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Gespräche mit einem Engel

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  1. Alisa lies ihn bei sich wohnen, denn er hatte Arbeit in ihrer Nähe gefunden. Noch dazu versuchte sie ihm bei seinem Spielproblem zu helfen – Vergebens!

Kathrin Dominik

Für Dich

Zu sagen: "du fehlst mir!" Macht nicht viel Sinn,denn jeder der uns kannte wusste wie wir zu einander standen.

Wir waren mehr als Freunde, wir waren Eins,jeder war ein teil des Anderen.

Vor der jetzigen Situation hatte ich immer Angst,du hattest nur gelacht: "dafür lebe ich viel zu gerne!", waren deine Worte.

Nun sitze ich hier und verstehe die Welt nicht mehr,du hast einen großen Teil meines Herzens und meiner Seele mitgenommen,wo immer du auch bist!

Die Leere, die in mir ist kannst wohl nur du verstehen.

Ich schreibe diesen Brief, damit auch der Letzte versteht was ich in dir sah.

Du warst nicht nur mein bester Freund!

Wir gingen zusammen zur Schule und waren ein Paar viele Jahre lang!

Du warst meine große Liebe und ich die deine, wir waren zusammen und doch nicht.

Du hast einmal gesagt, das es schon fast unheimlich zwischen uns ist. Denn der Eine sprach aus was der Andere dachte!

Du meintest es sei zwischen uns wie Magie!

Ich wäre nie darauf gekommen.

Der Gedanke an einem Leben ohne dichraubt mir fast den Verstand und die Luft zum atmen.

ich lasse deisen Brief mit Absicht so liege, da? ihn jeder lesen kann, der vorbei kommt oder von dir Abschied nehmen will.

Jeder soll lesen wie sehr du geliebt wurdest,auch wenn du oftmals mit geschlossenen Augen durch die Welt gelaufen bist!

Dein Tod hinterlässt eine schmerzhaft und große Lücke, bei deinen Eltern, Großeltern, allen Freunden, bei jedem der dich kannte und auch bei mir.

Dein Tod ist wohl auch eine Leehre, das ma alles für jemanden tun kann und man manchmal einfach keine Chance hat etwas zu ändern, auch wenn man alles getan hat.

Damit spreche ich vor allem deine Eltern an, wie du dir denken kannst!

Du wirst für immer in unser aller Herzen sein.

Ich werde dich nie vergessen und auf meine Weise ewig lieben.

Vielleicht finden sich unsere Seelen in einem anderen Leben wieder und wir können das sein, was wir immer sein wollten,

aber nie die Chance hatten es zu leben.

In love and magic....


Aus der Kategorie „Abschied“ (Kurzgeschichten):

