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Analytik des Erkenntnißvermögens.

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Philipp Mainländer

Die Philosophie der Erlösung

 

Erster Band

(1868)

 

i-I

—————

Von
Philipp Mainländer.

 

Wer einmal Kritik gekostet hat, den ekelt für immer alles

dogmatische Gewäsche.

Kant.

————

Die Philosophie hat ihren Werth und ihre Würde darin, daß

sie alle nicht zu begründenden Annahmen verschmäht und in

ihre Data nur Das aufnimmt, was sich in der anschaulich

gegebenen Außenwelt, in den unsern Intellekt constituirenden

Formen zur Auffassung derselben und in dem Allen

gemeinsamen Bewußtseyn des eigenen Selbst sicher

nachweisen läßt.

Schopenhauer.

—————

 

Berlin

Verlag von Theobald Grieben.

1876.

 

 

Inhalt

i-III

[ERSTER BAND]

Vorwort. V

Analytik des Erkenntnißvermögens. 1

Physik. 47

Aesthetik. 113

Ethik. 167

Politik. 225

Metaphysik. 317

Anhang.

Kritik der Lehren Kant’s und Schopenhauer’s. 359

Analytik des Erkenntnißvermögens. 363

Physik. 463

Aesthetik. 489

Ethik. 527

Politik. 583

Metaphysik. 601

Schlußwort. 621

 

—————

 

Vorwort.

 

i-V

Wer sich in den Entwicklungsgang des menschlichen Geistes, vom Anfang der Civilisation bis in unsere Tage, vertieft, der wird ein merkwürdiges Resultat gewinnen: er wird nämlich finden, daß die Vernunft die unleugbare Gewalt der Natur zuerst immer zersplittert auffaßte und die einzelnen Kraftäußerungen personificirte, also Götter bildete; dann diese Götter zu einem einzigen Gotte zusammenschmolz; dann diesen Gott durch das abstrakteste Denken zu einem Wesen machte, das in keiner Weise mehr vorstellbar war; endlich aber kritisch wurde, ihr feines Gespinnst zerriß und das reale Individuum: die Thatsache der inneren und äußeren Erfahrung, auf den Thron setzte.

Die Stationen dieses Weges sind:

1) Polytheismus,

2) Monotheismus – Pantheismus,

a. religiöser Pantheismus,

b. philosophischer do.

3) Atheismus.

Nicht alle Culturvölker haben den ganzen Weg zurückgelegt. Das geistige Leben der meisten ist bei dem ersten oder zweiten Entwicklungspunkt stehen geblieben, und nur in |

i-VI zwei Ländern wurde die Endstation erreicht: in Indien und in Judäa.

Die Religion der Inder war anfänglich Polytheismus, dann Pantheismus. (Des religiösen Pantheismus bemächtigten sich später sehr feine und bedeutende Köpfe und bildeten ihn zum philosophischen Pantheismus [Vedantaphilosophie] aus.) Da trat Budha, der herrliche Königssohn, auf und gründete in seiner großartigen Karma -Lehre den Atheismus auf den Glauben an die Allmacht des Individuums.

Ebenso war die Religion der Juden zuerst roher Polytheismus, dann strenger Monotheismus. In ihm verlor, wie im Pantheismus, das Individuum die letzte Spur von Selbständigkeit. Hatte, wie Schopenhauer sehr treffend bemerkt, Jehovah seine ganz ohnmächtige Creatur hinreichend gequält, so warf er sie auf den Mist. Hiergegen reagirte die kritische Vernunft mit elementarer Gewalt in der erhabenen Persönlichkeit Christi. Christus setzte das Individuum wieder in sein unverlierbares Recht ein und gründete auf demselben und auf dem Glauben an die Bewegung der Welt aus dem Leben in den Tod (Untergang der Welt) die atheistische Religion der Erlösung. Daß das reine Christenthum im tiefsten Grunde echter Atheismus (d.h. Verneinung eines mit der Welt coexistirenden persönlichen Gottes, aber Bejahung eines die Welt durchwehenden gewaltigen Athems einer vorweltlichen gestorbenen Gottheit) und nur auf der Oberfläche Monotheismus ist, werde ich im Texte beweisen.

Das exoterische Christenthum wurde Weltreligion, und |

i-VII nach seinem Triumphe hat sich in keinem einzelnen Volke mehr der oben bezeichnete geistige Entwicklungsgang vollzogen.

Dagegen ging neben der christlichen Religion, in der Gemeinschaft der abendländischen Völker, die abendländische Philosophie her und ist jetzt bis in die Nähe der dritten Station gekommen. Sie knüpfte an die aristotelische Philosophie an, welcher die jonische vorangegangen war. In dieser wurden einzelne sichtbare Individualitäten der Welt (Wasser, Luft, Feuer) zu Principien des Ganzen gemacht, in ähnlicher Weise wie in jeder Urreligion einzelne beobachtete Thätigkeiten der Natur zu Göttern gestaltet worden sind. Die in der aristotelischen Philosophie, durch Zusammenfassung aller Formen, gewonnene einfache Einheit wurde dann im Mittelalter (das reine Christenthum war schon längst verloren gegangen) zum philosophisch zurechtgestutzten Gott der christlichen Kirche; denn die Scholastik ist nichts Anderes, als philosophischer Monotheismus.

Dieser verwandelte sich dann durch Scotus Erigena, Vanini, Bruno und Spinoza in den philosophischen Pantheismus, welcher unter dem Einflusse eines besonderen philosophischen Zweigs (des kritischen Idealismus: Locke, Berkeley, Hume, Kant) einerseits zum Pantheismus ohne Prozeß (Schopenhauer), andererseits zum Pantheismus mit Entwicklung (Schelling, Hegel) weitergebildet, d.h. auf die Spitze getrieben wurde.

In diesem philosophischen Pantheismus (es ist ganz gleich, ob die einfache Einheit in der Welt Wille oder Idee, oder Absolutum oder Materie genannt wird) bewegen sich |

i-VIII gegenwärtig, wie die vornehmen Inder zur Zeit der Vedantaphilosophie, die meisten Gebildeten aller civilisirten Völker, deren Grundlage die abendländische Cultur ist. Aber nun ist auch der Tag der Reaction gekommen.

Das Individuum verlangt, lauter als jemals, Wiederherstellung seines zerrissenen und zertretenen, aber unverlierbaren Rechts.

Das vorliegende Werk ist der erste Versuch, es ihm voll und ganz zu geben.

Die Philosophie der Erlösung ist Fortsetzung der Lehren Kant’s und Schopenhauer’s und Bestätigung des Budhaismus und des reinen Christenthums. Jene philosophischen Systeme werden von ihr berichtigt und ergänzt, diese Religionen von ihr mit der Wissenschaft versöhnt.

Sie gründet den Atheismus nicht auf irgend einen Glauben, wie diese Religionen, sondern, als Philosophie, auf das Wissen, und ist deshalb der Atheismus von ihr zum ersten Male wissenschaftlich begründet worden.

Er wird auch in das Wissen der Menschheit übergehen; denn dieselbe ist reif für ihn: sie ist mündig geworden.

P. M.

 

 

Analytik des Erkenntnißvermögens.

 

i1

—————

Je allbekannter die Data sind, desto schwerer ist es, sie auf

eine neue und doch richtige Weise zu combiniren, da schon

eine überaus große Anzahl von Köpfen sich an ihnen

versucht und die möglichen Combinationen derselben

erschöpft hat.


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