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Der Zweite Weltkrieg.

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Vorlesung V.

Thema: Der Erste Weltkrieg (1914-1918) und die Weimarer Republik. Die Nazizeit und der Zweite Weltkrieg.

Fragen:

  1. Schlachtfeld Europa.
  2. Die Weimarer Republik.
  3. Die „Goldenen 20-er Jahre“.
  4. Der Aufstieg Hitlers und die Diktatur des Nationalsozialismus.
  5. Judenverfolgung und der Widerstand.
  6. Der Zweite Weltkrieg und seine Folgen.

Der Erste Weltkrieg bricht aus. Schlachtfeld Europa

Am 28. Juni 1914 wurden in Sarajewo, der bosnischen Hauptstadt, der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin ermordet. Die Mörder waren großserbische Verschwörer aus dem österreichischen Bosnien. Die Erregung in Europa war ungeheuer.

Serbien konnte mit russischer Hilfe rechnen. Es mobilisierte. Österreich befahl die Teilmobilmachung gegen Serbien und erklärte diesem Staat den Krieg. Russland erklärte auch die allgemeine Mobilmachung. Frankreich ließ keinen Zweifel, dass es den Russen helfen werde. Es mobilisierte, hielt aber seine Truppen 10 km von der Grenze an, um nicht als Angreifer zu gelten. Die deutsche Regierung verlangte von Russland die Mobilmachung einzustellen. Als die Antwort ausblieb, erklärte Deutschland Russland und seinem Verbündeten Frankreich den Krieg. Noch in der gleichen Nacht überschritten die deutschen Truppen die belgische Grenze, um das französische Heer von Norden her umfassen zu können. Dadurch wurde Deutschland vertragsbrüchig, denn es hatte wie andere europäische Staaten früher versprochen, die Neutralität Belgiens beachten zu wollen. England betonte, es wolle für die Freiheit der kleinen Nationen kämpfen und erklärte Deutschland den Krieg.

Der große Krieg war da. Im letzten hatte ihn keiner der beteiligten Staaten wirklich gewünscht, weder die Deutschen noch die Engländer noch die Franzosen und auch nicht die Österreicher und Russen. Ein englischer Staatsmann erklärte: „Wir sind in den Krieg hineingeschlittert“.

Die ersten Kämpfe führten aber nicht zu einem entscheidenden Sieg, und so wurde aus dem Bewegungskrieg ein verlustreicher Stellungskrieg, dessen Ende nicht abzusehen war. Als 1917 die USA gegen die Mittelmächte am Krieg teilnahmen, war aus dem europäischen endgültig ein Weltkrieg geworden.

Je länger die Kämpfe dauerten, um so mehr machte sich überall Kriegsmüdigkeit bemerkbar. Kaum jemand sah noch einen Sinn in der Fortsetzung des Krieges. Der Krieg hat ein völlig neues Gesicht bekommen. Es wurde jetzt mit Waffen gekämpft, die es zuvor nicht gegeben hatte: mit weitreichenden Geschützen, mit Maschinengewehren, mit Unterseeboten, mit Bombenflugzeugen. Der Einsatz dieser modernen Waffen forderte stets viele Tote und Verwundete. Die Tapferkeit der Soldaten zählte immer weniger. Der Krieg war nicht mehr nur eine Angelegenheit der kämpfenden Truppen; er veränderte das gewohnte Leben aller Menschen. Tod, Krankheiten, Hungersnot herrschten überall.

Mit der Kriegsmüdigkeit wuchsen Unzufriedenheit und Bereitschaft zur Ablehnung. An den Fronten verweigerten Soldaten den Gehorsam. In verschiedenen Ländern protestierten Menschenmassen gegen die schlechte Versorgung.

Im Oktober 1917 brach in Russland eine Revolution aus. Die Monarchie wurde abgeschafft. Die bolschewistische Regierung bat Deutschland um Waffenstillstand und unterwarf sich nach langen Verhandlungen dem harten Friedensvertrag von Brest-Litowsk (1917).

Deutschlands Verbündete waren kriegsmüde. Bulgarien schloss Waffenstillstand. Da konnte und wollte auch die Türkei nicht mehr kämpfen. Österreich gab den Kampf auf. Nun stand Deutschland gegen seine Feinde allein. Das Land war erschöpft und Kriegsmüde. Die Mehrzahl ersehnte die Beendigung des Krieges und die Verständigung mit den Gegnern.

Anfang Oktober 1918 erklärte der deutsche Generalstab, die Fortsetzung des Krieges sei aussichtslos. Die deutsche Regierung trat zurück. Der neue, vom Reichstag gewählte Reichskanzler, Prinz Max von Baden, bat schweren Herzens Wilson, den Präsidenten der USA, er möge die kriegführenden Mächte zu Waffenstillstandverhandlungen einladen. Wilson hatte 14 Punkte aufgestellt, die für einen künftigen Frieden gelten sollten:

- Deutschland räumt die besetzten Gebiete, entschädigt Belgien und tritt Elsass-

Lothringen an Frankreich ab;

- Polen wird ein unabhängiger Staat und erhält einen Zugang zur Ostsee;

- Über die neuen Grenzen in Europa sollen die Völker selber bestimmen können;

- die Friedensverhandlungen sollen öffentlich geführt werden;

- alle Nationen dürfen auf allen Meeren in Krieg und Frieden ungehindert Schifffahrt treiben;

- alle Staaten rüsten ab;

- es ist ein Völkerbund zu gründen, der über die Unabhängigkeit und Freiheit aller Völker wacht. Ihm sollen alle Nationen angehören;

- der Präsident erklärte, dass man mit dem deutschen Kaiser nicht verhandeln würde, sondern nur mit einer demokratisch gewählten deutschen Regierung.