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Tanja Sigel

Gespräche mit einem Engel

Traurig betrachtete Anna das prächtige Farbenspiel der untergehenden Sonne.Unter anderen Umständen würde sie ihr Auto jetzt rechts an den Straßenrand stellen und einen Augenblick innehalten,um das faszinierende Brennen des Himmels zu betrachten.Sie liebte diese Augenblicke des Staunens über die Farben der Natur.Doch heute erfüllte sie eine tiefe Verzweiflung.Flüchtig wischte sie sich über ihre Augen. Sie hätte vielleicht nicht selber fahren sollen in ihrem Zustand,aber nach dem Telefonat war keine Zeit mehr zu überlegen. Sie brach Hals über Kopf auf.Ihr Vater war am Telefon gewesen.Sie hörte sofort, das etwas nicht stimmte."Hi,Anna!Ich bins Dad!" "Hi Dad,das du heute anrufst?Wir sehen uns doch morgen beim Essen?Stimmt was nicht?"Dann durchfuhr es sie wie ein Blitz."Dad ist was mit Florian?"
"Ja, Kleines du solltest kommen, die Ärzte sagen, er wird die Nacht nicht überleben!"Die Stimme ihres Vaters brach, sie hörte einen tiefen Schluchzer."Dad,ich bin in eineinhalb Stunden im Krankenhaus!"
Mechanisch legte sie auf.Sie sollte darauf vorbereitet gewesen sein, da die Ärzte ja gesagt hatten das keine große Heilungschancen mehr bestehen,aber... Eine tiefe Trauer erfasste ihr Herz mit eisernem Griff, ja sie hatte nie aufgehört zu hoffen, das sich doch noch alles zum Guten wendete.Doch nun war wie durch einen Wirbelsturm alle Hoffnung weg.Rasch zog sie sich an und rannte aus dem Haus zu ihrem Auto.Nur ein Gedanke beherrschte ihr Tun.Sie mußte ihren Bruder noch lebend sehen.Wie in Trance lenkte sie das Fahrzeug in Richtung Autobahn nach Ulm.Und dann sah sie ihn, diesen Sonnenuntergang, der ihr so unwirklich so bedrückend erschien. Er symbolisierte ihr heute keine Schönheit,nein er zeigte ihr das Ende.Ihre Gedanken glitten zurück.Es war vor einem Jahr, als alles begann.Florian ihr 7 Jahre jüngerer Bruder stürzte im Kaufmarkt, in dem er eine Lehre machte, über eine Palette und verletzte sich am Knie.Alles sah nach einem total harmlosen Unfall aus. Doch ihr Bruder bekam immer größere Schmerzen.
Die Ärzte konnten sich das nicht erklären, da auf dem Röntgenbild nichts festzustellen war.Nach zwei Wochen hin und her wurde er dann nach Wangen verwiesen, wo man ihn in die Röhre schob. Und da fielen die Würfel.Die Ärzte mußten feststellen, das er unter einem sehr seltenen Knochenkrebs litt.
Anna spürte immer noch die Gefühle, die diese Nachricht in ihr hervorriefen. Sie konnte es damals einfach nicht glauben, ja sie hatte es nicht realisiert.Ihr Bruder war doch erst 17.Er durfte doch gar nicht an Krebs leiden.Sowas gab es nur in diesen billigen Krankenhausserien.Erst nach Wochen begriff sie, was das eigentlich alles für ihren Bruder, für ihre Eltern,für ihre zwei Schwestern und natürlich für sie bedeutete. Florian wurde dann sofort nach Ulm in die Krebsklinik gebracht.Dort wurde festgestellt, dass das Bein nicht zu retten war.Man begann sofort mit der Bestrahlung um den Krebs dazu zu bringen, sich zu verkapseln, damit man operieren konnte.Es war eine harte Zeit für ihren Bruder.Anna besuchte ihn so oft wie möglich Er war ja von Natur aus immer ein Energiebündel gewesen, immer unterwegs und am Arbeiten.Und plötzlich mußte er im Bett liegen.Es ging ihm während der ersten Chemo sehr schlecht.Mußte sich laufend übergeben und all seine Haare;die seine Mutter immer liebevoll die Putzwolle genannt hatte, fielen ihm aus.Und doch, immer wenn Anna ihn besuchte, hörte sie nie Klagen oder Jammern von ihm.Im Gegenteil,er schmiedete schon Pläne was er alles machen würde, wenn er nach Hause konnte.Er lachte viel,erzählte Witze und