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Er fiel in ihr Lachen ein, beugte sich zu ihr und küsste sie wieder sanft. Gleich darauf rief er die Schneiderin an und bestellte sie für den Nachmittag, wo er sowieso weg musste.
"Ach ja, bevor ich es vergesse. Um 16 Uhr habe ich einen kleinen Termin. Ist es okay, wenn ich dich für ein, zwei Stunden alleine lasse?"
"Was denn für einen?", fragte sie neugierig und ging auf seine Frage nicht ein.
"Nur mit einen Anwalt", sagte er lapidar.
Abigail verstand, dass er nicht mehr sagen würde und lehnte sich zurück.
"Dann nehm´ ich in der Zeit ein Bad, wenn das mit der Schneiderin nicht so lange dauert, wie dein Termin."
"Eine gute Idee. Entspannung wird dir sicherlich gut tun."
"Ja. Und wenn du wieder kommst, kannst du mir Gesellschaft leisten", zwinkerte sie. "Kannst du mir meine Krücken geben?"
"Liebend gern."
Er reichte ihr das Verlangte und lächelte warm.
"Hast du auch Hunger?"
"Ein wenig", gestand er grinsend und ließ seinen Blick begehrlich über ihren Körper gleiten.
"Auf richtiges Essen!", rief sie und lachte.
"Ach? So etwas gibt es?", scherzte er. "Ja, ich habe wirklich Hunger."
"Wollen wir zusammen kochen?", fragte sie und strahlte ihn vor freudig an.
"Ich kann überhaupt nicht kochen", sagte Damon, nickte jedoch. "Aber versuchen können wir es sehr gerne."
"Dann bring ich es dir bei!", rief sie fröhlich und humpelte los.
"Nein, keine Chance. Ich muss nicht kochen können", grinste er und zog sie sanft an sich.
"Sicher? Frauen mögen es, wenn ein Mann ihnen auch mal was kochen kann."
"Kann ich doch. Ich kenne die meisten Nummer von Lieferanten auswendig!", grinste er.
"Wow!", rief sie und lachte.
"Genau! WOW! Und nun komme endlich. Du bist ja wirklich ziemlich lahm", neckte er sie grinsend, half ihr jedoch zur Küche.
Gerda hatte schon wieder alles aufgeräumt und war augenscheinlich dabei, einen Kuchen zu backen.
"Hi", begrüßte Abigail sie, "Wie lange brauchst du noch? Ich wollte Damon Kochen beibringen."
Gerda sah sie belustigt an.
"Da schaffst du es eher, das Schweine fliegen können:"
"Ach was", grinste die hübsche Dunkelhaarige, "Ich werde ihn schon dazu bringen."
"Na dann viel Glück!"
Die ältere Frau klopfte der Jüngeren aufmunternd auf die Schulter.
"Danke!"
Sobald Gerda gegangen war, streckte sie die Arme zu Damon aus. Wortlos überbrücke er die wenigen Zentimeter und schlang seine Arme um sie. Abigail kuschelte sich an ihn und schloss die Augen.
"Ich bin so froh, dich kennengelernt zu haben."
"Ich auch", nuschelte er mit den Lippen an ihrem Haar.
Irgendwie beschlich ihn nun ein sehr ungutes Gefühl...
Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Brust und atmete seinen wunderbaren Duft ein. Nach ein paar Minuten löste er sich aber von ihr.
"Na dann versuche jetzt mal, mir kochen beizubringen."
"Oh ja, natürlich!"
Sie lachte und öffnete einen Schrank. Sofort fielen ihr die Nudeln in den Blick.
"Nudeln! Mit einfacher Tomatensoße! Das müsste doch zu schaffen sein!"
Skeptisch sah er die Dinger in der Tüte an. "Na ja...wenn du meinst."
Abigail kicherte.
"Das ist gar nicht schwer, Schatz. Also, erst mal brauchen wir einen Topf!"
Damon zuckte die Schultern, ging zu einem Schrank und holte einen ziemlich kleinen Topf heraus.
"Damon, du bist doch bestimmt gut in Mathematik."
"Einserschüler und Jahrgangsbester", nickte er und verstand nicht, was sie wollte.
