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Fragen zum Inhalt und zur sprachlichen Gestaltung des Textes
1.a) Ist das Wort Anekdote im Titel als Bezeichnung einer Textsorte gebraucht oder ist es auf den Inhalt bezogen?
b) Hat die Geschichte einen historischen Bezug?
2. Wie ist der Ton der Geschichte: lyrisch, kritisch-ironisch, emotional gefärbt, trocken?
3. Welche soziale Erscheinung wählt der Autor als Ziel seiner Kritik?
4. Gliedern Sie die Handlung der Ge schichte.
5. Auf welche Weise wird die Anonymität des Dargestellten einerseits und seine Allgemeingültigkeit andererseits sprachlich aktualisiert?
6. Durch welche Wahrnehmung entsteht das idyllische Bild der Umgebung?
Wodurch erreicht das der Autor?
7. Die Figuren sind bereits zu Beginn einander gegenübergestellt. Zeigen Sie
anhand des ersten Absatzes, dass beide Hauptpersonen zu verschiedenen
sozialen Schichten gehören. Benehmen sie sich auch unterschiedlich?
8. Welches Thema wählt der Tourist, um ein Gespräch mit dem Fischer anzufangen?
Fängt er mit Fragen an oder mit Bestätigungen?
9. Wie und in welcher Abfolge werden die Reaktionen des Fischers auf die
Fragen des Touristen beschrieben? Und warum?
10. Analysieren Sie den Absatz, in dem das Besitz- und Gewinnstreben veranschaulicht
wird. Nach welchem Prinzip entfaltet sich hier die Arbeitsund
Lebensweise, dargestellt vom Touristen?
11. Was an der Wortfolge und an der Wortwiederholung verleiht der Rede des
Touristen eine gewisse Feierlichkeit? Wie betont der Autor den emotionalen
Zustand des Redenden?
12. Wie reagiert der Fischer auf die Angebote des Touristen? Analysieren Sie
seine Redeweise und die dazu gehörenden Bemerkungen des Autors.
13. Wie ist das Ende der dargestellten Situation?
14. Wie schätzen Sie den Ton der Geschichte ein? Begründen Sie Ihre Meinung
mit entsprechenden Ausschnitten aus dem Text.
Lösung
1. a) Es könnte beides sein. Anekdote als ein kurzer Text mit einer moralischen
Schlussfolgerung, ohne Individualisierung. b) Nein, sondern einen Gegenwartsbezug.
2. Der Ton ist kritisch-ironisch und emotional gefärbt.
3. Als Ziel seiner Kritik wählt der Verfasser die Gewinnsucht mancher sozialer Schichten
in der gegenwärtigen Gesellschaft.
4. a) Die Einführung der handelnden Personen. b) Das Gespräch zum Thema Fischfang.
c) Aussichten auf das Reichwerden. d) Moralische Schlussfolgerung.
5. Die Figuren bekommen keine Eigennamen, sie werden bloß beruflich – Fischer – und
nach der zeitweiligen Beschäftigung bestimmt – Tourist. Auch das Land und der Hafen
werden nicht genannt. Nur eine allgemeine Andeutung – ein Hafen an der westlichen
Küste Europas.
6. Durch das Sehen. Jede Naturerscheinung, jeder Gegenstand bekommt eine Farbenbestimmung:
blauer Himmel, rote Mütze usw. Die weiße Farbe wird durch den Vergleich
mit Schnee hervorgehoben. Das Epitheton friedlich ist übertragen verwendet, auf
die Wellenkämme bezogen, das Wetter ist also nicht stürmisch.
7. Die soziale Position der Figuren kommt durch ihre Kleidung zum Ausdruck: ein ärmlich
gekleideter Mann – ein schick angezogener Tourist. Der Tourist ist aktiv, der Fischer ist
passiv: Der eifrige Tourist – der dösende Fischer. Diese Zustände werden unterstrichen:
durch die Wiederholung des Epithetons schläfrig einerseits und die Epitheta eilfertig,
fl ink andererseits. Auch im weiteren Verlauf wird die Gegenüberstellung beibehalten:
Tourist – steigende Nervosität, wird immer unglücklicher, besorgter Gesichtsausdruck.
Der Fischer klopft dem Touristen beruhigend auf die Schulter.
8. Das Thema Fischfang sollte das Interesse des Fischers am Gespräch wecken. Das Gespräch
beginnt mit Bestätigungen, die vom Alles-bestens-Wissen des Touristen zeugen. Dann
geht der Tourist zu Bestätigungsfragen über, die auf die vermutliche Überlegenheit des
Touristen hinweisen. Eigentliche Fragesätze bestimmen die Absicht des Touristen, vom
Fischer entsprechende Informationen zu bekommen.
9. Zuerst ist das nur Gestik – Kopfschütteln und Kopfnicken. Dann der Ausbruch der
Wortantworten, die nach dem Prinzip der Klimax (der Steigerung) mit Wiederholung
des Verbs und Anapher des Pronomens gebaut sind: Ich fühle mich großartig. – Ich
habe mich nie besser gefühlt. – Ich fühle mich phantastisch. Zuerst ist der Fischer nach
dem Nachmittagsschläfchen träge, dann kommt seine Empörung über die Fragen des
Touristen zum Ausdruck.
10. Der Tourist veranschaulicht den möglichen sozialen Aufstieg des Fischers zu einem Industriellen.
Diese Schilderung entfaltet sich nach dem Prinzip der Klimax, markiert
durch folgende Wörter und Wortverbindungen: einen Motor kaufen, ein zweites Boot,
einen kleinen Kutter, zwei Kutter, ein kleines Kühlhaus bauen, eine Räucherei, eine
Marinadenfabrik, einen Hubschrauber fl iegen, … ein Fischrestaurant eröffnen, nach
Paris exportieren.
11. Die meisten Sätze dieses Abschnittes sind anfänglich syntaktisch parallel gebaut, mit
anaphorischer Wiederholung des Subjekts Sie. Der emotionale Zustand des Fremden
wird durch seinen physischen Zustand betont: Die Begeisterung verschlägt ihm bald die
Stimme, bald die Sprache.
12. Der Fischer sieht die Erregung des Fremden, versucht ihn zu beruhigen, indem er den
Abschlusssatz des Fremden wiederholt, aber auf die Gegenwart bezogen, und versetzt
ihn dadurch in Verwirrung.
13. Der Fremde zweifelt jetzt, ob er sein Leben richtig gelebt hat.
14. Ironisch. „Gewiss liegt ihm das Wohl des ärmlich gekleideten Menschen am Herzen,
nagt an ihm die Trauer über die verpasste Gelegenheit.“ Er blickt „auf die friedlich
hereinrollende Flut, in der die ungefangenen Fische munter springen“.
Дата добавления: 2015-10-29; просмотров: 194 | Нарушение авторских прав
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