|
(für die selbständige Arbeit)
Weihnachten
1. Lesen Sie den Text. Benutzen Sie das Wörterbuch, wenn es nötig ist.
Weihnachten ist das wichtigste Fest in Deutschland. Schon vier Wochen vorher beginnt die Adventszeit. In Büros, Schulen, Fabriken und Wohnungen hängen Adventskränze mit vier Kerzen. Am ersten Sonntag – meistens beim Nachmittagskaffee – zündet man die erste Kerze an, am zweiten Sonntag die – zweite, am dritten – die dritte, am letzten Sonntag vor Weihnachten brennen alle vier Kerzen.
Für die Kinder gibt es einen Abventskalender mit 24 kleinen Türen oder kleinen Fächern, eins für jeden Tag vom 1. bis 24. Dezember. In die Fächer legen die Eltern oder andere Erwachsene kleine Überraschungen: Süßigkeiten oder andere kleine Geschenke.
Am 6. Dezember feiert man den Nikolaustag – das Fest, das von Kindern besonders beliebt ist. Am Abend stellen sie einen Stiefel oder einen Schuh vor die Tür, weil sie glauben, dass der Nikolaus in der Nacht kommt und ihre Stiefel Geschenke steckt. Heute freuen sich Kinder auf Nikolaus. Früher hatten sie aber Angst, dass er sie wegen des schlechten Benehmens mit einer Rute bestrafen könnte.
In der Vorweihnachtszeit, in der ersten Dezemberwoche, werden in vielen deutschen Städten und Orten die traditionellen Weihnachtsmärkte eröffnet. Die Eröffnung wird durch einen Festumzug eingeleitet, deren Abschluss eine Kundgebung auf dem Marktplatz bildet. Das ganze Zeremoniell vollzieht der Weihnachtsmann, der mit Hilfe eines symbolischen und dabei sehr großen Pfefferkuchenschlüssels den Weihnachtsmarkt für eröffnet erklärt. Der Weihnachtsmarkt lockt zahlreiche Familien durch den strahlenden Lichterglanz, das bunte Leben, die geheimnisvollen Attraktionen und Karussells magisch an. Schaukeln, Riesenräder, Flüge mit “Raketen“, Los-und Glücksspiele bereiten ihnen große Freude. Auf dem Markt wird auch die Produktion des Kinderbastelns dargeboten. Der Weihnachtsmarkt ist sowohl für Kinder als auch für Erwachsene gedacht. Verkaufshäuschen bieten Spielzeug in reichhaltiger Auswahl an. Vom vielen Bummeln über den Weihnachtsmarkt wird man hungrig. Imbißstuben laden zum Schaschlyk, Goldbroiler und Bratwurst ein. Leckermäuler finden Zuckerwatte, kandierte Äpfel und gebrannte Mandeln. Zum Erwärmen werden Grog oder Tee angeboten.
Man feiert Weihnachten als Familienfest und als Fest von Christi Geburt. Das Fest beginnt am Abend des 24. Dezember, am sogenannten Heiligen Abend, der als Tag der Geburt von Jesus Christus gilt. Die ganze Familie versammelt sich am festlich gedeckten Tisch mit Weihnachtsstollen und Weihnachtsgans. Die Kerzen am Weihnachsbaum werden angezündet, Weihnachtslieder gesungen und Geschenke ausgepackt. In der Kirche finden Gottesdienste statt. Viele Leute gehen nur einmal pro Jahr in die Kirche, und zwar am Heiligen Abend.
Die ganze Atmosphäre verheißt Geborgenheit und Frieden. Gegenseitiges Freudebereiten ist der Grundcharakter des Festes. Es ist zu einer guten Fradition geworden, dass in der Weihnachtszeit nicht nur für Kinder, sondern auch für alte Menschen liebevoll gesorgt wird.
Der 25. und 26. Dezember sind Feiertage, d.h. niemand arbeitet und alle Geschäfte und Kaufhäuser sind geschlossen. Nachmittags am 25. Dezember öffnen die Lichtspielhäuser, Theater, Gaststätten und Restaurants ihre Tore. Viele Leute nutzen diese freien Tage zu einem gemeinsamen Spaziergang durch die weihnachtlich geschmückten Straßen oder zum Besuch der Kinos, Theater u.s.w. Am Abend geht man auch gern in eine Tanzbar. Man besucht Verwandte und Bekannte oder hat Gäste zu Besuch. Tausende Leute verbringen diese Feiertage in Weihnachtsstuben, die mit selbstgebasteltem Schmuck aus grünen Zweigen, Stroh, Watte, bunten Bändern, Tannenzapfen, Lametta stimmungsvoll dekoriert sind. Viele Leute unternehmen Weihnachts- und Silvesterreisen.
