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Lob der Faulheit

THEMA 3

Aufklärung, Rokoko, Sturm und Drang

 

1. Aufklärung – die Zeitalter der Vernunft: Geschichtliche Grundlagen, wichtige Begriffe, berühmte Vertreter.

2. Johann Christoph Gottsched – Vorbereitung einer zeitmäßigen Literatur.

3. Gotthold Ephraim Lessing – Kritik und Muster: der Lebenslauf; Briefe, die neueste Literatur betreffend; Minna von Barnhelm; Laokoon, oder über die Grenzen der Malerei und Poesie; Emilia Galotti; Nathan der Weise.

4. Das literarische Rokoko: die Poesie der Anakreontik; Christian Fürchtegott Gellert;Christoph Martin Wieland.

5. Die Dichtung des Sturm und Drangs – Genie ist alles: die wichtigen literarischen Formen; Friedrich Gottlieb Klopstock; Johann Gottfried von Herder.

Geschichtliche Grundlagen: Deutschland erholt sich langsam von den Folgen des 30 jährigen Krieges, bleibt aber schwach und zerrissen. Am Ende des 17. Jhs. entsteht zuerst in Frankreich und England die geistige Bewegung der Aufklärung, die das Leben in Staat, Kirche, Wissenschaft und Gesellschaft mit Hilfe der natürlicher Vernunft und des gesunden Menschenverstandes neu begründen will. Man glaubt an eine „allgemeine Menschenvernunft“, d. h. dass es dem vernünftigen Denken möglich sein müsse, für alle Menschen und für alle Zeiten gültige Normen aufzustellen, die die Würde des Menschen schützen und ihm grundlegende Rechte garantieren. Menschliche, soziale und politische Probleme sollen mit Hilfe der Vernunft gelöst werden. Optimistisch erwartet man einen ständigen Fortschritt der Menschheit. Starre Dogmen lehnt man ab, Toleranz und Tugend erscheinen als Ideale. Die überladenen Formen der Barockkunst, so meint man, verwirren den menschlichen Geist. Die Forderung nach Klarheit und Wahrheit erwacht.

Diese Aufklärungsgedanken werden durch das aufblühende Zeitschriften- und Zeitungswesen in weitere Kreise verbreitet und fördern im Bürgertum eine freiere, selbstbewusste Haltung, die sich im zunehmenden Protest gegen absolutistische Willkür äußert. Die Dichtung der Aufklärung will auf unterhaltsame Weise belehren und erziehen. Die bevorzugten Formen sind Lehrgedicht, Epigramm, Satire und Drama.

Aufklärung (etwa 1720–1780). Bereits im Jahr 1687 hielt Christian Thomasius, der „Vater der deutschen Aufklärung“, seine Vorlesungen in Deutsch statt Latein. Bekannte Philosophen dieser Zeit, der Frühaufklärung, waren Christian Wolff und Gottfried Wilhelm Leibniz. Der wichtigste literarische Autor der Frühaufklärung war sicher Christian Fürchtegott Gellert (1715–1769) mit seinen Fabeln. Die bedeutendste Figur im literarischen Leben aber war Johann Christoph Gottsched (1700–1766). Wegweisend waren seine theoretischen Schriften, vor allem der „Versuch einer kritischen Dichtkunst“ (1730).

Im Bereich der Prosa war Christoph Martin Wieland (1733–1813) wegweisend. Er gestaltete den frühen Bildungsroman „Geschichte des Agathon“ (1766/67) und vermischte Rokoko-Elemente mit aufklärerischen Gedanken.

Neben der Aufklärung bildeten sich auch Strömungen, die das Gefühl in den Vordergrund stellten. Vorbild einer ganzen Generation wurde Friedrich Gottlieb Klopstock (1724–1803) mit seinem Epos „Der Messias“ (1748–1773), das ganz in Empfindungen und Seelenzuständen schwelgt.

Die deutsche Spätaufklärung ist undenkbar ohne Gotthold Ephraim Lessing (1729–1781). Sein Wirken umfasst wichtige theoretische Werke („Laokoon“ 1766), Literaturkritik (mit Friedrich Nicolai und Moses Mendelssohn) und eine Reihe von bedeutenden Dramen. Am stärksten von aufklärerischem Geist durchdrungen ist „Nathan der Weise“ (1779), in dem exemplarisch gezeigt wird, dass der Wert eines Menschen nicht an zufälligen Etiketten wie Religion oder Nation abgelesen werden kann.

