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Das jungvermählte Ehepaar Lehmann tritt seine erste gemeinsame Seefahrt an. Ein alter Taxifahrer hilft der 22-jährigen Frau Lehmann aus dem Wagen auszusteigen und wünscht ihr und ihrem Gatten eine glückliche Hochzeitsreise, angenehme Flitterwochen und frohe Heimkehr. Die Eheleute gehen auf den mächtigen Überseedampfer “August Bebel”
zu, der stolz über die kleinen Fisch-und Flußdampfer emporragt. Die Lehmanns haben ihr Gepäck im voraus an Bord befördern lassen und möchten sich jetzt unbesorgt den Betrieb in einem großen Hafen ansehen. Dafür aber bleibt keine Zeit mehr: die Sirene heult, und sie müssen sich zum Laufsteg beeilen, der in wenigen Minuten an Deck gehoben werden soll. Sie rennen hinauf, finden ihre Kabine und kehren schnell an Deck zurück, um den Augenblick nicht zu verpassen, wo das Schiff in hohe See stechen wird. Der Kapitän steigt auf die Kommandobrücke und drückt den Griff des Maschinentelegraphs herunter.
Auf dieses Kommando setzen die Turbinen ein, die Taue, die das Schiff an der Anlegestelle halten, werden gelöst; der Anker wird gelichtet. Ein schriller Pfiff ertönt, die Schlepper nehmen das riesige Wasserfahrzeug ins Schlepptau und bringen es immer wieder von der Küste weg, die sich langsam um ihre Achse zu drehen scheint: der Seekanal bildet eine Kurve, in die die “August Bebel” langsam hineinfährt.
Die Menschen, die am Kai geblieben sind, werden immer kleiner, während der Leuchtturm immer besser zu sehen ist. Die Schlepper lösen sich vom Schiff, machen eine Rechtsschwenkung und dampfen in der Richtung des Hafens ab; die Heizer und Maschinisten arbeiten unten fieberhaft; sie müssen ununterbrochen die gefräßigen Kessel speisen, damit die Schiffsschraube die vorgeschriebene Anzahl von Umdrehungen macht.
Die Offiziere und Maate erteilen Befehle durch die Lautsprecher; die Matrosen laufen vom Bug zum Heck hin und her; in der Kombüse versuchen die Köche ihre Suppen nicht zu verschütten und die Braten von den Pfannen nicht herabgleiten zu lassen, da das Schiff schon zu stampfen und zu schlingern beginnt.
Frau Lehmann fühlt ein ekelhaftes Würgen in der Kehle: das sind die ersten Anzeichen der Seekrankheit. Begleitet von ihrem Mann, geht sie in ihre Kajüte und bleibt dort bis zum Abend; aber gegen Abend legen sich die Wellen, sie fühlt sich wohler und äußert den Wunsch, in den Salon zu gehen und ein bißchen zu essen. Für morgen hat sie vor, auch
das Schwimmbecken und den Tanzboden sowie das Kino zu besuchen und auf dem Deckkort Tennis zu spielen. Sie will während der Seereise das Leben so gut wie möglich genießen, um sich nach der Heimkehr wieder mit frischen Kräften an die Arbeit zu machen.
Дата добавления: 2015-07-16; просмотров: 35 | Нарушение авторских прав
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