Wissenswert ist, dass das Christentum der ersten Jahrhunderte das Weihnachtsfest gar nicht kannte. Die heidnische Feier, die auf die Zeitperiode der Wintersonnenwende am 24.-25. Dezember fiel, begingen die Völker als Geburtstag des Lichtgottes, der die Natur zum neuem Leben erweckt. Im Dezember wurden im alten Rom die Saturnalien, ein altrömisches Fruchtbarkeitsfest gefeiert. In der Mitte des 4. Jahrhunderts entnahm die Geistlichkeit dem Kultus Mithras die Feier der Sonnenwende und verlegte auf diesen Tag ein hohes christliches Fest – Weihnachten.
2. Gliedern Sie den Text. Suchen Sie Stichworte zu jedem Gliederungspunkt aus.
3. Erzählen Sie anhand der Gliederung, wie man Weihnachten in Deutschland feiert.
4. Vergleichen Sie das Fest Christi Geburt in Russland und Weihnachten in Deutschland. Sprechen Sie von den gemeinsamen und unterschiedlichen Zügen der Feste.
Silvester und das Neujahr
1. Lesen Sie den Text. Schlagen Sie, wenn nötig, im Wörterbuch nach.
Die Tage zwischen Weihnachten und Silvester nennt man “Zwischen den Jahren”. Silvester oder Jahreswechsel feiert man in Deutschland am 31. Dezember.
Das moderne Silvesterfest unterscheidet sich wenig von der Begehung des neuen Jahres in Russland. Zu den Neujahrstraditionen gehören Maskierung, Umzüge, gegenseitiges persönliches oder schriftliches Beglückwünschen, das Zünden von Feuerwerkskörpern. Häufiger als an jedem anderen Tag des Jahres greifen die Leute in der Silvesternacht zum Telefonhörer, um Grüße und Glückwünsche auszusprechen und wahrzunehmen. Von alters her gehören zu den letzten Studen des alten Jahres Jubel, Trubel und frohe Stimmung, die sich dann mit Beginn des neuen Jahres noch steigert. Am Silvesterabend widmet man dem alten Jahr gern noch eine besinnliche Stunde. Das Fernsehen und der Rundfunk unterstreichen diese kurze Zeit des Rückblicks auf das vergangene Jahr durch festliche Sendungen. Man veranstaltet eine Silvesterparty zu Hause und lädt dazu Gäste ein oder man besucht Freunde oder einen großen Silvesterball.
Wie überall in der Welt, begrüßen die Deutschen das neue Jahr um 24.00 Uhr mit den Worten “Prosit Neujahr!”
Man füllt die Gläser mit Sekt oder Wein, prostet sich zu und wünscht sich “ein gutes neues Jahr” oder “einen guten Rutsch ins Neujahr”. Dann geht man auf den Balkon oder hinaus auf die Straße, wo viele Leute ein privates Feuerwerk veranstalten. Raketen steigen in den Nachthimmel auf und überall knallt und kracht es.
Das traditionelle Feuerwerk, bengalisches Feuer, Konfettiwerfen und Knallbonbons lassen das Barometer der guten Laune und Ausgelassenheit höher steigen.
Das Abbrennen von Feuerwerkskörpern in der Silvesternacht ist ein Brauch, der auf den Glauben zurückgeht, die bösen Geister und Dämonen zu bannen und abzuschrecken.
Es werden traditionelle Silvesterspeisen zubereitet. Viele Deutsche können sich einen Jahreswechsel ohne Pfannkuchen nicht vorstellen. Tausende dieser runden, mit Marmelade gefüllten Pfannkuchen werden in siedendem Fett gebacken. Manchmal gibt es beim Pfannkuchenessen lustige Überraschungen. Zum Spaß aller Beteiligten werden einige Pfannkuchen mit Senf gefüllt. Zu den traditionellen Speisen des Neujahrfestes gehört auch das Karpfenessen.
