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Предлоги в немецком языке

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Ein Kampf

 

An einem frьhen Abend im August, als die meisten Menschen den Park bereits verlassen hatten, saЯen sich im Pavillon an der Nordwestecke des Jardin du Luxembourg noch zwei Mдnner am Schachbrett gegenьber, deren Partie von einem guten Dutzend Zuschauer mit so gespannter Aufmerksamkeit verfolgt wurde, daЯ, obwohl die Stunde des Aperitifs schon nдher rьckte, niemand auf den Gedanken gekommen wдre, die Szene zu verlassen, ehe der Kampf sich nicht entschieden hдtte.
Das Interesse der kleinen Menge galt dem Herausforderer, einem jьngeren Mann mit schwarzen Haaren, bleichem Gesicht und blasierten dunklen Augen. Er sprach kein Wort, bewegte keine Miene, lieЯ nur von Zeit zu Zeit eine unangezьndete Zigarette zwischen den Fingern hin und her rollen und war ьberhaupt die Nonchalance in Person. Niemand kannte diesen Mann, keiner hatte ihn bisher je spielen sehen. Und doch war vom ersten Augenblick an, da er sich nur bleich, blasiert und stumm ans Brett gesetzt hatte, um die Figuren aufzustellen, eine so starke Wirkung von ihm ausgegangen, daЯ jeden, der ihn sah, die unabweisbare GewiЯheit ьberkam, man habe es hier mit einer ganz auЯergewцhnlichen Persцnlichkeit von groЯer und genialer Begabung zu tun. Vielleicht war es nur die attraktive und zugleich unnahbare Erscheinung des jungen Mannes, seine elegante Kleidung, seine kцrperliche Wohlgestalt; vielleicht waren es die Ruhe und Sicherheit, die in seinen Gesten lagen; vielleicht die Aura von Fremdheit und Besonderheit, die ihn umgab - jedenfalls sah sich das Publikum, ehe noch der erste Bauer gezogen war, schon fest davon ьberzeugt, daЯ dieser Mann ein Schachspieler ersten Ranges sei, der ein von allen insgeheim ersehntes Wunder vollbringen wьrde, welches darin bestand, den lokalen Schachmatador zu schlagen.
Dieser, ein ziemlich scheuЯliches Mдnnlein von etwa siebzig Jahren, war in jeder Hinsicht das genaue Gegenteil seines jugendlichen Herausforderers. Er trug die blauhosige und wollwestige, speisefleckige Kluft des franzцsischen Rentners, hatte Altersflecken auf den zitternden Hдnden, schьtteres Haar, eine weinrote Nase und violette Adern im Gesicht. Er entbehrte jeglicher Aura und war auЯerdem unrasiert. Nervцs paffte er an seinem Zigarettenstummel, wetzte unruhig auf dem Gartenstuhl hin und her und wackelte ohne UnterlaЯ bedenklich mit dem Kopf. Die Umstehenden kannten ihn bestens. Alle hatten sie schon gegen ihn gespielt und immer gegen ihn verloren, denn obwohl er alles andere als ein genialer Schachspieler war, hatte er doch die seine Gegner zermьrbende, sie aufbringende und geradezu hassenswerte Eigenschaft, keine Fehler zu machen. Man konnte sich bei ihm nicht darauf verlassen, daЯ er einem durch die kleinste Unaufmerksamkeit entgegenkam. Es muЯte einer, um ihn zu besiegen, tatsдchlich besser spielen als er. Dies aber, so ahnte man, wьrde noch heute geschehen: ein neuer Meister war gekommen, den alten Matador aufs Kreuz zu legen - ach was! - ihn niederzumachen, niederzumetzeln, Zug um Zug, ihn in den Staub zu treten und ihn die Bitterkeit einer Niederlage endlich kosten zu lassen. Das wьrde manche eigne Niederlage rдchen!
"Sieh dich vor, Jean!" riefen sie noch wдhrend der Erцffnungszьge,"diesmal geht's dir an den Kragen! Gegen den kommst du nicht auf, Jean! Waterloo, Jean! PaЯ auf, heute gibt's ein Waterloo!"
"En bien, en bien...", entgegnete der Alte, wackelte mit dem Kopf und bewegte mit zцgernder Hand seinen weiЯen Bauern nach vorn.
Sobald der Fremde, der die schwarzen Figuren hatte, am Zug war, wurde es still in der Runde. An ihn hдtte niemand das Wort zu richten gewagt. Man beobachtete ihn mit scheuer Aufmerksamkeit, wie er stumm am Brett saЯ, seinen ьberlegenen Blick nicht von den Figuren nahm, wie er die unangezьndete Zigarette zwischen den Fingern rollte und mit raschen sicheren Zьgen spielte, wenn die Reihe an ihm war.