Das Kaiserreich Deutschland bricht zusammen

Am 9. November 1918 übergab Prinz Max von Baden, der letzte kaiserliche Kanzler, das Kanzleramt dem Vorsitzenden der größten Partei, dem Sozialdemokraten Friedrich Ebert. Ebert nahm die Arbeit auf. Sie war unsagbar schwer. Mit dem siegreichen und zum Teil hasserfüllten Gegner musste Waffenstillstand und Frieden geschlossen werden. Im Innern herrschte Not, zugleich aber sollte das Reich Riesensummen an die Gegner zahlen. Der Adel, die Großrundbesitzer, die meisten Bauern, die Unternehmer, viele hohe Beamte waren gegen ihn und gegen eine Regierung der Volksbeauftragten.

Die meuterten Matrosen in Kiel und die zurückkehrenden Soldaten hatten Soldatenräte gebildet. In den Industriegebieten, in Berlin, in Thüringen, Sachsen und im Ruhrgebiet waren Arbeiterräte entstanden. Die Männer, die politisch am weitesten links standen, wollten nur die Arbeiter- und Soldatenräte regieren lassen, wie auch in Russland nach der siegreichen Revolution 1917. Friedrich Ebert aber und seine engsten Freunde wollten gleiches Recht für alle: für Arbeiter, Bauern und Bürger. In geheimer, gleicher und freier Wahl wurden die Vertreter der Nationalsammlung gewählt. Wahlberechtigt war jeder Deutsche vom vollendeten 20. Lebensjahr ab. Auch die Frauen durften wählen und gewählt werden. Von 421 gewählten Abgeordneten gehörten 163 der Sozialdemokratischen Partei (SPD) an, 75 der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) und 91 dem Zentrum (Z). Die drei demokratischen Parteien schlossen sich zur Weimarer Koalition zusammen. Schon im August 1919 konnte die Weimarer Verfassung verkündet werden.

Sie bestimmte: Das Deutsche Reich ist eine Republik. Die Staatsgewalt geht vom Volke aus. Das Volk wählt seinen Vertretern in den Reichstag. An der Spitze des Reiches steht ein Reichspräsident. Der Reichspräsident ernennt den Reichskanzler und seine Minister. Der Reichsrat vertritt die deutschen Länder. Alle Deutschen sind vor dem Gesetz gleich, sie haben dieselben Grundrechte und Grundpflichten. Der erste Reichspräsident wurde Friedrich Ebert.

Der Vertrag von Versailles beendet den Krieg.

Deutschland hatte alle Forderungen erfüllt, die gestellt worden waren: der Kaiser war abgesetzt, das deutsche Heer aufgelöst, die Demokratie eingeführt. Er hoffte auf einen Frieden, wie ihn Wilson in Aussicht gestellt hatte: „Einen gerechten und dauerhaften Frieden, so dass Deutschland späterhin einen gleichberechtigten Platz unter den Völkern dieser Erde einnimmt“.

Am 18. Januar 1919 begannen im Spiegelsaal des Schlosses Versailles die Friedensverhandlungen. Die wichtigsten Entscheidungen aber trafen die Großen Drei: der Franzose Clemenceau, der Engländer Lloyd Georg und Wodrow Wilson, der Präsident der Vereinigten Staaten. Sie verhandelten hinter verschlossenen Türen.

Die Besiegten wurden nicht um ihre Meinung gefragt. Sie waren von den Verhandlungen ausgeschlossen. Russland, das durch seine Revolution und durch den Sonderfrieden mit Deutschland aus der Reihe der Siegermächte ausgeschieden war, fehlte auch. Es dauerte 4 Monate, bis die Friedensverhandlungen abgeschlossen waren.

300 Seiten und 440 Artikeln umfasste der Friedensvertrag. Es waren harte Bestimmungen. Der Versailler Vertrag wirkte auf die Deutschen wie ein Schock.

Das Deutsche Reich musste alle Kolonien abtreten. Frankerich erhielt Elsas und Lothringen, Posen, Westpreußen und Teile Pommerns fielen an Polen. Nordschleswig kam zu Dänemark. Von Oberschlesien erhielt Polen den größten Teil mit den Wertvollen Kohlengruben und Eisenwerken.

Das Saargebiet wurde dem Völkerbund unterstellt. Seine Kohlengruben kamen an Frankreich. Die Sieger besetzten das linke Rheinufer, Mainz und Kehl auf 15 Jahre, Koblenz auf 10 und Köln auf 5 Jahre.

Deutschland durfte nur eine freiwillige Truppe von 100 000 Mann mit 12- jähriger Dienstzeit und wenige kleine Schiffe bis 10000 unterhalten. Das linke Rheinufer und ein 50 km breiter Streifen rechts des Rheins mussten völlig entmilitarisiert werden. Da Deutschland und seine Verbündeten zu den allein Schuldigen am Kriege erklärt wurden, mussten sie für alle Schaden aufkommen, die der Zivilbevölkerung aller Siegerstaaten zu Land, zur See und in der Luft zugefügt worden waren. Man nannte die Reparation Wiedergutmachungen. Die Höhe der Geldzahlung sollte später festgelegt werden.

Zu den wichtigsten Ergebnissen des Weltkrieges zählten die neuen Grenzen in Mittel- und Osteuropa. Dort trat eine Kette neuer Staaten ins Leben: Wiedergeburt Polens, Trennung Ungarns von Österreich, Vergrößerung Rumäniens, Gründung Jugoslawiens und der Tschechoslowakei, Unabhängigkeit der baltischen Staaten, Selbständigkeit Finnlands. Siesollten als Sperrgürtel (Cordon sanitaire) gegenüber dem kommunistischen Russland dienen.

Die Weimarer Republik

Die Macht fiel den Sozialdemokraten zu. Sie verwirklichten sofort einige Hauptforderungen ihres Programms. Die Frauen erhielten das Wahlrecht. Das ungleiche Klassenwahlrecht wurde abgeschafft. Der Achtstundentag wurde gesetzlich eingeführt. Die Gewerkschaften wurden anerkannt. 1927 wurde die Arbeitslosenversicherung eingeführt. Aber im Lande wuchs die innenpolitische Instabilität, verursacht von den drückenden Bedingungen des Friedensvertrages von Versailles, den Deutschland 1919 unterschreiben musste.

