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Maria Theresia von Österreich

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Humanismus und Renaissance

Zu Beginn des 14. Jahrhunderts verbreitete sich die Auffassung eine Epoche (das Mittelalter) sei zu Ende gegangen. Zuerst in Italien und später auch in anderen Ländern erwachte ein ganz neues Interesse am Altertum. Man entdeckte wieder die Zeugnisse der römischen und griechischen Vergangenheit: alte Bauwerke, Bildnisse, Schriften. Das Mittelalter, das jetzt als ein ungebildetes, ungehobeltes Zeitalter galt, wollte man überwinden durch eine Wiedergeburt der Antike, eine “Renaissance”. Die “neue Zeit” sollte nicht mehr von Bibel und Kirche beherrscht werden; die Welt sollte künftig dem Menschen gehören und nicht nur Gott dienen. Den Sinn des Lebens sah man nicht mehr allein, wie die Kirche lehrte, in der Vorbereitung aufs Jenseits, sondern wie die Antike, hielt man es für die höchste Aufgabe, das Schöne und das Gute des Menschen in sich selbst zu entfalten und die Herrlichkeit des Daseins frei und glücklich zu genieβen. Die Verfechter dieser Ausschauung nannten sich selbst Humanisten, abgeleitet aus dem lateinischen Wort humanes d.h. auf den Menschen gerichtet. Das Sterben nach einem irdisch vollkommenen Menschentum bezeichnete man damals als “Humanismus”.

Während im Mittelalter Kunstwerke fast nur für Kirchen und Klöster geschaffen wurden arbeiteten jetzt Architekten und Künstler im Auftrag von Fürsten, Stadtherren und reichen Patrizier. Diese lieβen sich mächtige Paläste, eigene Kirchen, Altäre oder prachtvolle Grabmonumente errichten und kostbare Gemälde ausfertigen. So sollten sie sich selbst ein Denkmal setzen, den diese Kunstwerke dienten nicht mehr zuerst der Verherrlichung Gottes, sondern der Darstellung des Menschen. Der gröβte Auftraggeber der damaligen Künstler war, der Stadtherr von Florenz Lorenzo de Medici.

Die Künstler der Renaissance waren vielseitig begabt. Zu den bedeutendsten zählt Leonardo, nach seinem “Geburtsort in der Toskana” “da Vinci” genannt (1442 – 1519). Als Maler, Bildhauer, Architekt, Gelehrter, Naturforscher und Erfinder wurde er bahnbrechend für seine Zeit. Selbst das Fliegen schien ihm keine unlösbare, Aufgabe zu sein. In der Malerei (“Abendmahl”, “Mona Lisa”) stammen von ihm so berühmte Gemälde wie die “Mona Lisa” (im Louvre) und das “Abendmahl” (in Mailand), die ihm seinen Weltruhm gebracht haben.

Jüngere Zeitgenossen Leonardos waren Raffael (1483 - 1530), der zunächst in Florenz und dann in Rom seine bedeutendsten Werke schuf (“Sixtinische Madonna”) und Michelangelo (1475 - 1564), der groβe Architekt, Bildhauer und Male im Dienst der Päpste.

Der gröβte deutsche Maler jener Zeit Albrecht Dürer (1471 - 1528) ist ein besonderes Beispiel dafür, wie auch die deutsche Kunst von dem neuen Geist beeinlüßt wurde.

Wichtige Vertreter de d-n Renaissance sind Dürers Zeitgenossen Hans Holbein der Ältere (1465 - 1524) und Hans Holbein der Jüngere (1497 - 1543) sein Sohn. Der letzte war Hofmaler bei Heinrich VII und schuf groβartige Bildnisse englischer Edelleute, bevor er an der Pest verstarb. Der erste Maler, der im Stil der klassischen Renaissance malte, war Lucas Cranach der Ältere aus Wittenberg. Der Hofmaler porträtierte oft seinen Zeitgenossen Martin Luther und seine Familie.

 

Martin Luther und seine Lehre

Vor 500 Jahren war ganz West-, Nord- und Südeuropa katholisch. Der verschwenderische Papst Leo X. Leitete die Kirche. Er, wie auch viele seine Vorgänger, war mehr Führst als Seelenhirt. Er benötigte für seine Kriege und prunkvolle Bauten das Geld der Gläubigen. Viele Bischöfe ahmten das päpstliche Beispiel nach.

Humanismus und Renaissance hatten neues Interesse am Diesseits geweckt. Die allgemeine Ausbildung der Menschen vor allem in den Städten, stieg wesentlich, man wusste mehr als früher.

Der moralische Niedergang des Papsttums, der unersättliche Geldgier der Kirche, die theologische Ignoranz (Kenntnislosigkeit) der Geistlichkeit verursachten scharfe Kritik. Die Kirche benutzte die Angst der Gläubigen vor Fegefeuer, um Geld für Bauten und luxuriöses Leben zu pressen. Gegen bestimmte Beträge konnte sich jeder von Sünden freikaufen.