"Okay. Dann erkläre mir mal bitte, wie 500 Gramm Nudeln und zusätzlich noch etwa ein Liter Wasser darein passen sollen."
Sofort grinste er sie an.
"Du hast nicht explizit nach einen Topf für Nudeln verlangt."
"Mit deiner Intelligenz hättest du dir das auch denken können!"
Sie lachte.
"Also, wir brauchen einen größeren Topf."
"Vielleicht wollte ich dich ja einfach nur zum Lachen bringen, da ich dein Lachen liebe!", zwinkerte er vergnügt und holte den Nudeltopf heraus.
"Nein, ich glaube das war keine Absicht", grinste sie und humpelte zum Herd.
"Ganz wie du meinst", schmunzelte Damon.
Natürlich hatte er gewusst, wofür sie einen Topf gewollt hatte, aber er wollte tatsächlich ihr Lachen hören.
"Kannst du ihn mit Wasser auffüllen und herbringen? Aber nicht bis zum Rand! Nur etwa dreiviertel voll."
Sollte er ihr vielleicht sagen, dass er kochen konnte? Niemand wusste etwas davon. nicht einmal Gerda. Und Abby bemühte sich so süß, dass er entschied, es für sich zu behalten. Damon tat was sie sagte und stellte den schweren Topf auf den Herd.
"Toll machst du das", lobte sie ihn großzügig und gab Salz ins Wasser. Dann stellte sie die Herdplatte an. "Okay, während das anfängt zu kochen, können wir mit der Soße anfangen."
Sie deutete auf eine Schüssel, die mit Tomaten befüllt war.
"Die brauchen wir."
Sofort nahm er die Schüssel und sah sie fragend an. "Und jetzt?"
"Kleinschneiden!"
Abigail reichte ihm ein Brett und ein Messer und humpelte dann zum Kühlschrank.
"Und wie?" Er grinste sie an. "Halbieren? Würfeln? Scheiben?"
"Würfeln", erwiderte sie. "Aber schön, dass du nachfragst."
"Ich will mich ja als guter Schüler zeigen, damit ich auch eine Belohnung bekomme." In seine Augen funkelte das Verlangen nach ihr erneut. Ob das wohl je vergehen würde? Abigail lachte.
"Wenn wir gegessen haben und es schmeckt, dann reden wir darüber!"
"Über was?", fragte er unschuldig und grinste wieder.
Die Tomaten waren nun fertig gewürfelt.
"Über deine Belohnung!"
Sie warf ihm weiteres Gemüse hin.
"Die kann ich mir doch sicherlich aussuchen?" Erst jetzt fiel ihm etwas ein. "Wollen wir nicht lieber was ohne Tomaten machen? Die magst du doch nicht."
"Werden wir sehen", erwiderte sie leichthin und sah ihn dann überrascht an. "Daran erinnerst du dich?"
Damon nickte lächelnd.
"Natürlich. Warum sollte ich auch nicht?"
"Männer können sich so was nicht merken."
Sie grinste und sah ihn an.
"Gekocht esse ich sie."
"Verstehe", murmelte er und schnitt auch noch das andere Gemüse.
"Wird gedeutet als: Himmel, Frauen sind vielleicht seltsam!"
Er lachte leise. "Von mir aus... So falsch ist es gar nicht mal."
Während sie weiter kochten, unterhielten sie sich noch über allerlei andere Dinge. Schließlich war das Essen fertig.
Damon deckte freiwillig den Tisch und stellte das Essen auf die hingelegten Unterplatten.
"Na dann versuchen wir es einmal", grinste er, rückte ihr den Stuhl ordentlich damit sie sich gleich setzen konnte und schob ihn danach auch wieder an seinen Platz.
Er selbst setzte sich ihr gegenüber. Also der Duft war schon mal nicht schlecht, fand er selbst.
"Riecht gut!", lobte sie sofort und tat dann erst ihm, dann sich auf.
Er hatte zwar mächtig Hunger, aber er wollte erst ihr Urteil des Ganzen erfahren. Würde es ihr schmecken?
Sie nahm einen Bissen und lächelte dann.
"Und es schmeckt."
Damon stieß den zuvor angehaltenen Atem erleichtert aus und probierte dann selbst. Natürlich schmeckte es ihm. Als sie ein paar Mal nicht hingesehen hatte, hatte er noch einige andere Gewürze rein getan.