Johann Christoph Gottsched (1724-1803). Einer der ersten Lehrmeister der Dichtkunst im Sinne der Aufklärung ist Gottsched. Er studierte Theologie, widmete sich aber ausschließlich der Philosophie. Im Mittelpunkt seines literarischen Schaffens als Literator und Kritiker steht die Reformation des deutschen Dramas. Er kämpfte gegen Barockregeln, strebte das deutsche Theater klar, verständlich und sauber zu machen, warf aus der deutschen Literatur die s.g. “Haupt und Staat-Aktionen“, die überladene, gehobene Form der Barockzeit. Dichten ist für ihn Nachahmen der Natur. Da er die Dichtkunst für lehr- und lernbar hält, gibt er in seinem Versuch einer kritischen Dichtkunst Hinweise und Regeln für ein rechtes Dichten. Für das Drama empfiehlt er den folgenden Weg: Zunächst nehme man einen lehrreichen moralischen Satz, erfinde dazu eine Handlung und setze dann beides in ein Drama um. Außerdem verlangt er die Beachtung der Einheit des Ortes, der Zeit und der Handlung. Das Geschehen auf der Bühne soll an einem Ort spielen und sich auf eine Haupthandlung beschränken. Als Vorbild stellt er die klassischen französischen Dichter. Seine Regeln stoßen auf die Kritik mancher Zeitgenossen, die ihm Pedanterie vorwerfen.

Rokokodichtung. „Rokoko“ nennt man die Spätphase des Barock (etwa 1720-1770). Auch in ihm triumphierte die Vernunft, aber es war eine witzige, ironische, geistreiche Vernunft. Der Stil kommt aus Frankreich. Hier genoss der Adel das Leben über das Volk vergessen. Man bezeichnet diese Richtung als Anakreotik (vom griechischen Dichter Anakreon, der war als Dichter und Meister von leichtsinnigen lustigen Liedern bekannt). In Deutschland blieb die Anakreotik auf die literarischen Kreise und Freundschaftszirkel beschränkt. Die Vertreter dieser Richtung waren Christian Fürchtegott Gellert und Christoph Martin Wieland.

Christian Fürchtegott Gellert (1715 – 1769), der populärste Dichter jener Zeit, er gab dem galanten Rokoko ein braves bürgerliches Gewandt (покрытие), einen gesinterten (благонравный) Ausdruck. Er verband sein aufklärerisches Gedankengut mit einem poetisch ausgerichtetem Christentum und einer heiterer Lebensklugheit. Durch Gellert erlebt die Fabel einen Höhepunkt. Die kurze epische Form seiner „Fabeln und Erzählungen“ bietet humorvolle Satire, Unterhaltung und Belehrung. Der Autor wollte „dem, der nicht viel Verstand besitzt, die Wahrheit durch ein Bild sagen“. Dank seines großen Erfolges als Fabeldichter und Volksaufklärer erhält Christian Fürchtegott Gellert 1751 eine außerordentliche Professur für Philosophie an der Universität Leipzig. Er lehrte Poesie, Beredsamkeit und Moral. Seine Vorlesungen gehörten zu den Attraktionen der Universität. Es wird berichtet dass sich zeitweise bis zu 500 Zuhörer in Gellerts Vorlesungen drängten. Besonderst seine Vorlesungen über die Moral erregten großes Aufsehen. Selbst Johann Wolfgang von Goethe besuchte Gellerts Vorlesungen und stellte dabei fest: "Die Verehrung und Liebe, welche Gellert von allen jungen Leuten genoss, war außerordentlich."

Christoph Martin Wieland (1733-1813). Er war einer der gelesenen Schriftsteller seiner Zeit. Es waren ihm gut bekannt alle bedeutenden Schriftsteller sowohl aus der Antike, als auch aus Renaissance und dem Barock. Genau so gut kannte er alle Schriftsteller seiner Zeit (die gesamte franzosische Literatur). Er übernahm von da alle Stoffe und Motive und die Lebenskunst von Griechen, die spätantike Philosophie, die Phantastin, Feen – und Zauberwelt. Die Verserzählungen Wielands stellen den Höhepunkt des deutschen Rokoko dar. Sie sind wahre epische Wunderwerke, gekennzeichnet durch den Wohllaut der Sprache, den leichten Fluss der Reime, durch Humor und verhüllende Eleganz, durch den meisterhaften Aufbau der Erzählung, spöttisch-ironischen Ton. Das Thema ist fast der vergebliche Kampf der Tugend mit der verführerischen Sinnlichkeit. Mit biographischen Zügen durchflochten ist sein Erziehungs- und Bildungsroman „Agathon“. Die Handlung spielt im Übergang vom 5. zum 4. vorchristlichen Jahrhundert, geschildert wird das Heranwachsen des schönen athenischen Jünglings Agathon zu einem reifen Mann. Der Autor zeigt, wie Agathon nach und nach durch Desillusionierungen und Enttäuschungen zu einer realistischeren, erfolgversprechenderen und glücklicheren Lebenseinstellung gelangt.

Gotthold Ephraim Lessing: Den bestimmten Durchbruch der deutschen Literatur hat ein Mann gemacht, der sowohl Dichter als auch Kritiker war. Dieser Mann war Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781). Er stammte aus einem streng lutherischen Pfarrhaus in Kamens (Sachsen). Der begabte Knabe erhielt auf der Fürstenschule eine gute Bildung. Er studierte in Leipzig Theologie, gab dieses Studium auf, erweiterte seine philologischen Kenntnisse und wandte sich schließlich dem Theater zu. Als Schriftsteller und Rezensent, als gelegentlicher Mitarbeiter an Zeitschriften führte er ein unsicheres Dasein, das ihn immer wieder in Kampf und Streitigkeit führte.