baute andere, um etliches ältere Mitpatienten auf.Ja,er ließ nicht locker.Und am Anfang sah ja auch alles recht gut aus.Der Krebs verkapselte sich.Die Ärzte tüfftelten eine neue Operationsart aus, damit man ihm nicht den ganzen Fuß komplett abnehmen mußte.Sie hatten vor,den Fuß bis zur Hälfte des Oberschenkels abzunehmen und an den Knochen seitenverkehrt sein Fußgelenk hinzuoperieren.Dort sollte dann seine Beinprothese angepaßt werden.Als die Eltern damals mit Anna darüber redeten, kam es ihr vor als ob sie in einem falschen Film war. Sie verstand gar nichts.Aber ihre Eltern und die Ärzte entschloßen sich für die Op, da so Florian in der Lage war ein weitgehend normales Leben zu führen.Was ja auch im Sinne von ihrem Bruder war. Die Op verlief glatt und Florian erholte! sich rasend schnell.Er verlor auch bei der zweiten und dritten Chemo nicht seinen Lebenswillen und sein Lachen und ließ alle seine Angehörigen spüren, das er nie bereit wäre aufzugeben.Anna besucht ihn jede Woche drei Mal und sie mußte ihn immer im Stillen um seinen Lebenswillen bewundern.Er lernte mit seiner Beinprothese zu laufen und man hörte von ihm nie ein negatives Wort das er sein Bein verloren hatte.Nur einmal in einer schwachen Minute sah er Anna mit traurigen Augen an und fragte sie, ob er so wohl jemals eine Freundin finden würde.Anna sah ihn an und meinte:"Florian, ein Mädchen das wert ist dich zu bekommen wird in dein Herz schauen und sie wird das wundervollste finden was eine Frau nur finden kann.Ein Mann von einer sehr großen Stärke."Da lächelte ihr Bruder und meinte,das er doch froh sein könne so eine große Schwester zu haben.Er schnitt dieses Thema nie wieder an.Nach 3 Monaten war dann der Check und man fand in seinem Körper keine Anzeichen von Metastasen.Er konnte für 2 Monate nach Hause.Dort führte er ein fast normales Leben.Er traf sich mit Freunden,ging Billiard spielen und bereitet sich für seine Gesellenprüfung vor.Man merkte, wenn man nicht genau hinsah,gar nicht das er nur noch ein Bein hatte, so gut konnte er mit seiner Beinprothese umgehen.Oft sagte er aus Spaß das er nun langsam anfangen müsse zu trainieren, damit er mal bei den Olympischen Spielen mitmachen könne.Er war wohl ständig unter ärztlicher Kontrolle aber alles sah wunderbar aus.Sogar sein Haar wuchs schnell wieder nach. Florian mußte dann aber noch mal ins Krankenhaus für die vierte und fünfte Chemo.Am 23.Juni feierte er seinen 18 Geburtstag.Er durfte extra für ein Wochenende nach Hause und seine Eltern und Anna veranstalteten eine Überraschungsparty.Alle seine Freund waren da und sie feierten ein großes Fest.Und was wünscht sich ein 18 jähriger? Na, Fahrstunden.Annas Bruder gab nicht auf, nein, er wollte Autofahren lernen und es war mit der Beinprothese auch möglich, er brauchte nur ein behindertegerechtes Auto!.Und nicht nur das, er verstand es alle durch seine lustige und fröhliche Art in seinen Bann zu ziehen.Wenn Florian einen Raum betrat, dann schien die Sonne. Oft fragte Anna ihn: " Florian, wie machst du das nur?Du verlierst nie den Mut, man hört dich nie Klagen,trotz deinem Schicksal verbreitest du nur Freude und Hoffnung?" Und Florians Antwort war immer die gleiche:"Ja ich weiß es wäre ganz einfach aufzugeben,doch solang ich anderen noch etwas mitgeben kann, ist,egal was passiert, mein Schicksal nicht umsonst gewesen.Was hilft es zu jammern und zu Klagen?Ändert es was? Nein,es bleibt wie es ist,denn so muß es sein."Sie sah dann in seine Augen und sah ein Wissen,das man oft nicht mal bei alten,weisen Leuten sah und in dem Moment war ihr Bruder, ihr oft unheimlich.Ja und nach 9 Monaten Hoffen und Bangen konnte er dann entgültig als geheilt entlassen werden.Er hatte den Kampf gewonnen.
