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Am nächsten Morgen ging Abigail in Damons Schlafzimmer, doch er war nicht da. War er schon wieder bei der Arbeit? Aber auch im Büro war er nicht... Also humpelte sie runter und sah sich dort um.
Gegen Zehn Uhr kam er nach Hause und ging durch den Hintereingang ins Haus.
Abigails Hände zitterten und sie humpelte wieder nach oben. Er sah sie als er grade zur Treppe wollte. Schnell blieb er stehen bis er sicher war, dass sie in ihrem Zimmer war. Dann eilte er hinauf und in sein eigenes Zimmer. Aber sie hatte ihn gehört und trat sofort zurück auf den Flur, als er gerade in dem Raum verschwinden wollte.
"Damon?"
Kurz zögerte sie, ehe sie flüsterte:
"Wo warst du?"
"In der Stadt", meinte er nur ausweichend und sah sie ungerührt an. "Wolltest du was Bestimmtes?"
Sie zuckte zurück und sah ihn mit großen Augen an, welche sich langsam mit Tränen füllten.
Er stieß sie wieder von sich...
Genervt seufzte er, ging zu ihr und nahm sie in den Arm. "Entschuldige."
Zuerst wollte sie ihn von sich schieben, doch dann erstarrte sie für einen Augenblick, als sie den Geruch wahrnahm, der von ihm ausging. Sofort zog sie ihn näher an sich und... entdeckte Lippenstift auf seiner Wange!
Jetzt stieß sie ihn wirklich weg.
"Du warst bei einer anderen!"
"Abby...", begann er und wusste nicht wirklich, was er sagen sollte.
Damon zuckte die Achseln.
"Ich war mit einen Kumpel essen und dabei haben wir Elisa getroffen und begrüßt."
"Darum riechst du so stark nach ihr?"
"Wir haben den Abend halt zusammen verbrach. Und dann habe ich im Hotel geschlafen"
"Warum hast du mir nicht Bescheid gesagt?"
Doch das konnte sie sich eigentlich schon selbst beantworten. Sie bedeutete ihm nichts. Auch wenn er das behauptete... und sie glaubte ihm kein Wort.
"Weil wir im Streit auseinander gegangen sind und ich dir keine Rechenschaft schuldig bin!", erwiderte er nun kühl und verschränkte die Arme vor der Brust.
Er musste unbedingt auf Abstand gehen.
"Als deine Freundin habe ich ein Recht darauf zu erfahren, wo du bist! Vor allem..."
Sie schluckte.
"Wenn du mit anderen Frauen unterwegs bist und... du hattest was mit ihr, nicht wahr?"
Wieder verdrehte er die Augen.
"Ich hatte nichts mit ihr! "
"Wenn du mich anlügst, Damon, dann bin ich schneller weg, als du gucken kannst", flüsterte sie und drehte sich weg.
"Ich lüge dich aber nicht an!"
Und das tat er wirklich nicht. Zwar war er die Nacht über bei Elisa gewesen, aber es war nichts gelaufen.
"Ich weiß nicht, ob ich dir das glauben kann", murmelte sie, "Immerhin wolltest du dich an mir vorbei schleichen..."
"Weil ich genau wusste, wie du reagieren würdest", sagte er seufzend.
Abigail setzte gerade zu einer Antwort an, als es klingelte.
"Abigail!", ertönte Gerdas Stimme von unten, "Die Schneiderin ist mit deinem Kleid da."
"Das brauch ich nicht mehr", murmelte sie und verschwand in ihrem Zimmer.
'Das war ja mal wieder so klar gewesen', dachte Damon und ging ihr nach.
Lässig lehnte er sich in den Türrahmen.
"Kannst du mir auch mal sagen, warum du es nicht mehr brauchst?"
"Weil ich nicht mit dir weggehen werde", erwiderte sie und bemühte sich, ihre Stimme unbeschwert klingen zu lassen. "Scheint dir ja mehr Spaß alleine zu machen."
Wieder seufzte er. Warum mussten Frauen eigentlich immer gleich so angepisst sein?
"Und wann habe ich das gesagt?", fragte er ruhig nach.
"Du hast es gezeigt."
Sie lächelte zuckersüß.
"Aber ist okay. In New York werde ich auch wieder meinen Spaß haben."
"Ist das dein Ernst?", fragte er wieder ruhig, dieses Mal aber gefährlich ruhig. Alle wussten, das er nun sauer war, nur Abby konnte es ja nicht wissen.
"Ich lass mich nicht von dir verarschen, Damon", erwiderte sie leise und sah ihn fest an. "Das hab ich oft genug durchmachen müssen."
Natürlich hätte er jetzt gerne gesagt, dass er sie nicht verarschen würde, aber er tat es ja! Nichtsdestotrotz konnte sie so ganz sicher nicht mit ihm reden!
"Dein letztes Wort?"
"Wenn du mich nicht davon überzeugst, dass du mich liebst, dann ja."