In dieser Nacht glauben die meisten Leute, dass im kommenden Jahr alles ganz anders und viel besser werden soll. Erst am frühen Morgen gehen sie ins Bett.
2. Stellen Sie den Plan des Textes auf. Notieren Sie einige Stichworte zu jedem Punkt des Planes.
3. Erzählen Sie den Text nach. Nutzen Sie dabei die Ergebnisse Ihrer Arbeit an Aufgabe 2.
4. Schreiben Sie den Aufsatz “Mein bestes Neujahrfest”.
Fasching
1. Informieren Sie sich über die Sitten und Bräuche eines alten deutschen Festes. Greifen Sie zum Wörterbuch, wenn es nötig ist.
Fasching, Fastnacht und Karneval bezeichnen dasselbe Fest und zeigen damit regionale Unterschiede an.
Der heutige Fasching ist ein Rest eines uralten Frühlingsfestes, bei dem die Götter veranlasst werden sollten, den Äckern und dem Vieh Fruchtbarkeit zu schenken.
Die Fastnachtbräuche des mittelalterlichen Deutschlands sind aus den germanischen Kultusspielen entstanden, die Winteraustreiben und Frühlingsfeiern bedeuteten. Sie sind in der Form der sogenannten Fastnachtläufe erhalten geblieben. Fastnachtläufe waren ursprünglich lärmende wachstumfördernde Kultusbräuche (Kultustänze) zum Austreiben der Winterdämonen.
Die Heimat des deutschen Karnevals ist das Rheinland, von dem sich dieser Volksbrauch über Thüringen und Sachsen verbreitete. Zahlreiche Karnevalsvereine im ganzen Land pflegen ihre Traditionen.
Der Fasching wird mit Lärm, Musik, Masken und phantasievollen Verkleidungen begangen. Man feiert ihn von Anfang Januar bis Mitte Februar. Für die traditionelle Fastnacht sind Maskenumzüge (Dämonen, scherzhafte und karikaturistische Masken) und besondere Spiele (Ascherwerfen, Schlagen, Spassmachen, Geldsammeln, Faschingsrennen und Tänze) üblich.
Nach alter Tradition wird die Vorbereitung zu den Karnevalen im voraus von den entsprechenden Vorständen eingeleitet. Diese Vorstände werden auch Elferräte genannt, weil sie aus elf Personen bestehen, die dem Karnevalprinzen Hilfe leisten. Traditionsgemäb treten diese Vorstände jedes Jahr am 11.11.(d.h. am 11.November) um 11.11 Uhr zur Intronisierung des Prinzenpaares der närrischen Saison zusammen. Die Sitzung wird vom Präsidenten des Karnevalvorstandes eröffnet. An solchen Sitzungen werden scherzhafte und satirische Reden gehalten, lustige Lieder gesungen. Zum Schluss wählt man die Leiter der Faschingsfeste – eine neue Prinzessin und einen Prinzen Karneval. Um 23.11 übernehmen Prinzessin und Prinz Karneval das närrische Amt. Es folgt ein grober Galaauftritt in vorschriftsmäbiger Festkleidung. Exkortiert von einer Funkengarde, die aus kostümierten hübschen Mädchen besteht, begeben sie sich durch die Straben der Stadt. Eine festlich gekleidete Kapelle begleitet das Prinzenpaar und die mitziehenden Menschen. Prinz Karneval regiert in der närrischen Zeit, er zieht sogar zum Scherz in das Rathaus ein.