Nach seiner Meinung soll die Tragödie Furcht und Mitleid erwecken. Der Zuschauer muss sich selbst in die Handlung hineinversetzen können. Das kann nur da geschehen, wenn die Handlung begründet und motiviert ist. Die Tragödie gründet sich nicht mehr wie bei Opitz auf Stoffen aus der Welt der Fürsten, sondern geschieht überall dort, wo das Schicksal eines menschlichen Charakters Mitleid erregt. „Miss Sara Sampson“ (1755) ist Lessings erster Versuch in dieser Richtung. Das erwachende Bürgertum forderte Stücke, die nicht aus der höfisch-barocken Welt ihre Figuren nahmen, sondern die seine eigenen bürgerlichen Probleme und sein Selbstbewusstsein widerspiegelten. In diesem ersten Drama stellte der Autor zum ersten Male die Tragödie in der bürgerlichen Umgebung dar, die Poesie ersetzte er durch Prosa und zeigte das Motiv des Mannes zwischen zwei Frauen.

Lessing wirkte auf doppelte Weise: als Kritiker und als Dichter. Seine kritischen Schriften gaben das Muster einer s.g. produktiven Kritik. Er kämpfte gegen alle Nachteile der deutschen Literatur um ein echtes literarisches Leben zu schaffen, den Grund für ein erneuertes Theaterwesen zu legen und dadurch die Kultur der Nation zu entwickeln.

1759 schuf er zusammen mit seinen Freunden „Briefe, die neuste Literatur betreffend“ (письма о новейшей литературе). Sie behandelten die zeitgenössische Dichtung in der Form unterhaltender, belehrender Briefe. Von den 333 Briefen sind etwa 50 von Lessing. Sie sind durch energische, geistreiche Sprache und furchtlose Auseinandersetzung mit geltenden Autoritäten gekennzeichnet. Besonders bekannt ist der 17. Literaturbrief, in dem Lessing zur offenen Kritik gegen Gottsched übergeht, der ein französisches Theater geschaffen hat, ohne zu untersuchen, ob dieses Theater der deutschen Denkweise verständlich ist oder nicht. Diese Zeitschrift spielte eine große Rolle in der Entwicklung der neuen ästhetischen Richtung.

Bald fand Lessing, dass es wieder Zeit war, mehr unter den Menschen, als unter Büchern zu leben. Von 1760-64 lebte er in heiterer Gesellschaft, mit den Offizieren und hatte genug Gelegenheiten, ihre Typen zu studieren und das Soldatenleben zu beobachten. Aus den Erfahrungen dieser Jahre schreibt er die erste deutsche Komödie „Minna von Barnhelm“ (1767 „Minna von Barnhelm“ gehört zu den wenigen deutschen Lustspielen, hier wird der erste Konflikt zwischen Ehre und Liebe in einem heiteren Spiel aufgelöst.

Inhalt: Das Stück spielt kurz nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges, am 22. August des Jahres 1763. Das Motiv des Stückes bildet eine edle Tat des preußischen Majors von Tellheim, der in Sachsen eine Kontribution erheben sollte und den verarmten Ständen aus eigener Tasche die fehlenden 2000 Goldstücke gegen einen Wechsel verschloss. Diese humane Tatsache verschafft ihm die Neigung des sächsischen Edelfräuleins Minna von Barnhelm, die seine Braut wird. Als Tellheim nach Kriegsende diesen Schuldschein bei der Berliner Kriegskasse einlösen wollte, beschuldigte man ihn, dass er von thüringischen Ständen bestochen wurde. Der Leser trifft den Haupthelden, verwundet und unehrenhaft entlassen, ohne finanzielle Mittel – in einem Berliner Gasthof, wo er auf den Ausgang seines Prozesses wartet.

Minna von Barnhelm, mit der Tellheim sich in Thüringen verlobt hatte, reist nach Berlin, mit dem Ziel, ihn zu heiraten. Tellheim jedoch sieht sich in seiner momentanen Situation nicht in der Lage, Minna heiraten zu können: „ Vernunft und Notwendigkeit befehlen “ ihm, Minna zu vergessen, so dass er alle Überredungskünste Minnas zurückweist. Tellheim weigert sich ohnehin, jede Hilfe anzunehmen. Minna versucht nun, Tellheim durch eine List zurückzugewinnen: Minna behauptet fälschlicherweise, dass sie von ihrem Oheim enterbt worden sei, also ebenso mittellos sei wie Tellheim. Als Tellheim dies hört, ändert sich sein Verhalten in grundlegender Weise. Er versucht nun alles Nötige dafür zu tun, Minna nun doch heiraten zu können. Ein überraschender Brief des Königs bringt zudem die Nachricht von der Niederschlagung des Prozesses, so dass Tellheim nun auch juristisch rehabilitiert ist und auch das ihm zustehende Geld erhalten wird. Allmählich klärt sich die Situation auf, sodass Minnas und Tellheims Heirat nichts mehr im Wege steht.

