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Phorkyas

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Höret allerliebste Klänge,

Macht euch schnell von Fabeln frei!

Eurer Götter alt Gemenge,

Laßt es hin, es ist vorbei.

Niemand will euch mehr verstehen,

Fordern wir doch höhern Zoll:

Denn es muß von Herzen gehen,

Was auf Herzen wirken soll.

 

Chor

Bist du, fürchterliches Wesen,

Diesem Schmeichelton geneigt,

Fühlen wir, als frisch genesen,

Uns zur Tränenlust erweicht.

Laß der Sonne Glanz verschwinden,

Wenn es in der Seele tagt,

Wir im eignen Herzen finden,

Was die ganze Welt versagt.

 

Euphorion

Hört ihr Kindeslieder singen,

Gleich ist's euer eigner Scherz;

Seht ihr mich im Takte springen,

Hüpft euch elterlich das Herz.

 

Helena

Liebe, menschlich zu beglücken,

Nähert sie ein edles Zwei,

Doch zu göttlichem Entzücken

Bildet sie ein köstlich Drei.

 

Faust

Alles ist sodann gefunden:

Ich bin dein, und du bist mein;

Und so stehen wir verbunden,

Dürft' es doch nicht anders sein!

 

Chor

Wohlgefallen vieler Jahre

In des Knaben mildem Schein

Sammelt sich auf diesem Paare.

O, wie rührt mich der Verein!

 

Euphorion

Nun laßt mich hüpfen,

Nun laßt mich springen!

Zu allen Lüften

Hinaufzudringen,

Ist mir Begierde,

Sie faßt mich schon.

 

Faust

Nur mäßig! mäßig!

Nicht ins Verwegne,

Daß Sturz und Unfall

Dir nicht begegne,

Zugrund uns richte

Der teure Sohn!

 

Euphorion

Ich will nicht länger

Am Boden stocken;

Laßt meine Hände,

Laßt meine Locken,

Laßt meine Kleider!

Sie sind ja mein.

 

Helena

O denk! o denke,

Wem du gehörest!

Wie es uns kränke,

Wie du zerstörest

Das schön errungene

Mein, Dein und Sein.

 

Chor

Bald löst, ich fürchte,

Sich der Verein!

 

Helena und Faust

Bändige! bändige

Eltern zuliebe

überlebendige,

Heftige Triebe!

Ländlich im stillen

Ziere den Plan.

 

Euphorion

Nur euch zu Willen

Halt' ich mich an.

Leichter umschweb' ich hie

Muntres Geschlecht.

Ist nun die Melodie,

Ist die Bewegung recht?

 

Helena

Ja, das ist wohlgetan;

Führe die Schönen an

Künstlichem Reihn.

 

Faust

Wäre das doch vorbei!

Mich kann die Gaukelei

Gar nicht erfreun.

 

Chor

Wenn du der Arme Paar

Lieblich bewegest,

Im Glanz dein lockig Haar

Schüttelnd erregest,

Wenn dir der Fuß so leicht

über die Erde schleicht,

Dort und da wieder hin

Glieder um Glied sich ziehn,

Hast du dein Ziel erreicht,

Liebliches Kind;

All' unsre Herzen sind

All' dir geneigt.

 


Дата добавления: 2015-07-10; просмотров: 138 | Нарушение авторских прав


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