Text B. Entwicklung des Rechts

I. Ordnen Sie die Absätze in der richtigen Reihenfolge an.

A. Eine drohende Revolution führte zu einer der bedeutendsten Entwicklungen in der Geschichte des Rechts: zu den zwölf Tafeln von Rom, die im 5. Jahrhundert v. Chr. in Bronze graviert wurden. Es handelte sich dabei größtenteils um die Niederschrift bestehender Gebräuche, die solche Dinge wie Eigentum, Zahlung von Schulden und angemessene Kompensationen oder andere Entschädigungen für Schäden, die Personen zugefügt wurden, bestrafen. Diese Tafeln und ihre Nachfolger im Römischen Reich, zu denen auch der Kodex Justinianus zählt, führten zu Kodizes des Privatrechts, die die wichtigste Grundlage des Rechts in großen Teilen Europas, Südamerikas und anderen Teilen der Welt bilden.

B. Die Stammesgesellschaften entwickelten sich langsam zu territorialen Bündnissen. Es entstanden Regierungsstrukturen und mit ihnen das moderne Recht. Das bedeutendste historische Beispiel ist das römische Recht, das die meisten Rechtssysteme der Welt beeinflusste. Im 8. Jahrhundert vor Christi Geburt war das Recht in Rom größtenteils noch eine Mischung aus Gebräuchen und der Interpretation des Willens der Götter durch die Magistrate. Später verloren die Magistrate wegen der Diskriminierung der niederen Klasse (Plebejer) ihre Legitimation.

C. Das System des Gewohnheitsrechts (case law) in England und später in den Vereinigten Staaten entstand auf eine andere Art und Weise. Vor der normannischen Eroberung (l 066) war England ein loses Bündnis von Gesellschaften, deren Gesetze lokale Gültigkeit in den Stämmen hatten. Die anglonormannischen Herrscher schufen ein System von zentralen Gerichten, die mit einer einzigen Gesetzessammlung arbeiteten, die die Regeln früherer Gesellschaften ersetzte. Dieses Rechtssystem, das als englisches Gewohnheitsrecht bezeichnet wurde, begann mit allgemeinen Gebräuchen, führte aber mit der Zeit dazu, dass die Gerichte Gesetze machten, die auf Veränderungen in der Gesellschaft reagierten.

D. Die Götter wurden mit rituellen Zeremonien besänftigt, die manchmal mit einem Opfer oder mit dem Ausstoß des Übeltäters abgeschlossen wurden. Untaten, die gegenüber den einzelnen Mitgliedern des Stammes begangen wurden, wie z. B. Mord, Diebstahl, Ehebruch oder die Nichtbezahlung von Schulden, wurden von der Familie des Opfers gerächt. Dies geschah oft in Form von Handlungen, die gegen die Familie des Übeltäters gerichtet waren. Diese Rache beruhte auf Stammesbräuchen, die wichtiger Bestandteil des frühen Rechts waren.

E. Die Entwicklung des Rechts verläuft parallel zur Entwicklung einer Gesellschaft. Das Wesen und die Funktionen des Rechts haben sich im Laufe der Geschichte geändert. Die einfachsten Gesellschaften waren Stammesgesellschaften. Die Mitglieder des Stammes waren anfangs durch verwandtschaftliche Beziehungen und die Verehrung desselben Gottes verbunden. Auch ohne Gerichte und Gesetzgebung gab es ein Recht ‑ es bestand aus einer Mischung von Gebräuchen, Moral, Religion und Magie. Als höchste Autoritäten wurden die Götter betrachtet. Der Wille der Götter wurde durch die Stammesoberhäupter und die Priester verkündet. Untaten gegen den Stamm, wie z. B. Nichtbeachtung der Gebräuche des Stammes, wurden mit Sanktionen geahndet. Der Rechtsbrecher zog sich die Feindschaft der anderen Stammesmitglieder und auch den Zorn der Götter zu.

Richtige Reihenfolge:

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Дата добавления: 2015-07-19