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Seminar zur Vorlesung 9
Uuml;bung 1. Atemübungen
Die folgenden Atemübungen sollten Sie immer erst im Stehen durchführen, denn im Sitzen sind sie schwieriger, weil das Zwerchfell sich nicht so frei bewegen kann.
Bewusstes Einatmen. Stellen Sie sich vor, etwas Wohlriechendes zu riechen. Wenn Sie dabei eine Hand auf Bauchdecke legen, spüren Sie die Atembewegungen.
Entspannung bei Atempausen. Sie atmen mit einem leichten Seufzer aus und dann warten Sie etwas, bis Sie den nächsten Einatmungsimpuls spüren. Nach dem Einatmen sofort wieder ausatmen und Pause, bis der nächste Ematmungsimpuls kommt.
Uuml;bung 2. Zwei Texte lesen
Lesen Sie bitte zwei Redeauszüge. Die Wortblöcke sollen eine gedankliche Einheit bilden. Nehmen Sie sich genügend Zeit. Schauen Sie bei jeder Atemzäsur (|) in Ruhe zu ihrem „Publikum“ hinaus. Vergleichen Sie im Plemim die Wirkung der beiden Texte.
Rednertext 1. Auszug aus einer Rede des ehemaligen Aussenministers Hans-Dietrich Genscher vor dem Schöneberger Rathaus am 10.11.1989. (ruhiges, gleichmässiges Redetempo)
„... Mein besonders herzlicher Gruss | geht in dieser Stunde | an die Menschen in meiner Heimat, | die ein Beispiel des Freiheitswillens der Deutschen gegeben haben. | Die Deutschen in der DDR | gestalten in diesen Tagen | deutsche | und europäische Freiheitsgeschichte. | Was in Budapest begann, | was sich tortsetzte in Warschau, | was laut wird in Moskau, | das geschieht jetzt auch in der DDR |. Deutsche sind dabei, | wenn es um die Freiheit geht. | Die Würde, | die Besonnenheit | und die Reife, | mit denen die Menschen in der DDR | für ihren Anspmch auf Freiheit eintreten, | ehrt die ganze Nation. | Auch von uns | ist die gleiche Würde, | der gleiche Respekt | und die gleiche Besonnenheit geforder|t. Wir wollen nicht | die eine Bevormundung in der DDR | durch ungewünschte Ratschläge ersetzen“.
Rednertext 2. Auszug aus der Rede Willy Brandts (1969-1974) der erste soz.-demokr. Bundeskanzler) am 10.11.1989 vor dem Schöneberger Rathaus.
(wechselndes Redetempo, besinnlich)
„... Aber wir befinden uns erst | an einer Zwischenstation. | Wir sind noch nicht am Ende des Weges angelangt. | Es liegt noch eine ganze Menge vor uns. | Die Zusammengehörigkeit der Berliner | und der Deutschen überhaupt | manitestiert sich | auf eine bewegende, | auf eine ims aufrührende Weise. | Und sie tut es am bewegendsten dort, | wo getrennte Familien | endlich wieder | ganz unverhofft | und tränenvoll | zusammenfinden. | Mich hat auch das Bild angerührt | von dem Polizisten an unserer Seite, | der ‚rübergeht | zu seinem Kollegen drüben und sagi: | „Jetzt haben wir uns so viele Wochen, vielleicht Monate auf Abstand gesehen, | ich möchte Ihnen heute mal die Hand geben“. | (lebendig und temperamentvoll) Das ist die richtige Art, | sich dem Problem zu nähern, | einander die Hand zu geben, | nachtragend nur dort zu sein, | wo es unbedingt sein muss, aber wo immer es geht | Trennendes zu überwinden. Das habe ich auoh heute Mittag | am Brandenburger Tor gespürt. Und hier sind ja viele auf dem Platz, | die auch heute Mittag am Brandenburger Tor waren“.
Übung 3. Gesellschaftsspiel (gutes Atemtrainig mit Spass) Man verteilt den Schnellsprechtext auf 9 Personen, die im Halbkreis stehen. Bitte legen Sie fest, wer die Einsätze gibt und anfeuert. Diese Person soll den Text besonders gut kennen. Маn setze im Refrain zu einem schnellen Tempo an. Das Zeichen | bedeutet Atemzäsur für Einzelsprecher.
