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Merkmale der Phraseologismen

Strukturell-semantische Klassifikation | Phraseologische Synonymie | Phraseologische Antonymie | Uuml;bersetzung von Phraseologismen |


Читайте также:
  1. Klassifikationen der Phraseologismen
  2. Uuml;bersetzung von Phraseologismen

Theoretischer Stoff

Allgemeines

Die Erweiterung des Wortschatzes erfolgt neben der Bildung neuer Wörter und dem Einfluss fremder Sprachen auch dadurch, dass aus syntaktischen Wortverbindungen Wortgruppen mit fester Bedeutung entstehen können. Diese Wortverbindungen haben ganz unterschiedliche syntaktische Strukturen. Manche haben als festen Bestandteil ein Verb: Herzklopfen bekommen, sich zur Wehr setzen, die Flucht ergreifen. Andere gehen eine Verbindung aus Adjektiv und Substantiv ein: das leibliche Wohl, ein offenes Geheimnis, höhere Gewalt. Oder es entstehen Wortgruppen mit adverbialer Struktur: auf Anhieb, unter Ausschluss der Öffentlichkeit, im Großen und Ganzen.

Die Klassifikation dieser Wortverbindungen ist viel diskutiert und wird unter­schiedlich gehandhabt, ebenso die Bezeichnung dieser vielfältigen Erscheinungen. International verbreitet sind heute Ausdrücke, die auf griech.-lat. phrasis - rednerischer Ausdruck oder auf griech. idioma - Eigentümlichkeit, Besonderheit zurückgehen. Dazu ent­standen die Bezeichnungen: Phraseologie, Phraseologismus bzw. Idiom, Idiomatik, Idiomatismus. Daneben existieren noch eine Reihe von Bezeichnungen, wie: Idiomatische Wendung, festes Syntagma, Wortgruppenlexem, Paralexem, feste Wortverbindung, sprichwörtliche Re­densart u.a.

Der Fachausdruck Phraseologie ist zweideutig, er bedeutet: 1) die Gesamtheit aller stehenden Wortverbindungen (Phraseologismen); 2) der Zweig der Sprachwissenschaft, der sich mit der Erforschung stehender Wortverbindungen befasst.

Die Bedeutung eines Phraseologismus bildet eine feste Einheit, die durch eine Bedeutungsvereinigung der Wörter, aus denen er besteht, entstanden ist.

Infolge der Entwicklung der einheitlichen Gesamtbedeutung zeigen fast alle stehenden Wortverbindungen (außer den Sprichwörtern und manchen geflügelten Worten) der Bedeutung nach die Tendenz zur Lexikalisierung, der Struktur nach bleiben sie aber Wortverbindungen. Daher werden sie als Äquivalente von Wörtern betrachtet und spielen im Satz die Rolle eines Satzgliedes. Bei der Analyse eines Satzes ist es daher wichtig, die innere semantische Einheitlichkeit der phraseologischen Wortverbindung, ihre inhalt­liche Unzerlegbarkeit, ihren Gebrauch als ein einheitliches Satzglied zu betonen.

Die phraseologische Wortverbindung kann verschiedene Satz­glieder vertreten. Stehende Wortverbindungen können gebraucht werden: als Teil des Prädikats, nämlich als Prädikativ, als Subjekt, als Attribut, als verschiedene Adverbialbestimmungen.

Da stehende Wortverbindungen jahrhundertelang in der Sprache leben, können sie verschiedene schon längst verschwundene Sitten und Bräuche des Volkes widerspiegeln. Sie sind sprachliche Denk­mäler der konkreten Geschichte der materiellen Kultur des Volkes:

Unter die Haube bringen 'verheiraten' entstand aus der alten Sitte, nach der die verheirateten Frauen eine Haube tragen sollten.

Zu Kreuze kriechen 'sich demütigen' zeugt von einer religiösen Sitte der Katholiken. Sie bestand darin, dass die Gläubigen am Kar­freitag in der Kirche am Kreuz krochen, um den Sündenerlass zu erbeten.