Martin Luther (1483-1546) wirkte zu dieser Zeit (1513) als Professor der Bibelkunde an der kursächsischen Landesuniversität und als Prediger in der Schlosskirche. Im Herbst tut Luther etwas, was ihn mit einem Schlag im ganzen Reich bekannt machte. Das kam so:

Der Papst plante den Bau eines neuen Petersdomes. Er brauchte viel Geld, darum versprach er in einem Rundschreiben allen Christen einen „Ablass“, wenn sie für den Bau Geld spendeten. Prediger wanderten durch Europa und drängten die Menschen zu dem Projekt beizusteuern. Einige der Prediger erlaubten sich Freiheiten mit der Kirchenlehre: was sie sagten, kam dem Versprechen gleich, dass der bloße Kauf dieses Ablasses den Eintritt in den Himmel sichern würde, nicht nur für die Spender, sondern auch für ihre toten Verwandten, die im Fegefeuer ihre Sünden büßten. Es gab viele Ablassprediger in Europa, der bemerkenswerte unter ihnen war der Dominikanermönch Johannes Tetzel (1465 – 1519). Im April 1517 errichtete er eine prunkvolle Kanzel in der unmittelbaren Umgebung von Wittenberg. Auch Leute aus Wittenberg kauften sich Ablassbriefe bei Tetzel. Als sie nun zu Martin Luther kamen, um zu beichten und dabei so große Sünden wie Ehebruch, Wucher (Wucher treiben, hohe Preise, Zinsen verlangen) und Diebstall bekannten, wollte sie Luther nicht lossprechen, weil er keine rechte Buße feststellte. Da beriefen sich die Beichtenden auf ihre Ablassbriefe, die sie von Tetzel hatten.

Darauf wandte sich Luther im Oktober 1517 an die zuständigen Bischöfe, den Missbrauch mit dem Ablass doch einzustellen. Luther legte seinem Schreiben 95 Thesen bei.

Thesen von Martin Luther

- Da unser Meister und Herr Jesus Christus spricht: Tut Buße, so will er, dass das ganze Leben seiner Gläubigen auf Erden eine stete und fortgesetzte Buße sei.

- Die kirchlichen Bußgesetze sind bloß den Lebenden auferlegt und können die Sterbenden gar nicht treffen.

- Deshalb irren die Ablassprediger, die da sagen, dass durch des Papstes Ablass der Mensch von aller Strafe frei werde.

- Die predigen menschliche Dummheit, welche sagen, dass sobald der Groschen im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt...

- Der rechte wahre Schatz der Kirche ist das heilige Evangelium der Herrlichkeit und Gnade Gottes.

- Es irren die Ablassprediger, die da sagen, dass durch des Papstes Ablässe der Mensch vor allen Sündenstrafe losgesprochen und erlöst werde.

In andächtigen (feierlich, Sammlung der Gedanken im Gebet) Studium der Heiligen Schrift entwickelte Luther die Grundgedanken seiner Lehre. Die Bibel stellte er in den Mittelpunkt des Christentums. Im Evangelium sollte jeder Christ selbst erfahren, was Gott ihm zu sagen habe. Die heilige Schrift allein, nicht die gelehrten Abhandlungen der Theologen bildeten für Luther die Quelle des Glaubens. Luther machte deutlich, dass die Äußerlichkeiten im religiösen Leben – die Wallfahrten, Kirchen- und Glockenweihen, der Handel mit Reliquien, Heiligenbildern und Ablassbriefen, die Feste des Bruderschaften und Kirchenvereine – den wahren eigentlichen Glauben verdecken. Er lehrte die Menschen, dass gute Werke, ohne gläubige Gesinnung nichts wert seien.

Landauf und landab sprach man von dem Doktor Luther, der die Missstände der Kirche und die Missstände im Reich so schonungslos aufdeckte und der mit seinen Ideen das religiöse wie das politische Leben von Grund auf zu reformieren versprach. Die Menschen kamen in Maßen zu seinen Predigten. Seine Studenten aus der Universität trugen seine Gedanken hinaus in das Land. Und vor allem schrieb Luther zahlreiche Flugblätter, Abhandlungen und volkstümlich gehaltene Darstellungen seiner Lehren. Die Buchdrucker hatten alle Hände voll zu tun; noch nie hatte Gedrucktes so reißenden Absatz gefunden. Jedes fühlte sich angesprochen.

Schritt für Schritt war Luther mit seinen Ideen immer mehr in Gegensatz zur „römischen“ Kirche geraten. Es bestritt eine Reihe von Sakramenten und ließ nur Taufe, Buße und Abendmahl gelten. Er lehrte, dass ein Christ frei sei und in Glaubenfragen auch nicht dem Papst unterstehe.