Kapitel 10

"Erpressen lasse ich mich ganz sicher niemals von einer Frau, Abigail", meinte er nun richtig kühl und sah sie an. "Jetzt weiß ich wieder, warum ich nie was Festes wollte. Man wird verwundbar..." Er drehte sich rum und ging einen Schritt raus. "Wenn du doch noch mitkommen willst, werde ich bis kurz nach acht auf dich draußen warten. Wenn nicht, fahr ich alleine und werde auch so Spaß haben."
Dann ging er endgültig.
Abigail sah ihm verbissen nach. Ganz sicher würde sie nicht mitgehen... wozu auch? Um diesen sengenden Schmerz der Eifersucht zu verspüren, wenn immer er mit Elisa sprach oder sie gar anschaute?
Außerdem hatte sie kein Kleid.
Und sie würde...
Ach verflucht! Sie liebte ihn und sie würde perfekt aussehen, sodass er nur Augen für sie haben würde!
Pünktlich um acht war Damon fertig und ging nach draußen. Seinen Wagen hatte er schon vor dem Duschen vorgefahren und lehnte sich nun entspannt dagegen. Sie würde ganz sicher mitkommen!
Immer wieder schaute Damon auf die Uhr und wurde langsam wieder wütend. Wenn sie ihn wirklich versetzte, war´s das definitiv!

Zum Glück hatte Gerda das Kleid entgegen genommen und es saß perfekt. Es zeigte viel von ihrem Dekolletee, der Rücken war größtenteils frei. Aber es wirkte kein bisschen nuttig, es sah sexy, aber dennoch elegant aus. Es ging bis zum Boden, womit ihr Gips verdeckt war und sie entschied auf die Krücken zu verzichten. Auch geschminkt war sie perfekt.
Leider dauerte etwas länger die Treppe herunter zu gehen.
Schließlich kam sie unten an, ging raus und setzte sich ohne ihn auch nur anzuschauen in das Auto.
Innerlich grinste er, Äußerlich blieb er gelassen und setzte sich ebenfalls rein. Ohne sich an zu schnallen fuhr er auch schon los. Die Fahrt über schwiegen beide.
Als sie ankamen, stieg Abigail sofort aus, flüsterte vorher aber noch:
"Schaut sie dich einmal mit einem Blick an, der mir nicht gefällt, kratz ich ihr die Augen aus."
Er grinste nun.
"Von mir aus. Sie ist mir egal..."
Er steig ebenfalls aus und ergriff sofort ihre Taille als er neben ihr stand. Gemeinsam gingen sie rein. Seine Berührung brannte auf ihrer Haut, aber wieder sagte sie kein Wort.
Freundlich wurden sie begrüßt und Damon stellte sie als seine Freundin vor. Der alte Mann, Elisas Vater, musterte sie lächelnd und nickte dann.
"Wirklich eine gute Wahl, mein Lieber."
Innerlich kochte Abigail vor Wut. Freundin. Als ob! Er hatte sie bisher nicht einmal angesehen. Damon plauderte ein wenig mit ihm und hielt Abigail fest an sich gedrückt. Auch als Elisa kam und ihn mit einen Kuss auf die Wange begrüßte, verhielt er sich so. Doch Elisa würdigte die Andere nur einen kurzen abfälligen Blick und widmete sich dann voll und ganz dem Flirten mit Damon.