Die Bedeutung Lessings für die deutsche Bühne liegt vor allem in dem sittlichen Gehalt seiner Dramen. Gerade in der zwanglosen Verbindung von Spiel, Wort und Gesinnung bestehet Lessings Kunst. Sie führt die Menschen in eine Sphäre freier Menschlichkeit frei von Vorurteilen. Deutsches Leben auf deutschem Boden wurde hier zum ersten Mal auf der deutschen Bühne natürlich und realistisch dargestellt. Die Handlung ist lebendig, die Dialoggruppen meisterhaft. Der Hauptheld überwindet seinen allzu starren Pflichtbegriff, als die Situation von ihm das fordert, als die Nebenmenschen von ihm die Hilfe brauchen. Aber auch Minna wird im Laufe des Spiels zu einem tieferen Verstehen des geliebten Manns gebracht. So versöhnen sich schließlich preußische Strenge und sächsische Grazie, männliche Entschlossenheit und weibliche Liebeskraft, beides gehört im Menschenbild zusammen. Mit diesem Lustspiel, in den ein preußischer Major und ein sächsisches Mädchen gegenüberstehen, wollte der Dichter dem Nationalhass entgegenstehen.

Lessings Poetik. Das zweite Lessings Ergebnis heißt „Laokoom oder über die Grenzen der Malerei und Poesie 1766“, in dem er grundlegenden Unterschied der beiden Künste entwickelt. Die Malerei gebraucht „Figuren und Farben im Raum“, die Poesie „artikuliert Töne in der Zeit“. Mit diesem Werk schuf Lessing die Grundlagen für die Herausbildung einer realistischen Ästhetik und bereitete den Weg der klassischen deutschen Nationalliteratur vor. Lessing interpretiert dabei beispielhaft ein Kunstwerk der Antike, „die Laokoon-Gruppe“, die in den Vatikanischen Museen zu besichtigen ist. Er beschreibt dabei, wie der Künstler den „fruchtbaren Augenblick“ gefunden hat, in dem eine ganze Geschichte, in diesem Fall die Geschichte des Priesters Laokoon und seiner Söhne, in einem einzigen Augenblick zusammengefasst ist. Der Betrachter kann die Spannung im Geschehen nachempfinden, der Kampf ist in diesem Moment weder gewonnen noch verloren. Eine ambivalente Situation.

Der Literaturtheoretiker legt dar, dass die Künste der Malerei und Dichtung nicht miteinander vergleichbar seien, wie es bisher gefordert wurde (von Gottsched, Bodmer und Breitinger). Lessing betont, die Poesie ordne Worte „ aufeinander folgend “ (in der Zeit), während die Malerei durch Farben und Formen „ nebeneinander “ (im Raum) anordnet. Deshalb „können nebeneinander geordnete Zeichen auch nur Gegenstände, die nebeneinander, oder deren Teile nebeneinander existieren, aufeinanderfolgende Zeichen aber auch nur Gegenstände ausdrücken, die aufeinander, oder deren Teile aufeinander folgen.“ Die Malerei könne deshalb nur Gegenstände darstellen, die Dichtung nur Handlungen.

Die Malerei könne „Handlungen nachahmen, aber nur andeutungsweise durch Körper.“ Andererseits kann die Dichtung auch Körper schildern, „aber nur andeutungsweise durch Handlungen.“ Da die Malerei nur einen Augenblick der Handlung durch den Gegenstand darstelle, müssten Maler „den prägnantesten wählen, aus welchem das Vorhergehende und Folgende am begreiflichsten wird. Ebenso kann auch die Poesie in ihren fortschreitenden Nachahmungen nur eine einzige Eigenschaft der Körper nutzen, und muss daher diejenige wählen, welche das sinnlichste Bild des Körpers von der Seite erwecket, von welcher sie ihn braucht.“

Er empfiehlt dem Dichter also, keine ausufernden Beschreibungen eines Gegenstandes, Menschen oder Phänomens abzugeben, sondern die Beschreibung als Handlung darzustellen (er führt hierzu Homers Variante an, der statt der Beschreibung der Kleidung des Agamemnon diesen sich ankleiden lässt, und statt einem Vergleich zweier Zepter die verschiedenen Geschichten beider gegenüberstellt).

Lessings Abhandlung erlangte einen außerordentlichen Einfluss auf die bildende Kunst und Kunsttheorie.