1521 trat ein Reichstag in Worms zusammen und Luther war geladen. Das Volk feierte ihn auf seinem Weg nach Worms. Er erwartete eine gründliche theologische Auseinandersetzung mit seinen Gegnern. Doch er sah sich zu seinen Büchern und Schriften bekenne oder ob er sie widerrufe.

Einen Monat später wurde in Wormser Edikt (Verordnung einer Obrigkeit) die Reichsacht (die A. – Ausschluss einer Person vom Rechtschutz, auf Grund dessen sie vogelfrei wurde, rechts los und geächtet) über Luther verhängt. Er war vogelfrei. Auch seine Anhänger verfielen der Acht. Niemand durfte seine Schriften lesen, verbreiten oder drucken. Luther hatte das kaiserliche Edikt nicht abgewartet, sondern Worms frühzeitig verlassen. Sein Landesherr, der sächsische Kurfürst Friedrich von Sachsen, war entschlossen „seinen Professor“ gegen Papst und Kaiser zu schützen. Er ließ ihn zum Schein überfallen und auf die Wartburg bei Eisenach bringen, damit der Eindruck entstehe, Luther sei verschwunden. Die Monate erzwungener Ruhe benutzte Luther zu geistiger Arbeit. Er verfasste mehrere Schriften und übersetzte das Neue Testament ins Deutsche. In späteren Jahren folgten auch die Bücher des alten Testaments, so dass 1534 erstmals eine Gesamtausgabe der Bibel, die sogenannte Lutherbibel, in einer Sprache vorlag, die in ganz Deutschland verstanden wurde.

Im 15. Jahrhundert war das Latein als Verwaltungssprache durch das Deutsche abgelöst worden. Aber in Deutschland gab es damals (1500) neben den unzähligen gesprochenen Dialekten eine Reihe von Schriftsprachen, die in den Kanzleien und Druckereien entstanden waren. Sie waren sehr unterschiedlich und wiesen eine gewisse Abhängigkeit von lateinischen Konstruktionen ab.

Bei der Reformation und den politischen Unruhen im Bauernkrieg spielte erstmals gedruckte Propaganda eine große Rolle. Dass Luthers Gottesdienst in deutscher Sprache gehalten wurde, war auch ein wichtiger Schritt. Wichtiger noch war die Übersetzung der Bibel. Schon lange vor Luther gab es die Bibelübersetzungen, aber es war noch niemandem gelungen, ein wirklich brauchbares, lebendiges deutsches Idiom zu finden. Er entwickelte beim Übersetzen einen neuen Stil. Wort für Wort-Entsprechungen genügten ihm nicht, er schrieb ein Deutsch, das dem Leser und dem Zuhörer in der Kirche das Einfühlen in den Text ermöglichte. Sein Verfahren erklärt er in seinem „Sendbrief vom Dolmetschen“:

„ man muss nicht die Buchstaben in der lateinischen Sprache fragen, wie man soll Deutsch reden, wie diese Esel tun, sondern man muss die Mutter im Hause, die Kinder auf den Gassen, den gemeinen Mann auf dem Markt drum fragen und den selbigen auf das Maul sehen, wie sie reden und darnach dolmetschen…“

Auf der Grundlage der ostmitteldeutschen Schriftsprache seiner Heimat entwickelte Luther eine Synthese von geschriebener und gesprochener Sprache, die natürlich und klar war und doch über ein weites Gebiet verstanden werden konnte.

Die Festigung der deutschen Sprache im 16. und 17. Jh. Ist ein bedeutender Einigungsfaktor in einer Zeit, in der die politische Zersplitterung Mitteleuropas durch die neuen konfessionellen Gegensätze noch erhöht.

Die Gegenreformation

Nach Luthers Tod gehörte fast das ganze deutsche Volk seiner Lehre an. Von 10 Deutschen war nur noch einer katholisch, das änderte sich aber bald, als Ignatius von Loyola seinen Orden gründete. Er führte dem Orden viele Mitglieder zu. Manche von ihnen lehrten an Latein – und Hochschulen und gewannen viele adelige Söhne für den katholischen Glauben. Andere waren eifrige Seelsorger und Prediger. Sie verhinderten, dass sich die neue Lehre ausbreitete und führten Tausende zur alten Kirche zurück. Als das Reich um 1600 ungefähr 12 Millionen Einwohner zählte, waren darunter wieder 3 Millionen Katholiken.