"Für den ersten Versuch gar nicht so schlecht", lobte er sich selbst.
Abigail lachte.
"Komm schon, das war nicht das erste Mal, dass du gekocht hast. Sonst wärst du nie auf die Idee gekommen diese Gewürze dran zu machen."
"Du hast es gesehen?", fragte er leicht verblüfft.
Dabei dachte er wirklich, immer genau drauf geachtet zu haben das sie weg sah.
"Ich bin eine Frau", erwiderte sie trocken, "Ich sehe alles."
"Alles?"
Damon zog eine Augenbraue hoch und dachte an die ganzen Sachen hier, die ihn eigentlich unweigerlich verraten mussten. Aber anscheinend sah sie sich nichts an, was sein Geheimnis aufdecken würde...
Sie zuckte mit den Schultern.
"Woher soll ich das wissen?"
Damon lachte.
"Du hast eben gesagt, dass du alles siehst"
"Vieles", schränkte sie ein.
"Ah, wir kommen der Sache schon näher." Er nickte und sah ihr in die Augen. "Okay, du hast gewonnen. Ich habe mich ein paar Mal an ein paar Rezepte versucht. Aber du hast so schön gelächelt und dich gefreut mir das Kochen bei zu bringen, dass ich es dir nicht sagen wollte. Ich liebe dein Lächeln einfach."
Abigails Wangen nahmen eine hauchzarte Röte an.
"Das ist süß."
Aber dann grinste sie.
"Gut, ab jetzt bekochst du mich!"
Damon zuckte die Schultern.
"Von mir aus. Aber nur wenn du schnell wieder fit wirst dadurch", zwinkerte er.
"Das hoffe ich auch", schmunzelte sie. "Will ein paar Sachen im Bett probieren."
Er zog eine Augenbraue hoch. "Im Bett? Was schwebt dir denn da vor?"
"Dinge, wofür ich zwei Beine brauche", lachte sie.
Wieder musste er lachen. Das erstaunte ihn zunehmend. Normalerweise war er niemand, der so oft lachte. Und schon gar nicht über derlei Kleinigkeiten. So langsam fing er an, echtes Interesse an ihr zu haben.
Abigails Blick wurde zärtlich, als sie ihn ansah.
"Du hast ein wunderschönes Lachen, wenn du es ehrlich meinst."
Er sah sie an.
"Ach ja? Das habe ich noch nie zu hören bekommen."
"Ich vermute auch ganz stark, dass du nie so befreit lachst."
Sie nahm seine Hand und strich mit dem Daumen drüber.
"Aber ich bin froh, dass du es bei mir tust."
Wie kam sie nur darauf? Damon konnte es einfach nicht verstehen. Abigail schien ihn genauestens zu kennen. Jedenfalls einen Teil von ihm. Und irgendwie brachte sie immer wieder eine andere Seite an ihm zum Vorschein.
"Du bist so ernst, Damon. Als hättest du Angst irgendwas falsch zu machen. Verbissen!"
"Ich habe nur gelernt, das man nur überleben kann in dieser Welt, wenn man ernst ist und nicht alles nur als Spaß ansieht."
Sie schüttelte den Kopf.
"Das stimmt nicht. Klar, man sollte nicht alles auf die leichte Schulter nehmen, aber immer ernst zu sein, macht auch keinen Sinn."
"Bei mir schon. Ich habe sehr früh gelernt, dass es nichts bringt, wenn man all zu nett ist und auch mal was riskiert. Ich liebe mein Leben wie es ist. Und ich brauche keinen weiteren Spaß oder dergleichen. Das ist nur Zeitverschwendung."
"Bin ich auch nur Zeitverschwendung?", fragte sie leise.
Abigail wusste ja, dass sie ihn vom Arbeiten abhielt, aber eigentlich hatte sie das bisher als positiv gefunden. Denn wenn Damon so weiterarbeitete, würde er mit vierzig an einem Herzinfarkt sterben.
Er schüttelte ehrlich den Kopf. Zeitverschwendung war es ganz sicher nicht.
"Nein, du bist weitaus mehr als nur Zeit. Du bist etwas Besonderes."
