riesel in vielen Stilen verwendet werden.

 

3) verbale PE, die zu Wortzusammensetzungen werden (Schach spielen – schachspielen, nach der Schreibreform vermutlich nicht akzeptabel, Purzelbaum schlagen - purzelbaumschlagen).

Sie sind nichtexpressiv, einfach-literarisch; ein Element kann umgedeutet werden/ sein.

 

4) analytische Verbalverbindungen (abstraktes Substantiv + Verb / Hilfsverb). Einige von ihnen sind eher lexische Einheiten, nullexpressiv, können in sämtlichen Stilen verwendet werden (z.B.: Aufsehen erregen/ machen; Angst (Hunger, Sehnsucht) bekommen; Nutzen bringen, in Erfüllung gehen).

Ein anderer Teil dieses Typs nähert sich nach seiner stilist-n Beschaffenheit der Phraseologie im eigentlichen Sinn, insofern ihm ein Beiklang semantisch-expressiver Stilfärbung anhaftet (быть присущим, свойственным кому/чему-л.).

Analytische Verbalverbindungen klingen um einen Grad gewählter als ihre einfachen lexischen Synonyme (zum Ausdruck bringen – ausdrücken; in Erwägung ziehen - erwägen).

Andere verbinden den Anflug von Gehobenheit mit Förmlichkeit und einer gewissen Steifheit (zum Versand bringen – versenden; Bericht erstatten – berichten; eine Verfügung treffen - verfügen). Sie werden im offiziellen Stil gebraucht – im Stil des Handelsverkehrs, die letzen – im Kanzleistil. Vom funktionalen Charakter der Rede sind analytische Verbalverbindungen unvermeidlich. Sie bewirken den Satzrhythmus, klingen etwas gewählter.

(dazu noch: Bogatyrewa, Nosdrina. Stilistik. 2005, S.69 u. ff.).

Merkmale stehender Wortverbindungen der 2-n Gruppe:

d. sind Fügungen teils mit Bild und ohne Bild, teils i n übertragener oder teils in wörtlicher Bedeutung,

mannigfaltige Ausdrucksschattierungen (literarisch-ugs., leicht familiär und grob, gewählt und geschraubt)

nach dem expressiven Gehalt – humoristisch, satirisch, pathetisch u.ä.; starke Ausdruckskraft.

 

Gebrauchssphäre:

Der Stil des offiziellen Verkehrs meidet die expressive Phraseologie, in allen übrigen Stilen – je der Eigenart der betreffenden Stile – mehr oder weniger intensiv. Im diplomatischen Stil – nur Fügungen von literarischer und gewählter Stilfärbung. Im Zeitungsstil, im Stil der schönen Literatur, im Alltagsstil - umgangssprachliche und grobe Redewendungen.

 

Dazu gehören:

 

1) Idiome, Zwillingsformen / Wortpaare (drücken einen Einzelbegriff aus, deren Äquivalent das Wort bildet);

2) Sprichwörter, Aphorismen, Sentenzen, Losungen – Fügungen, die einen abgeschlossenen Gedanken in Satzform ausdrücken;

3) Stehende Vergleiche (sie nehmen eine Mittelstellung zwischen den beiden ein).

 

Diese 3 Typen haben die gleiche stilistische Funktion – Verstärkung der Anschaulichkeit, Emotionalität, Überzeugungskraft, Ausdruck persönlicher Beziehung.

 

Idiome – stehende Verbindungen, die einen Einzelbegriff ausdrücken, i.d.R. stark expressiv und bildhaft. Ihr Sinn kann sich aus der übertragenen Bedeutung ihrer UK ableiten (). Einige von ihnen waren ursprünglich fachliche Ausdrücke, die diese dann verloren hatten (aus der Jägersprache durch die Lappen gehen > liter.-ugs., emot. durch die Lappen gehen = entwischen; med. den Star stechen = den Star (Augenkrankheit operieren) > express. Für „j-m über etw. die Augen öffnen“).

Haben unterschiedliche semantisch-expressive Stilfärbung. Sind sie einfach-literarisch, dann überall angemessen (z.B.: im Bilde sein, auf die schiefe Bahn geraten); bei gewählter Stilfärbung – eingeschränkt im Gebrauch (den Firnis der Kultur abstreifen = sich ohne Hemmungen benehmen) (eine UK ist hier gewählt markiert).

Die Hauptmasse der Idiome ist ugs. markiert, in der Richtung zum Familiären hin.

Ein Idiom ist als grob oder derb, wenn eine seiner UK grob oder derb ist (das stinkt zum Himmel; j-m über das Maul fahren), einige bleiben jedoch einfach-literarisch (j-m fällt das Herz in die Hose / in die Schuhe; j-m platzt der Kragen = er ist seht wütend). Manchmal ist der Vergleich mit einem synonymischen Idiom hilfreich: das geht j-m auf die Nieren und das geht j-m auf die Nerven - das erste ist derber als das zweite.

Einige Idiome aus der volkstümlichen Ugs. Sind in die Literatursprache übergegangen (dazu: Riesel. Stilistik. 1959, S.191).