Ignatius von Loyola gründet die „Gesellschaft Jesu“

Im Gebirge des nordwestlichen Spanien, im Lande der altiberischen Basken wurde 1491 Ignatius von Loyola als Sohn einer vielköpfigen Familie geboren. Er wurde Offizier im Heer Karls V. Als er nach einer schweren Verwundung genesen war, hängte die Waffen vor einem Marienbild auf, schenkte sein Pferd einem Kloster, seine Gewänder einem Bettler und kleidete sich in dessen Lumpen. Denn pilgerte Ignatius ins Heilige Land, um die Mohammedaner zu bekehren. Doch es fehlten ihm die Kenntnisse, die ein Missionär haben musste. Nach Spanien zurückgekehrt, fing er an zu studieren, zuerst in Spanien, später in Paris. Hier gründete er mit einigen Gleichgesinnten im Jahre 1534 einen neuen Orden. Wie Soldaten wollten die Brüder dieses Ordens für Jesus kämpfen sie nannten sich die „Gesellschaft Jesu“. Ihre Tätigkeit bestimmt das Losungswort „Alles zur größeren Ehre Gottes. Wie die Mönche gelobten sie Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam; wie bei Soldaten war der Gehorsam ihr oberstes Gelübde, sie wollten dem Befehle des Papstes ohne Zögern und Bedenken folgen, wohin er sie auch sandte, um die katholische Kirche auszubreiten und zu festigen.

Der Beginn der Neuzeit

Die Erfolge Luthers wären nicht möglich gewesen, ohne Entwicklungen in Wissenschaft, Technik und Wirtschaft. Im 14. und 15. Jh. Wurde die Erde als Kugel erkennt, Christoph Kolumbus entdeckte Amerika, Gutenberg erfand 1445 den Buchdruck und damit die Möglichkeit, die neuen Ideen und Erfindungen im Volk zu verbreiten. Im 15. Jh. Wurde in Deutschland eine Vielzahl von Universitäten errichtet (z.B. Leipzig 1409, Freiburg 1455). In den Städten entstanden Lese- und Schreibstuben.

Im Jahre 1528 starben Grünewald und Dürer, die größten deutschen Maler der Jahrhundertwende. Sie waren Angehörige der alten Kirche geblieben. In Wittenberg lebte der Apotheker und Hofmaler Lucas Granach, ein Freund Luthers. Der Schuhmacher und Meistersinger Hans Sachs in Nürnberg machte in seinen Dramen und Fastnachtspielen die Übel der Zeit lächerlich.

Der dreißigjährige Krieg (1618-1648)

Trotz aller Versuche der katholischen Kirche, den lutheranischen Protestantismus aufzuhalten, wurde dieser bis 1600 zu stärksten religiös-politischen Kraft in Europa. Dieser religiöse Konflikt war mit dem Kampf zwischen Kaiser und Fürsten vermischt.

1618 begannen die militärischen Auseinandersetzungen in Böhmen und verbreiteten sich bald über ganz Mitteleuropa. Frankreich und Schweden griffen auf protestantischer, Spanien und England auf katholischer Seite ein. Es wurde gefoltert, vergewaltigt, belagert und in Brand gesetzt – im Namen Jesu Christi. Nach 30 Jahren war Europa so erschöpft, dass Friedensverhandlungen endlich zum Erfolg führten. Der „Westfalische Frieden“ brachte die Anerkennung der Konfessionen und die faktische Auflösung des deutschen Reiches in etwa 3800 Territorien. Die Abgesandten des Abendlandes versammelten sich in den westfälischen Städten Münster und Osnabrück, um den Krieg zu beenden. Am 25. Oktober 1648 war der Friedensvertrag nach den fünfjährigen Verhandlungen unterschrieben.

Als schwaches Bund fungierten noch Kaiser und die gemeinsame Sprache. Die deutsche Bevölkerung war über ein Drittel dezimiert, der Hunger regierte und Deutschland hatte seinen Einfluss in Europa völlig verloren. Der Wirtschaftsaufbau dauerte Generationen.

Wie furchtbar der krieg gewütet hat, erfahren wir von Johann Jakob Grimmelshausen im „Simplicissimus“ (um 1622- 76): „Totschlagen und wieder Tode geschlagen werden, Jammer anstellen und wieder jämmerlich leiden, schlagen und wieder geschlagen werden; und in Summa nur verderben und beschädigen... „

Der Krieg hinterließ Deutschland, von dem es im Gedicht „Tränen des Vaterlandes“ von Andreas Gryphius (1616 – 64) heißt:


Die Türme stehn in Glut,

die Kirch’ ist umgekehrt,

Das Rathaus liegt im Graus,

die Starken sind zerhaun,

Die Jungfrau’n sind geschänd’t,

und wo wir hin nur schaun,

Ist Feuer, Pest und Tod,

der Herz und Geist durchfähret.


 

Deutschland nach dem 30-jährigen Kriege

Deutschland war nach dem Dreißigjährigen Krieg niedergeschlagen. Viele Städte waren zerstört, weite Teile des Landes verwüstet, 30% der Stadtbewohner, 40% der Landesbevölkerung waren umgekommen. Das Heilige Römische Reich Deutsche Nation war stärker zersplittert als je zuvor. Seine frühere Stellung als einer der führenden Wirtschafträume hatte Deutschland eingebüßt. Eine schnelle Erholung war nicht möglich. Das verhinderten schlechte Straßen und die Rivalitäten der zahlreichen Kleinstaaten mit ihren vielen Zollgrenzen. Noch anderthalb Jahrhunderte später, zu Lebzeiten Kants und Goethes, hatte sich an dieser politischen Grundkonstellation und am wirtschaftlichen Rückstand kaum etwas geändert.