Sobald Abigail dieses... Weibsstück sah, wurde sie wütend und je länger diese Tusse mit Damon - ihrem Mann! - flirtete, desto mehr staute sich die Wut in ihr. Nach etwa einer halben Stunde begann sie sogar zu beben.
Damon registrierte es mit einiger Genugtuung. Endlich hatte er sie wirklich soweit... Aber noch immer fühlte es sich nicht besser an...
"Ach, Damon mein Lieber", zwitscherte Elisa nun und sah Abigail dabei an. "Vater hat mir ein altes Foto von dir aus der Schulzeit gezeigt. Ich habe es grade zufällig bei mir."
Auch dazu sagte die Dunkelhaarige nichts. Ruhig wartete sie ab, bis sie der Nutte ihre Extensions ausreißen konnte. Damon seinerseits verkrampfte sich etwas.
"Es wäre wirklich nett, wenn du dieses Foto einfach vernichten würdest. Vergangenheit ist Vergangenheit. Und somit gehört sie nicht hierher", erwiderte er eisig.
"Damon, ich muss zur Toilette", funkte sie endlich dazwischen.
Er nickte und nahm ihre Hand.
"Ich zeige dir wo es ist...." Dann sah er kurz zu Elisa. "Entschuldige uns bitte."
Ohne noch etwas zu sagen, drehte er sich mit Abby um und ging in den Flur. Schweigend humpelte sie mit ihm und wünschte sich, sie wäre nicht so dumm gewesen mit herzukommen.
Vor einer schwarzen Tür mit goldenem Griff blieb er stehen und öffnete diese. Er ging gemeinsam mit Abigail rein, schloss die Tür ab und lehnte sich dagegen.
"Willst du mir jetzt zuschauen oder wie?", fragte sie kühl.
"Gehen und dich ihren Lügen aussetzen werde ich sicherlich nicht."
Entschlossen sah er zur Seite und schloss die Augen.
"Sorry, aber ich hab keine Ahnung wovon du sprichst."
"Brauchst du auch nicht zu wissen", meinte er nur kühl und verschränkte die Arme vor der Brust
Abigail lächelte kühl.
"Und da wären wir wieder. Brauche ich nicht zu wissen. Natürlich brauche ich das nicht, immerhin bin ich nur eine Sexpuppe, die gedacht hat, sie würde dem schwerreichen Damon, der wirklich jede bekommen kann, etwas bedeuten. Wie konnte ich nur so dumm sein..."
Damon sah nun doch wieder zu ihr.
"Jetzt machst du dich aber wirklich lächerlich Abigail. Wenn du mir nichts bedeuten würdest, wärst du nicht an meiner Seite hier. Und schon gar nicht als meine Freundin. Ich würde dich auch ganz anders behandeln. Und eine Sexpuppe bist du schon mal gar nicht."
"Irgendwas ist mit dir los, aber du vertraust mir nicht genug es zu erzählen und das tut verdammt weh", murmelte sie.
Wenn sie wüsste, was es genau war, dann würde es ihr sicherlich noch viel mehr weh tun... In diesem Moment beschloss Damon es ihr niemals zu sagen und für immer ein Geheimnis daraus zu machen...
"Du weißt genau, dass ich es nicht so mit Worten und Gefühlen habe."
Abigail seufzte und sah ihn müde an.
"Ich mag nicht mehr streiten."
"Ich habe nicht damit angefangen", meinte er nur schulterzuckend und sah sie eindringlich an.