Sie glaubte ihm kein Wort, sagte aber nichts mehr. Stattdessen ließ sie seine Hand los und aß weiter.
Schweigend sah er ihr dabei zu, schob aber nach ein paar Minuten den Teller weg und stand auf.
"Ich muss noch ein wenig telefonieren. Sag Bescheid wenn du fertig bist. Ich werde dann abwaschen."
Damit verließ er die Küche und ging ins Arbeitszimmer.
Durch seine Stimmungsschwankung irritiert, aß sie auch fertig, stand dann auf und überlegte, wie sie die Teller alle zur Spüle bringen konnte, ohne dass etwas zu Bruch ging. Stören würde sie ihn garantiert nicht.


Kapitel 9

Obwohl Damon wirklich vorhatte, sich ganz und gar auf die Arbeit zu konzentrieren, wollte es ihm einfach nicht gelingen.
Irgendwie bekam Abigail es hin, die Küche aufzuräumen. Na gut, okay, Gerda kam und half ihr.
Danach ging sie hinaus und legte sich in die Sonne, um ein wenig braun zu werden. Dabei schlief sie ein.
Dass sie sich vor sein Fenster legte, wusste sie wohl nicht. Damon sah erher zufällig nah draußen und bemerkte ihren halbnackten Körper. Sofort durchflutete ihn wieder die Erregung siedend heiß. Verdammtes Weib!
Seufzend reckte sie sich den Sonnenstrahlen entgegen. Ihre Träume handelten von Damon und sie waren verdammt erotisch.
Er konnte seinen Blick kaum von ihren Körper wenden. Immer wieder sah er mal aus dem Fenster.
Als sie eine Stunde später wieder wach wurde, hatte sie einen schönen Sonnenbrand. Sie war die ausländische Sonne eben nicht gewohnt.
Abigail stand schwerfällig auf und humpelte hinein. In der Küche trank sie ein großes Glas Wasser und sah dann hinaus.
Toll. Was sollte sie den Rest des Tages machen?
Damon seinerseits war heilfroh,dass er sie nicht mehr so sehen musste. Sicherlich war sie in ihr Zimmer gegangen, dachte er sich und ging in die Küche. Als er sie sah, konnte er nicht anders als sie anzustarren.
Abigail lächelte ihn an, als sie ihn bemerkte.
"Hey, fertig telefoniert?"
Damon erwiderte ihr Lächeln nur leicht, schüttelte den Kopf und ging weiter zu ihr, um sie kurz zu küssen. "Ich war etwas, nun ja, abgelenkt."
"Wovon denn?", fragte sie ahnungslos.
"Von dir, du verführerische Sirene."
Abigail lachte.
"Was hab ich denn gemacht?"
"Dich halbnackt vor mein Fenster gelegt und in der Sonne gereckelt", meinte er ungerührt.
"Oh, das tut mir leid!", entschuldigte sie sich sofort.
Daraufhin lachte er abermals. Nur Abigail konnte sich wegen so etwas entschuldigen. Es gehörte ganz einfach zu ihr, dachte er amüsiert.
Noch einmal küsste er sie. Dieses mal jedoch voller Verlangen und heißer Leidenschaft. Mit einem leisen Seufzer erwiderte sie seinen Kuss, schmiegte ihren Körper an seinen. Daraufhin hob er sie vorsichtig hoch und ging mit ihr zur Treppe.
"Ich will dich!", raunte er ihr zu.
"Schon wieder?", kicherte sie, "Ich bin bestimmt schon wund."
Damon blieb auf der Stelle stehen und sah sie besorgt an. Sie erwiderte seinen Blick zärtlich.
"Das war ein Spaß. Es geht mir gut."
"Okay...", murmelte er nur und setzte seinen Weg fort.
Oben angekommen ging er nicht in ihres sondern in sein eigenes Zimmer und legte sie aufs Bett. Die Tür fiel von alleine ins Schloss und die beiden waren vollkommen alleine. Zärtlich begann er ihren Hals und den Brustansatz zu küssen. Lächelnd vergrub sie ihre Hände in seinem vollen Haar. Ihr Herz verfiel in einen wilden Rhythmus und sie hatte das Gefühl, vor Glück platzen zu können.