Nachdem auch die Kirche seit der Reformation viel von ihrer Macht verloren hat blieben die Territorialfürsten die stärkste politische Kraft im Lande. Diese Fürsten machten zum größten Teil eine Politik, die allein von persönlichen und dynastischen Interessen bestimmt wurde.

Außerhalb Deutschlands etablierten sich Frankreich als wichtigste Kontinentalmacht und England als Überseemacht. Viele der größten deutschen Territorialstaaten hatten dynastische Beziehungen und Interessen außerhalb des Reichsgebiets. So war der Kurfürst von Sachsen in der Regel zugleich König von Polen. Hannover und England standen nach 1714 in Personalunion. Durch den Zusammenschluss des ehemaligen Ordenstaates Preußen mit dem Kurfürstentum Brandenburg entstand der neue preußische Staat, der sich im Verlauf des 18. Jahrhunderts zu einer bedeutenden, eigenständigen Macht entwickelte. Auch die deutschen Kaiser, in der Regel Habsburger, kümmerten sich mehr um ihre Hausmacht in Österreich und deren Erweiterung nach Südeuropa als um das Reichsganze. Nur noch einmal wurde mit Erfolg an die Verantwortung für die Reichseinheit appelliert, als das türkische Heer 1683 zum zweiten Mal vor Wien stand. Die endgültige Überwindung dieser Gefahr leitete eine glanzvolle Epoche für Österreich ein. Insgesamt konnte der deutsche Sprachraum keine zusammenhängende politische Identität entwickeln, während er weiterhin als bevorzugtes Schlachtfeld bei europäischen Konflikten diente.

Der übliche Regierungsstil der Zeit verschärfte die Gegensätze zwischen den Regierenden und Regierten. Im 17. und 18. Jahrhundert war der Absolutismus die verbreitete Regierungsform in Europa. Im Absolutismus konzentrierte sich alle politische Macht in den Händen des Königs oder des Fürsten. In den einzelnen Kleinstaaten überlagerte eine zentralisierte Verwaltung das komplizierte mittelalterliche Geflecht ständischer Rechte.

Diese Herrscherform versuchte man unter Berufung auf eine göttliche Weltordnung zu legitimieren.

1661 übernimmt Ludwig XIV. die Regierung in Frankreich. Die Macht des Königs war da immer noch sehr stark. Er hatte sich immer mehr gegen den Adel durchgesetzt und dessen Rechte beschnitten.

Ludwig hatte mit 5 Jahren den Thron bestiegen. Damals führte Kardinal Mazarin die Regierungsgeschäfte. Mazarin hielt sich an den Grundsatz seines Vorgängers, des Kardinals Richelieu: „Die Herrschaft soll bei einem, der Gehorsam bei allen sein“. Richelieu und Mazarin taten alles, um aus Frankreich einen starken und geschlossenen Einheitsstaat zu machen. Auch der König war entschlossen, Frankreich zum mächtigen Staat in Europa zu machen. Im Jahre 1661 starb Mazarin. Ludwig war damals 23 Jahre alt. Er versammelte den Staatsrat (die engsten Berater des Königs) und erklärte dem Kanzler: „Ich habe Sie mit meinen Ministern hierher kommen lassen, um Ihnen zu sagen, dass ich nunmehr meine Angelegenheit selbst in die Hand nehmen werde. Sie werden mir mit Ihrem Rat zur Seite stehen, wenn ich Sie darum bitte“. Und als der Vertreter der französischen Geistlichkeit fragte, an wen er sich jetzt, wo der Kardinal tot sei, zu wenden habe, antwortete Ludwig: „An mich, Herr Erzbischof“.

So höflich entließ er den Staatsrat und rief sie fast überhaupt nie. Stattdessen ernannte er Ratgeber, die weitgehend dem Mittelstand entstammten und nicht mehr Macht beanspruchten, als der König ihnen zugestand. Diese Ratgeber wussten, dass der König das, was er zu geben geruhte, auch jeden Moment wieder zurücknehmen konnte.

Die Tätigkeit der Intendanten, Polizeidirektoren und Amtsdiener war im ganzen Staat ähnlich; Frankreich wurde einheitlich regiert. Das Volk spürte, dass der König überall seiner Beobachter hatte und wenn sich ein Adliger gegen die Anordnung des Königs sperrte, dann gab es „kurzen Prozess“, und der Mann wurde auf eine Insel verbannt.