Die Faschingsräume werden einfallsreich mit Luftballons, lustigen Zeichnungen und Karikaturen dekoriert. Viele Leute greifen mit Elan zu Pinsel, Leim, Schere, um die Räume zu schmücken. Zum Faschingsball braucht man ein Kostüm, das ausdrucksvoll sein soll. Es können stilechte historische Kostüme sein oder Kostüme, die man selbst ausgedacht hat. Äuberes Zeichen der Beteiligung am Karneval ist die Narrenkappe. Wer sie trägt, geniebt die Narrenfreiheit. Immer gibt es diejenigen, die sich am Büttenrednerwettbewerb beteiligen möchten. Sie sprechen die Bereitschaft aus, eine Rede aus dem Karnevalsrednerpult in Form eines halben Fasses zu halten. Die maskierten Schornsteinfeger, die als “Glücksbringer” gelten, treten in Reigen auf und wünschen allen “toi, toi, toi”. Die Leierkastenmänner drehen unermüdlich ihre Instrumente. Bekannte Orchester und namhafte Sänger nehmen an Karnevalen teil und beschenken das närrische Volk mit Überraschungen. Beim scherzhalten Gruppengesang steigt das Stimmungsbarometer in die Höhe, die fröhliche Stimmung erfasst jung und alt. Die närrische “Hauspolizei” sorgt dafür, dass alle Leute guter Stimmung sind. Die kleine Stadt Wasungen an der Werra ist als die älteste Narrenresidenz Deutshlands berühmt. Der erste Faschingskarneval fand dort 1535 statt.
Die letzten drei Tage der närrischen Saison sind Fastnachtsonntag, Rosenmontag und Fastnachtdienstag. Am Rosenmontag und Faschingdienstag haben die Kinder in manchen Bundesländern schulfrei. Die Faschingszeit endet am Aschermittwoch. Da beginnt die Fastenzeit, die bis Ostern dauert.
2. Gliedern Sie den Text in inhaltlich abgeschlossene Teile. Betiteln Sie jeden Teil.
3. Suchen Sie in jedem Teil Sätze aus, die inhaltlich am wichtigsten sind. Schreiben Sie sie heraus.
4. Geben Sie den Inhalt des Textes anhand der Ergebnisse Ihrer Arbeit an Aufgaben 2 und 3 wieder.
5. Verallgemeinern Sie die Information des Textes nach folgenden Stichpunkten:
– zeitliche Grenzen des Festes;
– wichtige Karnevalspersonen und Attribute;
– Höhepunkt des Festes;
– närrische Sitten und Bräuche.
Ostern
1. Machen Sie sich mit den Sitten und Bräuchen des alten Frühlingsfestes bekannt. Greifen Sie, wenn nötig, zum Wörterbuch.
Ostern ist ein Frühlingsfest. In der christlichen Religion ist Ostern ein Tag, an dem Jesus Christus von den Taten auferstanden ist – die Auferstehung Christi. Das Osterdatum ist auf den ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond festgelegt. Der Freitag von Ostern (Karfreitag) ist der Tag, an dem Jesus Christus gekreuzigt wurde.
Die verschiedenen Osterbräuche sind schon lange vor dem Christentum entstanden. Der Name “Ostern” leitet sich von der Himmelsrichtung Osten ab, in der Sonne aufgeht. Für diese Erklärung spricht die Sitte, die heute noch an manchen Orten fortlebt, am Ostermorgen der Sonne entgegenzugehen. In vielen Orten, besonders im nördlichen Teil Deutschlands, brennt man heute noch das Osterfeuer ab. Der ursprüngliche Sinn des Osterfeurs war in der heidnischen Zeit ein Grub an das erwachende Leben auf der Erde. Damals begrübte man auch das Fest der Frühlingsgöttin Ostara mit Tänzen, dramatischen Spielen und Freudenfeuern. Den Abschied von dem Winter stellte man als den Kampf gegen eine Puppe dar, die den Winter versinnbildlichte und zum Schlusse des Festes verbrannt oder ertränkt wurde.
Das Osterfest ist reich an Traditionen. Das Symbol des Osterfestes ist seit dem Mittelalter das Ei, ein Zeichen des neuen Lebens in der Natur. Auferstehung und neues Leben sind zwei schöne Deutungen für Ostern.
Das gegenseitige Beschenken mit Ostereiern ist ein alter Brauch. Die Kinder sollen am Ostersonntag in der Wohnung, im Garten oder beim Spaziergang mit der Familie Ostereier suchen. Die meisten von ihnen glauben, dass der Osterhase diese Eier versteckt. Ostereier können bunt bemalte Hühnereier, aber auch Schokoladen- und Marzipaneier sein.
Der Osterhase bringt für Kinder nicht nur Ostereier, sondern auch andere angenehme Überraschungen. Ein Gürtel, ein paar Handschuhe, drei Taschentücher und andere kleine Präsente werden von den Erwachsenen in ein Papp- oder Parzellanei gelegt und versteckt. Beim schönen Wetter versteckt man die Geschenke im Garten zwischen Grasbüscheln und unter Sträuchern. Am Ostersonntag hört man aus Gärten den Jubel der Kinder, die mit Stolz jeden neuen Fund einander zeigen.