Die Siegermächte wollten Geld und Sachlieferungen wie Kohlen, Holz, Zement, Maschinen, Vieh usw. Eine Kommission setzte die endgültige Schuldsumme fest, anfangs auf 269 Milliarden Goldmark, später aber auf 132 Milliarden. Bis 1988 sollten alle Schulden getilgt sein.

Das war mehr, als das deutsche Volk beim besten Willen erfüllen konnte. 1923 erreichten die Wirren der Nachkriegszeit ihren Höhepunkt. Frankreich ließ Truppen in das Ruhrgebiet einmarschieren, weil Deutschland mit Reparationslieferungen in Verzug geraten war. Das Leben in der Republik war unerträglich geworden. Für die vielen Arbeitslosen musste Unterstützungen aufgebracht werden. Unsummen waren nötig. Man beschaffte sie, indem man Papiergeld druckte. Die deutsche Mark wurde wertlos. Für eine Goldmark bekam man am 7. September 1923 10 Millionen Papiermark.

Für den wertbeständigen Dollar wie auch für Lebensmittel musste man immer mehr zahlen:

        Jan. 1923 Dez. 1923
1 Dollar 4,21 6,0 104,- 17. 927, - 4200 Milliard
Brot (3 Pfd.) 0,40 0,54 210,- 400, - 540 Milliard
Fleisch(1 Pfd.) 0,90 2, - 1.200,- 90. 000, - 3.200 Milliard

In Sachsen und Thüringen kam es zu kommunistischen Unruhen, und in München unternahm der rechtsextreme Demagoge Adolf Hitler, ein gebürtiger Österreicher, einen vergeblichen Putschversuch (1923).

Adolf Hitler hatte keinen rechten Beruf erlernt und als Gelegenheitsarbeiter in Wien und in München sich mühsam durchs Leben geschlagen. Oft war das Obdachlosenheim seine Bleibe. Sein besonderer Hass galt den Juden. Nach dem Krieg, an dem er auf deutscher Seite teilgenommen hatte, fand er Anschluss an eine kleine Partei, die Deutschland national und sozial erneuern wollte. Dieser Partei gab er den Namen Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) und als Parteizeichen das Hakenkreuz.

Er wollte mit seinen Anhängern die bayrische Regierung unter seine Herrschaft zwingen und dann zusammen mit ihr nach Berlin marschieren. General Ludendorf unterstützte ihn. Doch die bayrische Regierung hatte nur zum Schein den Plänen Hitlers zugestimmt. Sie rief die Polizei um Hilfe. Hitler wurde verhaftet, aber nach einjähriger milder Haft wieder freigelassen.

Die Unzufriedenheit von rechts und links wuchs. Die Unglücklichen, die durch die Inflation verarmt waren, suchten bei der Regierung die Schuld und nicht, wie es richtig gewesen wäre, in dem verlorenen Krieg und seinen Folgen.

Danach traten die wirtschaftliche Erholung und eine gewisse politische Beruhigung ein. Die Außenpolitik des Außenministers Gustav Stresemanns gewann dem besiegten Deutschland durch den Locarno-Vertrag (1925) und den Beitritt zum Völkerbund (1926) die politische Gleichberechtigung zurück.

Im Schweizer Städtchen Locarno trafen die Außenminister von 7 Nationen zusammen (1925): Frankreich, England, Belgien, Italien, Polen, Tschechoslowakei und Deutschland. Deutschland verzichtete freiwillig auf eine Änderung der Grenzen im Westen und versprach, die östlichen Grenzen nicht durch Gewalt zu ändern. Bei Zwistigkeiten sollte künftig ein Schiedsgericht entscheiden. Deutschland wurde in Genf einstimmig in den Völkerbund gewählt (1926).

Nach dem Tod des ersten Reichspräsidenten, des Sozialdemokraten Friedrich Ebert, wurde 1925 der ehemalige Feldmarschall Paul von Hindenburg gewählt. Trotz Erwartungen bemühte er sich ehrlich, der deutschen Republik zu dienen und Verständnis mit den Gegnern zu finden.

Die deutsche Wirtschaft erholt sich. Die „Goldenen 20-er Jahre“

Die deutsche Wirtschaft erholte sich langsam. Braunkohle musste die fehlende Steinkohle ersetzen. Neue Dampf- und Wasserkraftwerke erzeugten Strom. Eisen, Stahl und andere Metalle ersetzte man durch Leichtmetalle und Ersatzstoffe. Auch die deutsche Landwirtschaft erholte sich. Sie ergänzte ihre Maschinen und steigerte die Erträge. Viele Industriewerke übernahmen die Fließbandarbeit, wie sie in Nordamerika von Ford entwickelt worden war. Neue Gesetze brachen den Achtstundentag, geregelten Urlaub und die Arbeitslosenfürsorge (1927). Jährlich wurden ca. 300 000 Wohnungen erstellt.

Die wertlose Mark wurde zuerst durch die Rentenmark und später durch die Reichsmark (1924) ersetzt. Man achtete streng darauf, dass nur soviel Papiergeld gedruckt wurde, als dafür Gold, Waren und andere Werte vorhanden waren.

Kunst und Wissenschaft erlebten in den „goldenen zwanziger Jahren“ eine kurze, intensive Blütezeit. Deutsche Gelehrte vollbrachten auf dem Gebiet der Naturwissenschaften (z. B. Max Planck – Physiker, Begründer der Quantentheorie, Albert Einstein), der Medizin (Adolf Butenandt, Werner Forssmann) und der Philosophie (Martin Heidegger 1889-1976, Philosoph, Hauptwerk „Sein und Zeit“), Karl Jaspers bahnbrechende Leistungen.

Baukunst und Malerei erhielten starke Impulse von dem 1919 in Weimar gegründeten „Bauhaus“. Sein Gründer und Leiter war der Architekt Walter Gropius. Die Aufhebung des Gegensatzes zwischen der „reinen“ und der angewandten Kunst war ein wesentlicher Bestandteil seines Programms. Das Bauhaus setzte sich zum Ziel neue Formen in Architektur und Gestaltung zu entwickeln.