Das nächste Lessings Werk, Emilia Galotti (1772), ist ebenfalls in Prosa geschrieben. Lessing beachtet streng die Einheit der Handlung, der Zeit und des Ortes. Das Thema der „Emilia“ ist die Rechtlosigkeit des Bürgertums im Zeitalter des Absolutismus und die Gewährung der bürgerlichen Tugend durch die absolute Willkür eines skrupellosen Fürsten. So liegt also ein politisches Thema vor. Das Stück spielt in Italien, gemeint ist aber Deutschland. Das Drama protestiert gegen die frechen, verantwortungslosen egozentrischen Machthaber. Im Zentrum steht das Schicksal einer Tochter, die „von ihrem Vater umgebracht wird, dem ihre Tugend werter ist, als ihr Leben.“

Inhalt: Der regierende Fürst Prinz von Guastalla verliebt sich seit seiner ersten, zufälligen Begegnung in das Bürgermädchen Emilia Galotti. Er ist von dem Gedanken besessen, dieses Mädchen zu besitzen. Als er erfährt, das Mädchen soll bald den Grafen Appiani heiraten, scheint er verrückt zu sein und gibt in voller Verzweiflung Marinelli, seinem intriganten Kammerherrn und Vertrauten, freie Hand, alles zu tun, um die Heirat zu verhindern. Dieser lässt das Paar durch zwei bezahlte Verbrecher auf dem Wege zur Trauung überfallen und Appiani ermorden. Der Überfall ereignet sich in der Nähe des Lustschlosses von Guastalla. Emilia wird zusammen mit ihrer Mutter, Claudia Galotti, auf das Schloss in "Sicherheit" gebracht. Claudia erkennt schon bald die wahren Gründe des Geschehens - im Gegensatz zu Emilia, die sich willenlos in ihr Schicksal fügt. Die Lage spitzt sich zu, als Odoardo Galotti, Emilias Vater, auf das Schloss kommt. Er trifft dort die Gräfin Orsina, ehemalige Geliebte des Prinzen, die wegen Emilia von ihm verlassen ist, und erfährt durch sie von Appianis Tod und seinen möglichen Folgen für Emilia. Am Ende des Gesprächs gibt Orsina Odoardo einen Dolch, damit er sie und Appiani räche. Als Odoardo gerade im Begriff ist, das Schloss zu verlassen, trifft er auf Emilia. Sie glaubt ihre Ehre nur durch den Tod retten zu können und fleht Odoardo an, ihr den Dolch zu geben oder sie selbst zu töten. Nach einigem Zögern gibt Odoardo ihrem Drängen schließlich nach und ersticht sie.
Sie stirbt in seinen Armen. Odoardo wagt nicht, den Dolch auch auf den Prinzen zu rücken.

Die Tragödie ist gegen damaligen kleinen Tyrannen gerichtet, die keine Angst vor Verbrechen haben, sie sind für alles bereit, um ihre Gelüste zu befriedigen. Der Prinz in diesem Drama ist kein Bösewicht, wie man ihn als Typ in alten Tragödien findet, er ist schön, aber egoistisch. Er ist im Grunde genommen nicht einmal ein schlechter Mensch, aber leichtsinnig und unverantwortlich. Seinem Helfer, Marinelli, im Gegenteil, sind alle Mittel gut, wenn sie zum Ziel führen. Er ist zynisch, kühl, überlegend, verbrecherisch. Emilias Vater ist streng und wütend in seinem Hass gegen den Prinzen und dessen Umgebung, aber er kann sich nicht entschließen, den Prinzen zu töten. Lessing vergleicht Odoardo mit dem deutschen Bürgertum des 18. Jhds., dem die Untertätigkeit typisch war.

In Lessings drittem großen Drama Nathan der Weise (1779) werden in ungereimten Jamben ewige Menschheitsfragen diskutiert. Das ist wohl das bekannteste und berühmteste Stück Lessings, gehört zu den erfolgreichsten Stücken aus deutschen Theatern überhaupt. Dieses dramatische Gedicht, wie Lessing es nannte, das nach dem Muster Shakespeares gedichtet ist, stellt sein Glaubensbekenntnis dar, in dem Lessing nicht die Wirklichkeit beschreibt, sondern sein Ideal der Aufklärung, nämlich das Ideal der Humanität und die Utopie einer toleranten Ordnung der Gesellschaft. Im Stück verlegt der Autor den Schauplatz der Handlung in die Vergangenheit, in die Zeit des dritten Kreuzzuges um 1190 in die symbolträchtige Stadt Jerusalem. Das Stück beginnt, als der Jerusalemer Jude Nathan von einer längeren Handelsreise in seine Heimatstadt zurückkehrt. Kaum angekommen, erfährt er von seiner christlichen Hausangestellten Daja, dass sein Haus während seiner Abwesenheit nicht nur brannte, sondern dass darin beinahe seine 18 - jährige Tochter Recha umgekommen wäre, wenn nicht der Tampellherr, der sich in der Gefangenschaft des Sultans befindet. Die folgende Handlung besteht in einer Aufklärung über die Verwandtschaft der handelnden Personen, die alle unterschiedlichen Religionen angehören. Dabei stellt es sich heraus, das Recha die Schwester des Tempelherren ist. Beide stammen aus der Ehe des jüngeren Bruders des Sultans mit einer Christin aus Deutschland. Das Drama endet mit einer Familienzusammenführung der Angehörigen der drei Weltreligionen. Der philosophische Sinn des Stücks konzentriert sich in der Parabel über drei Ringe, die Lessing dem Decamerone von Baccaccio entnommen und umgearbeitet ist. Ein Mann hatte einen Zauberring, den er dem geliebtesten Sohn vererben wollte. Aber seine drei Söhne waren ihm gleich lieb und er lies den Künstler noch zwei Nachahmungen herstellen. Nach dem Tode des Vaters kamen alle drei Söhne zum Richter, jeder mit dem Anspruch, den echten Ring zu besitzen. Lessing führt aber ein neues Motiv ein, das der Hauptsinn ändert. In Boccaccio besteht die Idee in Gleichrechnung von drei Religionen. Lessing betont den Gedanken, dass die Würde der Menschen und Völker nicht ihre Religion bestimmt, sondern ihre Handlungen. Die Handlung des Dramas soll die Humanitätsidee veranschaulichen. Das Stück will besagen, dass wahre tätige Liebe, edles hilfreiches gutes Sein eines Menschen das Wesen jeder echten Religion ausmacht. Es ist gleichgültig, welcher Konfession ein Mensch angehört, wenn er wahre Menschlichkeit besitzt.