Die ersten Zьge des Spiels verliefen in der ьblichen Weise. Dann kam es zweimal zum Abtausch von Bauern, dessen zweiter damit endete, daЯ Schwarz auf einer Linie einen Doppelbauern zurьckbehielt, was im allgemeinen nicht als gьnstig gilt. Der Fremde hatte jedoch den Doppelbauern gewiЯ mit vollem BewuЯtsein in Kauf genommen, um in der Folge seiner Dame freie Bahn zu schaffen. Diesem Ziel diente offenbar auch ein sich anschlieЯendes Bauernopfer, eine Art verspдtetes Gambit, das WeiЯ nur zцgernd, beinahe дngstlich annahm. Die Zuschauer warfen sich bedeutende Blicke zu, nickten bedenklich, schauten gespannt auf den Fremden.
Der unterbricht fьr einen Moment sein Zigarettenrollen, hebt die Hand, greift nach vorn - und in der Tat: er zieht die Dame! Zieht sie weit hinaus, weit in die Reihen des Gegners hinein, spaltet gleichsam mit seiner Damefahrt das Schlachtfeld in zwei Hдlften. Ein anerkennendes Rдuspern geht durch die Reihen. Was fьr ein Zug! Welch ein Elan! Ja, daЯ er die Dame ziehen wьrde, man ahnte es - aber gleich so weit! Keiner der Umstehenden - und es waren durchweg schachverstдndige Leute - hдtte einen solchen Zug gewagt. Aber das machte eben den wahren Meister aus. Ein wahrer Meister spielte originell, riskant, entschlossen - eben einfach anders als ein Durchschnittsspieler. Und deshalb brauchte man als Durchschnittsspieler auch nicht jeden einzelnen Zug des Meisters zu verstehen, denn... in der Tat verstand man nicht recht, was die Dame dort sollte, wo sie sich befand. Sie bedrohte nichts Vitales, griff nur Figuren an, die ihrerseits gedeckt waren. Aber der Zweck und tiefere Sinn des Zuges wьrde sich bald enthьllen, der Meister hatte seinen Plan, das war gewiЯ, man erkannte es an seiner unbeweglichen Miene, an seiner sicheren, ruhigen Hand. Spдtestens nach diesem unkonventionellen Damezug war auch dem letzten Zuschauer klar, daЯ hier ein Genie am Schachbrett saЯ, wie man es so bald nicht wiedersehen wьrde. Jean, dem alten Matador, galt bloЯ noch hдmische Anteilnahme. Was hatte er solch urkrдftiger Verve schon entgegenzusetzen? Man kannte ihn doch! Mit Klein-Klein-Spiel wьrde er wahrscheinlich versuchen, sich aus der Affдre zu ziehen, mit vorsichtig hinhaltendem Klein-Klein-Spiel....Und nach lдngerem Zцgern und Wдgen schlдgt Jean, anstatt auf den groЯrдumigen Damezug eine entsprechend groЯrдumige Antwort zu geben, ein kleines Bдuerlein auf H4, das durch das Vorrьcken der schwarzen Dame seiner Deckung entblцЯt war.
Dem jungen Mann gilt dieser abermalige Bauernverlust fьr nichts. Er ьberlegt keine Sekunde lang - dann fдhrt seine Dame nach rechts, greift ins Herz der gegnerischen Schlachtordnung, landet auf einem Feld, von wo sie zwei Offiziere - ein Pferd und einen Turm - gleichzeitig angreift und darьber hinaus in bedrohliche Nдhe der Kцnigslinie vorstцЯt. In den Augen der Zuschauer glдnzt die Bewunderung. Was fьr ein Teufelskerl, dieser Schwarze! Welche Courage! "Ein Professioneller," murmelt es, "ein GroЯmeister, ein Sarasate des Schachspiels!" Und ungeduldig wartet man auf Jeans Gegenzug, ungeduldig vor allem, um den nдchsten Streich des Schwarzen zu erleben.
Und Jean zцgert. Denkt, martert sich, wetzt auf dem Stuhl hin und her, zuckt mit dem Kopf, es ist eine Qual, ihm zuzusehen - zieh endlich, Jean, zieh und verzцgere nicht den unausweichlichen Gang der Ereignisse!
Und Jean zieht. Endlich. Mit zitternder Hand setzt er das Pferd auf ein Feld, wo es nicht nur dem Angriff der Dame entzogen ist, sondern sie seinerseits angreift und den Turm deckt. Nunja. Kein schlechter Zug. Was blieb ihm auch anderes ьbrig in dieser bedrдngter Lage als dieser Zug? Wir alle, die wir hier stehen, wir hдtten auch so gespielt. - "Aber es wird ihm nichts helfen!" raunt es, "damit hat der Schwarze gerechnet!"