Theater, Musik und Literatur erlebten eine Glanzzeit. Die Berliner Staatsoper und Philharmonie wurden weltberühmt. Die längst anerkannte Dramatiker Gerhart Hauptmann galt als „Dichter der Republik“. Bertolt Brecht gab mit seinen gesellschaftlichen Stücken der Schauspielkunst neuen Stil und neue Funktion („Trommeln in der Nacht“ (1922), „Die Dreigroschenoper“ (1928)). 1929 erhielt Thomas Mann, der 1924 seinen Roman „Der Zauberberg“ veröffentlicht hatte, den Nobelpreis für den Roman „Buddenbrooks“, der bereits 1901 erschienen war. Schriftsteller wie Carl von Ossietzky und Kurt Tucholsky kämpfen in ihren Werken künstlerisch gegen die bürgerliche Gesellschaft und gegen den Nationalsozialismus. Humor auf Kosten falscher Ideale von Erich Kästner war auch von vielen beliebt.

Die Auflösung der Weimarer Republik.

Der Niedergang der Weimarer Republik begann mit der Weltwirtschaftskrise 1929. Bis Ende des Jahres 1932 stieg die Zahl der Arbeitlosen in Deutschland auf fast 7 Millionen an. Die Arbeitslosenunterstützung reichte kaum aus, das bloße Leben zu erhalten.

Alle Parteien warben um die Unzufriedenen, vor allem die Kommunisten und die Nationalsozialisten. Die Zahl der kommunistischen Abgeordneten im Reichstag stieg von 54 im Jahr 1928 auf 100 im November 1932.

Adolf Hitler wollte nach seinem missglückten Putsch nun auf legalem Wege durch Wahlen zur Macht gelangen. Seine Anhänger fuhren überall und warben in Tausenden von Versammlungen Mitglieder und Wähler. Die Nationalsozialisten nahmen wie eine rollende Lawine zu. 1928 konnten sie nur 12 Sitze im Reichstag erringen, 1930 waren es schon 107, 1032 sogar 230 Sitze. Hitler wollte als Führer der stärksten Partei Reichskanzler werden. Die Sturmabteilungen, (SA) und die Schutzstaffeln (SS) marschierten herausfordernd durch die Straßen.

Hindenburg, den das deutsche Volk zum zweiten Mal zum Reichspräsidenten gewählt hatte, ernannte am 30. Januar 1933 Hitler zum Reichskanzler, obwohl seine Partei den Zenit ihrer Erfolge schon überschritten hatte. Man meinte, nur Hitler könne Deutschland vor Bürgerkrieg und Kommunismus retten. So kam es unter Mitwirkung des Reichspräsidenten, der die Verfassung der Deutschen Republik beschworen hatte, zu der Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus.

Hitler verfügte im Reichstag, zusammen mit einer bürgerlichen Rechtspartei nur über 43% der Abgeordneten. Da er eine sichere Mehrheit brauchte, löste er den Reichstag auf und setzte Neuwahlen fest.

Eine Woche vor der Wahl am 27.2.1933 verkündeten Radio und Zeitungen die aufregende Nachricht: „ Der Reichstag brennt!“ Die Nationalsozialisten behaupteten, es seien die ersten „Flammen eines kommunistischen Aufstands!“ Als Brandstifter wurde ein junger holländischer Kommunist M.van der Lubbe zum Tod verurteilt. Bis heute konnte nicht geklärt werden, wer den Brand geplant hatte.

Hitler erwirkte vom Reichspräsidenten eine Verordnung zum Schutze von Volk und Staat, um den angeblich drohenden Bürgerkrieg verhindern zu können. 4000 kommunistische Führer aus dem ganzen Reich waren noch in der Brandnacht verhaftet worden. Ihre Wohnungen wurden durchgesucht, ihr Vermögen eingezogen, die kommunistischen Zeitungen und auch die Partei ausgeschaltet. Die Wahl brachte das erwartete Ergebnis. Von 566 Abgeordnetensitzen entfielen 340 auf die Nationalsozialisten und mit ihnen verbündete Deutschnationale Partei.

Auf der ersten und zugleich letzten Arbeitssitzung des Reichstags in Berlin forderte Hitler die Zustimmung der Abgeordneten zu einem Gesetz besonderer Art. Es war das Ermächtigungsgesetz, das ihn von der Volksvertretung unabhängig machte. Der Reichstag stimmte dem Gesetz zu. Damit hatte sich die deutsche Volksvertretung selbst ausgeschaltet und das deutsche Volk der Willkür eines gewalttätigen Mannes preisgegeben.

Jetzt ging es Schlag auf Schlag. Die bürgerlichen Parteien mussten sich auflösen. Die SPD wurde verboten, die Gewerkschaften beseitigt. Die Partei erfasste das ganze Leben des Volkes. Wer nicht Parteigenosse (PG) war, war ein Mensch zweiter Klasse. Jungvolk und Hitlerjugend erfassten die Jungen und Mädchen vom 10. Lebensjahr an. Als ein Jahr darauf der Reichspräsident Hindenburg starb, ernannte sich Hitler auf Lebenszeit zum Führer und Reichskanzler. Ein Reichspräsident wurde nicht mehr gewählt (1934).

Spitzel und die Geheime Staatspolizei überwachten das ganze Volk. Ein unbedachtes Wort konnte zu Verhaftung und harten Strafen führen. Keiner traute mehr dem anderen.

 

Der Aufstieg Hitlers und die Diktatur des Nationalsozialismus

Millionen Deutsche finden Beschäftigung und Brot. Als Hitler die Regierung übernahm hatte Deutschland fast 7 Millionen Arbeitslose. Er wusste für Arbeit und Brote sorgen. Das gelang ihm um so eher, als sich die Weltwirtschaft im Ganzen von den überstandenen Kreisen immer mehr erholte. Die Unternehmer erhielten Zuschüsse, wenn sie Arbeiter einstellten und Wohnung en bauten. Tausende fanden Beschäftigung beim Bau von Autobahnen. Auch der Arbeitsdienst trug zur Verminderung der Arbeitslosen bei. Ihre Zahl sank bis Ende 1933 von 6 auf 4 Millionen.