Anna konnte sich noch gut an die rauschende Party erinnern.Wie sie gefeiert hatten und wie glücklich alle waren.Ja,auch wie die Ärzte kopfschüttelnd ihrem Bruder auf die Schulter geklopft hatten und sagten, das er ein Vorbild für die Medizin sei, da er durch seinen Lebenswillen, die wohl gefährlichste Krebsart die im Moment bekannt ist, besiegt hatte.Alle waren glücklich und erleichtert gewesen.Florian wand sich damals an Anna und meinte:" Siehst du das Leuchten in all den Augen, allein das war es den Kampf wert.Und ich denk nichts kann schöner sein,als als Gewinner aus dem Ring zu gehen!" Damals hatte sie ihren Bruder in ihren Arm genommen und gesagt:"Du bist wohl mein kleiner Bruder aber du hast mir bewiesen das Größe nicht vom Alter abhängt.Ich hab in dieser Zeit von dir sehr viel gelernt, und dafür danke ich dir.
Wieder mußte sich Anna über ihre Augen wischen.Die Tränen liefen ihr über die Wangen.Es dämmerte schon und sie wäre beinahe an der Ausfahrt vorbei gefahren.Energisch kurbelte sie das Autofenster auf.
Sie mußte sich jetzt unter Kontrolle bringen, sie mußte stark sein für ihren Bruder und ihre Eltern und ihre zwei Schwestern.Tief einatmend fuhr sie langsam auf das Krankenhausgelände.Der Parkplatz war fast leer und sie sah zu den beleuchteten Fenstern nach oben.Als der Wagen stand, zündete sie sich eine Zigarette an und dachte an das, was danach geschah.Ja es ging ganz schnell.
Es war vor drei Wochen. Silvester!!Florian mußte unbedingt trotz seiner Erkältung noch in seine Stammdisco.Dad und Mum hatten schon mit ihm geschumpfen, aber er lachte nur und sagte:"Mensch, ohne mich läuft da nichts!Ich muß einfach kommen.!" Was ja eigentlich auch richtig war, denn wo Annas Bruder erschien da ging die Sonne auf. Er erfüllte jeden Raum mit einer Herzlichkeit,das alle sich um ihn scharrten wie die Hühner. Anna war immer ganz stolz, wenn sie sah, wie ihr Bruder selbst die traurigsten Menschen zum Lachen brachte. Gesagt, getan er ging auf die Sylvesterparty und genoß den Abend mit seinen Freunden.Aber am nächsten Tag hatte Florian hohes Fieber. Er wurde auf Anraten des Hausarztes ins Krankenhaus gebracht um die Lunge zu röntgen, da man eine Lungenentzündung vermutete.Und da mußten die Ärzte feststellen,das die gesamte Lunge mit Metastasen voll war. Der Krebs hatte am Ende doch noch gesiegt.Er hatte seinen Weg gefunden.Blitzschnell und doch heimlich und schleichend.
Florian wurde wieder nach Ulm gebracht, aber er hatte keine Chance mehr.Auch wenn wir alle noch einmal auf ein Wunder warteten.Florian selber, ja er wußte es und er nahm wieder ohne zu jammern und zu klagen sein Schicksal an.Er war doch als Verlierer aus dem Ring gegangen.Einmal sagte er zu Anna, als diese wieder traurig an seinem Bett stand:"Weißt du, große Schwester, du brauchst nicht traurig zu sein.Ich weiß das meine Zeit nun hier vorüber ist und ich habe keine Angst zu gehen.Nein, ich bin dankbar noch so viele schöne Stunden erlebt zu haben, und ich denk ich bin meinen vorgeschriebenen Weg nach bester Möglichkeit gegangen."Da konnte sie ihre Tränen nicht mehr unterdrücken, nahm ihren Bruder in ihre Arme und weinte.Um diesen wunderbaren Mensch, der einfach zu jung war um Sterben zu müssen.Um die Ungerechtigkeit die in ihrem Herzen tobte und um ihre Eltern, die unter all dem zu zerbrechen drohten.Florian hatte ihr nur über den Rücken gestrichen.Es war das erste Mal das er sie weinen ließ, ohne mit ihr zu schimpfen.Als sie sich etwas beruhigt hatte, sah ihr Bruder sie mit Tränen in den Augen an und meinte, das sie nun für ihn, ihre Eltern und auch für sich stark sein müsse.

