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Gedenke, dass ich der Meister bin

 

Der Meister hatte ein Ochsenjoch vor der geöffneten Haustür angebracht, in Schulterhöhe war es mit beiden Enden am Türstock festgenagelt. Als die Burschen zurückkamen, mussten sie einzeln darunter hindurchgehen mit den Worten: «Ich beuge mich unter das Joch der Geheimen Bruderschaft.» Im Hausflur erwartete sie der Meister. Jedem von ihnen versetzte er einen Backenstreich auf die rechte Wange, wobei er ihm zurief: «Gedenke, dass du ein Schüler bist!» Dann schlug er ihn auf die linke Wange und fügte hinzu: «Gedenke, dass ich der Meister bin!» Nun musste der Knappe sich dreimal tief vor dem Müller verneigen und ihm geloben: «Ich werde dir, Meister, in allen Dingen gehorsam sein, jetzt und immerdar.» Auch Tonda und Krabat wurden auf diese Weise empfangen. Noch ahnte der Junge nicht, dass er dem Meister von nun an verfallen war, ausgeliefert mit Leib und Seele, auf Tod und Leben, mit Haut und Haar. Er gesellte sich zu den anderen Mühlknappen, die im hinteren Teil des Ganges standen und auf die Morgengrütze zu warten schienen – alle, wie Tonda und er, mit dem Drudenfuß auf der Stirn. Es fehlten noch Petar und Lyschko.

 

58 Auch sie tauchten bald an der Haustür auf, (они также скоро появились в дверях) und nachdem sie sich unter das Joch gebeugt, (и после того, как они наклонились под ярмом) die Backenstreiche empfangen (получили пощечину) und das Gelöbnis abgelegt hatten, (и дали обет) lief mit Lärm und Gepolter die Mühle an. (мельница наполнилась шумом и грохотом) «Los!» rief der Meister den Knappen zu. (живо, крикнул Мастер мальчикам) «An die Arbeit!» (за работу) Da warfen die Müllerburschen die Röcke ab; (тут мальчики сбросили тужурки: abwerfen) sich im Laufen die Hemdsärmel aufkrempelnd, (на бегу засучивая рукава рубах) rannten sie in die Mahlstube, (побежали в мельничную комнатку: rennen) schleppten Getreide herzu (притащили зерно) und begannen draufloszumahlen, (и начали молоть) vom Meister durch Zuruf und ungeduldiges Fuchteln in Trab gehalten. (подгоняемые выкриками и нетерпеливыми размахиваниями руками: der Trab = рысь /бег лошади/) «Und dies», dachte Krabat, (и это, думал Крабат) «nennt sich nun Ostersonntag! (называется Христово воскресенье) Die Nacht nicht geschlafen, (не спать ночью) kein Frühstück im Bauch (не позавтракав: «без завтрака в животе») – aber schuften müssen für drei!» (но вкалывать должны за троих) Selbst Tonda (даже Тонда) geriet mit der Zeit außer Atem (скоро: «со временем» запыхался: geraten – попасть, оказаться /в каком-лбо положении, состоянии/ der Atem – дыхание, außer – вне) und fing zu schwitzen an. (и начал потеть) Schwitzen mussten sie alle an diesem Morgen, (все они должны были этим утром работать до пота: «потеть») das troff von der Stirn und den Schläfen, (это (пот) капало со лба и висков: triefen die Schläfe) das rann in den Nacken, (бежал по затылку) das strömte den Buckel hinunter, (стекал по спине вниз: der Buckel – горб, спина) dass ihnen die Hemden am Leib klebten (так что у них рубашки прилипали к телу) und die Hosen dazu. (и штаны тоже)

Auch sie tauchten bald an der Haustür auf, und nachdem sie sich unter das Joch gebeugt, die Backenstreiche empfangen und das Gelöbnis abgelegt hatten, lief mit Lärm und Gepolter die Mühle an. «Los!» rief der Meister den Knappen zu. «An die Arbeit!» Da warfen die Müllerburschen die Röcke ab; sich im Laufen die Hemdsärmel aufkrempelnd, rannten sie in die Mahlstube, schleppten Getreide herzu und begannen draufloszumahlen, vom Meister durch Zuruf und ungeduldiges Fuchteln in Trab gehalten. «Und dies», dachte Krabat, «nennt sich nun Ostersonntag! Die Nacht nicht geschlafen, kein Frühstück im Bauch – aber schuften müssen für drei!» Selbst Tonda geriet mit der Zeit außer Atem und fing zu schwitzen an. Schwitzen mussten sie alle an diesem Morgen, das troff von der Stirn und den Schläfen, das rann in den Nacken, das strömte den Buckel hinunter, dass ihnen die Hemden am Leib klebten und die Hosen dazu.