Dann wandte er den Blick abermals ab. Er konnte ihr nicht mal in die Augen schauen...
"Lass mich bitte allein. Ich muss wirklich."
Damon seufzte und ging dann tatsächlich raus.
"Aber beeil´ dich!", meinte er noch, ehe er die Tür von außen schloss.
Ach, wollte er jetzt auch noch über ihre Toilettenzeiten bestimmen? Sie ließ sich extra viel Zeit. In dieser Zeit hatte sich natürlich wieder Elisa zu ihm gesellt, mit ihrem Vater allerdings. Die beiden Männer redeten übers Geschäft und Elisa stand sehr dicht neben Damon.
Eine halbe Stunde später verließ Abigail das Bad und blieb stumm stehen, als sie die drei Personen sah.
Warum eigentlich sollte sie die ganze Zeit bei ihm stehen? Sie konnte doch wohl auch Kontakte knüpfen... schwerfällig lief sie los, entfernte sich von denen, warf aber immer mal wieder Blicke hin.
Damon sah ihr nur sehr kurz hinterher.
Die Leute begegneten ihr mit feindseligen Blicken und so lief sie einfach nur in den großen Garten, wo sie sich weit ab auf einer Gartenbank niederließ.
Nach einer Weile machte sich Damon schon ein wenig Sorgen, dachte allerdings nicht daran, ihr hinterher zu gehen. Doch plötzlich war Elisa auch nicht mehr zu sehen und seine Gedanken überschlugen sich. Hoffentlich waren die beiden nicht allein.
Doch genau dies geschah...
Elisa hatte gesehen wie Abigail nach draußen gegangen war und ging ihr nun nach. In der Hand hielt sie das Foto, welches Damon von früher zeigte. Ungefähr zu der Zeit, wo Damon und Abby sich das erste Mal kennengelernt hatten.
"Es ist wirklich schön hier draußen", flötete Elisa, nachdem sie die andere endlich gefunden hatte.
Ohne zu fragen setzte sie sich daneben.
"Hier kann man zumindest Leuten entkommen, die man nicht sehen will", erwiderte sie kühl.
"Oh, wie bissig du doch sein kannst. Ich habe ja echt keine Ahnung, was Damon an dir so toll findet. Du hast ´nen fetten Arsch und hast keine Ahnung wie man sich in unseren Kreisen bewegen muss." Elisa legte das Foto neben sich. "Aber so wie Damon früher aussah, wundert es mich nicht, dass er sich nun mit solchen Pöbel rum schlägt."
Abigails Augen funkelten wütend.
"Komm mal runter, Schlampe. Als könntest du irgendwas anderes als dümmlich lächelnd in der Gegend rumzustehen. Vermutlich weißt du nicht mal, wie man "Pöbel" buchstabiert." Sie stand auf. "Und glaub mir, ich seh´ um einiges besser aus als du."
Doch in ihrem Kopf ratterte es. Was meinte Elisa damit? Wie Damon früher aussah? Das Foto sah sie gar nicht, zu sehr war sie gefangen in ihrer Wut.
Auch Elisa stand auf drückte Abigail direkt das Foto an die Brust.
"Schau dir deinen ach so tollen Damon mal genau an!" Dann stolzierte sie davon.
Obwohl sie es nicht wollte, sah Abigail sich das Foto an.
Ihr Herz setzte für einige Sekunden lang aus.
Was... wie war das...
Sie konnte den Blick nicht von dem Bild abwenden.
Das war nur ein Scherz. Das musste ein Scherz sein.