Denn schon fдhrt dessen Hand wie ein Habicht ьber das Feld, greift die Dame und zieht... - nein! zieht sie nicht zurьck, дngstlich, wie wir es getan hдtten, sondern setzt sie nur ein einziges Feld weiter nach rechts! Unglaublich! Man ist starr vor Bewunderung. Niemand begreift wirklich, wozu der Zug nьtzt, denn die Dame steht jetzt am Rande des Feldes, bedroht nichts und deckt nichts, steht vollkommen sinnlos - doch steht sie schцn, irrwitzig schцn, so schцn stand nie eine Dame, einsam und stolz inmitten der Reihen des Gegners... Auch Jean begreift nicht, was sein unheimliches Gegenьber mit diesem Zug bezweckt, in welche Falle es ihn locken will, und erst nach langem Гњberlegen und mit schlechtem Gewissen entschlieЯt er sich, abermals einen ungedeckten Bauern zu schlagen. Er steht jetzt, so zдhlen die Zuschauer, um drei Bauern besser da als der Schwarze. Aber was sagt das schon! Was hilft dieser numerische Vorteil bei einem Gegner, der offenbar strategisch denkt, dem es nicht auf Figuren, sondern auf Stellung ankommt, auf Entwicklung, auf das urplцtzliche, blitzschnelle Zuschlagen? Hьte dich, Jean! Du wirst noch nach Bauern jagen, wenn im Folgezug dein Kцnig fдllt!
Schwarz ist am Zug. Ruhig sitzt der Fremde da und rollt die Zigarette zwischen den Fingern. Er ьberlegt jetzt etwas lдnger als sonst, vielleicht eine, vielleicht zwei Minuten. Es ist vollkommen still. Keiner der Umstehenden wagt es zu flьstern, kaum einer schaut noch aufs Schachbrett, alles starrt gespannt auf den jungen Mann, auf seine Hдnde und auf sein bleiches Gesicht. Sitzt da nicht schon ein winziges triumphierendes Lдcheln in den Winkeln seiner Lippen? Erkennt man nicht ein ganz kleines Schwellen der Nasenflьgel, wie es den groЯen Entschlьssen vorangeht? Was wird der nдchste Zug sein? Zu welchem vernichtenden Schlag holt der Meister aus?
Da hцrt die Zigarette zu rollen auf, der Fremde beugt sich vor, ein Dutzend Augenpaare folgen seiner Hand - was wird sein Zug sein, was wird sein Zug sein?.. und nimmt den Bauern von G7 - wer hдtte das gedacht! Den Bauern von G7! - den Bauern von G7 auf... G6!
Es folgt eine Sekunde absoluter Stille. Selbst der alte Jean hцrt fьr einen Moment zu zittern und zu wetzen auf. Und dann fehlt wenig, daЯ unter dem Publikum Jubel ausbricht! Man blдst den angehalteten Atem aus, man stцЯt dem Nachbarn mit dem Ellbogen in die Seite, habt ihr das gesehen? Was fьr ein ausgebuffter Bursche! Г‡a alors! LдЯt die Dame Dame sein und zieht einfach diesen Bauern auf G6! Das macht natьrlich G7 frei fьr seinen Lдufer, soviel steht fest, und im ьbernдchsten Zug bietet er Schach, und dann... Und dann?.. Dann? Nunja - dann... dann ist Jean auf jeden Fall in kьrzester Zeit erledigt, soviel steht fest. Seht doch nur, wie angestrengt er schon nachdenkt!
Und in der Tat, Jean denkt. Ewig lange denkt er. Es ist zum Verzweifeln mit dem Mann! Manchmal zuckt seine Hand schon vor - und zieht sich wieder zurьck. Nun komm schon! Zieh endlich, Jean! Wir wollen den Meister sehen!
Und endlich, nach fьnf langen Minuten, man scharrt schon mit den FьЯen, wagt es Jean zu ziehen. Er greift die Dame an. Mit einem Bauern greift er die schwarze Dame an. Will mit diesem hinhaltenden Zug seinem Schicksal entgehen. Wie kindisch! Schwarz braucht seine Dame doch nur um zwei Felder zurьckzunehmen, und alles ist beim alten. Du bist am Ende, Jean! Dir fдllt nichts mehr ein, du bist am Ende...
Denn Schwarz greift - siehst du, Jean, da braucht er gar nicht lange nachzudenken, jetzt geht es Schlag auf Schlag! - Schwarz greift zur... - und da bleibt allen fьr einen Moment das Herz stehen, denn Schwarz, wider alle offenbare Vernunft, greift nicht zur Dame, um sie dem lдcherlichen Angriff des Bauern zu entziehen, sondern Schwarz fьhrt seinen vorgefaЯten Plan aus und setzt den Lдufer auf G7.
Sie sehen ihn fassungslos an. Sie treten alle einen halben Schritt zurьck wie aus Ehrfurcht und sehen ihn fassungslos an: Er opfert seine Dame und stellt den Lдufer auf G7! Und er tut es in vollem BewuЯtsein und unbeweglichen Gesichts, ruhig und ьberlegen dasitzend, blaЯ, blasiert und schцn. Da wird ihnen feucht in den Augen und warm ums Herz. Er spielt so, wie sie spielen wollen und nie zu spielen wagen. Sie begreifen nicht, warum er so spielt wie er spielt, und es ist ihnen auch egal, ja sie ahnen womцglich, daЯ er selbstmцrderisch riskant spielt. Aber sie wollen trotzdem so spielen kцnnen wie er: groЯartig, siegesgewiЯ, napoleonesk. Nicht wie Jean, dessen дngstliches zцgerndes Spiel sie begreifen, da sie selber nicht anders spielen als er, nur weniger gut; Jeans Spiel ist vernьnftig. Es ist ordentlich und regelrecht und enervierend fad. Der Schwarze dagegen schafft mit jedem Zug Wunder. Er bietet die eigene Dame zum Opfer, nur um seinen Lдufer auf G7 zu stellen, wann hдtte man so etwas schon einmal gesehen? Sie stehen zutiefst gerьhrt vor dieser Tat. Jetzt kann er spielen, was er will, sie werden ihm Zug fьr Zug folgen bis zum Ende, mag es strahlend oder bitter sein. Er ist jetzt ihr Held, und sie lieben ihn.