Lessings Bedeutung: Lessing begründet das neue deutsche Drama. Als Dramatiker hat er Musterdramen geschaffen für das deutsche Lustspiel, das bürgerliche Trauerspiel, das hohe Ideendrama, musterhafte Vorbilder für die Dramentechnik gehoben, den Zeitgeist gestaltet, das deutsche Drama begründet, Theatergestalten geschaffen. Als Kritiker hat Lessing in negativer Hinsicht die französischer Vorbilder gestürzt und die Diktatur Gottscheds endgültig besiegt. In positiver Hinsicht orientierte er das Theater auf Shakespeare, schuf seinen Prosastiel, der tief, gründlich, fein und geschmackvoll ist.

Sturm und Drang (etwa 1767–1785). Neben dem heiteren, witzigen Spiel der Rokokoliteratur entwickelt sich im 18. Jht. eine andere literarische Strömung. Während sich die Ideale der Aufklärung auf Vernunft und reale Erfahrung orientierten, wollten andere Autoren subjektive Erfahrungen und individuelle Erlebnisse unmittelbar in ihren Texten ausdrücken. Die jugendliche Reaktion auf die Aufklärung, die als einengend und gefühlskalt empfunden wurde, war die kurze Periode des „Sturm und Drang. Sturm und Drang oder Geniezeit bezeichnet eine Strömung der deutschen Literatur in der Epoche der Aufklärung, die etwa von 1767 bis 1785 hauptsächlich von jungen, etwa 20- bis 30jährigen Autoren getragen wurde. Das ist eine literarische Revolution, in der Jugend gegen die rationalistische Aufklärungskultur wendet, gegen Autorität und Tradition. Der Mensch erscheint als autonomes Individuum und kann sich selbst Gesetze geben. Die Welt des Gefühls und Herzens erscheint als die eigentlich wirkliche Welt. Die Schweizer Theoretiker Bodmer und Breitinger verlangen in erbitterter Gegnerschaft zu Gottsched, dass die Dichtung das Herz rühre. Die Ausdruckskraft der Sprache, ihre Fähigkeit, Emotionen zu drücken, aber auch zu wecken, wird wichtiger, als die Mitteilungsfunktion.

Die neue literarische Bewegung fordert Freiheit von Sitten und Kunstgesetzen, sie besingen Natur, Genie, Lebensweißheit, Wahrheit, Originalität und nationales Wesen. Das Genie ist also keine „Vernunft“ mehr, sondern eine „Kraft“. Die Schaffenspolitik sei irrational, oder regellos. Die Vertreter der Epoche setzen nun neue Gesetze an Stelle der alten.

Der Name dieser Epoche leitet sich aus dem Titel des Dramas "Sturm und Drang" von Friedrich Klingers ab. Der andere Name für diese Epoche ist unter anderem "Geniezeit". Der Dichter wurde im Sturm und Drang als "Genie" heraus gehoben. Auf der anderen Seite aber, versuchten die Schriftsteller des Sturm und Drangs, die Literatur und Lyrik dem gemeinen Volk, im Geiste der Französischen Revolution, näher zu bringen. Die Literatur sollte nicht mehr bloß Sache der Intellektuellen sein. Im Allgemeinen wurde die Revolution in gewissem Sinne weiter geführt. Es wurde jedoch nicht nur Kritik an Adel oder Klerus geübt sondern auch am Bürgertum. Die Beiden wichtigsten literarischen Formen des Sturms und Drangs waren das Drama und die Ballade.