Ludwig, der sich selbst mit Sonne verglich und „Sonnenkönig“ genannt wurde, betrachtete Frankreich als seinen Besitzt. Er dachte: Der Staat, das bin ich. Er regierte das Volk und den Staat als „absoluter Monarch“. Auf ähnliche Weise wollten die Fürsten und Könige auch im übrigen Europa regieren. Sie versuchten, wie Ludwig in Frankreich, ihr Land einheitlich zu verwalten, über Gesetzt und recht allein zu entscheiden, die Macht des Adels einzuschränken, Minister als treue Diener zu benutzen und alle Menschen im Land zu gehorsamen Untertanen zu machen. Nicht alle Könige und Fürsten haben dieses Ziel ganz erreicht doch überall in Europa konnten sie ihre Macht so erweitern, dass sie mehr oder weniger absolut regierten. Darum nennt man diese Zeit zwischen dem Ende des 30-jährigen Krieges und dem Beginn der Französischen Revolution auch die Zeit des Absolutismus.

 

Dem König Ludwig XIV. gefiel es nicht im Häusermeer von Paris. Weit draußen vor den Toren der Stadt, in Versailles, ließ er ein Schloss bauen, so groß und prächtig, wie er bisher keines gegeben hatte. 42 Jahre lang arbeiteten jeden Tag 6000 Pferde und 20000 Menschen auf diese Großbaustelle. Viele starben bei Unfällen und an Seuchen. Seit 1682 wohnte Ludwig XIV. mit den Angehörigen der königlichen Familie, mit den vornehmsten Adeligen und mit vielen Bediensteten – insgesamt etwa 3000 Personen – in dem riesigen Bau. Das Schloss enthält 1800 Bäume, seine längste Seite misst über einen halben Kilometer und hat 375 Fenster. In dem großen Park hinter dem Schloss stehen 1400 Springbrunnen mit über 150000 Pflanzen.

Colbert erfindet den Merkantilismus

Ein König war um so mächtigen, je reicher sein Land war. Die Könige des Absolutismus lernten, dass man den Reichtum eines Landes vermehren konnte, indem man Wirtschaftspolitik trieb.

Der Mann, der Frankreich zum reichsten und wirtschaftlich unabhängigen Land machen wollte, war der Sohn eines Tuchhändlers; er kannte sein Leben lang nichts als Arbeit. Tag und Nacht saß er über Akten, - er trank kannenweiße Kaffe, um nicht zu ermüden, verschlang Berichte, schrieb Verordnungen und jagte hinter allem her, was dem Staat Geld einbringen konnte. Er war Monsieur Colbert. Er handelte als Minister nach den gleichen Grundsätzen wie ein bürgerlicher Geschäftsmann. Immer mehr produzieren, wenig verbrauchen, viel leisten, kein Geld für Unnützes ausgeben. Das Land sollte mehr Waren herstellen die eigene Bevölkerung brauchte; es sollte den Überschuss ausführen, aber umgekehrt nur das einführen, was man unbedingt brauch.

Am meisten förderte Colbert das Gewerbe und den Handel. Er förderte vielmehr den Bau großer Betriebe, in denen hochwertige Güter wie Teppiche, Spiegel, Kutschen, Uniformen und Möbel in großer Zahl hergestellt wurden. Um die Qualität der Erzeugnisse zu verbessern, gewann Colbert Fachkräfte im Ausland, die in den Manufakturen einheimische Arbeiter anlernen mussten.

Um den Handel zu fördern, ließ Colbert Straßen bauen, Kanale anlegen, Hafen erweitern, Schiffe bauen. Ausländische Waren den hoch verzollt, sie waren deshalb teuer und nur schwer einzuführen. Dadurch wurden die französischen Erzeugnisse geschützt.

Es gab keinen Bereich der Wirtschaft, von der Landwirtschaft abgesehen, in den sich der Staat nicht einmische. Die Folge war, dass viele Geschäftsleute wenig Lust zu eigener Initiative zeigten. Als der König aus religiösen Gründen die protestantischen Hugenotten aus Frankreich auswies, fehlten in vielen Betrieben die Fachkräfte oder leitenden Unternehmer. Auf die Bedürfnisse des Volkes nahm die Wirtschaftspolitik Colberts wenig Rücksicht. Sein oberstes Ziel blieb, Geld in die Staatskasse zu bringen. Daneben sollte die Wirtschaft die Bedürfnisse der adligen Oberschicht und vor allem des Königs um seiner Armee befriedigen. Die gleiche Wirtschaftspolitik verfolgten damals fast alle Länder Europas. Man nennt sie „Merkantilismus“.