Und selbst Jean, der Gegner, der nьchterne Spieler, als er mit bebender Hand den Bauern zum Damenschlag fьhrt, zцgert wie aus Scheu vor dem strahlenden Helden und spricht, sich leise entschuldigend, bittend fast, daЯ man ihn zu dieser Tat nicht zwingen mцge: "Wenn Sie sie mir geben, Monsieur... ich muЯ ja... ich muЯ...", und wirft einen flehenden Blick zu seinem Gegner. Der sitzt mit steinerner Miene und antwortet nicht. Und der Alte, zerknirscht, zerschmettert, schlдgt.
Einen Augenblick spдter bietet der schwarze Lдufer Schach. Schach dem weiЯen Kцnig! Die Rьhrung der Zuschauer schlдgt um in Begeisterung. Schon ist der Damenverlust vergessen. Wie ein Mann stehen sie hinter dem jungen Herausforderer und seinem Lдufer. Schach dem Kцnig! So hдtten sie auch gespielt! Ganz genau so, und nicht anders! Schach! - Eine kьhle Analyse der Stellung wьrde ihnen freilich sagen, daЯ WeiЯ eine Fьlle von mцglichen Zьgen zu seiner Verteidigung hat, aber das interessiert niemand mehr. Sie wollen nicht mehr nьchtern analysieren, sie wollen jetzt nur noch glдnzende Taten sehen, geniale Attacken und mдchtige Streiche, die den Gegner erledigen. Das Spiel - dieses Spiel - hat fьr sie nur noch den Sinn und das eine Interesse: den jungen Fremden siegen und den alten Matador am Boden vernichtet zu sehen.
Jean zцgert und ьberlegt. Er weiЯ, daЯ keiner mehr einen Sou auf ihn setzen wьrde. Aber er weiЯ nicht, warum. Er versteht nicht, daЯ die andern - doch alle erfahrene Schachspieler - die Stдrke und Sicherheit seiner Stellung nicht erkennen. Dazu besitzt er ein Гњbergewicht von einer Dame und drei Bauern. Wie kцnnen sie glauben, daЯ er verliert? Er kann nicht verlieren! - Oder doch? Tдuscht er sich? LдЯt seine Aufmerksamkeit nach? Sehen die anderen mehr als er? Er wird unsicher. Vielleicht ist schon die tцdliche Falle gestellt, in die er beim nдchsten Zug tappen soll. Wo ist die Falle? Er muЯ sie vermeiden. Er muЯ sich herauswinden. Er muЯ auf jeden Fall seine Haut so teuer wie mцglich verkaufen...
Und noch bedдchtiger, noch zцgernder, noch дngstlicher an die Regeln der Kunst sich klammernd, erwдgt und berechnet Jean und entschlieЯt sich dann, einen Springer so abzuziehen und zwischen Kцnig und Lдufer zu stellen, daЯ nun seinerseits der schwarze Lдufer im Schlagbereich der weiЯen Dame steht.
Die Antwort von Schwarz kommt ohne Verzцgerung. Schwarz bricht den gestoppten Angriff nicht ab, sondern fьhrt Verstдrkung heran: sein Pferd deckt den angegriffenen Lдufer. Das Publikum jubelt. Und nun geht es Schlag auf Schlag: WeiЯ holt einen Lдufer zu Hilfe, Schwarz wirft einen Turm nach vorn, WeiЯ bringt sein zweites Pferd, Schwarz seinen zweiten Turm. Beide Seiten massieren ihre Krдfte um das Feld, auf dem der schwarze Lдufer steht, das Feld, auf dem der Lдufer ohnehin nichts mehr auszurichten hдtte, ist zum Zentrum der Schlacht geworden - warum, man weiЯ es nicht, Schwarz will es so. Und jeder Zug, mit dem Schwarz weiter eskaliert und einen neuen Offizier heranfьhrt, wird jetzt vom Publikum ganz offen und laut bejubelt, jeder Zug, mit dem WeiЯ sich notgedrungen verteidigt, mit unverhohlenem Murren quittiert. Und dann erцffnet Schwarz, wiederum gegen alle Regeln der Kunst, einen mцrderischen Abtauschreigen. Fьr einen an Krдften unterlegenen Spieler - so sagt es das Lehrbuch - kann ein solch rigoroses Gemetzel schwerlich von Vorteil sein. Doch Schwarz beginnt es trotzdem, und das Publikum jauchzt. Eine solche Schlachterei hat man noch nicht erlebt. Rьcksichtslos mдht Schwarz alles nieder, was sich in Schlagweite befindet, achtet die eignen Verluste fьr nichts, reihenweise sinken die Bauern, sinken unter frenetischem Beifall des kundigen Publikums Pferde, Tьrme und Lдufer...