Das Osterfest in Deutschland hat viele besondere Gerichte. Der kreisrunde Osterfladen stellt die wiedererwachende Sonne dar. Die langen Striezel symbolisieren das Schwert des Lichtgottes, er besiegt damit die Winterdämonen. Beim Ostermahl spielt das Osterlamm, das heute durch einen Hammelbraten, ein Hammelkotelett oder auch Zicklein ersetzt wird, eine grobe Rolle. In manchen Gegenden findet man auch Osterschinken. In einzelnen ländlichen Orten bewahrt sich die Sitte, dass die Mädchen vor dem Sonnenaufgang zu Wasserquellen oder Flüssen gehen, die gegen Sonnenaufgang flieben, nehmen daraus Wasser und bringen es nach Hause. Dabei darf nicht gesprochen und kein Wasser verschüttet werden, sonst verliert es die “heilbringende und verschönende Wirkung”. Die Jungen versuchen ihrereits die Mädchen dabei zu stören. Ein amüsantes Spiel der Jugendlichen entsteht.
Am Ostermontag folgt das Schmack- oder Schmeckostern. Früh am Morgen suchen sich Eltern und Kinder gegenseitig im Betten zu überraschen, um Gesundheit bringende Rutenstreiche einander auf den nackten Leib zu geben.
Die Woche vor Ostern nennt man Karwoche. Karfreitag ist, wie gesagt, der Tag, an dem Jesus Christus gekreuzigt wurde. Der Karfreitag und der Ostermontag sind Feiertage, d.h. alle Geschäfte und Büros bleiben geschlossen. Um jemandem eine schöne Osterzeit zu wünschen, sagen die Menschen: “Frohe Ostern!” oder “Fröhliche Ostern!”
2. Stellen Sie die Fragen zusammen anhand von denen Sie den Inhalt des Textes in der Studiengruppe besprechen können.
3. Präsentieren Sie die Fragen in der Gruppe. Korrigieren Sie falsche oder nicht ganz korrekte Antworten.
4. Beschreiben Sie das Osternfest in Ihrer Gegend.
Pfingsten
1. Lesen Sie den Text. Schlagen Sie, wenn nötig, im Wörterbuch nach.
Pfingsten liegt fünfzig Tage nach Ostern und ist seit dem dritten Jahrhundert ein religiöses Fest. Es gilt als Gründungstag der christlichen Religion. Die Bibel berichtet, dass die Apostel zur Pfingsten vom “Heiligen Geist” erleuchtet wurden, und sie begannen, die christliche Religion zu verbreiten. Aus diesem Anlass finden Festgottesdienste und Prozessionen statt.
Zur Pfingstzeit ist die Natur voll erblüht. Daher nutzen viele Familien die freien Tage zu einem Pfingstausflug.
Die alten Volksbräuche des Phingstfestes waren eng mit zahlreichen Festspielen verbunden. Im Mittelalter veranstaltete man an diesen Tagen Ritterkampfspiele und Tanzfeste sowie Reiterwettrennen, Hahnenkämpfe, Schützenfeste usw. Nach dem Brauch schmückt man zu Pfingsten Straben, Häuser und Wohnungen mit jungen Birkenästen.
Unternnbar mit der Pfingstfeier ist der sogenannte “Maibaum”, eine hohe mit einem Blumenkranz und bunten Bändern geschmückte Birke oder Tanne. Der Junge oder der junge Mann, der als erster die Spitze des Maibaums erklimmt, erhält einen Preis und wird zum Festältesten genannt.
Von einem anderen Brauch wird aus dem Weserbergland (südlich von Hannover) berichtet. Dort führte kurz vor Pfingsten ein Fleischmeister mit seinen Gesellen einen Ochsen durchs Dorf. Das Tier war mit Blumengirlanden geschmückt, die Fleischer trugen saubere Berufskleidung. Am Strabenrand standen die Dorfbewohner und sahen sich den Pfingstochsen genau an. Es durfte kein altersschwaches Tier sein, denn es war ja ihr Festbraten. Der saloppe Ausdruck “aussehen wie ein Pfingstochse” wird für jemanden gebraucht, der viel zu bunt und auffällig gekleidet ist.