Die Hauptform der Dichtung in der Epoche des Sturm und Drang stellte das Drama dar. Das immer wiederkehrende Thema war der Konflikt des Naturgenies, der nach Freiheit strebenden, widerspenstigen Jugend, mit den Schranken der bestehenden Weltordnung, die die handelnden Personen als Aufrührer und Verbrecher erscheinen ließ. Formales Vorbild wurde Shakespeare anstelle der Dichter der antiken – vor allem griechischen – Welt.

Drama in Sturm und Drang. Das Drama bildete den Kern dieser Epoche, ihm wurde eine wichtige Rolle zu geschrieben, denn es sollte sowohl erziehen, als auch bilden. Durch Schriftsteller wie Schiller und Goethe zog das deutsche Theater mit dem englischen gleich, wobei Shakespeare, als großes Vorbild der Schriftsteller jener Epoche fungierte. Zu den Eigenschaften des Dramas in Sturm und Drang gehören folgende: Motiv der "verführten Unschuld"; Kritik am Bürgertum; Scheitern des Helden; Selbstmord, oder ähnliches des Helden am Schluss.

Ballade im Sturm und Drang. Die Balllade war eine bis dahin in Deutschland unbekannte Art. Den Impuls dazu bekamen die Schriftsteller des Sturm und Drangs aus England. Die Ballade bildet eine Art Zwischenstück von Gedicht und Lied. Sie hat verschiedene Motive, aus der Erlebnislyrik, Naturlyrik oder der Gedankenlyrik zum Beispiel. Das Thema Tod ist hier ein gängiges Thema.
Da sie sich an alte Volkslieder anlehnt, ist es nicht verwunderlich, dass die Ballade sehr Rhythmisch ist und auch ein erkennbares Reimschema besitzt.
Andere literarische Richtungen im Sturm und Drang: Briefromane wie "die Leiden des Jungen Werther" von Goethe kamen in Mode. Man sprach auch von einem Bürgerlichen Roman, da er seine Zielgruppe nicht nur in den gehobenen Kreisen hatte. Weitere Motive der Lyrik waren Empfindungslyrik und Naturlyrik.

Friedrich Gottlieb Klopstock ist einer der einflussreichsten und bedeutendsten deutschen Schriftsteller des 18. Jahrhunderts. Klopstock hat die deutsche Dichtersprache erneuert und erweitert, gab ihr neue Impulse, indem er die antike Tradition produktiv machte. In der folgenden Dichtergeneration übernahm der junge Goethe u.a. in seinem Prometheus -Gedicht Klopstocks hymnische Form der freien Rhythmen. Klopstock gilt als Begründer der Erlebnisdichtung und des deutschen Irrationalismus. Seine Wirken erstreckte sich über große Teile der Epoche der Aufklärung. Er gilt als ein bedeutender Wegbereiter für die Epoche des Sturm und Drangs. Im Werther zeigt sich Klopstocks Wirkung auf Goethe.

Das Messias (1748-1773), ein Epos, das das Erlösungswerk Jesu Christi, aber nicht sein Leben besingt. Es stellt den Kampf um die Erlösung des Menschen zwischen Gottvater, dem Sohn und dem Engeln einerseits und dem Satan mit den Höllenfürsten andererseits, also den Kampf zwischen Himmel und Hölle dar.

Mit seinen Oden ist Klopstock der Begründer der neuen Lyrik. Sie besingen Gott, die Freundschaft, die Natur und die Liebe. Er ist der Erfüller des religiösen hochbarock und des Pietismus. Er überwindet als erster den einseitigen Rationalismus und den platten Impirismus der Aufklärung. Er spricht in echten und machtvollen Tönen das eigene innere Gott- und Welterlebnis aus. Sein Werk will nicht trockenen Belehrung, sondern Begeisterung vermitteln.

Er war der erste, der mit seinem Messias Hexameter in der deutschen Dichtung verwendete und seine Auseinandersetzung mit dem „deutschen Hexameter“, wie er es nannte, führten ihn zu seiner Lehre vom Wortfuß. Dies bereitete den Weg für freie Rhythmen, wie sie dann beispielsweise Goethe und Hölderlin nutzten. Klopstock kämpfte außerdem gegen den strengen Gebrauch des Reims nach Opitzscher Schule. Er verschaffte dem Dichterberuf neue Würde, indem er die künstlerische Autonomie des Dichters.