 

59 «Wie lange noch soll das so weitergehen?» (как долго еще это будет продолжаться) fragte sich Krabat. (спрашивал себя Крабат) Verbissene Mienen, (хмурые лица, die Miene) wohin er schaut. (куда не посмотришь). Alles hechelt und stöhnt, (все крутится-вертится: hecheln – чесать (лен), stöhnen – стонать) alles trieft und dampft. («все капает и клубится») Und die Drudenfüße auf ihren Stirnen verwischen sich mehr und mehr, (и пентаграммы на их лбах стираются все более и более) lösen sich auf im Schweiß, (растекаются от пота: «в поту»; der Schweiß) werden langsam ausgelöscht. (постепенно стираются) Dann geschieht etwas Unerwartetes. (потом происходит что-то неожиданное) Krabat, mit einem Sack Weizen beladen, (Крабат, нагруженный мешком пшеницы) quält sich die Staffeln zur Bühne hinauf. (пытается подняться по ступенькам вверх: die Qual – мучение, sich quälen – мучиться) Es kostet ihn seine letzte Kraft, (на это уходит его последняя сила: «это стоит ему последней силы») seinen ganzen Willen. (вся его воля, der Wille) Gleich wird er straucheln, (он вот-вот оступится) gleich unter der Last zusammenbrechen (вот-вот оступится под тяжестью груза) – da plötzlich ist es mit aller Mühsal vorbei: (но вдруг его усталось куда-то улетучивается: «проходит мимо») Der Krampf in den Beinen ist weg, (судороги в ногах прошли) die Kreuzschmerzen haben aufgehört, (боли в спине прекратились: das Kreuz – крест; крестец, поясница) auch beim Atmen hat er nun keine Beschwerden mehr. (и дышиться теперь легче: «при дыхании нет теперь затруднений»; die Beschwerde) «Tonda!» ruft er. «Sieh her!» Mit einem Satz ist er auf der Bühne, (одним прыжком он наверху: «на площадке») dann kippt er den Sack von der Schulter, (потом он скидывает мешок с плеча) erwischt ihn an beiden Enden (хватает его за оба конца) – und schwenkt ihn, (и размахивает им) bevor er ihn in die Schütte leert, (прежде чем он высыпет его содержимое в желоб: leeren – опустошить; leer – пустой) unter lautem Juchhe-Geschrei in der Luft herum, (под громкие крики в воздухе) als sei er mit Bettfedern statt mit Getreide angefüllt. (как будто бы он наполнен перьями вместо зерна: das Getreide)

 

Wie lange noch soll das so weitergehen?» fragte sich Krabat. Verbissene Mienen, wohin er schaut. Alles hechelt und stöhnt, alles trieft und dampft. Und die Drudenfüße auf ihren Stirnen verwischen sich mehr und mehr, lösen sich auf im Schweiß, werden langsam ausgelöscht. Dann geschieht etwas Unerwartetes. Krabat, mit einem Sack Weizen beladen, quält sich die Staffeln zur Bühne hinauf. Es kostet ihn seine letzte Kraft, seinen ganzen Willen. Gleich wird er straucheln, gleich unter der Last zusammenbrechen – da plötzlich ist es mit aller Mühsal vorbei: Der Krampf in den Beinen ist weg, die Kreuzschmerzen haben aufgehört, auch beim Atmen hat er nun keine Beschwerden mehr. «Tonda!» ruft er. «Sieh her!» Mit einem Satz ist er auf der Bühne, dann kippt er den Sack von der Schulter, erwischt ihn an beiden Enden – und schwenkt ihn, bevor er ihn in die Schütte leert, unter lautem Juchhe-Geschrei in der Luft herum, als sei er mit Bettfedern statt mit Getreide angefüllt.

 