Lange Zeit gab es solch einen Brauch: Am Pfingstsonntag wählten die Schulmädchen eine “Pfingstkönigin”. Ein kleines Mädchen wurde mit bunten Seidentüchern, Bändern und einem Brautkranz geschmückt. Es ging, begleitet von einem langen Zug gröberer, weibgekleideter Mädchen, in den Nachmittagsgottesdienst. Sie sangen auf dem Pfarrhof, bein Bürgermeister und vor anderen prominenten Personen des Dorfes. Nach diesem “Ansingen” rasselte die “Pfingstkönigin” mit einer bunten Schachtel. Damit drückte sie die Bitte aus, sie zu beschenken. Wenn die Mädchen keine Gabe bekamen, spotteten sie den Geizhals mit einem scherzhaften Lied aus.
Am Pfingstmontag wurden “Laubmaskierungen” unternommen. Der gröbte und kräftigste Junge wurde von Kopf bis Fub in Mailaub eingebunden, während drei kleine Mädchen als Pfingstbräute gekleidet wurden. Im Haar hatten sie ein weibes Band, eine Blumenkrone und seidene Bänder, die über den Rücken fielen. Der “Maimann” trat mit einem Frühlingstraub und einem Knüppel aus der Scheune und begab sich auf den Bettelsgang durchs Dorf. Die Bräute begleiteten ihn und sammelten Eier, Schinken, Speck und Geld. Die Naturalien erhielt der mit Grün maskierte “Maimann” als Lohn für seine schwere Arbeit, als “Frühlingsstrauß” durch den Ort zu ziehen.
Somit war das Pfingstfest eines der fröhlichsten Frühlingsfeste in Deutschland. Viele von Pfingstbräuchen sind in unterschiedlichen Gegenden erhalten geblieben.
2. Finden Sie im Text Antworten auf folgende Fragen:
– Warum finden Gottesdienste und Prozessionen zu Pfingsten statt?
– Welchen Baum benutzt man, um Wohnungen, Kirchen und Straßen zu Pfingsten zu schmücken?
– Was machte die “Pfingstkönigin” in ihrem Dorf am Pfingstsonntag?
– Welche Handlungen werden vom “Maimann” erwartet?
3. Suchen Sie die anderen Attribute des Pfingstfestes aus. Bereiten Sie eine Erzählung über Pfingsten vor.
4. Schreiben Sie Ihrem deutschen Freund, wie man Pfingsten in Ihrer Gegend feiert.
Erntedankfest
1. Lesen Sie den Text. Nehmen Sie das Wörterbuch zu Hilfe.
Die Erntefestbräuche sind sicherlich die ältesten in der menschlichen Geschichte. Die alten Germanen pflegten bei Ernte jeder Art die Hilfe der Götter anzurufen und die ersten Ähren und Garben ihnen zu weihen. Die heidnischen Erntebräuche verschwanden auch nicht, als das Christentum siegte, weil ihnen besondere Fruchtbarkeitserwartungen des Volksglaubens zugrunde lagen.
Ernte- und Erntedankfeste wurden in großer Freude und Ausgelassenheit gefeiert. Die ersten und die letzten Ähren, die erste und die letzte Garbe standen im Mittelpunkt des Festes. Man sagte, dass in den ersten Ähren oder in der letzten Garbe wunderbare Fähigkeiten steckten. Deshalb war es in vielen Gegenden Deutschlands Sitte, dass sich die Schnitter die ersten drei Ähren um den Hals banden oder an den Hut steckten, an die Haustür nagelten oder kreuzweise – gegen Hexen – auf den Acker legten. Die letzten Ähren ließ man meist stehen und pflügte sie als Aussaat für die neue Ernte um, weil Kraft und Fruchtbarkeit darin stecken sollten.
Das Erntedankfest wird am ersten Sonntag nach Michaelis (der 29. September), d.h. am ersten Oktobersonntag begangen. An diesem Tag werden Brot, Getreide, Früchte und Blumen um den Altar aufgebaut und nach der Messe geweiht. Der Altar selbst wird mit Ähren und Blumen geschmückt. Manchmal bringen die Landwirte eine große Garbe mit in die Kirche, die dann den Armen geschenkt wird.
