Teil 1. Geschichte der Hauptstadt Kiew

1.1 Kiewer Rus

Im Mittelalter wurde Kiew zu einer Hauptstadt von einem der einflussreichsten Staaten Osteuropas – der Kiewer Rus. In damaliger Zeit spielte es die Rolle des wichtigsten politischen, geschäftlichen und kulturellen Zentrums. Und, nachdem der Fürst Wladimir im Jahre 988 die Rus getauft hatte, verwandelte sich Kiew in den mächtigen Kern der Geistigkeit und bleibt bis jetzt eines der bekanntesten Zentren des Christentums in der Welt übrig. Die Stadt verlor ihre Macht nur in 1240, als es von den Mongolo-Tataren zerstört war. In den nachfolgenden Jahren ging Kiew der Reihe nach um: es war im Bestande vom Großfürstentum Litauen einige Zeit, später wurde zum Teil Russlands, und im XX. Jahrhundert war zur Hauptstadt der Ukrainischen Sowjetrepublik gewählt. Ab 1991 ist eine Hauptstadt der unabhängigen Ukraine. (Abbildung 2)

1.2 Historische Stadt

Derzeit knapp 2,8 Millionen Einwohner leben in der vor mehr als 1500 Jahren gegründeten Stadt, die sich über beide Uferseiten des Flusses Dnepr erstreckt. Die historische Altstadt befindet sich auf der westlichen Seite, umgeben von vielen bewaldeten Hügeln. Von hier aus wuchs Kiew unaufhörlich, bis schließlich im 20. Jahrhundert auch das östliche Flussufer erschlossen wurde. Hügelig ist es hier kaum, dafür gibt es zahlreiche Seen und Wasserläufe. Gemeinsam formen die beiden Stadthälften das heutige Kiew, das sowohl von historischen als auch modernen Bauten und Einrichtungen geprägt ist.

Kiew gilt mitunter als das „Jerusalem des Ostens“, denn seine zahlreichen Kirchen und Kloster bestimmen das Stadtbild. Eines der bedeutendsten Gotteshäuser der Millionenstadt und traditioneller Touristenmagnet ist die Sophienkathedrale, die 1990 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Die fünfschiffige Kreuzkirche wird von sieben Kuppeln mit goldenen Spitzen gekrönt, von denen sich die höchste bis auf 29 Meter erhebt. Volksversammlungen, Krönungen und Hofzeremonien fanden hier statt, die Kathedrale war das geistliche und kulturelle Zentrum der Kiewer Rus. (Abbildung 3)

Дата добавления: 2015-08-27