Der Herr, der schickt den Jockel aus
1. strophe | 1. Sprecher 1. Sprecher 1. Sprecher 1. Sprecher | Der Herr, der schickt den Jockel aus, Er soll den Hafer schneiden. | Der Jockel schneid’t den Hafer nicht Und kommt auch nicht nach Наus. | |
2. strophe Tempo steigern | 2. Sprecher 2. Sprecher 2. Sprecher 1. Sprecher 1. Sprecher | Da schickt der Herr den Pudel aus, Er soll den Jockel beissen. | Der Ridel beißt den Jockel nicht, Der Jockel schneid‚t den Hafer nicht Und kommt auch nicht nach Наus. | |
3. strophe | 3. Sprecher i | Da schickt der Herr den Prügel aus, |
3. Sprecher | Er soll den Pudel schlagen. | | |
Tempo | 3. Sprecher | Der Prügel schlägt den Pudel nicht, |
steigern | 2. Sprecher | Der Pudel beißt den Jockel nicht, |
1. Sprecher | Der Jockel schneidt den Hafer nicht | |
1. Sprecher | Und kommt auch nicht nach Наus. | | |
4. strophe | 4. Sprecher | | Da schickt der Herr das Feuer aus, |
4. Sprecher | Er soll den Prügel brennen. | | |
Tempo | 4. Sprecher | Das Feuer brennt den Prügel nicht, |
steigern | 3. Sprecher | Der Prügel schlägt den Pudel nicht, |
2. Sprecher | Der Pudel beißt den Jockel nicht, | |
1. Sprecher | Der Jockel schneid’t den Hafer nicht | |
1. Sprecher | und kommt auch nicht nach Haus. | | |
5. strophe | 5. Sprecher | Da schickt der Herr das Wasser аus, |
5. Sprecher | es soll das Feuer löschen. | | |
5. Sprecher | Das Wasser löscht das Feuer nicht, | |
4. Sprecher | Das Feuer brennt den Prügel nicht | |
Tempo | 3. Sprecher | Der Prügel schlägt den Pudel nicht, |
steigern | 2. Sprecher | Der Pudel beißt den Jockel nicht, |
1. Sprecher | Der Jockel schneid’t den Hafer nicht | |
1. Sprecher | und kommt auch nicht nach Haus. | | |
6.strophe | 6. Sprecher | Da schickt der Herr den Ochsen aus, |
6. Sprecher | er soll das Wasser saufen. | | |
6. Sprecher | Der Ochse säuft das Wasser nicht, | |
5. Sprecher | Das Wasser löscht das Feuer nicht | |
Tempo | 4. Sprecher | Das Feuer brennt den Prügel nicht |
steigern | 3. Sprecher | Der Prügel schlägt den Pudel nicht, |
2. Sprecher | Der Pudel beißt den Jockel nicht, | |
1. Sprecher | Der Jockel schneid’t den Hafer nicht | |
1. Sprecher | und kommt auch nicht nach Наus. | | |
7. strophe | 7. Sprecher | Da schickt der Herr den Schlachter aus, |
7. Sprecher | er soll den Ochsen schlachten. | | |
7. Sprecher | Der Schlachter schlacht’ den Ochsen nicht, | |
6. Sprecher | Der Ochse säuft das Wasser nicht, | |
5. Sprecher | Das Wasser löscht das Feuer nicht, | |
4. Sprecher | Das Feuer brennt den Prügel nicht, | |
Tempo | 3. Sprecher | Der Prügel schlägt den Pudel nicht, |
steigern | 2. Sprecher | Der Pudel beißt den Jockel nicht |
11. Sprecher | Der Jockel schneid’t den Hafer nicht | |
11. Sprecher | und kommt auch nicht nach Haus. | | |
8. strophe | 8. Sprecher | Da schickt der Herr den Teufel aus, |
8. Sprecher | er soll den Schachter holen. | | |
Tempo | 8. Sprecher | Der Teufel holt den Schlachter nicht, |
steigern | 7. Sprecher | Der Schlachter schlacht’ den Ochsen nicht, |
6. Sprecher | Der Ochse säuft das Wasser nicht, | |