Für die Anfangs geheime und dann offene Aufrüstung wurden besonders viele Arbeitskräfte gebraucht: für die Herstellung von Uniformen, Stiefeln, Waffen Millionen, Panzern, Flugzeugen und Schiffen. Riesige Werke entstanden für Stahl, Leichtmetalle, künstlichen Gummi und synthetischen Treibstoff. Bald gab es nur noch 1,5 Millionen Arbeitslose.

Eigenmächtig zerbricht Hitler die letzten Fesseln des Versailler Vertrages.

Hitler wies, die Kriegsschuldlüge zurück und führte die Allgemeine Wehrpflicht für alle Deutschen ein (1935), ein neues Volksheer, die Luftwaffe und eine neue Kriegsflotte entstanden. Das Saarland wurde zur Freude des ganzen Volkes wieder deutsch, als von 539000 (90%) Abstimmungsberechtigten 477000 für Deutschland stimmen (1935). Hitler erklärte:" Das deutsche Volk wird nun keine Gebietsforderungen mehr an Frankreich stellen". Die Franzosen und die übrige Welt beruhigten sich. Das wagte Hitler ein gefährliches Spiel. Er ließ deutsche Truppe in das entmilitarisierte Rheinland einmarschieren (1936). Damit brach er den Versailler Vertrag. Nun mussten Frankreich und England einschreiten. Aber sie scheuten den Krieg: sie protestierten nur.

Hitler sichert sich die Freundschaft Italiens, Spanien und Japans. Schon vorher hatte Hitler mit Polen für die Dauer von 10. Jahren einen Vertrag geschlossen:"…Unter keinen Umständen werden Deutschland und Polen zur Austragung von Streitigreiten Gewalt anwenden (1934).

Im Jahre 1936 erhielt er Gelegenheit, mit Mussolini Freundschaft zu schließen. Dieser hatte in Afrika das Kaiserreich Abessinien überfallen und dadurch den Zorn der Welt erregt. Der Völkerbund verbot, an Italien Kohlen und Kriegsgüter zu liefern. Aber Hitler half dem Angreifer. Kohlenzug um Kohlenzug rollte über die Alpen nach Italien. Deutschland lieferte auch Stahl und anderes kriegswichtiges Material. Abessinien wurde italienische Kolonie. Mussolini sprach dankbar von der Achse Berlin-Rom.

Gemeinsam sprangen die beiden Diktatoren dem spanischen General. Franko bei der im Bürgerkrieg gegen die republikanische spanische Regierung stand. Die europäischen Staaten hatten vereinbart, sich nicht einzumischen. Die Sowjetunion unterstützte aber offen die Republikaner; Italien und Deutschland dagegen halten den spanischen Faschisten. Franco blieb Sieger.

Wie für die Nationalsozialismus so war auch für die Japaner der Kommunismus der Hauptfeind. Als sich die russischen Bolschewisten mit den kommunistischen Partien der ganzen Welt in der "Kommintern" (Kommunistischen Internationale)" zusammenschlossen, verbündeten sich Deutschland und Japan zum Antikomminternpakt (1936). Hitler zwingt Österreich zum Anschluss an Deutschland.

Österreich und Deutschland hatten sich nach dem Ersten Weltkrieg politisch zusammenschließen wollen, waren aber durch den Versailler Vertrag daran gehindert worden. Letzt war Deutschland mit Italien befreundet und außerdem wohl gerüstet. Die Franzosen und Engländer wollten keinen Krieg. Sie hätten ihn sonst schon früher erklärt: bei der deutschen Minderheiten in den Nachbarstaaten wünschten den Anschluss an das Deutsche Reich.

Hitler veranlasste den österreichischen Innenminister, einen Nationalsozialisten, die Deutschen gegen die österreichische Regierung zu Hilfe zurufen. Sofort fanden nirgends Widerstand wurden mit Blumen empfangen und selbst in (1938). ein Reichsgesetz verkündete:" Österreich ist ein Land des deutschen Reich".

Sofort ging Hitler daran, die Sudetendeutschen heimzuholen. Die Sudetendeutschen forderten den Anschluss ad Deutschland. Dadurch fühlte sich die Tschechoslowakei gefährdet, denn in den von Deutschenbewohnten Gebieten lagen wichtige Industrien.

Prag wandte sich an London und Paris und Hilfe. Die Engländer und Franzosen waren verpflichtet, im Fall eines Angriffs den Tschechen zu helfen. Chamberlain, der englische Premierminister, wollte keinen Krieg: Zweimal flog er zu Hitler, um zwischen ihm und den Tschechen zu vermitteln. Er schlug vor, dass die Prager Regierung das süddeutsche Gebiet an Deutschland abtrete. Die Franzosen stimmen seinem Vorschlag zu. Da aber Hitler seine Forderungen inzwischen erhöht hatte, lehnte die tschechische Regierung ab.

Die Tschechoslowakei mobilisierte. Auch Frankreich und England stellten Truppen bereit. Hitler marschierte mit Heer und Luftwaffe an de Grenze auf. Der Krieg schien unvermeidbar. Chamberlain schrieb in seinem Tagebuch: "Schrecklich, dass das Schicksal von Millionen Menschen von einem halbverrückten Menschen abhängt." Da erklärte Hitler: "Es ist die letzte territoriale Forderung, die ich in Europa zu stellen habe…" Chamberlain glaubte noch Frieden erhalten zu können. In München kamen er, der französische Ministerpräsident, Hitler und Mussolini zusammen. Sie vereinbarten das Münchener Ankommen: Die Tschechen mussten die vorwiegend von Deutschen bewohnten Gebiete an Deutschland abtreten. Polen und Ungarn annektierten ebenfalls kleinere Grenzgebiete. Die Tschechoslowakei blieb ein selbständiger Staat, für den sich die vier Großmächte verbürgten (1938).