Die Idiome besitzen (mit wenigen Ausnahmen) keine funktionale Stilfärbung in dem Sinn, dass diese / jene Fügung diesem / jenem Stil zugeordnet wäre. Die volkstümlichen Idiome sind in die Publizistik eingezogen, in die Figuren- und Autorenrede der schönen Literatur, sogar in das wissenschaftliche Prosa, da die Stilnormen der Gegenwart es zulassen.

Über Veränderungen der Idiome siehe: E.Riesel. Stilistik. 1959, S.193-194.

 

Die zweite Untergruppe – Zwilligsformen. Drücken einen Begriff tautologisch aus (in Saus und Braus; hoffen und harren = sehr hoffen; bei Nacht und Nebel; hier und dort; mit Ach und Krach).

Ihre Stilfärbung schwankt zwischen literarisch-ugs. (mit Kind und Kegel; mit Mann und Maus) und einfach-literarisch (über Stock und Stein, mit Mühe und Not; angst und bleich).

In einigen Stilen sind diese nicht zulässig (Wissenschaft u.a.). Sie werden dafür in Kunst- und Sachprosa, im Alltagsverkehr, in der Publizistik oft verwendet.

(darüber: Bogatyrewa, Nosdrina. S.63-66; Riesel. Ebenda, S.194-196).

Geflügelte Worte. Haben nachweisbare Quellen, unterschiedliche Strukturen (einige sind Wortverbindungen – den Rubikon überschreiten, die bessere Hälfte). Ein größter Teil von geflügelten stammt aus fremden Sprachen (sind eien besondere Art phraseologischer Übersetzungslehnwörter), während Idiome und Sprichwörter dem nationalen Erbgut angehören.

 

Sie haben einheitliche semantisch-stilistische Färbung: zwischen einfach-literarisch bis gewählt: Kein Talent, doch ein Charakter (H.Heine). Dem Glücklichen schlägt keine Stunde (F.Schiller) usw.

Oft haben Sentenzen und Sprichwörter denselben Inhalt, aber verschiedene Färbung.

Stehende Vergleiche. Die meisten haben starke Bildkraft (weiß wie Schnee; faul wie eine Drohne; zittern wie Espenlaub), einige weniger wegen nicht genügend tragkräftiger Vergleichsbasis (dumm wie die Nacht).

Für sie ist die Variation im Ausdruck charakteristisch.

Sind überwiegend literarisch-ugs. und familiär markiert (störrisch wie ein Esel; dastehen wie die Kuh vorm neuen Tor).

Einige können einfach-literarisch und in Einzelfällengewählt markiert (singen wie eine Nachtigall; schön wie der junge Maientag).

Gebrauchssphäre: schöne Literatur, Publizistik, Alltagsverkehr.

 

Stilistische Ausdruckswerte der expressiven Phraseologie:

Das Gesagte anschaulich, lebendig und emotional zu machen, ihm Nachdruck und Überzeugungskraft zu verleihen.

Sie verrät die persönliche Einstellung des Sprechenden zum Gegenstand der Rede, zeigt seine Bewertung der betreffenden Ereignisse. Sie erscheinen deswegen oft in der Publizistik, in Reden von Politikern und Staatsmännern, in der schönen Literatur (Figuren- und Autorensprache).

 

Ein weiterer Ausdruckswert der expressiven Phraseologie – Mittel von Humor, Spott und Satire zu sein (j-n unter seine Fittiche nehmen = scherzhaft; j-n durch den Kakao ziehen = j-n veralbern; leben wie der Herrgott in Frankreich).

Sie sind gut zur Parodisierung geeignet – durch Erweiterung, durch unpassende Ersetzung einzelner Elemente, durch Kontamination u. verschiedene grammatische Änderungen (werden zu Witzworten in den genannten Sphären, z.B.: Du bist ja ein Engel mit einem „b“ davor).

(ausführlicher darüber: E.Riesel. Stilistik. 1959, S.205-207).

 

Noch zum Thema:

Bogatyrewa N, Nosdrina L. Stilistik. M., 2005. S.61-72.

Naer N. Stilistik. M., 2006. Kapitel 11. S.157.

Iskos A., Lenkova A. Lesestoffe zur Lexikologie des deutschen. Leningrad, 1985. S.109-110.

Брандес М.П. Стилистика текста. М., 2004. С.354.

 

Zu: Bildkraft, Ausdruckswert siehe: Амзаракова И.П., Савченко В.А. Стилистика: выразительные средства немецкого языка. Абакан, 2009. С.117-119; с.63-69.

Zu: Wortschatz aus stilistischer Sicht. Ebenda, S.22-29.

 


Дата добавления: 2015-09-06; просмотров: 297 | Нарушение авторских прав


<== предыдущая страница | следующая страница ==>
Vorlesung 2: Stellung der Stilistik im System der Wissenschaften. Stilistik und Nachbardisziplinen. Aus der Geschichte der Stilistik| Полгода спустя

mybiblioteka.su - 2015-2024 год. (0.012 сек.)