Rasch stieg Anna aus dem Auto.Sie mußte ihren Bruder noch lebend sehen.Sie rannte fast die Stufen zum Krankenhaus rauf. Eilte den Gang entlang zum Fahrstuhl.Es kam ihr wie Stunden vor bis dieser endlich da war.Schnell drückte sie den dritten Stock.Ungeduldig wartete sie bis sich die Tür schloß.Ihr Blick fiel auf ihre Uhr.Sie hatte nur eine Stunde gebraucht um hierher zu kommen.Wie sie das geschafft hatte, war ihr ein Rätsel.Endlich öffnete sich die Tür. Zimmer 324 ja,sie kannte diese Nummer núr zu gut.Sie öffnete leise die Tür.Mum und Dad saßen links und rechts am Bett von Florian.Anna zerriß es fast das Herz,als ihre Eltern hoch schauten und sie diese qualvolle Trauer in ihren Augen sah."Hi Mum und Dad, ich bin hier."
Langsam trat sie an das Bett von Florian.Sie mußte genauer hin schauen um ihn atmen zu hören.Als sie schon vor Angst zusammenzuckte, weil sie dachte sie sei zu spät, öffnete ihr Bruder langsam seine Augen."Der Arzt hat ihm gerade wieder Morphium gegen die Schmerzen gegeben.Er wird jetzt eine zeitlang etwas Klarer sein,sagte Dad."Wenn man das Klarer nennen kann bei dem ganzen Morphium das er intus hat.""Wie schaut es aus?"fragend sah sie ihre Mutter an, diese schüttelte nur den Kopf.Anna trat näher ans Bett."Hi kleiner Bruder"sagte sie."Na du hast auch schon besser ausgesehen."Mit aller Mühe brachte sie ein Lächeln auf ihr Gesicht."Machst aber auch Sachen,Mensch."Florian sah sie nur an.In seinem Blick lag wieder dieses Wissen,das Anna immer erschaudern ließ."Er hat schon mehrfach nach dir gefragt!Schön das du so schnell da sein konntest",sagte Annas Mutter mit tränenerstickter Stimme.Und als ob diese Worte Florian wieder ein Stückchen näher zur Realität gebracht hatte, wurden seine Augen klarer.Er richtete den Blick auf seinen Vater und sagte mit schwacher Stimme:"Dad, Anna ist jetzt da.Geht eine Kleinigkeit essen, ihr sitzt schon seit Stunden hier.Sie paßt auf mich auf und ich verspreche ich bin noch da wenn ihr kommt, es ist noch nicht Zeit zu gehen."Anna sah wie ihr Vater bei diesen Worten zusammen zuckte."Dad,Florian hat recht geht eine halbe Stunde es wird euch gut tun.Wenn etwas ist, dann werde ich euch sofort rufen lassen."Annas Eltern erhoben sich von ihren Stühlen, Anna mußte mit Schrecken feststellen das ihre Eltern innerhalb der letzten drei Wochen um viele Jahre gealtert waren.Sie brachen fast zusammen unter dem Schmerz um ihren Sohn.Nachdem sie gegangen waren setzte sich Anna an Florians Bett.Sie sah ihn an und mußte wieder mit den Tränen kämpfen.Eine Träne rollte ihr übers Gesicht.Langsam hob Florian seine Hand und fing die Träne mit seinem Finger auf."Du mußt nicht weinen,große Schwester.""Ach, Florian, weißt du noch als du ein kleiner Junge warst,da hab ich mit dir immer sterben gespielt.! Ich tat so als ob ich sterbe, und du bist immer weinend neben mir gesessen.Ich machte das um dich zu ärgern, weil ich immer so eifersüchtig auf dich war.Du warst immer der Sonnenschein von Mum und Dad und nun.."Annas Stimme stockte."Ja,ich weiß noch"ein Lächeln umspielte Florians Gesicht."Warum nur, warum du, das ist nicht fair!"entfuhr es Anna."Es ist keine Frage von Fairness Anna,es war einfach mein Weg.Es hat alles seinen Sinn."Anna schüttelte den Kopf:"Was macht es für einen Sinn.Du bist so ein guter Mensch.Hast immer Sonne in die Herzen gezaubert."Florian sah Anna an:"Aber Anna, ich bin wie du. Du warst immer mein Vorbild.Du hast mich sozusagen mit großgezogen, wenn Mum und Dad bei der Arbeit waren.Das was ich bin, hast du mir gelernt und wenn du dich traust in dein Herz zu schauen und das nach Außen lebst was du jetzt in deinen Inneren hast,dann große Schwester wirst du das finden, was du mich gelehrt hast.Und dann wirst du verstehen.Ich werde immer bei dir sein, denn ich bin ein Teil von dir.Kannst du mir einen Gefallen tun?fragend schaute Florian Anna an."Ja,wenn ich kann",erwiderte Anna."Führe es für mich weiter.Kümmer dich um Mum und Dad, sie werden dich brauchen. Und denke immer an meine Worte, jeder Kampf lohnt sich egal wie er ausgeht.Und auch du kannst