Früher gab der Gutsherr oder Bauer allen Erntearbeitern und -arbeiterinnen Festlichkeit mit Bewirtung und Tanz. Das Fest begann mit der Übergabe von ”Entekrone” oder “Erntekranz” an den Gutsherrn oder Bauern. Die “Erntekrone” oder der “Erntekranz” wurden aus Feldblumen und Früchten gebunden und mit bunten Bändern verziert.
Auch heute verwendet man fast alles, was die Natur bringt, Erntedankfestattribute. Es kann z.B. ein Kürbis sein, in den ein Gesicht geschnitten and eine Kerze gestellt wird, oder zwei holzgeschnittene Figuren “Hans und Grete”, die den Schnitter mit der Sense und die Binderin mit Harke darstellen.
In kleinen schwäbischen Gemeinschaften in Süddeutschland hat sich das Ernedankfest zu einem kunstreichen Brauch entwickelt. Hier wird ein “Früchteteppich” gefertigt. Einige Wochen tragen die Frauen Früchte aller Art zusammen, um daraus nach einem künstlerischen Entwurf einen riesigen Mosaikteppich zu gestalten. Er wird in der Kirche vor dem Altar ausgelegt.
Im Norden Deutschlands wird das Erntedankfest als “Karpfenernte” gefeiert. Man fischt die Karpfenteiche zu Anfang Oktober ab. Tausende von Karpfen werden “geerntet”, sortiert und gegessen. Die Fischzucht hat hier eine Jahrhunderte alte Tradition.
Auch ein Blütenfest gehört zu den Erntedankfesten Norddeutschlands, das von den Gärtnern seit 1951 veranstaltet wird. Mosaiken und Teppiche aus Blüten werden hergestellt und in einem Umzug durch die Straßen gefahren.
Die Erntebräuche sind in Deutschland landschaftlich unterschiedlich. Aber sie alle sind durch besonders fröhliche Stimmung der Teilnehmer gekennzeichnet. Die Musik spielt, alle Menschen sind auf den Beinen. Die “Erntekrone” oder der “Erntekranz” wird durch die Straßen von festlich gekleideten Mädchen getragen. Das ist das Fest der Freude und Dankbarkeit.
2. Suchen Sie im Text die Information darüber aus, was, wann, wo und warum passiert.
3. Begründen Sie die Meinung, dass das Erntedankfest nicht nur für Landwirte, sondern auch für Städter eine wichtige Begebenheit ist.
4. Beschreiben Sie, wie Sie das Erntedankfest in einem deutschen Kulturzentrum organisieren würden.
Oktoberfest
1. Lesen Sie anhand des Wörterbuches die Information über ein deutsches Herbstfest.
Das berühmteste aller historischen Feste ist das Münchner Oktoberfest, zu dem Besucher aus der ganzen Welt kommen.
Im Südosten Deutschlands nahe der Alpen liegt München. Die Millionenstadt an der Isar ist Metropole des Bundeslandes Bayern, 4 Autostunden von Frankfurt entfernt. München hat 5 Jahreszeiten, so sagt man: Frühling, Sommer, Herbst und Winter, und... Oktoberfest. Das Münchner Oktoberfest beginnt am vorletzten Samstag im September.
Das erste Oktoberfest im Jahre 1810 sah allerdings ganz anders aus. Anfang des 19. Jahrhunderts hatten sich mehrere deutsche Kleinstaaten zum Königreich Bayern vereinigt, mit München als Hauptstadt. König Max Joseph lud seinerzeit die Bürger zu einem Fest am Stadtrand ein, um die Hochzeit des Prinzen Ludwig mit der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen zu feiern. Die prächtigen Vermählungsfeierlichkeiten fanden auf einer großen Wiese vor den Toren Münchens statt. Dieses Fest war ein solcher Erfolg, dass die Gardekavallerie den Antrag stellte, die Festwiese nach der Braut zu benennen, und die Stadt München beschloss, das Fest Jahr für Jahr zu wiederholen. Und weil anlässlich der Hochzeit die Münchner in feierlichem Zuge an der Residenz vorbei zur Festwiese zogen, ist es Brauch geblieben, einen Trachten- und Festzug durch München zu veranstalten, der in seiner Farbenpracht und Vielfältigkeit für jeden Zuschauer ein unvergessliches Erlebnis bleibt, denn es kommen Trachtengruppen aus dem ganzen Land.
