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Nach dieser abschließenden Teilung kann im Rahmen der Kategorie der Person eine dreigliedrige Opposition aufgestellt werden: sprechend / angesprochen / besprochen (vgl.: [81]) und das differenzierende Merkmal dieser Kategorie als „das Verhältnis zwischen dem Sprechenden und dem Subjekt der Äußerung" bestimmen,
2) Beispiel der nebeneinander vorzunehmenden binären Teilungen der Wortformenreihe (je nach dem zu bestimmenden Gegenglied):
Gegenwart
Vergangenheit |
Vergangenheit
Gegenwart
Gegenwart |
Zukunft ■
Vergangenheit
Das differenzierende Merkmal der Kategorie der Zeit ist „das zeitliche Verhältnis zwischen dem Vorgang und dem Redemoment". Die dreigliedrige Opposition ist:
Gegenwärtig / Vergangen / Zukünftig
(im Redemoment (vor dem Redemoment (nach dem Redemoment
gültig) abgelaufen) eintretend)
Der Einfachheit halber verzichten wir hier auf die Berücksichtigung der sog. „relativen Zeit". Vgl. aber S. 80 ff.
Die Beispiele sollen auch zeigen (vgl. bes. 2), dass die Charakteristik eines Gegengliedes als: merkmalhaltig / merkmallos nicht von absoluter Bedeutung ist, sondern davon abhängt, welches Gegenglied im Mittelpunkt der Betrachtung steht.
Das Hauptmittel zur Erschließung der Bedeutung der grammatischen Kategorie bleibt auch heute die Interpretation der grammatischen Formen. Natürlich kann bei der Interpretation das subjektive Moment nicht völlig ausgeschlossen werden. Doch wird die erstrebte Zuverlässigkeit der Interpretation durch Folgendes möglichst erhöht:
a) Die Interpretation soll der Strukturanalyse nie vorangehen, sondern auf sie folgen (vgl. darüber: 81, s. S. 20) oder vielmehr mit dieser Hand in Hand gehen; b) Der Forscher verlässt sich nicht immer nur auf sein eigenes Sprachgefühl, sondern zieht an die Überprüfung der Deutung einer grammatischen Form Informanten heran. Wenn eine Fremdsprache erforscht wird, sind als Informanten Muttersprachler besonders erwünscht; als Informant dient meistens auch ein authentischer Text: Werke der schönen Literatur, Presse, wissenschaftliche Prosa der untersuchten Sprache u. Ä.
In der modernen Sprachforschung wird die Interpretation von objektiveren Forschungsmethoden ergänzt, d. h. durch verschiedene Proben. Bei der Erschließung grammatischer Bedeutungen kommen vor allem in Betracht:
1. die Ersatzprobe— diese kann sowohl positiven als auch negativen Charakter haben:
a) Beim Austausch der Wortformen ändert sich die Bedeutung des Aus
gesagten:
K. fragt Ich lese diesen Roman.
W. wird gefragt. Ich habe diesen Roman gelesen.
Beide Sätze sind grammatisch richtig, daher hat die Probe einen positiven Charakter,
b) Beim Austausch der Wortformen entsteht ein Widerspruch zwischen
der Verbalform und dem lexikalischen Gehalt des Satzes:
K. kommt morgen, *K kam morgen.
Die Probe hat einen negativen Charakter. Der zweite Satz ist ungrammatisch. Das Umstandswort mit zeitlicher Bedeutung beschränkt die zeitliche Potenz der untersuchten Verbalform.
2. die Transforraationsprobe
a) der fliehende Feind -> der Feind flieht
der geflohene Feind ~» der Feind ist geflohen
Die Transformation zeigt, dass das 1, Part, und das 2. Part, von intransitiven terminativen Verben als: imperfektiv / perfektiv einander gegenüberstehen.
b) das gefundene Gepäck -* Man hat das Gepäck gefunden, das gesuchte Gepäck —» Man sucht das Gepäck.
Man hat das Gepäck gesucht.
Die Transformation zeigt, dass die Opposition: perfektiv / imperfektiv nur den Partizipien der transitiven terminativen Verben eigen ist, wo sie sich mit der Opposition: aktivisch / passivisch vereinigt; bei den transitiven kursiven Verben dagegen ist die Opposition: perfektiv / imperfektiv neutralisiert; die Gegenüberstellung des 1. Partizips und des 2 Partizips beruht nur auf der Opposition: aktivisch / passivisch, was die nachstehende Transformation beweist:
der suchende Mensch — > der Mensch sucht (etw.) das gesuchte Gepäck —> Man sucht das Gepäck.
Дата добавления: 2015-08-05; просмотров: 95 | Нарушение авторских прав
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