Nach sieben, acht Zьgen und Gegenzьgen ist das Schachbrett verцdet. Die Bilanz der Schlacht sieht verheerend fьr Schwarz aus: Es besitzt nur noch drei Figuren, nдmlich den Kцnig, einen Turm, einen einzigen Bauern. WeiЯ hingegen hat neben Kцnig und Turm seine Dame und vier Bauern aus dem Armageddon gerettet. Fьr jeden verstдndigen Betrachter der Szene konnte nun wirklich kein Zweifel mehr darьber herrschen, wer die Partie gewinnen wьrde. Und in der Tat... Zweifel herrschen nicht. Denn nach wie vor - den noch von kampfeslьsterner Erregung glьhenden Gesichtern ist es anzusehen - sind die Zuschauer auch im Angesichte des Desasters davon ьberzeugt, daЯ ihr Mann siegen wird! Noch immer wьrden sie jede Summe auf ihn setzen und die bloЯe Andeutung einer mцglichen Niederlage wьtend zurьckweisen.
Und auch der junge Mann scheint vцllig unbeeindruckt von der katastrophalen Lage. Er ist am Zug. Ruhig nimmt er seinen Turm und rьckt ihn um ein Feld nach rechts. Und wieder wird es still in der Runde. Und tatsдchlich treten jetzt den erwachsenen Mдnnern die Trдnen in die Augen vor Hingebung an dies Genie von einem Spieler. Es ist wie am Ende der Schlacht von Waterloo, als der Kaiser die Leibgarde in das lдngst verlorene Gefecht schickt: Mit seinem letzten Offizier geht Schwarz erneut zum Angriff ьber!
WeiЯ hat nдmlich seinen Kцnig auf der ersten Linie auf G1 postiert und drei Bauern auf der zweiten Linie vor ihm stehen, so daЯ der Kцnig eingeklemmt und daher tцdlich bedroht stьnde, gelдnge es Schwarz, wie es dies offenbar vorhat, im nдchsten Zug mit seinem Turm auf die erste Linie voranzustoЯen.
Nun ist diese Mцglichkeit, einen Gegner schachmatt zu setzen, wohl die bekannteste und banalste, fast mцchte man sagen, die kindischste aller цglichkeiten im Schachspiel, beruht ihr Erfolg doch allein darauf, daЯ der Gegner die offenkundige Gefahr nicht erkennt und keine GegenmaЯnahmen einleitet, deren wirksamste darin besteht, die Reihe der Bauern zu цffnen und so dem Kцnig Ausweiche zu verschaffen; einen erfahrenen Spieler, ja sogar einen fortgeschrittenen Anfдnger mit diesem Taschenspielertrick matt setzen zu wollen ist mehr als frivol. Jedoch das hingerissene Publikum bewundert den Zug des Helden, als sдhe es ihn heute zum ersten Mal. Sie schьtteln den Kopf vor grenzenlosem Erstaunen. Freilich, sie wissen, daЯ WeiЯ jetzt einen kapitalen Fehler machen muЯ, damit Schwarz zum Erfolg kommt. Aber sie glauben daran. Sie glauben wirklich daran, daЯ Jean, der Lokalmatador, der sie alle geschlagen hat, der sich nie eine Schwдche erlaubt, daЯ Jean diesen Anfдngerfehler begeht. Und mehr noch: Sie hoffen es. Sie ersehnen es. Sie beten im Innern dafьr, inbrьnstiglich, daЯ Jean diesen Fehler begehen mцge...
Und Jean ьberlegt. Wiegt bedenklich den Kopf hin und her, wдgt, wie es seine Art ist, die Mцglichkeiten gegeneinander ab, zцgert noch einmal - und dann wandert seine zitternde, von altersflecken ьbersдte Hand nach vorn, ergreift den Bauern auf G2 und setzt ihn auf G3.
Die Turmuhr von Saint-Sulpice schlдgt acht. Die andern Schachspieler des Jardin du Luxembourg sind lдngst zum Aperitif gegangen, der Mьhlebrettverleiher hat lдngst seine Bude geschlossen. Nur in der Mitte des Pavillons steht noch um die zwei Kдmpfer die Gruppe der Zuschauer. Sie schauen mit groЯen Kuhblicken auf das Schachbrett, wo ein kleiner weiЯer Bauer die Niederlage des schwarzen Kцnigs besiegelt hat. Und sie wollen es noch immer nicht glauben. Sie wenden ihre Kuhblicke von der deprimierenden Szenerie des Spielfeldes ab, dem Feldherrn zu, der bleich, blasiert und schцn und unbeweglich auf seinem Gartenstuhl sitzt. "Du hast nicht verloren", spricht es aus ihren Kuhblicken, "du wirst jetzt ein Wunder vollbringen. Du hast diese Lage von Anfang an vorausgesehen, ja herbeigefьhrt. Du wirst jetzt den Gegner vernichten, wie, das wissen wir nicht, wir wissen ja ьberhaupt nichts, wir sind ja nur einfache Schachspieler. Aber du, Wundermann, kannst es vollbringen, du wirst es vollbringen. Enttдusche uns nicht! Wir glauben an dich. Vollbringe das Wunder, Wundermann, vollbringe das Wunder und siege!"