Damon derweil machte sich so langsam auf die Suche. Als er Elisa wieder rein kommen sah, und wie sie selbstgefällig grinste, hatte er ein ungutes Gefühl.
Damon lief schnell in den Garten hinaus, sah sich um und fand sie bald. Mit großen Schritten war er bei ihr.
"Abigail? Alles in Ordnung?"
Sie hob den Blick und sah ihn ausdruckslos an. Dann warf sie ihm das Foto vor die Füße und wandte sich ab. Er hob das Foto auf und erstarrte. Woher hatte sie das? Von Elisa?
"Abby..."
Sie zeigte ihm einfach über ihre Schulter hinweg den Mittelfinger und ging langsam weiter.
"Warte doch mal."
Er ging ihr nach und legte eine Hand auf ihre Schulter.
"Ich habe mich seit der Highschool äußerlich rein gar nicht verändert", flüsterte sie.
"Und warum ist das jetzt von Belang?"
"Als du bei mir warst, in der Wohnung, hab ich dir erzählt, dass ich dich früher immer gemobbt habe. Dass ich mich bei dir entschuldigen will. Aber du hast dich mir nicht zu erkennen gegeben. Ich frage mich warum?"
"Warum hätte ich das auch tun sollen? Es ist nicht von Interesse, ob du dich entschuldigen willst oder nicht. Was du getan hast, kannst du nicht mehr rückgängig machen."
Damon klang zutiefst verbittert.
"Und dennoch beginnst du eine Beziehung mit mir?"
"Du liebst mich", erwiderte er schlicht und warf ihr einen vielsagenden Blick zu. "Glaubst du tatsächlich, dass ich es lange mit dir ausgehalten hätte?"
Irgendwie lief es ganz anders, als er es sich vorgestellt hatte. Hatte er sich nicht grade noch geschworen, dass er seine Rache aufgibt?
Abigails gesamter Körper verkrampfte sich - und ihr Herz auch.
"Und diesen Moment gerade genießt du gerade, hm?"
Er schüttelte aufrichtig den Kopf. "Eigentlich war es so geplant, aber es will nicht..."
"Es war geplant? Was genau?"
"Du solltest dich in mich verlieben und dann hätte ich dich von mir gestoßen und dir alles genommen!"
Abigail nickte und ging dann weiter.
"Aber jetzt ist es nicht mehr so!", rief er ihr hinterher.
Sie lachte.
"Klar!"
Mit blitzenden Augen drehte sie sich um.
"Weißt du was? Ich glaube, du hast es genau so geplant, wie es gerade läuft! Du wusstest, dass ich auf jeden Fall mitkommen würde, weil ich dich nicht allein zu ihr lassen würde. Du wusstest, dass sie deine Vergangenheit kennt. Du wusstest, dass sie dich immer noch will und mich darum verjagen möchte. Weißt du was, Damon? Fick dich. Mich siehst du nie wieder."
Nein, das hatte er eben NICHT!
"Abigail, das ist doch Schwachsinn. Ja, es stimmt das ich es von Anfang an geplant hatte, mich an dir zu rächen. Aber mittlerweile weiß ich, dass du nicht mehr so bist wie früher! Und ich habe meinen Plan aufgegeben!"
"Lügner!"
Sie holte aus und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige.
Er hatte es hingekommen, ohne sich nur zu ducken. Dabei wäre es ein leichtes für ihn gewesen. Damon war der Meinung, dass er es wirklich verdient hatte. Aber sie durfte einfach nicht gehen.
Nicht jetzt, nicht so!
"Es ist die Wahrheit."
"Als ob ich noch ein Wort glauben würde, das aus deinem dreckigen Mund kommt!"
So schnell sie konnte ging sie weiter und versuchte nicht loszuheulen. So ein....
Mit wenigen Schritten war er bei ihr und langte nach ihren Arm. Als er ihn zu fassen bekam, drehte er Abigail zu sich rum.
"Wenn ich meinen Plan weiter verfolgt hätte, hätte ich dich vor allen hier lächerlich gemacht!"
So langsam wusste er auch nicht mehr weiter. Klar hatte er die Schuld hier dran, aber so verweichlicht war er ja nun auch nicht. Und dass er einer Frau hinterher lief, grenzte eh schon an ein Wunder.
Abigails Blick war kühl, als sie ihn ansah.
"Dann mach das doch. Los. Ich will dir ja nicht deinen Triumph verwehren."
Es reichte ihm wirklich.
"Ich sagte: hätte! Und dass ich es gar nicht mehr will! Hörst du eigentlich nie zu?"
"Dir? Sicherlich nicht!"
Sie befreite sich aus seinem Griff und lief weiter.
"Wenn du jetzt gehst, Abigail, brauchst du mir nie wieder über den Weg laufen!", rief er ihr nach und ballte die Hände zu Fäusten.
Als Antwort zeigte sie ihm lediglich den Mittelfinger.
Damon schäumte regelrecht vor Wut und musste stark an sich halten, ihr nicht nach zu gehen und sie mit sich zu zehren. Was wollte sie denn noch? Er hatte doch ehrlich alles zugegeben. Und es stimmte was er gesagt hatte. Hätte er seinen Plan weiter ausführen wollen, hätte er sie tatsächlich hier vor allen lächerlich gemacht. Aber das hatte er ja eben nicht. War das nicht Beweis genug?