Mit dem Ende der Monarchie wandelten sich die Festivitäten vom Sportereignis zum Vergnügungsrummel. Die Pferderennen verschwanden. Statt dessen kamen Varietes und Kuriositätenschauen. Die ersten Karusseln drehten sich. Das Puppentheater verzauberte die Kinder.
Heute hat sich das Oktoberfest zu einem hochtechnisierten Mammutunternehmen entwickelt und ist das größte Volksfest der Welt. Jährlich kommen mehr Besucher auf die “Wies’ n”, als München Einwohner hat. Im Oktoberfest vereinigt sich alles, was der Besucher heute unter bayerischer Gemütlichkeit versteht: Volklore, Bier und Blasmusik.
Den Startschuss gibt der Bürgermeister um Punkt 12 Uhr. Ab dann herrscht 16 Tage lang Ausnahmezustand. Traditioneller Auftakt des Oktoberfestes ist der Einzug der Wiesenwirte. Flankiert von Tausenden von Zuschauern ziehen sie mit ihren Familien durch die Stadt, begleitet von volkstümlichen Musikkapellen und den prächtigen Pferdefuhrwerken der Bierbrauereien. Wenn der Festzug der Wirte auf der Theresienwiese angekommen ist, und dann noch der Pfarrer seinen Segen erteilt hat, dann ist Wiesenzeit. Bis zu 12 Bierkrüge müssen die Kelnerinnen auf einmal tragen, um den Bestellungen der Gäste möglichst schnell nachzukommen. Für die solide Grundlage sorgen die traditionellen Oktoberfestspeisen: Rettig und Radieschen, und natürlich die berühmten Brathähnchen.
Immer wieder strömen Millionen von Besuchern auf die Festwiese, zu Bierseligkeit und Brauchtum, zu Rummel und Gaudi. Und manch einer mag sich bei der Gelegenheit an Schillers Ausspruch erinnern: “Ein tiefer Sinn wohnt in den alten Bräuchen; man muss sie ehren”.
2. Stellen Sie den Plan für die Wiedergabe des Inhalts des Textes auf. Präsentieren Sie ihn in der Gruppe.
3. Erläutern Sie jeden Punkt des Planes anhand einiger Sätze.
4. Finden Sie das Oktoberfest gut? Begründen Sie Ihre Meinung.
GENUTZTE LITERATUR
1. Гез Н.И. и др. Методика обучения иностранным языкам в средней школе. – М., 1982. – 374с.
2. Лапидус Б.А. Проблемы содержания обучения языку в языковом ВУЗе. – М., 1986. – 144с.
3. Методика /Под ред. А.А. Леонтьева. – М., 1988. – 180с.
4. Пассов Е.И. Коммуникативный метод обучения иноязычному говорению. – М.,1985. – 208с.
5. Фоломкина С.К. Обучение чтению на иностранном языке в неязыковом ВУЗе. – М., 1987. – 207с.
6. Халеева И.И. Основы теории обучения пониманию иноязычной речи. М., 1989
7. Andreas Winkler. Einsichten, 3. veränderte Auflage. Bonn, 1991.
8. Deutschland. Land und Leute. Bonn: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 1992.
9. Friedrich Bubner. Klar-Sicht. Einblicke in unser Alltagsleben. München, 1992.
10. Gabriele Richter, Manfred Richter. Interessantes, Kurioses, Wissenswertes. Ismaning: Verlag für Deutsch, 1994.
11. Neues Leben (Zeitung). №14. 30. Juli 2000.
12. Neues Leben (Zeitung). №9. 14.Mai 1999.
13. Susanne Kichrmeyer. Blick auf Deutschland. Stuttgart: Ernst Klett International GmbH, 1997.
14. Welt am Sonntag (Zeitung). №48. 1. Dezember 2002.
15. Wer kommt mit? Eine Reise durch die Bundesrepublik Deutschland von Heiz Wilms und Walter Lohfert. INTER NATIONES. Neue überarbeitete Ausgabe, Bonn, 1991.
Дата добавления: 2015-11-28; просмотров: 110 | Нарушение авторских прав