Hitler hatte ohne Krieg, mit bloßen Drohungen, alles erreicht, was die Weimarer Republik verglich von den früheren Feindmächten erbeten hatte. Als Chamberlain nach London zurückkehrte, rief er dem englischen Volke: "Für unsere Zeit ist Friede!" Wie sehr sollte er sich täuschen!

Hitlers Maßlosigkeit entfesselt den Zweiten Weltkrieg

Schon im nächsten Frühjahr brach Hitler Versprechen. Er erhielt dafür einen Vorwand, als die Tschechen nicht zulassen wollten, dass die Slowaken einen eigenen Staat und eine einige Regierung bildeten (1939).

Die deutschen Truppen marschierten in Prag ein und besetzten die Tschechoslowakei. Ohne Widerstand ergaben sich die Tschechen in ihr Schicksal. Die Welt war empört Hitler erschien ihr als Lügner und Verbrecher.

Hitler ließ sich nicht aufhalten. Von dem Litauen verlangte er die Rückgabe des Memellandes. Mit Rumänien schloss er einen Wirtschaft vertrag. Als er aber die Polen zur Rückgabe des Korridors und der Stadt Danzig drängte, war es mit der Geduld der Engländer aus Sie warnten Hitler: Wir werden keine Gebietserweiterungen Deutschlands mehr hinnehmen. Wie aber verhielt sich die Sowjetunion? Von den Nationalsozialisten wurde sie als Weltfeind Nr. 1 bezeichnet, und die Westmächte verhandelten mit ihr über ein Bündnis gegen Hitler. Da geschah das Unglaubliche! Stalin und Hitler schlossen einen Nichtangriffspakt (23.8.1939). Im geheimen einigten sie sich außerdem über eine erneute Teilung Polens. Die Sowjetunion sollte auch noch die baltischen Staaten und Bessarabien erhalten.

Am 1. September überfielen die deutschen Truppen Polen. Hitler hatte damit den Krieg angefangen. Er glaubte, dieser würde sich nur auf Polen beschränken. Aber am 3. September erklärten zu seiner Überraschung England und Frankreich dem Deutschen Reich den Krieg. Der Zweite Weltkrieg hatte begonnen.

Der Zweite Weltkrieg.

Der Krieg gegen Polen dauerte nur 28 Tage. Nach dem geheimen Abkommen zwischen Deutschland und Russland sollte das östliche Polen an die Sowjetunion fallen. Deshalb marschierten in den letzten Tagen des Krieges die Truppen der Roten Armee vom Osten her ein (17. September 1939). Sie fanden keinen Widerstand mehr. Frankreich und England sprangen dem verbündeten Polen nicht bei. Es war offenbar zu schnell gegangen.

Den Kampf um Norwegen begannen Deutschland und England zu gleicher Zeit (9. April 1940). D-d brauchte die schwedischen Erze. D-e Schiffe holten sie in dem norwegischen Narvik. England wollte dies verhindern. Gegen das Völkerrecht landeten beide Länder Truppen in den norwegischen Häfen. Die deutsche Marine erlitt dabei schwere Verluste, aber die gelandeten deutschen Truppen besiegten die norwegische Armee und die englischen und französischen Hilfstruppen, die an der Seite der Norweger kämpften. Norwegen fiel in die deutsche Hand.

Jetzt griff Hitler im Westen an (10, Mai 1940). Die deutschen Truppen überraunten die neutralen Länder Luxemburg und die Niederlande, obwohl Deutschland vor aller Welt feierlich versprochen hatte, die Neutralität dieser Länder zu achten.

Schnelle deutsche Truppen stießen durch Frankreich bis an die Schweizer Grenze vor Paris ergab sich am 14. Juni kampflos. Kurt vorher (am 10. Juni) war auch Italien in den Krieg eingetreten. Der größte Teil Frankreichs blieb besetzt, vor allem die ganze Atlantikküste. England war isoliert.

Nach diesem militärischen Erfolg hoffte Hitler, dass England zu Friedensverhandlungen bereit sein würde. Aber Winston Churchill, der englische Premierminister, erklärte, man dürfe nicht mit einem Verächter der menschlichen Freiheit verhandeln. „Unser Ziel ist Sieg. Sieg um jeden Preis – denn ohne Sieg gibt es kein Weiterleben. Der Weg zu diesem Ziel aber ist für jeden Briten eine Prüfung aller schwersten Art. Ich habe nichts zu bieten als Schweiß, Blut und Tränen“.

Da beschloss Hitler, die britischen Inseln anzugreifen,. Die deutschen Flieger sollten die feindliche Luftflotte niederkämpfen und Englands Häfen. Straßen, Eisenbahnen und seine Industrie zerstören. Aber im Kampf in der Luft blieb die englische Luftwaffe Sieger. Nach dem Verlust von 1000 Bombern musste Hitler die geplante Landung auf unbestimmte Zeit verschieben.

Inzwischen hatte Mussolini Griechenland angegriffen und in Afrika Eroberungen machen wollen. Als englische Truppen den Griechen zu Hilfe kamen und die Italien schwere Niederlagen erlitten, griffen deutsche Armeen auch auf dem Balkan ein. Sie überrannte das feindliche Jugoslawien und eroberten Griechenland. Deutsche Fallschirmjäger nahmen in Karten, verlustreichen Kämpfen gegen die englische See und Luftmacht die Insel Kreta in Besitz. In Afrika kämpfte das deutsche Afrikakorps unter General Rommel gegen die Engländer.

Vor dem Endkampf mit England wollte Hitler die Sowjetunion schlagen. Es konnte sonst eintreten, dass sich Deutschland zugleich nach Osten und Westen wehren musste, denn Hitler traute Stalin nicht (Nach dem russisch – deutschen Abkommen sollte der Balkan zum russischen Einflussgebiet gehören, D-d nach den Kämpfen auf dem Balkan war Wort – und Vertragsbrüchig geworden).