Sie kämpfte sich durch die Leute auf der Party und fühlte sich furchtbar verloren.
Es dauerte Ewigkeiten, bis das Taxi, was sie bestellt hatte, vorfuhr. Erst, als sie dann einige Straßen von der Party entfernt waren, begann sie zu weinen.
Der Tränenstrom versiegte auch nicht, als sie schließlich in die Villa stolperte. Dort ging sie sofort auf ihr Zimmer und warf das Kleid von sich, zog sich stattdessen einfach die Sportkleidung an, die sie sich selbst gekauft hatte, nahm ihre Handtasche, ihre Krücken und ging wieder hinunter. Den Taxifahrer hatte sie gebeten zu warten. Bald darauf war sie am Flughafen. Sie kaufte sich ein Ticket, aber es ging erst am nächsten Tag ein Flug, so setzte sie sich in die nächste Bar und begann zu trinken.

Damon ging wieder hinein und von da an trank er ohne Unterlass. Irgendwann, es waren gewiss drei oder vier Stunden vergangen, wollte er nur noch dort weg So setzte er sich in sein Auto, ohne vorher jemanden Bescheid gegeben zu haben, und raste los. Immer wieder geriet er ins Schlängeln, da er wirklich zu viel getrunken hatte.
Damon achtete nicht auf die Straße, da er mit seinen Gedanken nur bei Abigail war. Irgendwie tat es weh, dass er sie nie wieder sehen würde... Ja, er liebte sie... So in Gedanken versunken bemerkte er auch nicht den Laster, der viel zu schnell fuhr und in den er nun rein raste! Alles um ihm herum wurde schwarz...
Der Lkw-Fahrer stand zwar unter Schock, war aber dennoch in der Lage einen Krankenwagen zu rufen. Es dauerte eine ganze Weile bis der Notarzt eintraf und man ihn in das nächste Krankenhaus brachte. Sofort wurde eine Not-OP durch geführt.
Es vergingen etliche Stunden, in denen zahlreiche Ärzte um Damons Überleben kämpfen. Dabei schätzten sie seine Chance eher gering ein. Doch endlich hatten sie es geschafft, dass er stabil war. Nach weiteren 3 Stunden wurde er auf die Intensivstation gebracht, wo er im Koma lag. Man informierte Gerda darüber, die versprach alles weitere zu regeln. Auch seinen Vater an zu rufen.

Abigail wurde von einem Kerl angesprochen. Ihr war alles egal, auch, dass er sie auf sein Hotelzimmer mitnahm und nach allen Regeln der Kunst durchnahm.
Scheiß doch drauf!
Himmel, sie würde sich nie, nie wieder gefühlsmäßig auf einen Kerl einlassen. Nie wieder. Also konnte sie sich auch wie die Nutte vom Dienst benehmen.
Als sie endlich im Flugzeug saß, starrte sie hinaus und fasste einen Entschluss. Um Damon wirklich nie wieder zu sehen, konnte sie nicht in New York bleiben...
Stunden später landete sie. Mit dem Taxi fuhr sie in ihre Wohnung und begann dort dann zu packen. Es dauerte nicht lange, ehe sie fertig war. Schließlich steckte sie ihre Schlüssel in einen Briefumschlag, adressierte ihn an Alessa, ohne einen Hinweis auf ihr Verbleiben, ließ das Handy neben dem Großteil ihres Besitzes in der Wohnung und ging in die Tiefgarage, wo ihr kleines Auto mit Automatikgetriebe stand. Die paar Taschen, die sie mitnahm, waren darin schnell verstaut und sofort fuhr sie los. Bloß weg hier. Unterwegs hielt sie an, warf den Brief ein und drückte dann richtig aufs Gas.

Nächster Halt: Neues Leben.