Ober jemandem den Stab brechen 'jemanden verurteilen'. Diese Redensart beruht auf dem symbolischen Brauch, beim altdeutschen peinlichen Gerichtsverfahren über dem Verurteilten einen hölzernen Stab zu brechen.

Ein großes P schreiben 'verbieten', 'verhindern' stammt aus der Zeit der Pest oder der nicht minder gefährlichen schwarzen Pocken und bezieht sich darauf, dass an das verseuchte Haus als Zeichen des Eintrittsverbotes ein P geschrieben wurde.

Auf die lange Bank schieben 'die Ausführung verschieben' zeugt vom Gerichtsbrauch, die Akten nicht in Schränken, sondern in bank­ähnlichen Truhen aufzubewahren.

Phraseologismen im engeren Sinne sind häufig bildhaft und haben bewer­tenden Charakter. Sie werden deshalb besonders in der mündlichen Sprache verwen­det.

 

Merkmale der Phraseologismen

Als Merkmale von Phraseologismen werden von Fleischer (1983, S. 307) folgende Charakteristika angeführt:

Ihr besonderer Charakter als feste Wortverbindungen ergibt sich vor al­lem aus ihrer (semantischen) Idiomatizität und ihrer (semantisch-syntak­tischen) Stabilität. Damit zusammen hängt ihre Speicherung (Lexikalisierung) als lexikalische Einheit, die bei der Textgestaltung reproduziert wird.

2.1. Idiomatizität

Eine Wortverbindung wird dann als idiomatisch angesehen, wenn die Summe der Bedeutungen der einzelnen Komponenten nicht der Bedeutung der Wortverbindung entspricht, z.B.: ein alter Hase - 'ein erfahrener Fachmann', eine lahme Ente - 'ein Mensch ohne Initiative', aus der Haut fahren - 'wütend sein'. Einzelne Wortverbindungen können als freie Wortverbindungen möglich sein und existieren neben der festen Wortverbindung: jemandem den Kopf waschen - 'jemanden tadeln', zur Kasse gebeten werden - 'bezahlen müssen'.

Es gibt unterschiedliche Grade der Idiomatizität. Lässt sich ein Phraseologismus semantisch nicht aufgliedern, d.h., dass beide Komponenten phraseologisch gebunden sind, so spricht man von vollidiomatischen Wendungen (vollidiomatisch; vollidiomatisiert): Kohldampf schieben - Hunger haben', jemandem einen Bären aufbinden - 'jemandem etwas Unwahres sagen', etwas übers Knie brechen - voreilig handeln'. Es sind meist „bildhafte", metaphorische oder metonymische Ausdrücke, die durch einen Vergleich motiviert sind.

Im Gegensatz dazu stehen Phraseologismen, die semantisch aufgliederbar sind, d.h., dass nur ein Teil phraseologisch gebunden ist. Sie werden als teilidiomatische Wendungen bezeichnet. Dazu gehören Phraseologismen, wie: diebische Elster - 'diebische Frau', eine Schraube ohne Ende -'eine Angelegenheit ohne Ende, faule Ausrede - 'wenig überzeugende Ausrede’.

Lose Verschmelzungen der Komponenten kommen durch usuellen Gebrauch, die häufige gemeinsame Verwendung zu Stande. Die Wörter dieser losen Wortver­bindungen sind aber nur in geringem Maße zu einer Bedeutungseinheit geworden. Dass eine gewisse Verschmelzung vorhanden ist, zeigt sich in der Aufhebung der Mehrdeutigkeit der einzelnen Konstituenten. Ein spezielles Semem wird durch die Kontextpartner in der Konstruktion fixiert. Beispielsweise wird in den Wendungen mit zivil in zivile Preise ein Semem mit positiver Wertungskomponente fixiert. Das Semem MODERN wird unterdrückt. Bei den losen Verschmelzungen lässt sich aber die Gesamtbedeutung noch kompositionell aus den Gliedern erschließen.

