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L. l. Aufbau des Textes.

Читайте также:
  1. A. Lesen Sie den Anfang des Textes und versuchen Sie die Erfindung zu erraten. Suchen Sie weiter die Fortsetzung des Textes.
  2. Bilden Sie Dialoge anhand des Textes.

Das Narrenschiff ist in Versen und Reimpaaren verfasst. Brant orientiert sich dabei an der römischen Satire. Brants Werk umfaßt in der Erstausgabe eine Vorrede, 112 Kapitel und ein Prosaschlußwort 'End des narrenschiffs' und wird mit 114 Holzschnitten illustriert.

Die äußere Klammer des Werks bildet die Schiffsallegorie, die mit dem Titelblatt und der Vorrede eingeführt wird, dann allerdings im Text erst wieder in den Kapiteln 103, 108 und 109 aufgegriffen wird. Die Kapitel selbst folgen additiv in lockerer Reihung aufeinander und stehen thematisch unverbunden nebeneinander. Verbindendes Element zwischen den Kapiteln ist die Figur des Narren und der gleiche Aufbau der Kapitel.

Die Vorrede besteht aus einer neun Zeilen umfassenden Prosa- und einer Versvorrede,die in 136 Versen die Narrheit aller Menschen betont und das Bild einer ganzen Flotte, auf der die Narrenschar versammelt wird, entwirft. Brant verleiht in der Vorrede seinem universalen Anspruch, der ganzen Welt einen Spiegel vorzuhalten, Ausdruck.

Alle Kapitel folgen einem einfachen Konstruktionsschema, das für das ganze Werk durchgehalten wird. Das Kapitel beginnt normalerweise auf der linken Seite mit einem drei- oder vierzeiligen Motto, dem der Holzschnitt und dann das Spruchgedicht folgt. Idealerweise umfasst das Spruchgedicht 34 meist jambische Verse. Da jeweils 30 Verse auf eine Seite passen, erreicht Brant, dass ein Kapitel jeweils genau eine Doppelseite füllt und der Leser bei der Lektüre ein Ganzes vor Augen hat. Wo Brant das Kapitel um eine oder mehr Seiten zu 30 Versen erweitert, wird das Grundschema des Narrenschiffs notwendigerweise verlassen. Das folgende Kapitel beginnt dann auf der rechten statt der linken Seite.

Die Holzschnitte. Zur Bebilderung des Werks engagierten Brant und Bergmann von Olpe mindestens vier Reißer, darunter auch den jungen Albrecht Dürer, dem gut zwei Drittel der Holzschnitte zugeschrieben werden.[20] Für die Illustration des Werks gilt: „Der Text führt Regie,“[21] d. h. der Text lag bereits vor, als die Arbeit an den Holzschnitten begann. Die Holzschnitte gehen thematisch unterschiedlich mit dem Inhalt der Kapitel um. Teilweise nehmen sie Bezug auf das Kapitelthema und setzen es graphisch um, manchmal greifen sie allerdings nur einzelne Aspekte des Kapitels auf oder aber erweitern den Kapitelinhalt.

Ein weiteres Einheitsstiftendes Element des Werks ist der Narr. Es sind 109 Narren, die das Schiff besteigen und sich auf die Reise nach „Narragonien“ machen. Seeleute oder ein Steuermann finden sich nicht unter den Narren. Die Narrheit im Werk Brants wird verstanden als Torheit oder mangelnde Einsicht in die Anforderungen des Lebens. Der Narr „ist der Mensch, der sich seinen fragwürdigen Neigungen ergibt, etwa dem Quacksalbertum oder der Prozesssucht, den Modetorheiten oder dem Reliquienhandel frönt. Torheit und sittliche Defizienz sind im Narren vereint.“[18] Dem Narren stellt Brant in resümierenden Kapiteln (Kapitel 22, 107 und 112) als Gegenentwurf den nach Weisheit strebenden Menschen entgegen.[19]

Die Kapitel wurden teilweise in Ich-Perspektive, teilweise in auktorialer Erzählperspektive geschrieben. In einer späteren Ausgabe wurde das Werk um drei weitere Kapitel ergänzt. Im Kapitel "Verwahrung" enttarnt Brant all diejenigen als Narren, die seinen Text verändern oder Plagiate davon anfertigen. Unter dem Holzschnitt, die zu einem Großteil dem Handwerk Albrecht Dürers zugeordnet werden, steht jeweils ein Dreizeiler, der den Text des jeweiligen Kapitels zusammenfassen soll. Es ist das erste Buch der literarischen Gattung der "Narrenliteratur". Ihre Ausdrucksformen sind die Karikatur und die Übertreibung. Die Sprache, die Brant verwendet, lässt vermuten, dass er mit verschiedenen Soziolekten und Dialekten vertraut war. Er verwendet beispielsweise die Jägersprache.

 


Дата добавления: 2015-10-30; просмотров: 121 | Нарушение авторских прав


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II. Geschichte der Satire| Sündigen Fehlverhaltens

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