Der junge Mann saЯ da und schwieg. Dann rollte er die Zigarette mit dem Daumen an die Spitze von Zeige- und Mittelfinger und steckte sie sich in den Mund. Zьndete sie an, nahm einen Zug, blies den Rauch ьbers Schachbrett. Glitt mit seiner Hand durch den Rauch, lieЯ sie einen Moment ьber dem schwarzen Kцnig schweben und stieЯ ihn dann um.
Es ist eine zutiefst ordinдre und bцse Geste, wenn man den Kцnig umstцЯt zum Zeichen der eigener Niederlage. Es ist, wie wenn man nachtrдglich das ganze Spiel zerstцrt. Und es macht ein hдЯliches Gerдusch, wenn der umgestoЯene Kцnig gegen das Brett schlдgt. Jedem Schachspieler sticht es ins Herz.
Der junge Mann, nachdem er den Kцnig verдchtlich mit einem Fingerschlag umgestoЯen hatte, erhob sich, wьrdigte weder seinen Gegner noch das Publikum eines Blicks, grьЯte nicht und ging davon.
Die Zuschauer standen betreten, beschдmt, und blickten ratlos auf das Schachbrett. Nach einer Weile rдusperte sich der eine oder der andre, scharrte mit dem FuЯ, griff zur Zigarette. - Wieviel Uhr ist es? Schon Viertel nach acht? Mein Gott, so spдt! Wiedersehn! Salut Jean! und sie murmelten irgendwelche Entschuldigungen und verdrьckten sich rasch.
Der Lokalmatador blieb alleine zurьck. Er stellte den umgestoЯenen Kцnig wieder aufrecht hin und begann, die Figuren in ein Schдchtelchen zu sammeln, erst die geschlagenen, dann die auf dem Brett verbliebenen. Wдhrend er das tat, ging er, wie es seine Gewohnheit war, die einzelnen Zьge und Stellungen der Partie noch einmal in Gedanken durch. Er hatte nicht einen einzigen Fehler gemacht, natьrlich nicht. Und dennoch schien ihm, als habe er so schlecht gespielt wie nie in seinem Leben. Nach Lage der Dinge hдtte er seinen Gegner schon in der Erцffnungsphase matt setzen mьssen. Wer einen so miserablen Zug wie jenes Damengambit zuwege brachte, wies sich als Ignorant des Schachspiels aus. Solche Anfдnger pflegte Jean je nach Laune gnдdig oder ungnдdig, jedenfalls aber zьgig und ohne Selbstzweifel abzufertigen. Diesmal aber hatte ihn offenbar die Witterung fьr die wahre Schwдche seines Gegners verlassen - oder war er einfach feige gewesen? Hatte er sich nicht getraut, mit dem arroganten Scharlatan, wie er es verdiente, kurzen ProzeЯ zu machen?
Nein, es war schlimmer. Er hatte sich nicht vorstellen wollen, daЯ der Gegner so erbдrmlich schlecht sei. Und noch schlimmer: Fast bis zum Ende des Kampfes hatte er glauben wollen, daЯ er dem Unbekannten nicht einmal ebenbьrtig sei. Unьberwindlich wollten ihm dessen Selbstsicherheit, Genialitдt und jugendlicher Nimbus scheinen. Deshalb hatte er so ьber die MaЯen vorsichtig gespielt. Und nicht genug: Wenn Jean ganz ehrlich war, so muЯte er sich sogar eingestehen, daЯ er den Fremden bewundert hatte, nicht anders als die andern, ja daЯ er sich gewьnscht hatte, jener mцge siegen und ihm, Jean, auf mцglichst eindrucksvolle und geniale Weise die Niederlage, auf die zu warten er seit Jahren mьde wurde, endlich beibringen, damit er endlich befreit wдre von der Last, der GrцЯte zu sein und alle schlagen zu mьssen, damit das gehдssige Volk der Zuschauer, diese neidige Bande, endlich seine Befriedigung hдtte, damit Ruhe wдre, endlich...
Aber dann hatte er natьrlich doch wieder gewonnen. Und es war ihm dieser Sieg der ekelhafteste seiner Laufbahn, denn er hatte, um ihn zu vermeiden, ein ganzes Schachspiel lang sich selbst verleugnet und erniedrigt und vor dem erbдrmlichsten Stьmper der Welt die Waffen gestreckt.
Er war kein Mann groЯer moralischer Erkenntnisse, Jean, der Lokalmatador. Aber soviel war ihm klar, als er mit dem Schachbrett unterm Arm und dem Schдchtelchen mit den Figuren in der Hand nach Hause schlurfte: daЯ er nдmlich in Wahrheit heute eine Niederlage erlitten hatte, eine Niederlage, die deshalb so furchtbar und endgьltig war, weil es fьr sie keine Revanche gab und sie durch keinen noch so glдnzenden kьnftigen Sieg wieder wьrde wettzumachen sein. Und daher beschloЯ er - der im ьbrigen auch nie je ein Mann groЯer Entschlьsse gewesen war, - SchluЯ zu machen mit dem Schach, ein fьr allemal.
Kьnftig wьrde er Boules spielen wie all die andern Rentner auch, ein harmloses, geselliges Spiel von geringerem moralischem Anspruch.