5. Sprecher | Das Wasser löscht das Feuer nicht, | |
4. Sprecher | Das Feuer brennt den Prügel nicht | |
3. Sprecher | Der Prügel schlägt den Pudel nicht, | |
2. Sprecher | Der Pudel beißt den Jockel nicht, | |
1. Sprecher | Der Jockel schneid’t den Hafer nicht | |
1. Sprecher | und kommt auch nicht nach Haus. | | |
9. strophe | 9. Sprecher | Da geht der Herr nun selbst hinaus |
9. Sprecher | und macht gar bald ein End’ daraus. | | |
8. Sprecher | Der Teulel holt den Schlachter nun, | |
7. Sprecher | Der Schlachter schlacht’ den Ochsen nun, | |
Tempo | 6. Sprecher | Der Ochse säuft das Wasser nun, |
steigern | 5. Sprecher | Das Wasser löscht das Feuer nun, |
4. Sprecher | Das Feuer brennt den Prügel nun, | |
3. Sprecher | Der Prügel schlägt den Pudel nun, | |
2. Sprecher | Der Pudel beißt den Jockel nun, | |
l.Sprecher | Der Jockel schneid’t den Hafer nun | | |
1. Sprecher | und kommt auch wohl nach Haus. | |
Sprechpausen
Uuml;bung 1. Stimmlage variieren
Lesen Sie das folgende Gedicht von H. Kahlau einmal ruhig und melodiös vor, einmal sachlich und ohne Gefühl und das dritte Mal übertrieben aufgeregt, schnell und mit gepresster Stimme. Vergleichen Sie die Wirkung verschiedener Stimmvariationen.
Ich kann die Erde aus den Angeln heben.
Ich kann auf alle Fragen Antwort geben.
Ich kann die Wüste Afrikas bewässern.
Ich kann die Arbeit meines Chefs verbessern.
Ich kann das Salz des Qzeans entfernen.
Ich kаnn auf einmal drei Berufe lernen.
Ich kann die Arküs ganz vom Eis befrei’n.
Ich kann das alles. Ich bin nicht allein.
(aus: Du. Liebesgedichte)
Uuml;bung2.“Markieren“-training
Wichtige Betonungen, Pausen und Melodieschlüsse kann man mit einfachen Zeichen im Text ergänzen. Für den Vortrag kann es eine gute Hilfe sein:
Hauptbetonungen werden unter strich en oder schräg gedruckt
Kleine Pausen im Satz ‚ kennzeichnet man mit einem kleinen Haken: ‚
Atempausen zwischen zwei Gedanken werden durch einen Strich markiert: |
Absatzpausen werden mit dem doppelten Längsstrich eingezeichnet //
Soll die Stimme nach oben gehen? (↑)
Wenn die Stimme in der Schwebe bleiben soll, markiert man dies mit einem Pfeil, der nach rechts zeigt (→), eine deutliche Absenkung mit einem Pfeil nach unten (↓).
Lesen Sie den folgenden Auszug aus einem Redebeitrag vor. Er ist auch mit einer Transkription versehen. Achten Sie auf den Sprechausdruck.
... das ist ↑ wie eine ‚ Masse ‚ zerfetzter ‚ Stoffe oder ‚ Watte,↓ der wird dann einfach mit Wasser vermischt, → und dann ↑ fühlt sich das an wie kiebrige Watte stoffe.↓ Das kommt dann in einen ‚Spritz’kanister,→ also m einen Spritzt richter, der auf eine Spritzpistole aufgesetzt wird.↓ Dann sprüht man ihn einfach an die Wand.↑ Das ist natürlich alles noch zizmlich pappig. ↓ Das muss ‚ ordentlich durchtrocknen, ↓ und wenn der aber getrocknet ist, ↑ dann ist er wirklich ganz hart, → ‚ ich zeig euch das mal. → Ihr könnt euch das hier angucken. ↓ (4 Sek Pause). Das ist ‚ äh ↑ hat eine sehr hohe Wärmedähmmung, →’ also besonders gut in Altbaulen...