Kapitel 11

Es vergingen Wochen und Monate. Sie wurden zu einem Jahr...

Damon war zwar wieder aufgewacht, nun aber an den Rollstuhl gefesselt. Die Ärzte versicherten ihm, er könne wieder laufen lernen, doch sein Wille spielte nicht mit. Ihm war es vollkommen egal. Auch die große Narbe, die sich über sein linkes Auge zog und ihm fast die Sicht komplett nahm.
Damons Vater würde heute auf eine Veranstaltung gehen. Auch wegen ihm selbst. Auf dieser kleinen Party ging es um Spendengelder für körperlich behinderte Menschen. Damon dachte wieder einmal verbissen an sein jetzigen Leben und verzog verächtlich den Mund. Er selbst musste heute auch als Ehrengast mit. Gott sei Dank würde er erst zum Schluss hin auftauchen müssen, doch ihm graute schon jetzt heftig davor.
Wenige Stunden später war es dann soweit. Damon hielt sich in einen kleinen Raum auf, wofür nur er den Schlüssel hatte und den er von ihnen verriegelt hatte.

Abigail sah in den Spiegel und verzog ihr Gesicht zu einem sarkastischen Grinsen. Ihre Wangen waren tief eingefallen, unter ihren Augen waren dicke Ringe - aber nichts, das man nicht mit ein wenig Make-Up wieder wegbekam. Und das war gut so, sie hatte nämlich seit langer Zeit wieder einen Job.
Auf ihrer Handfläche lagen zwei kleine, weiße Pillen, die sie, ohne mit der Wimper zu zucken, einwarf und herunterschluckte. Dann schloss sie ihre Augen, hoffte, dass die Wirkung bald einsetzte, denn ihre Gedanken waren mal wieder dort, wo sie nichts zu suchen hatten.
Ihre Badezimmertür ging auf und ein Mann kam rein, sagte kein Wort sondern erledigte sein morgendliches Wasserlassen. Ihn störte es nicht, dass Abby mit ihm Raum war und sie störte nicht, dass er das in ihrem Beisein tat. Sie würde ihn eh nicht wieder sehen.
So wie keinen der unzähligen Männer, die sie, seit sie in Los Angeles war, gehabt hatte.
Der Tag verging wie immer. Sie aß eine Kleinigkeit, brach sie danach wieder aus, hatte noch ein wenig Sex mit dem Kerl vom Vorabend, wusch sich, machte sich auf den Weg zur Arbeit, bereitete alles vor, hatte zwischendurch was mit einem Kollegen, zog sich um und wartete dann, bis diese komische Veranstaltung begann.

Sein Vater stand nun auf den kleinen Podest und beginn mit seiner Rede. Zwischen den Gästen wuselten ein paar Keller und Kellnerinnen rum. Eine von den Frauen kam ihm merkwürdig bekannt vor, doch er schob den Gedanken beiseite.
Die Reporter stürzten sich regelrecht auf Mr. Raven.
"Mr. Raven. Mir ist zu Ohren gekommen, dass auch Ihr einziger Sohn, Damon, seit einigen Monaten zu denen gehört, die Sie mit dieser Aktion unterstützen. Er soll wohl einen schweren Autounfall gehabt haben. Stimmt das?", rief einer der Reporter sehr laut.
Damons Vater räusperte sich und nickte.
"Das ist wahr. Mein Sohn Damon lag mehr als zwei Monate im Koma und es grenzt an ein Wunder, dass er überhaupt wieder wach ist. Leider ist er nun an den Rollstuhl gebunden, da er nicht mehr laufen kann."
Er antworte ganz ehrlich. Trotz allem liebte er seinen Sohn ja sehr.
"Wieso nimmt er nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teil?", fragte ein anderer Reporter.
"Nun, diese Frage sollten Sie ihm wohl selbst stellen. Ich kann nur spekulieren."