Im 22. Juni 1941 war es soweit. Am gleichen Tag wie Napoleon I im Jahre 1812 ließ Hitler unter Bruch des Nichtangriffspaktes und ohne Kriegserklärung die deutsche Wehrmacht in Russland einmarschieren. Es sollte wieder ein Blitzkrieg werden mit dem Ziel, die russischen Heere noch vor Einbruch des Winter in besiegen.

Die Russen wurden völlig überrascht. Noch in den Morgenstunden des Angriffstages rollten Eisenbahnzüge mit den vereinbarten Lieferungen von Getreide, Ölfrüchten, Leder und andern Rohstoffen über die Grenze nach Deutschland.

In wenigen Stunden zerstörte die deutsche Luftwaffe viele russische Flugplätze und vernichteten die bereitgestellten Truppen. Die Panzer stießen nach Osten vor. In ungeheueren Kesselschlachten wurden die russischen Heere zerschlagen und gefangen. Über 4 Millionen gerieten in Gefangenschaft. Schon glaubte Hitler, noch vor dem Winter mit einem letzten Stoß den russischen Widerstand endgültig brechen zu können. Aber im Schlamm und Moskau stecken. Ein überaus harter Winter setzte ein. Die Motoren der Panzer froren ein, viele Waffen versagten. Die Soldaten besaßen keine warme Kleidung. Die Pelz – und Wollsammlung der Heimat kam zu spät. Der russische Gegenangriff sprengte die Fronten und drückte die der Obersten Heeresleitung zu. Hitler entließ viele tüchtige Generale und übernahm selbst den Oberbefehl. In eisiger Kälte brachten die deutschen Soldaten mit letzter Kraft die Russen wieder zum Stehen.

Die Rote Armee marschierte zum vertraglich vereinbarten Zeitpunkt in Polen ein (17. September 1949), dem polnischen Botschafter in Moskau wurde erklärt, der polnische Staat habe ausgehört Einmarsch in russische Hände fielen, wurden im Walde von Katyn (Nähe von Smolensk) durch die Sowjets ermordet und verscharrt.

Im Zusammenhang mit dem Hitler Stalin Pakt zwang Russland die baltischen Staaten zur. Annahme von „Beistand – Pakten“ und Einräumung von russischen Stützpunkten.

Als Finnland ähnliche Forderungen ablehnte, griff die Rote Armee am 30. November Finnland an und diktierte dem sich unerwartet hart wehrenden Finnland am 12. März 1940 den Frieden mit einigem Landgewinn und neuen Marinebasen.

Die Vernichtung der bolschewistischen Sowjetunion und die Eroberung von Lebensraum in Osten Europas sollten jetzt erfolgen. Dort sollte nach den Plänen deutscher Politiker und Industrieller ein großgermanisches Kolonialreich entstehen, wie es Hitler schon 1924 in seinem weit verbreiteten Buch „Mein Kampf“ entworfen hatte. Deutsche Wehrbauern sollten auf den besten Böden hier die Ernährungsgrundlage für die deutsche „Herrenrasse“ schaffen. Die Angehörigen osteuropäischer Volker sollten als Sklaven arbeiten. Zigeuner, jüdische und bolschewistische „Untermenschen“ sollten umgebracht werden. Der Generalplan Ost von 1941/1942 sah riesige Verschiebung slawischer Volker nach Osten und die Vernichtung von bis zu 30 Millionen Menschen vor.

Wie Hitler sich die Situation nach dem Kriege vorstellte, geht aus seinen „Tischgesprächen“ hervor.

„Neuordnung Europas in einem Frieden, der Deutschland unbegrenzte Rechtsansprüche zusichert. Erschließung des obersten Raumes vom Nordkap bis zu den Alpen vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer durch Autobahnen und germanische Wehrsiedlungen; Berlin als „Germania“ – Welthauptstadt des neuen Reiches; Restrussland als riesiger Truppenübungsplatz und Kolonie, deren Bevölkerung an der Vermehrung gehindert wird, deren Schulen geschlossen werden und deren Kinder „nicht mehr lernen als höchstens die Verwendung der Verkehrszeichen und das Verstehen deutscher Befehle“ notfalls wird ein paar „Bomben verrichtet“ und die Sache ist erledigt.“

Um das Phänomen „Nationalsozialismus klar zu machen, ist folgender Weg möglich. Der Nationalsozialismus ist niemals eine einheitliche Geisteshaltung gewesen. Es war immer eine mehr oder weniger ausgeprägte Zusammenfassung einzelner Haltungen und Strömungen Antimarxismus, Antiliberalismus, Antiklerikalismus, Antisemitismus, Antikapitalismus, dazu eine populärwissenschaftliche Ausgabe verschiedener Rassentheorien. Das alles war nicht neu. Neu war die Tatsache, dass es einer Partei gelang, diese verschiedenartigen Strömungen zusammenzufassen. Wenn nach 1945 jeder von sich behauptete, nicht Nationalsozialist gewesen zu sein, so ist such daran etwas Wahres. Jeder hatte sich aus der Mischung „Nationalsozialismus die Komponente, die ihm entsprach, als Leitbild genommen und alles, was ihm nicht genehm war, als ihn nicht betreffend aus seinem Denken ausgeschlossen.

Der Krieg wurde endgültig zum Weltkrieg, als die USA in den Krieg eintraten. Im Ostasien führten die Japaner bereits seit 1937 Krieg, um China zu erobern. Die USA hatten die Ausfuhr Kriegswichtiger Güter nach Japan verboten. Am 7. Dezember 1941 vernichten die Japaner ohne Kriegsklärung einen großen Teil der US – amerikanischen Flotte im Pazifik durch einen Angriff auf den Hafen von Pearl Harbor (Hawaii). Es war der Beginn der japanischen Eroberung Südostasiens. Die USA und Großbritannien erklärten Japan den Krieg. Das Deutsche Reich und Italien reagierten mit einer Kriegserklärung an die USA.