in jedes Herz ein Lächeln bringen, große Schwester, denn das hab ich von dir abgeschaut.Du mußt es nur zulassen.Und immer wenn die Sonne am Morgen aufgeht und in ihrer Pracht erstrahlt,wirst du wissen das ich ein Teil von dir bin.Erschöpft schloß Florian die Augen.Anna betrachtete sein Gesicht. Sein Atem ging jetzt schon rasselnder.In ihr steckte ein dicker Kloß, sie wollte weinen doch keine Träne fand den Weg zu ihren Augen.Behutsam nahm sie seine Hand."Ich liebe dich,kleiner Bruder.Was würde ich geben für dich diese Dinge durchstehen zu können.""Das wäre nicht der richtige Weg, Anna," flüsterte Florian."Du wirst hier noch gebraucht."Ein paar Minuten später kamen ihre Eltern wieder rein.Florian öffnete noch einmal kurz seine Augen und läc! helte sie an,dann schlief er wieder ein.Er sollte nicht mehr aufwachen.Sein Atem wurde immer lauter.Sein Körper bäumte sich oft vor Schmerzen auf, aber das Bewußtsein erlangte er nicht mehr.Die Ärzte gaben ihm immer höhere Dosen an Morphium, damit sein Todeskampf nicht zu schmerzhaft für ihn wurde.Niemals sollten Anna und ihre Eltern die Geräusche seines rasselnden Atems vergessen können.Sieblieben an seinem Bett sitzen und beobachteten seinen Kampf.Keiner redete, jeder war selber mit seiner Trauer beschäftigt.Um 3 Uhr nachts wurde es plötzlich ruhig im Zimmer.Anna war auf ihrem Stuhl eingenickt und fuhr alamiert durch die Ruhe um sich hoch.Florian war erlöst.Er mußte nicht mehr kämpfen.Und als sie in sein Gesicht sah, erkannte sie sein glücklichstes Lächeln.Annas Eltern fielen sich um den Hals und weinten um ihren Sohn und um den Schmerz der ihnen das Herz zerriß.Anna aber konnte nicht weinen.Sie spürte nur einen so tiefen Stich, ein Wüten,das ihr Inneres zu zerreißen drohte.
Mechanisch klärte sie alles und nahm ihren Eltern die Entscheidungen ab.Sie rief ihre Tante an, das diese Ihre Eltern abholte und regelte die Überführung ihres Bruders.Sie versuchte ihre Eltern zu trösten so gut es in ihrer Macht stand und schaute, das sie sicher nach Hause kamen.Sie konnte nicht weinen, es war als ob sie mitgestorben war.Die Ärzte schauten ihr besorgt nach, als sie dann, als alles geregelt war mit schweren Schritten das Krankenhaus verließ.Sie wußten um ihre tiefe Trauer und ahnten das sich bald in ihrem Herzen eine Lawine lösen werde.Insgeheim hofften sie von ganzem Herzen das es bald geschehen sollte, da die Ärzte sicher waren, das sie ansonsten unter der Belastung zusammenbrechen würde.Um 7 Uhr stieg sie erschöpft in ihr Auto und machte sich auf den Heimweg.Der Oberarzt hatte ihr abgeraten zu fahren, ohne sich vorher auszuruhen, aber es war ihr egal.Sie wollte nun nur noch nach Hause und allein sein.Und als sie auf der Autobahn angelangt war und ihr Auto zu Höchstge-schwindigkeit antrieb, da ging im Osten die Sonne auf.
Noch nie zuvor hatte Anna einen so schönen und atemberaubenden Sonnenaufgang gesehen.Sie fuhr auf den nächsten Parkplatz und betrachtete das Farbenspiel und es war als ob sie wieder Florians Stimme hörte:"Und immer, wenn die Sonne am Morgen aufgeht und in ihrer Pracht erstrahlt, dann große Schwester, wirst du wissen, das ich ein Teil von dir bin.!"Da brach die Lawine in ihr los,und plötzlich konnte Anna dann weinen,und sie weinte um den Verlust ihres Bruders, um den Schmerz ihrer Eltern und um ihren Schmerz, aber auch weil sie wußte,das obwohl ihr Bruder gestorben war, er immer ein Teil von ihr bleiben werde.Sie spürte die Anwesenheit von ihm in ihrem Herzen und wußte das er sie ständig begleiten wird.Dies konnte auch der Tod ihr nicht mehr nehmen.Und immer wenn am Morgen die Sonne aufgeht wird sie innehalten und im Gespräch mit ihrem Bruder verharren.Bevor sie weiterfuhr murmelte sie noch:"Danke,kleiner Bruder, das du mich alles gelehrt hast.Ich werde das Versprechen halten und dein Werk weiterführen.Immer werd ich versuchen die Sonne in die Herzen anderer zu zaubern. Und niemals werd ich dich vergessen.


Дата добавления: 2015-09-03; просмотров: 98 | Нарушение авторских прав


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