Nichtidiomatische Phraseologismen sind u. a. die strukturellen Phraseologismen wie in Bezug auf oder sowohl... als auch, die Relationen zwischen Größen anzeigen. Auch die Kollokationen gehören zu dieser Gruppe: Wäsche waschen, einen Vertrag abschließen. Auch nichtidiomatischen Konstruktionen, die als Phrase, Klischee, Schablone, Ste­reotyp bezeichnet werden, gehören zu dieser Gruppe. Diese Arten von Wortverbindungen entstehen oft im Stil der Massenkommunikation (Zeitung, Rundfunk). Sie fungieren vielfach als Benennungseinheiten, als "Formeln". Mit dem Auftreten einer Komponente erwartet man die zweite Komponente. Dazu zählen auch: nach Augenzeugenberichten, nach bisher unbestätigten Meldungen, wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautet, u.a.m.

 

2.2. Stabilität

In engem Zusammenhang mit der Idiomatizität steht auch die Stabilität von Phraseologismen. Die Stabilität der Phraseologismen ist durch die Unersetzlichkeit ihrer Komponenten und durch die Einheitlichkeit ihrer Bedeutung bedingt. Der häufige Ge­brauch von Phraseologismen, ihre Verbreitung in der mündlichen und schriftlichen Sprache trägt auch zu ihrer Stabilität bei.

Während in einer freien syntaktischen Fügung die einzelnen Komponenten durchaus mit Hilfe von Synonymen ersetzbar sind, ist eine Austauschbarkeit bei Phraseologismen meist nicht möglich. So kann man auch nicht den Stuhl vor die Tür stellen - 'jemanden rauswerfen‘ durch den Sessel vor die Tür stellen ersetzen.

Manche Phraseologismen bewahren infolge ihrer Stabilität lexi­kalische und grammatische Archaismen, z. B. mit Mann und Mage 'mit der ganzen Familie'; das schon aus dem Sprachgebrauch ver­schwundene Wort Mage (Verwandter) ist nur in dieser Verbindung vorhanden. Dieselbe Erscheinung finden wir in dem Wortpaar mit Kind und Kegel 'mit der ganzen Familie'; Kegel (uneheliches Kind) ist jetzt nicht mehr gebräuchlich.

Veralten kann auch die Bedeutung des Einzelwortes, z. B. in dem Wortpaar schlecht und recht 'bescheiden', 'schlicht', 'gerade* be­wahrt das Wort schlecht seine alte Bedeutung 'eben', 'glatt', 'gerade', 'richtig'. Dasselbe auch in dem Wortpaar in Hülle und Fülle 'im Überfluss', das Wort Hülle bedeutete früher 'Kleidung' und das Wort Fülle —- 'Nahrung', also eigentlich 'mit Kleidung und Nahrung' versehen.

Phraseologisch gebundene Wörter können auch mit unikalen Komponenten existieren. Das sind Wörter, die außerhalb der Wendung nicht mehr vorkommen: Fersengeld geben - 'fliehen', auf dem Holzweg sein - 'sich irren', mit Verlaub gesagt - 'mit Deiner/Ihrer Erlaubnis', fehl am Platze - 'unpassend sein', lautbar werden - "bekannt werden', vorstellig werden - 'sich mit einem Anliegen an jemanden wenden'.

Stabilität zeigt sich weiterhin durch syntaktische Anomalien - 'Abweichungen', wie durch den unflektierten Gebrauch des attributiven Adjektivs: frei Haus liefern - 'Transport bis zum Haus ohne zusätzliche Kosten', auf gut Glück - 'ohne Garantie eines günstigen Ausgangs‘, sich bei jemandem lieb Kind machen - 'sich bei jemandem einschmeicheln'

oder auch durch Voranstellung des attributiven Genitivs: auf des Messers Schneide stehen - 'kurz vor der Entscheidung mit ungewissem Ausgang', auf Schusters Rappen - 'zu Fuß', aus aller Herren Länder - 'aus allen Teilen der Erde'.

 


Дата добавления: 2015-11-14; просмотров: 183 | Нарушение авторских прав


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