Die Truppen der von Deutschland angegriffenen und gegen Deutschland kämpfenden Staaten gingen im Verlauf der Kriegsjahre 1942/1943 zu Gegenangriffen über. In der Sowjetunion hatte die sowjetische Führung unter Stalin den Vaterländeischen Krieg gegen die deutschen Angreifer ausgerufen. In Stalingrad an der Wolga erlitten die deutschen Truppen die erste große Niederlage des Krieges Stalingrad wurde zum Symbol für die Grauen modernen Krieges.

(Aus Kriegsbriefen von Soldaten in die Heimat:

„Ich habe so viel in den letzten Nachten gewünscht, dass es mir unerträglich scheint...Am Dienstag schlossen sich mit meinem Wagen zwei russische Panzer T 34 zusammen...Nachher fuhr ich an den qualmenden Trümmern vorbei.

Aus der Luke schaute ein Körper, der Kopf nach unten, seine Füße waren festgeklemmt und brannten bis zum Knie. Der Körper lebte, der Mund stöhnte. Es müssten entsetzliche Schmerzen gewesen sein. Und ich habe ihn erschossen.

„...Nun, weine ich schon seit drei Nächten über den toten russischen Panzerfahrer, dessen Mörder ich bin...

(Letzte Brief aus Stalingrad, Gütersloh 1954, s.58)

Ein Soldat schreibt an seinen Vater, einen Pfarrer: „Ich habe Gott gesucht in jedem Trichter, im jedem zerstörten Haus, an jeder Ecke, bei jedem Kameraden, wenn ich in einem Loch lag, und am Himmel zeigte sich Gott nicht, wenn mein Herz nach ihm schrie. Die Häuser waren zerstört, die Kameraden so tapfer oder so feige wie ich, auf der Erde war Hunger und vom Himmel kamen Bomben und Feuer, nur Gott war nicht da...Nein, Vater, so gibt es keinen Gott...“

Auf Stalins Befehl musste die Stadt, die seinen Namen trug, gehalten werden, koste es, was es wolle. Die russischen Angriffstruppen stießen rechts und links an den Deutschen vorbei und kesselten die ganze in und um Stalingrad kämpfende Armee ein. General Paulus, der Oberbefehlshaber, wollte nach Südwesten ausbrechen. Hitler befahl auszuharren. Der General Paulus gehorchte, obwohl die versprochene Versorgung aus der Luft unzulänglich blieb. Die deutschen Panzer sollten den Ring von außen sprengen aber sie wurden von den Russen zurückgeschlagen. Am 2. Februar 1943 ergab sich der noch zum Feldmarschall ernannte Oberbefehlshaber mit 90000 kranken hungernden, todmüden, halberfrorenen Soldaten. Dies war dem Rest einer Armee von 350 000 Mann, sinnlos von Adolf Hitler geopfert. Der letzte Funkspruch eines unbekannten Stalingradkämpfers lautete: “Hoffentlich veranlasst das Beispiel Stalingrad den Führer in Zukunft den Rat seines Generale zu beachten“.

Es war der letzte große Angriff des Deutschlands gewesen. Stalingrad bedeutete die Wende des Krieges im Osten.

Seit 1943 zeigte sich deutlich die Übermacht der Alliierten an Menschen und an Material. Die deutschen Truppen mussten an fast allen Fronten zurückweichen. Stalin verlangte von den Engländern uns Amerikanern: „Errichtet eine zweite Front gegen die Deutschland! Churchill schlug dafür den Balkan vor. Vor hier aus konnte die deutsche Front in Russland zum Einsturz gebracht und zugleich der Russe aus Mitteleuropa ferngehalten worden. Aber Roosevelt und Stalin wollten die zweite Front in Frankreich errichten.

Sorgfältig bereiteten Amerikaner und Briten die „Invasion“ in der Normandie vor. Sie begann am 6. Juni 1944. Das Sperrfeuer der feindlichen Schiffsartillerie riegelte die Landestellen ab. Tausende von Fliegern hielten den Luftraum frei, Auf Hunderten von Schiffen landeten die amerikanischen und englischen Truppen.

Infanterie, Geschütze, Panzer, Fahrzeuge, Fallschirmjäger und Luftlandetruppen stürzen sich auf die rückwärtigen deutschen Stützpunkte. Nach einer Woche standen 326 000 amerikanische und englische Soldaten auf dem französischen Boden. Die zweite Front war Wirklichkeit geworden. Die Engländer und Amerikaner gingen zum Angriff über und stoßen nach Süden und Osten vor.

Wenige Tage nach der Kapitulation der deutschen Truppen in Stalingrad rief Propagandaminister Goebbels den „totalen Krieg aus“. Die Regierung griff durch immer schärfere Bestimmungen, Verordnungen und Gesetze in den Alltag der Bevölkerung ein und veränderte die Lebens – und Arbeitsbedingungen radikal.

Die Freizügigkeit der deutschen Arbeiter hatte sie bereits 1938 und 1939 eingeschränkt während des Krieges und mit zunehmender Dauer des Krieges erhöhle sie die Arbeitszeit in vielen Betrieben auf 10 bis 12 Stunden am Tag in der Sechs – Tage – Wohne. Frauen wurden gedrängt, in der Kriegsproduktion in arbeiten. 11 Millionen „Fremdarbeiter“, deutsche und zwangverpflichtete ausländische Arbeiter, Arbeiter und Millionen Kriegsgefangene mussten in deutschen Fabriken und in der Landwirtschaft als Sklaven arbeiten.

Die Stimmung in der Bevölkerung verschlechterte sich Partei und Regierungen antworteten darauf mit verstärkten Propagandabemühungen und Terror – Verordnungen.

Eine Niederlage wie 1918 dürfte es nicht geben; sie bedeute das Ende Deutschlands.

Bombardierungen, schlechte Ernährung, Arbeit bis zur Erschöpfung, Terror und Angst herrschten im Lande. Die Bevölkerung in Deutschland und in allen kriegführenden Staaten sehnte sich nach dem Frieden; aber trotz der Friedenssehnsucht hatten die Deutschland in ihrer Mehrzahl Angst.


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