Die deutschen Fürsten richten sich

Nach dem Vorbild von Versailles

In dem westfälischen Dorfe Nordkirchen steht inmitten eines großen Parks ein prächtiges Schloss, das „westfälische Versailles“. Ebenso könnte man von einem preußischen, hessischen, sächsischen, schwäbischen und fränkischen Versailles sprechen, denn in fast deutschen Ländern wurden Schlosser nach dem Vorbild des französischen Königsschlosses gebaut. Einige von ihnen tragen auch französische Namen. Als Friedrich II. von Preußen unweit von Potsdam ein Schlösschen erbaute, gab er ihm den Namen Sanssouci (Sorgenfrei). Die Herzöge von Württemberg nannten ihre Lustschlösschen Solitude (Einsamkeit) und Monrepos (Meine Ruhe). Für den Fürstbischof von Würzburg erbaute der berühmte Baumester Balthasar Neumann in 24-jähriger Arbeit die prächtige Würzburger Residenz. Die Stadt Dresden wurde durch den Kurfürsten Karl August den Starken, der zugleich König von Polen war, mit großartigen Bauten geschmückt, wie z.B. dem Zwinger.

Fast alle diese Schlösser sind im Kunststil des Barock gebaut. (Barock ist ein portugiesisches Wort, das „unregelmäßige Perle“ bedeutet.) Pracht, Großartigkeit, Überfülle und Vielfalt sind seine Kennzeichen. In seiner Spätzeit, etwa von 1730-1780, nennt man ihn Rokoko. Dieses Wort kommt aus der französischen Sprache (Rocaille bedeutet Muschelwerk). Das Rokoko war zarter, eleganter und zierlicher als der ursprüngliche Barock. Die Muschelform wurde gern zur Verzierung an Bauten und Gegenständen benutzt.

Deutsche Barockmusik

Die bedeutendsten Komponisten des deutschen Barocks sind Georg Friedrich Händel (1685-17) und Johann Sebastian Bach (1685-1750). Händel erregte als Komponist, solches Aufsehen, dass er an den englischen Königshof geholt wurde. Dort schuf er vor allem Opern und Oratorien. Er war nicht nur ein Meister des großen, glanzvollen Barockorchesters, sondern auch der feinsinnigen Kammermusik. Der Leipziger Thomaskantor Bach schrieb mit einzigartiger Schöpferkraft eine Fülle von Werken, die in ihrem Reichtum an Formen, in ihrer strengen Linienführung und in ihrem Ausdruck Höhepunkte des europäischen Kulturlebens sind. Schwerpunkt seines Schaffens war die Kirchenmusik (Orgelwerke, Kantaten, Passionen), die ein überwältigendes Zeugnis seines Glaubens ist. Bach war als Orgelvirtuose berühmt; aber seine Werke wurden zu seinen Lebzeiten kaum beachtet, nach seinem Tode vergessen und erst im letzten Jahrhundert wieder aufgeführt.

Rokoko

Die Menschen waren es mit der Zeit müde geworden, dauernd ihre Würde herauszustellen. Leichter und witziger Umgangston wurde nun geschätzt; jeder, der ihn beherrschte, war der Gesellschaft willkommen, und die Kreise des Adels, die sich früher gegen die „niedere“ Bevölkerung abgeschlossen hatten, öffneten sich bereitwillig den Bürgerlichen, wenn sie geistvollen Witz und gute Umgangsformen mitbrachten. Die Mode wandelte sich ebenfalls. Die mächtige Perücke schrumpfte zu einem winzigen Haarbeutel zusammen, und auch der musste dem natürlichen Haar weichen, das man mit Zopf und weiß gepudert trug. Den steifen Leibrock ersetzte der bequeme bunte Frack.

 

Baukunst. Auch in der Baukunst ging der Barock allmählich in das Rokoko über. Man bemühte sich nicht mehr so sehr um eindrucksvolle Würde; die behagliche Wohnlichkeit wurde wichtiger. Darum prägte sich der Rokokostil mit seinem sanften Linien und zarten Farben hauptsächlich im Innern der Schlösser und Häuser aus.

Friedrich der Große im Streit mit der Kaiserin

Maria Theresia von Österreich

Nach dem 30-jährigen Krieg war Brandenburg das größte Fürstentum im Norddeutschland. Die Herrscher regierten genauso unumschränkt wie der König in Frankreich. Aber der Staat bildete keine Einheit; es bestand aus drei Teilen, die weit auseinander lagen: Ostpreußen (das früher dem Deutschen Ritterorden gehörte), Brandenburg und Pommern (in der Mitte) und einige Landstriche in Westdeutschland (darunter das Ruhrgebiet).

Im Jahr 1740 wurde Friedrich II. König von Preußen (1740-1786). Als im gleichen Jahr der Kaiser in Wien starb und seiner Tochter Maria Theresia die habsburgischen Länder erbte, sah Friedrich II. die beste Gelegenheit, sein Land zu vergrößern.

Maria Theresia leistete zwar Widerstand, sie wurde auch von Russland und Frankreich unterstützt, so dass der Preußenkönig drei „schlesische Kriege“ führen musste. Aber dann hatte er sein Ziel erreicht: 1763 kam im Frieden von Hubertusburg Schlesien endgültig zu Preußen. Weitere Gebiete erwarb Friedrich II. bei der Aufteilung Polens. Seither besaß Preußen im Osten ein geschlossenes Staatsgebiet.

