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„Das ist ein guter Lokomotivenname", antwortete Lukas nickend. „Aber leg sie jetzt wieder zurück. Vorläufig muß sie noch bei Emma bleiben."
Jim setzte Molly wieder in den Tender und ging mit Lukas zu den anderen zurück und erzählte ihnen, was er bekommen hatte, und natürlich wollten alle die kleine Lokomotive sehen. Jim führte sie hin und zeigte sie ihnen, und sie wurde allerseits gebührend bewundert. Die kleine Molly merkte davon allerdings nichts, denn sie war inzwischen friedlich eingeschlafen und nuckelte vor sich hin.
Ein paar Tage später fuhren der Kaiser und die kleine Prinzessin nach China zurück, denn Li Si sollte natürlich vorerst noch bei ihrem Vater bleiben. Auch wollte die kleine Prinzessin gern wieder in eine Schule gehen — in eine richtige, natürliche, nicht in eine drachenhafte. Und so etwas gab es ja auf Lummerland nicht. Aber die beiden Kinder konnten sich so oft besuchen wie sie Lust hatten, denn das Staatsschiff segelte von nun an oft zwischen Lummerland und China hin und her. Außerdem durften sie natürlich auch das Telefon benützen, wenn König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte es nicht gerade brauchte. Er brauchte es allerdings die meiste Zeit, weil er ja nun diplomatische Beziehungen zum Kaiser von China hatte.
Auf Lummerland kehrte das alte friedliche Leben wieder ein. Herr Ärmel ging mit seinem steifen Hut auf dem Kopf und dem Regenschirm unter dem Arm spazieren. Er war hauptsächlich Untertan und wurde regiert. Er war eben nur so da. Genau wie früher.
Lukas fuhr mit Emma über das kurvenreiche Gleis von einem Ende der Insel zum anderen. Und manchmal pfiffen sie zweistimmig, was sich sehr hübsch anhörte, besonders in den Tunnels, weil es da hallte.
Jim war natürlich meistens mit der Pflege seiner kleinen Molly beschäftigt und hatte kaum noch Zeit, Herrn Ärmel zu ärgern oder von einem der Gipfel herunterzurutschen. Er wurde eben langsam erwachsener.
An schönen Abenden aber sah man Jim und Lukas immer nebeneinander an der Landesgrenze sitzen. Die untergehende Sonne spiegelte sich im endlosen Ozean und baute mit ihrem Licht eine goldene, funkelnde Straße vom Horizont bis vor die Füße cler beiden Lokomotivführer. Und ihre Blicke folgten dieser Straße, die in weite Fernen führte, in unbekannte Länder und Erdteile, niemand konnte sagen, wohin. Und dann sagte vielleicht der eine von ihnen:
„Weißt du noch, damals bei Herrn Tur Tur? Ich möchte wissen, wie es ihm jetzt geht."
Und der andere antwortete:
„Erinnerst du dich noch, als wir durch die Region der,Schwarzen Felsen' fuhren und vor dem,Mund des Todes' alles verloren schien?"
Und sie waren sich einig darüber, daß sie beide bald wieder eine große Fahrt ins Ungewisse unternehmen würden. Es gab noch viele Rätsel, die sie erforschen mußten... Und eines Tages wollten sie auch herausbekommen, woher die Seeräuber Jim Knopf geraubt hatten, als er noch ganz klein war. Aber dazu mußten die beiden Freunde die wilden Dreizehn, die ja noch immer die Meere unsicher machten, erst suchen und besiegen. Und das würde ganz bestimmt keine Kleinigkeit sein.
Und während sie Zukunftspläne schmiedeten, schauten sie auf das Meer hinaus, und die großen und kleinen Wellen rauschten dazu an den Landesgrenzen.
[1] „Tender-Lokomotive" bedeutet, daß der Kohlentender nicht extra angehängt werden mußte, sondern von vornherein fest angebaut war und gleich dazu gehörte.
Дата добавления: 2015-11-14; просмотров: 30 | Нарушение авторских прав
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