Wie immer zog Abigail die Blicke von jedem Kerl auf sich, doch anstatt sich wie früher abzuwenden, sah sie jetzt jedem direkt in die Augen und bewegte sich sehr bewusst.
Sie zuckte nicht einmal zusammen, als jemand die Hände auf ihre Hüften legte und sich zu ihr herunterbeugte.
"Wo sind wir hier ungestört?"
Ohne mit der Wimper zu zucken ging sie los, zu einem kleinen Raum und betätigte die Türklinke. Doch die Tür schwang nicht wie sonst auf.
"Was soll der Scheiß?", murmelte sie halblaut und versuchte es erneut.
Aber als sich noch immer nichts tat, zuckte sie mit den Schultern und ging einfach noch ein paar Schritte den Flur herunter, wo sie sich gegen die Wand lehnte.

Mr. Raven ging in den Flur, sah die junge Frau und den Kerl und schüttelte nur den Kopf. Dann klopfte er an die verschlossene Tür.
"Damon, komm bitte raus."
Eine ganze Weile tat sich rein gar nichts. Dann wurde die Tür doch noch geöffnet und Damon kam in seinen Rollstuhl heraus. Er sah nicht zur Seite und ließ sich von seinem Vater schieben.
Aber Abigail sah ihn und erstarrte.
War das... Damon?
Sein Haar trug er nun so lang, dass die beschädigte Hälfte seines Gesichtes fast vollständig bedeckt war. Nur das Ende der Narbe, am Kinn, konnte man noch sehen. Auch seine ganze Haltung war stark verändert. Er wirkte nicht mehr lebensfroh, eher wie eine leere Hülle.
Ihr ganzer Körper begann zu zittern und hastig rannte sie an der Familie vorbei und verschwand in der Küche. Dort zerrte sie ihre kleinen Wunderpillen aus ihrer Handtasche und schluckte schnell welche. Damon schaute nicht einmal auf. Sein Vater schob ihn wieder in den großen Saal und auf das kleine Podest. Damons Blick war stets nach unten gerichtet.

Während Abigail auf die Wirkung wartete, versuchte sie ihr Herz zu beruhigen und die Tränen zurückzuhalten, die ihr ein jedes Mal, wenn sie an ihn dachte, in die Augen traten.
Jetzt war sie doch extra so weit weg gegangen! Warum war er hier? Warum nur?

Ein paar Reporter stellten Damon selbst Fragen, doch auf keine einzige reagierte er. Bis...
"Und was ist mit dieser Abigail? Auf dem Geburtstag von Mr. Farereed hat man Sie zusammen mit dem Model gesehen."
Damon zuckte heftig zusammen und sah den Mann an. Sein Blick war so eisig, dass der andere Mann erschauderte.
"Ein Irrtum. Ich kenne keine Abigail!"
Gerade als er diesen Satz sagte, betrat sie den Raum und es war wie ein Dolch mitten in ihr Herz. Er verleugnete sie. Und dann sah sie erst, dass er... dass er im Rollstuhl saß?!
Sämtliches Blut wich ihr aus dem Gesicht und sie taumelte zurück.
Der Reporter gab noch nicht auf, jetzt wo er endlich die Aufmerksam von Damon hatte.
"Und warum haben Sie Ihre Clubs verkauft? Warum sieht man Sie nirgends mehr?"
Damon überlegte ob er antworten sollte oder nicht, hielt es dann jedoch für das Beste, um endlich wieder seine Ruhe zu haben.
"Haben Sie keine Augen im Kopf?"
Seine Stimme klang so zornig wie noch nie.
"Ich bin ein verfickter Krüppel! Ein Monster, wenn Sie es genau wissen wollen!"
Mit einer wütenden Handbewegung schob er sich die Haare aus dem Gesicht und entblößte die Narbe. Aber nur ganz kurz, ehe jemand ein Foto machen konnte.
"Denken Sie wirklich, dass jemand so einen in seiner Nähe haben will?", schloss er und wandte das Gesicht wieder ab.
"Also stimmt es auch, dass Sie sich zweimal das Leben nehmen wollten?"
Dieser Typ gab einfach nicht auf. Und wo hatte er die ganzen Infos her?


Дата добавления: 2015-12-01; просмотров: 1 | Нарушение авторских прав



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