Предлоги в немецком языке

Почти в любом предложении нам встречаются эти маленькие словечки, без которых невозможно представить ни один язык: в, на, при, около, через и т.д. Но заглянем в русско-немецкий словарь и удивимся разнообразию значений этих маленьких слов. Итак: an - у, при, около, возле, на, в auf - в, на, по, согласно, за in - в, на, по, через Так когда же какой предлог применять? Об этом и пойдёт речь на этой странице.

 

  in - nach, когда речь идёт о странах и частях света  
in Применяется по отношению к тем странам, которые в немецком языке употребляются с артиклем. Почти все названия стран в немецком языке среднего рода и употребляются без артикля. Страны женского рода, например die Ukraine, die DDR, die Türkei, die Antarktis, а также некоторые страны, названия которых употребляются только во множественном числе (die USA, die Niederlande) употребляются только с артиклем и поэтому с "in" Ich fahre in die Tьrkei. Я еду в Турцию.
nach Применяется по отношению к тем странам, которые в немецком языке употребляются без артикля. Как правило, это страны среднего рода: Deutschland, Russland, Italien, Frankreich usw. Ich fahre nach Griechenland. Я еду в Грецию.
особый случай Названия этих стран можно употреблять как с "in" так и с "nach": (der)Iran oder (der)Irak Ich fahre in den Iran. Ich fahre nach Iran. Я еду в Иран. Aber: Ich fahre zu Vatikan
  in - nach - an - auf когда речь идёт об обозначении места на вопрос "куда"  
     
in ins (in das) a)при обозначении замкнутого пространства или помещения: ins Haus oder in die Wohnung gehen, etwas ins Auto oder in den Kasten legen b)при обозначении полузамкнутого пространства или среды обитания ins Wasser, in den Schnee, ins Stadion (aber: auf den Sportplatz), in den Wald c)при обозначении стран с артиклем (см. выше) d)при обозначении направления: in die falsche Richtung laufen, ins Unglück rennen Er legte das Buch in den Rücksack Он положил книгу в рюкзак
     
nach a)употребляется с названиями городов, направлений (Norden, Süden и т.д.)и с обстоятельствами места (oben, unten) b)при обозначении стран без артикля (см.выше) Die Vogel ziehen nach S¨den. Птицы летят на юг
     
an ans (an das) Применяется,если речь идёт о "крае чего-то" например: на берег моря или реки или на границу государства или на опушку леса. an die Kuste, an das Fu?ufer Wir fahren ans Meer Мы едем к морю
     
auf aufs (auf das) a)если говорящий имеет ввиду нечто, что расположено выше: на гору, на башню auf den Baum steigen, auf die Leiter b)если говорящий имеет ввиду нечто плоское:стол, стул, спортплощадка и т.д. auf die Stra?e oder auf den Marktplatz gehen, aufs Land ziehn (aber: in die Stadt ziehen) c)если имеется ввиду вид на что-то: die Aussicht auf die Berge d)с названиями островов: auf eine Insel, auf die Philipinnen Sie setzte sich aufs Sofa Она села на диван
  in - bei - an - auf когда речь идёт об обозначении места на вопрос "где"  
     
in im (in dem) a)при обозначении замкнутого пространства или помещения: Er ist im Zimmer, etwas liegt im Bucherschrank b)при обозначении полузамкнутого пространства или среды обитания im Wasser, im Stadion (aber: auf dem Sportplatz), im Wald c)при обозначении стран с артиклем и без артикля in England, in der Turkei Das steht im Buch Это написано в книге Но:Es steht auf dem Zettel(т.к. записка не представляет собой что-то замкнутое)
     
bei beim(bei dem) a)употребляется с названиями лиц и организаций: bei meinem Onkel, bei der Post b)при обозначении географической близости: Potsdam liegt bei Berlin. Er wohnt beim Rathaus. Er arbeitet bei der Post. Он работает на почте.
     
an am (an dem) Применяется,если речь идёт о "крае чего-то" например: на берегу моря или реки или на границе государства или на опушку леса. an der K¨ste, an dem Fussufer Wir waren am Meer Мы были на море
     