Johann Gottfried von Herder, (1744-1803) war ein deutscher Dichter, Übersetzer, Theologe und Geschichts- und Kultur-Philosoph. Herders Name ist nicht durch dichterische Leistungen den nachfolgenden Generationen überliefert worden, sondern durch sein Denken, das die kommenden großen Dichter entscheidend beeinflusste. Gefühl und Einfühlung bedeuten Herder mehr als der Verstand. Damit wendet er sich von der Aufklärung ab. Von der Lyrik verlangt Herder, dass sie unmittelbar aus dem Erfinden spricht. Er sammelt Lieder, in denen ihn die Unmittelbarkeit der sinnlichen Worte anspricht, und bezeichnet sie im Gegensatz zu dem kunstbewussten Dichten als „Volkslieder“. Diese Lieder leben von der Kraft des Gesanges, die für Herder am meisten die Seele bewegt. Ihre Natürlichkeit steht für ihn im Gegensatz zu der Künstlichkeit der Dichtungen seiner Zeit. In seinen eigenen Gedichten lehnt er sich an die ursprüngliche Sprache der Volkslieder an. Dem Drama nähert sich Herder durch Shakespeare. Für Herder soll der große Einzelmensch im Mittelpunkt des Drama stehen, in dessen Schicksal allgemeine Erfahrungen zeigen. Herder verlangt die Darstellung einer einmaligen Persönlichkeit. Damit legt er die Grundlage für das Charakterdrama, in dem der Charakter den Aufbau der Handlung bestimmt. Die Einheit dieses Drama liegt in dem individuellen bestimmten Lebenslauf. Herder verwirft die Regeln Gottscheds und Lessings. Die regellose Form entspricht der Buntheit der Welt.

Der Sturm und Drang wird durch die theoretischen Schriften Herders vorbereitet. In ihm verbinden sich die Kräfte des Gefühls und die Weltanschauung der Aufklärung. Die individuellen Leidenschaften bewegen das Herz. Die Sprache der Dichtung verzichtet auf den gehobenen Ton. Sie ist Regellos, oft sogar fragmentarisch.

Stoff zu praktischer Bearbeitung:

1.1. Immanuel Kant war ein bedeutender Philosoph der Aufklärung. In seinem Schaffen widmete er sich der Frage nach den Grenzen der Erkenntnis. Eine vernunftorientierte Ethik Kants befasst sich mit dem Denken, dem Handeln und dem Fühlen des aufgeklärten Menschen. Die Grenzen der Vernunft ermittelt Kant systematisch mit seiner Kritik der reinen Vernunft. Er sieht in der Vernunft trotz dieser Grenzen die bedeutendste Eigenschaft des Menschen, besonders in Hinblick auf die Ermöglichung eines praktischen Prinzips der Ethik. Aufklärung wird von ihm auf folgende Weise erklärt: „ Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum so ein großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leistung freigesprochen, dennoch gern zeitlebens unmündig bleiben; und warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein.“

Erklären sie mit eigenen Worten den Sinn der Aussage.

2. Lessing: 2.1 Außer Dichter und Schriftsteller war Lessing auch Philosoph, Kämpfer gegen Unfreiheit, für Menschlichkeit und religiöse Toleranz. Sinn der Menschheitsgeschichte sei die fortschreitende Erziehung der Menschen zu Vernunft und Liebe. Die geschichtlichen Religionen seien Stufen auf diesem Weg. Die Vervollkommnung des Menschen sei allerdings ein nie endender Prozess. Lessing neigte in diesem Zusammenhang der Lehre von der Seelenwanderung, also Wiedergeburt zu. Um die wichtigsten Leitgedanken Luthers Glauben zu begreifen, analysieren Sie den Auszug aus seinem “Über die Wahrheit“ unter folgenden Gesichtspunkten: was macht den Wert des Menschen; wie groß ist die Kraft der Wahrheit? „immer wachsende Vollkommenheit“ was ist das.

„Nicht die Wahrheit, in deren Besitz irgendein Mensch ist oder zu sein vermeinet, sondern die aufrichtige Mühe, die er angewandt hat, hinter die Wahrheit zu kommen, macht den Wert des Menschen. Denn nicht durch den Besitz, sondern durch die Nachforschung der Wahrheit erweitern sich seine Kräfte, worin allein seine immer wachsende Vollkommenheit besteht. Der Besitz macht ruhig, träge, stolz. - Wenn Gott in seiner Rechten alle Wahrheit und in seiner Linken den einzigen immer regen Trieb nach Wahrheit, obschon mit dem Zusatze, mich immer und ewig zu irren, verschlossen hielte und spräche zu mir: "Wähle!" - ich fiele ihm mit Demut in seine Linke und sagte: "Vater, gib! Die reine Wahrheit ist ja doch nur für dich allein!"

2.2. Vergleichen Sie Titel und Aussage des Gedichtes „Lob der Faulheit“


 


Lob der Faulheit


Faulheit, jetzo will ich dir
Auch ein kleines Loblied schenken,
Oh, - wie sau – er wird es mir,

Dich – nach Wurden – zu besingen

Doch, ich will mein bestes tun,
Nach der Arbeit ist gut ruhn.

Hochstes Gut! wer dich nur hat
Dessen ungestörtes Leben
Ach! – ich – gahn, - ich werde matt -
Nu - so - magst Du mir vergebens,
Daß ich dich nicht loben kann;
Du verhinderst mich ja dran.


 


2.3. Lessing, „Emilia Galotti“: analysieren Sie den Auszug und beantworten Sie die Fragen: warum wünscht sich Emilia den Tod? Warum tötet der Vater nicht den Grafen, sondern seine Tochter?


Дата добавления: 2015-10-24; просмотров: 86 | Нарушение авторских прав


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