Zusätzliche Aufgabe: Wählen Sie einen Auszug aus einem wissenschaftlichen Text, einem Zeitungsartikel oder einer Kurzerzählung und erarbeiten dazu eine Transkription. Anschließend tragen Sie Ihren Text vor. Die Zuhörer bekommen Ihren Text kopiert und markieren die Transkriptionszeichen während Sie lesen. Danach werden die Varianten verglichen.
Uuml;bung 3. Sprechausdruck üben. Seriöse und karikierende Texte vortragen
Lesen Sie die folgenden Texte. Markieren Sie die Atemzäsuren (Pausen), die Satzmelodie und die Betonungen. Lesen Sie laut und deutlich. Beim Vorlesen eine „vorgestellte“ Hörerschaft anblicken. Erwecken Sie durch solchen Augenkontakt mit dem Publikum den Eindruck eines möglichst freien Sprechens. Dabei müssen Sie stets kleine Abschnitte blitzschnell vorauslesen und im Gedächtnis behalten. Diese ist die beste Vorübung des Sprechdenkens, bei dem die Gedanken den Worten ein wenig vorauseilen.
Antoine de Saint-Exupery
((1900 - 1944), der populärste Vertreter
der modernen romantischen Literatur Frankreichs)
Herr, lehre mich die Kunst der kleinen Schritte
Ich bitte nicht um Wunder und Visionen, Herr, sondern um die Kraft für den Alltag. Lass mich immer wieder herausfinden aus dem taglichen Trott, aus dem ermüdenden Einerlei und Vielerlei, aus Angst und Langeweile. Zu mir selbst möchte ich finden. Hilf mir dazu!
Bewahre mich vor der kindischen Angst, ich könnte das Leben versäumen und „leben“, ohne das Leben zu erleben. - Es kommt ja nicht darauf an, dass ich erfolgreich, sondern dass ich gesegnet bin.
Gib mir nicht, was ich wünsche, sondern was ich brauche. Das weisst Du allein. Lass mich erkennen, dass Träume nicht weiterhelfen, weder über die Vergangenheit noch über die Zukunft. Hilf mir, das Nächste so gut wie möglich zu tun und die jetzige Stunde als die wichtigste zu erkennen.
Bewahre mich vor dem naiven Glauben, es müsste im Leben alles glatt gehen. Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind, wodurch wir wachsen und reifen, um unser Leben zu meistern.
Schenke mir eine Portion Misstrauen gegen mich selbst; keiner kann die Hand für sich ins Feuer legen. Erinnere mich in kritischen Minuten daran, dass das Herz oft gegen den Verstand streikt. Ich möchte mich nicht beeinflüssen lassen vom Gerede der Leute, alles sehen und vieles übersehen. Gib mir die Kraft dazu.
Halte mich fest, wenn ich versucht bin, bitter oder verbittert zu werden. Schicke mir im rechten Augenblick jemand, der den Mut hat, die Wahrheit in Liebe zu sagen. Gib mir die tägliche Wachsamkeit für Leib und Seele, eine Geste deiner Barmherzigkeit, ein gutes Wort, ein freundliches Echo und wenigstens hin und wieder das Erlebnis, dass man noch gebraucht wird.
Ich weiss, dass sich viele Probleme dadurch lösen, dass man etwas tut. Gib, dass ich warten kann. Ich möchte dich immer aussprechen lassen. Das Wichtigste im Leben sagt man nicht sich selbst, es wird einem gesagt.
Du weisst, wie sehr wir der Freundschaft bedürfen. Gib, dass ich diesem schönsten, schwierigsten, riskantesten und zartesten Geschäft des Lebens gewachsen bin. Ich möchte trösten, aber bewahre mich vor der Gefahr, dass ich andere nur vertröste. Ich möchte das nötige Stehvermögen haben, um Haltlosen Kraft zu bieten.
Herr, gib mir die Kraft, die Kunst der kleinen Schritte für heute zu lernen.
Дата добавления: 2015-10-24; просмотров: 142 | Нарушение авторских прав
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