auf a)если говорящий имеет ввиду нечто, что расположено выше: на горе, на башне auf dem Baum sitzen, auf der Leiter stehen b)если говорящий имеет ввиду нечто плоское:стол, стул, спортплощадка и т.д. auf der Strasse ist es gefahrlich c)с названиями островов: auf einer Insel, auf den Philipinnen Es steht auf dem Zettel Это написано в записке
  in - an - um - gegen - zu когда речь идёт о времени  
in a)если речь идёт о временах года: im Herbst - осенью b)при обозначении года вместе со словом "Jahr": Im Jahr 1877.. c)при обозначении отрезка времени: Der Wagen f&aml;hrt 180 km in der Stunde d)при обозначении времени, которое наступит позже: In zwei Tagen ist alles vorbei- Чрез два дня всё пройдёт Ich komme in einer Stunde. Я приду через час.
an a)если речь идёт о датах: Er ist am 3.6.1970 geboren - он родился 3.6.1970 b)при обозначении дней недели: Die Elternversammlung findet am Mittwoch statt.- Собрание состоится в среду c)при обозначении времени дня, напр. после обеда: - am Nachmittag. (aber: in der Nacht!!- ночью) Am Nachmittag ist dort niemand da. После обеда там никого нет.
um a)если речь идёт о показании часов: Er kommt um 17 Uhr- Он придёт в 17 часов b)при обозначении примерной даты:Das Haus stammt aus der Zeit um 1700... Der Zug kommt um 22 Uhr. Поезд прибудет в 22 часа.
gegen при обозначении примерного времени: gegen 17 Uhr - около 17 часов Es war gegen Ende des 17. Jahrhunderts. Это быдо примерно в конце 17-го века.
zu a)если речь идёт о церковных праздниках:zu Ostern - на пасху b)при обозначении времени вместе со словом "Zeit": Zur Zeit Napoleons - Во времена Наполеона Zu dieser Zeit war ich zu Hause. В это время я был дома.
особый случай В случае, если год называется без слова "Jahr", артикль отсутствует. Сравните: Im Jahr 1918 endete der Erste Weltkrieg - В 1918-м году закончилась первая мировая война 1918 endete der erste Weltkrieg - В 1918-м закончилась первая мировая война Я еду в Иран.

 

  Theodor Storm Eine Fremde Sie saß in unserm Mädchenkreise, Ein Stern am Frauen-Firmament; Sie sprach in unsres Volkes Weise, Nur leis, mit klagendem Akzent. Du hörtest niemals heimverlangen Den stolzen Mund der schönen Frau; Nur auf den südlich blassen Wangen Und über der gewölbten Brau' Lag noch Granadas Mondenschimmer, Den sie vertauscht um unsern Strand; Und ihre Augen dachten immer An ihr beglänztes Heimatland. Zu Mutters Geburtstag Mit einem Rosenstrauß Du und dein Sohn, Sie sind beide schon alt; Doch blühen noch Rosen, Und das Herz ist nicht kalt.   Die alte Lust ist neu erstanden Die alte Lust ist neu erstanden, Pfingstglocken läuten übers Feld, Und neu erwacht aus Schlummerbanden In Liebesschauer rings die Welt; Und jugendsüße Träume weben Wie Märchen auf dem alten Stern. Warum, o mein geliebtes Leben, O sprich, warum bist du so fern? Nachts Wie sanft die Nacht dich zwingt zur Ruh, Stiller werden des Herzens Schläge; Die lieben Augen fallen dir zu, Heimlich nur ist die Sehnsucht rege. Halbe Worte von süßem Bedeuten Träumerisch über die Lippen gleiten. Beginn des Endes Ein Punkt nur ist es, kaum ein Schmerz, Nur ein Gefühl, empfunden eben; Und dennoch spricht es stets darein, Und dennoch stört es dich zu leben. Wenn du es andern klagen willst, So kannst du's nicht in Worte fassen. Du sagst dir selber:»Es ist nichts!«Und dennoch will es dich nicht lassen. So seltsam fremd wird dir die Welt, Und leis verläßt dich alles Hoffen, Bist du es endlich, endlich weißt, Daß dich des Todes Pfeil getroffen. Blumen Dem Augenarzt von seinen Kranken Sie kommen aus dem Schoß der Nacht; Doch wären unten sie geblieben, Wenn nicht das Licht mit seiner Macht Hinauf ins Leben sie getrieben. Holdselig aus der Erde bricht's Und blüht nun über alle Schranken; Du bist der Freund des holden Lichts; Laß dir des Lichtes Kinder danken! Sprüche Der eine fragt: Was kommt danach? Der andre fragt nur: Ist es recht? Und also unterscheidet sich Der Freie von dem Knecht. Vom Unglück erst Zieh ab die Schuld; Was übrig ist, Trag in Geduld! Schlaflos Aus Träumen in Ängsten bin ich erwacht; Was singt doch die Lerche so tief in der Nacht! Der Tag ist gegangen, der Morgen ist fern, Aufs Kissen hernieder scheinen die Stern'. Und immer hör ich den Lerchengesang; O Stimme des Tages, mein Herz ist bang. Mondlicht Wie liegt im Mondenlichte Begraben nun die Welt; Wie selig ist der Friede, Der sie umfangen hält! Die Winde müssen schweigen, So sanft ist dieser Schein; Sie säuseln nur und weben Und schlafen endlich ein. Und was in Tagesgluten Zur Blüte nicht erwacht, Es öffnet seine Kelche Und duftet in die Nacht. Wie bin ich solchen Friedens Seit lange nicht gewohnt! Sei du in meinem Leben Der liebevolle Mond!

 


Дата добавления: 2015-11-14; просмотров: 70 | Нарушение авторских прав


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