Der Vater Friedrichs II. trug nicht zufällig den Beinamen „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I. betrachtete es als „die sichersten Mittel, einem Volk, einem Reich dauerndes Glück zu sichern, ein Heer ausgewählter Krieger und eine gute Haushaltung zu haben. Friedrich II. urteilt die Politik seines Vaters: „Die ganze Regierungsweise war militärisch. Das Heer wurde verstärkt. Berlin glich einem Zeughaus“. Friedrich Wilhelm I. hat die Zahl der preußischen Soldaten verdoppelt, und Friedrich II. erhöhte die Armeestärke erneut auf mehr als das Zweifache. Die Offiziere kamen aus dem preußischen Adel. Der König zwang die Junker zum Offizierdienst, bis sie es allmählich als Ehre empfangen, des Königs blauen Rock zu tragen; denn auch der König selbst erschien immer in Uniform.

Die Soldaten mussten eine eiserne Disziplin ertragen. Der preußische Drill war berühmt und berüchtigt. Unter dem Druck der Harten Disziplin entstand eine schlagfertige Armee, die für ihre Zeit ohne Beispiel war.

Immer wieder behauptete sich der Preußenkönig durch siegreiche Schlachten. Den entscheidenden Sieg erfocht er im Juni 1748 bei der schlesischen Stadt Hohenfriedberg. Im Dezember wurde erneut Frieden geschlossen. Friedrich II. behielt Schlesien.

Der Siebenjährige Krieg (1756-1763)

Friedrich II. war gewillt, jetzt Frieden zu halten. Doch Maria Theresia wollte Schlesien zurück haben. Sie stellte ein neues Heer auf und schloss einen Kriegsbund gegen Friedrich. Auch Frankreich trat dem Bunde bei, obgleich es die Habsburger immer gehasst hatte. Die Zarin von Russland Katarina II. war dem König übelgesinnt, nannte ihn den „bösen Friedrich“ und schloss sich dem Bunde an. Wieder begann der Krieg um Schlesien. Diesmal dauerte er 7 Jahre (1756-1763). Es war ein Kampf auf Leben oder Tod für Friedrich, der einer gewaltigen Macht gegenüberstand. Er siegte wiederholt. Bei Rossbach schlug er die Franzosen und die Reichsarmee, bei Leuten die Österreicher. Er verlor aber auch manche Schlacht. Ein war es, dass England auf seiner Seite stand. Er schickte Geld und bekriegte die Franzosen in Indien und Amerika, wo es ihnen nach und nach die meisten Kolonien abnahm. Einmal hatte Friedrich einen schweren Tag; es war im Sommer 1759. Bei Kunersdorf an der Oder schlugen ihn die Russen und Österreicher vernichtend. Es war die schwerste Niederlage seines Lebens. Seit 48000 Mann starkes Heer zählte nach der Schlacht nur noch 3000. Aber er überwand auch diese Schlacht, obwohl die Übermacht der Feinde immer größer wurde. Da starb die Zarin von Russland. Der neue Zar verehrte den Preußenkönig und rief das russische Heer zurück. So ging Friedrich schließlich als Sieger aus dem schweren Ringen hervor. Schlesien blieb in seiner Hand. Preußen war jetzt einer der mächtigsten Staaten in Europa.

Der König begann sofort die Schaden des Krieges zu heilen. Wie einst sein Vater, so fuhr nun er durch das Land beaufsichtigte den Wiederaufbau. Friedrich II., ein aufgeklärter Monarch von hoher Pflichtauffassung, war überzeugt, dass das Volk aus passiven Untertanen bestand, „die zum Besseren gezwungen werden müssen“. Er hat auf vielen Gebieten der Landwirtschaft und des Gewerbes, im Rechtswesen und Bildungswesen Verbesserungen und Reformen durchgeführt. Von überall zog er Menschen Land. Er hielt sie, darin seinen Vorfahren gleich, für den größten Reichtum eines Staates. Sein Urgroßvater, der große Kurfürst, hatte einst 25000 Hugenotten eine neue Heimat geschenkt, sein Vater hatte 20000 Protestanten aus dem Bistum Salzburg in seinen Provinzen aufgenommen. Während seiner Regierungszeit sind gut 300000 Menschen in Preußen eingewandert.

Allmählich wurde es einsam um den Preußenkönig, den schon seine Zeitgenossen den „Großen“ nannten. Er lebte zurückgezogen in dem Schloss „Sanssouci“ bei Potsdam. Neben seiner Regierungsarbeit las er französische Bücher, schrieb Briefe und verfasste eine Geschichte des Siebenjährigen Krieges. Er schrieb immer in französischer Sprache, nicht in seiner Muttersprache. Als er 1786 starb, hatte sich Preußen von den Kriegen erholt; es hatte mehr als 5 Millionen Einwohner und war eine der europäischen Großmächte.


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