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Die Betrachtung von Völkerschicksalen als Auswirkung lebensgesetzlicher (biologischer) Vorgänge, als Auswirkung sich wandelnder Ausleseverhältnisse, ist in fruchtbarer Weise erst möglich geworden, seitdem Darwin die Bedeutung der Auslese für die Lebewesen überhaupt erkannt hatte (vgl. S. 72), vor allem aber seitdem erst Galton (1822-1911), der Vetter Darwins, und dann der französische Naturwissenschafter und Rassenforscher Lapouge (geb. 1854), solche lebensgesetzlichen Einsichten auf die Betrachtung des Völkerlebens und der Geschichte übertragen hatten. Durch die Wiederentdeckung der Vererbungsforschungen Mendels (vgl. S. 77) im Jahre 1900 erhielten die lebensgesetzlichen Lehren eines Galton und eines Lapouge eine vertiefte Begründung und gesteigerte Bedeutung. Um die Jahrhundertwende begann auch in Schemanns Uebersetzung „Versuch über die Ungleichheit der Menschenrassen“ das Werk Gobineaus, des „großen Vorkämpfers“ (Eugen Fischer) der rassischen Erneuerungsbewegung, einzuwirken; gleichzeitig erschienen „Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts“ von H. St. Chamberlain (1855-1927), ein Werk, welches sich zwar der damaligen wissenschaftlichen Rassenforschung nicht anschließen wollte und sich auch gegen Gobineau wandte, das aber durch die begeisterte Zustimmung wie den heftigen Widerspruch, den es fand, viel dazu beitrug, die Bedeutung der Rasse für Völkerleben und Geschichte zu erweisen. Im Jahre 1896 waren „Les Sélections sociales“, im Jahre 1899 war „L'Aryen, son Rôle social“ erschienen, beides Werke des Grafen Lapouge, welche gleich denen Gobineaus und Chamberlains die Rolle der nordischen Rasse in der Geschichte der Völker indogermanischer Sprache hervorhoben. Die Deutschen Otto Ammon (1842-1915), Woltmann (1871—1907) und Wilser (1850—1923) bekräftigten durch ihre Forschungen die Anschauungen von einer besonderen Bedeutung der nordischen Rasse. So begann seit der Jahrhundertwende auch der Gedanke einer Erneuerung des Abendlandes durch Rassenpflege, genauer gesagt: durch Pflege der nordischen Rasse innerhalb des Rassengemisches der abendländischen Völker, sich zu regen und langsam zu verbreiten. Der Nordische Gedanke kam auf. Ich habe die Grundlagen und das allmähliche Herauswachsen dieses rassischen Erneuerungsgedankens seit der Jahrhundertwende im einzelnen verfolgt in dem Buche „Der Nordische Gedanke unter den Deutschen“ (2.Auflage 1927).
Die Zerstörungen der deutschen Volkskraft durch den Weltkrieg, der Ausgang dieses Krieges, die Nachkriegsjahre und die in all diesen Jahren vor sich gehende Ausmerze wertvoller Erbstämme — eine Ausmerze, welche schließlich das deutsche Volk leiblich und seelisch ganz anders zusammengesetzt erscheinen ließ —, alle diese Vorgänge und ihre Folgen und das Nachdenken über sie haben wesentlich dazu beigetragen, im deutschen Volk eine gewisse Kenntnis von, bei vielen sogar eine tiefere Besinnung auf Vererbung und Auslese, Rasse, Rassenkreuzung und Rassenzusammensetzung der Völker zu verbreiten. So ist es dahin gekommen, daß seit den Nachkriegsjahren, wohl vor allem seit dem Heranwachsen einer Jugend, welche sich einerseits für Vorkriegszeit, Krieg und Kriegsausgang nicht verantwortlich fühlt, anderseits nach den Möglichkeiten einer Erneuerung des deutschen Volkes von Grund auf sucht, eine Nordische Bewegung entstanden ist, welche durch Mehrung des nordischen Einschlags aller deutschen Stämme, durch Aufnordung des deutschen Volkes, die erbliche Steigerung dieses Volkes anbahnen möchte (vgl. Abb. 84).
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Karte XIII. Die Ausbreitung der Germanen zwischen 1750 und 100 v. Chr. | | | Abb. 84 a und b. Auslesegruppe vorwiegend nordischer Rasse: Nordisch-gesinnte Jugend aus Österreich |