60 Die Mühlknappen sind wie ausgewechselt, (подмастерьев как будто подменили) sie recken die Arme, (они вытягивают руки) sie lachen, (смеются) sie schlagen sich auf die Schenkel. (похлопывают друг друга) Selbst Kito, (даже Кито) der alte Sauertopf, (всегда недовольный брюзга: «кислвй горшок») macht keine Ausnahme. (не является исключением) Krabat will auf den Speicher eilen, (Крабат спешит к амбару) den nächsten Sack holen. (чтобы принести следующий мешок) «Halt!» ruft der Altgesell, (стой, кричит старый подмастерье) «dageblieben, es reicht schon!» (останься здесь, уже достаточно) Sie lassen den Weizen durchlaufen, (они пропускают пшеницу) dann hält Tonda das Mahlwerk an. (потом Тонда останавливает мельницу) «Schluss für heute!» (хватит на сегодня) Ein Knirschen, ein letztes Klappern, (хруст, последнее громыхание) das Mühlrad läuft aus, (колесо мельницы останавливается) die Mehlkästen werden abgeklopft. (с мельничных коробов стряхивают муку) «Brüder!» ruft Staschko. (братья, кричит Сташко) «Nun lasst uns feiern!» (теперь давайте отпразднуем) Auf einmal ist Wein da, (тут же появляется вино: der Wein) in großen Kannen, (большими кружками: die Kanne) und Juro schleppt Osterküchlein herbei: (а Юро тащит пасхальные пирожки) in Schmalz gebacken, (печеные на топленом сале: der Schmalz) goldbraun und süß, (золото-коричневые и сладкие) mit Quark gefüllt oder mit Zwetschgenmus. (наполненные творогом или сливовым мусом: der Quark die Zwetschge, е Nuss) «Esst, Brüder, esst – und vergesst den Wein nicht!» (ешьте, братья, и не забывайте о вине) Sie essen, sie trinken, sie lassen sich's wohl sein. (они едят, пьют и наслаждаются) Später fängt Andrusch zu singen an, (позже Андруш начинает петь) laut und ausgelassen. (громко и весело: «развязно, свободно») Da kauen sie ihre Küchlein hinunter (они поглощают: «проглатывают» свои пирожки) und spülen mit Rotwein nach. (и запивают его красным вином: spülen – смывать, промывать, полоскать) Dann stellen sie sich im Kreis auf, (потом они становятся в круг) sie haken sich unter (берутся под руки: der Haken крюк) und stampfen den Takt dazu. (и топают в такт)

 

Die Mühlknappen sind wie ausgewechselt, sie recken die Arme, sie lachen, sie schlagen sich auf die Schenkel. Selbst Kito, der alte Sauertopf, macht keine Ausnahme. Krabat will auf den Speicher eilen, den nächsten Sack holen. «Halt!» ruft der Altgesell, «dageblieben, es reicht schon!» Sie lassen den Weizen durchlaufen, dann hält Tonda das Mahlwerk an. «Schluss für heute!» Ein Knirschen, ein letztes Klappern, das Mühlrad läuft aus, die Mehlkästen werden abgeklopft. «Brüder!» ruft Staschko. «Nun lasst uns feiern!» Auf einmal ist Wein da, in großen Kannen, und Juro schleppt Osterküchlein herbei: in Schmalz gebacken, goldbraun und süß, mit Quark gefüllt oder mit Zwetschgenmus. «Esst, Brüder, esst – und vergesst den Wein nicht!» Sie essen, sie trinken, sie lassen sich's wohl sein. Später fängt Andrusch zu singen an, laut und ausgelassen. Da kauen sie ihre Küchlein hinunter und spülen mit Rotwein nach. Dann stellen sie sich im Kreis auf, sie haken sich unter und stampfen den Takt dazu.

 

61 «Der Müllscher saß (мельник сидел)

Vorm Mühlentor, (перед воротами мельницы: das Tor)

Klabuster, klabaster, (клабустер, клабастер: klabustern – загрязнять, пачкать)

Klabumm! (клабум)

Da trat ein schmucker Knapp' hervor! (тут вышел один парень)

Klabuster, klabaster,

Ein Knapp' hervor – (парень вперед)

Klabuster, klabaster,

Klabumm!»

Das «Klabuster-klabaster» sangen die Burschen gemeinsam im Chor, (слова «клабустер – клабастер» парни пели вместе хором) danach stimmte Hanzo die nächste Strophe an (после этого Ханцо запевал последнюю строфу) – und so sangen sie reihum weiter (и так они пели рядами дальше) und tanzten im Kreis herum, (и танцевали в кругу) bald nach links, bald nach rechts, (/двигаясь/ то налево, то направо) bald zur Mitte und bald von der Mitte weg. (то к середине, то от середины) Zuletzt, wie sich das für den Lehrjungen ziemte, (в конце, как и приличествовало ученику) kam Krabat dran. (очередь дошла до Крабата) Da schloss er die Augen (тут он закрыл глаза) und sang den Beschluss des Liedes: (и запел концовку песни)

«Der Knappe aber (но парень)

War nicht dumm, (был не глупым)

Klabuster, klabaster,

Klabumm!

Er drehte dem Müllscher (он свернул мельнику)

Den Kragen um: (шею: «воротник»)

Klabuster, klabaster,

Den Kragen um –

Klabuster, klabaster,

Klabumm!»

 


Дата добавления: 2015-08-18; просмотров: 64 | Нарушение авторских прав


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