Damon liebte sie lange und sehr leidenschaftlich. Er hatte immer mehr das Gefühl, dass ihm die ganze Geschichte über den Kopf wachsen würde, doch er verdrängte es so gut es ging. Als sie später aneinander gekuschelt da lagen, konnte Abigail sich nicht mehr länger zurückhalten. Das Gesicht an seine Brust gedrückt nuschelte sie:
"Ich liebe dich."
Damon versteifte sich leicht und ließ auch seine Hand auf ihren Rücken ruhen.
"Ich dich auch...", flüsterte er und seine Stimme klang tatsächlich ernst und nicht unruhig.
Sie lächelte und hob ihren Blick. Ihr Herz schlug Purzelbäume und ein irres Glücksgefühl breitete sich in ihr aus.
Mit der Antwort hatte sie absolut nicht gerechnet!

In seinen Inneren sah es ganz anders aus. Sein Magen krampfte sich zusammen, als er sie so glücklich sah und sein Kopf sagte ihm, dass er damit zu weit gegangen war.
"Wie spät ist es?", fragte sie einige Augenblicke später leise. "Du hast um vier doch einen Termin und die Schneiderin wollte kommen..."
Damon sah auf die Uhr und fluchte sofort.
"Scheiße! Es ist kurz vor vier!"
Er sprang hastig auf, hob seine Sachen auf und streifte sie sich schnell über. Abigail seufzte, stand auch auf und bemühte sich auch sich anzuziehen.
"Warte, ich helfe dir."
Rasch suchte er ihre Sachen zusammen und half ihr dann dabei.
"Den Rest schaffst du bestimmt alleine und Gerda hilft auch noch. ich muss sofort los."
Damon küsste sie flüchtig auf die Wange und war dann auch schon verschwunden. Mit seinen Auto brauchte er zwar nicht mehr als zehn Minuten bis zur Stadt, aber er war ohnehin schon ziemlich spät dran.
Sie sah ihm nach und fuhr sich dann durch die Haare. Himmel, sie würde ihn vermissen, während er weg war, das wusste sie jetzt schon.
Trotzdem humpelte sie runter und begrüßte die Schneiderin. Diese nahm ihre Maße und sprach mit ihr über Stoff und Schnitt und verschwand dann wieder.
Das alles hatte keine Stunde gedauert und Damon hatte ja gesagt, er wäre mindestens zwei weg. Also ging sie, wie angekündigt, in die Wanne. Gerda half ihr beim Ausziehen, wofür sie sich ziemlich schämte, aber es ging einfach nicht anders.
Kurz darauf lag sie im warmen Wasser, das kaputte Bein hing über dem Wannenrand und sie vertiefte sich in ein Buch.
Wie er es schon geahnt hatte, kam er selbstredend ein wenig zu spät. Gott sei Dank hatte sein Termin damit keinerlei Probleme und so konnte es los gehen.
Immer wieder sah er auf die Uhr und dachte ständig nur an Abigail. 'Was sie wohl macht', ging es ihm durch den Kopf und er lächelte leicht. Er fühlte sich einfach wohl in ihrer Nähe und er liebte die kleinen Gespräche und Neckerein zwischen ihnen. Ganz allgemein liebte er alles, was mit ihr zu tun hatte. Er liebte... Erschrocken über seine Gedanken versuchte er sich wieder zu konzentrieren.
Auch Abigails Blick wanderte immer wieder zur Uhr. Sie verzehrte sich so sehr nach Damon, dass es beinahe schon weh tat. Nie hätte sie gedacht, dass sie so heftige Gefühle für jemanden entwickeln konnte...

Erst nach guten drei Stunden war Damon endlich fertig und der Vertrag war unterschrieben. Lächelnd stießen sie auf den Erfolg an und Damon verabschiedete sich kurz darauf wieder. Er hatte Abigail tatsächlich sehr vermisst...
Inzwischen war sie eingeschlafen. Ihr Kopf ruhte friedlich am Wannenrand und sie wachte nicht mal durch das inzwischen eiskalte Wasser auf.
Damon fuhr mit rasanten Tempo zurück und lief beschwingt die Treppe hinauf in ihr Zimmer.
"Abigail?", fragte er laut als er niemanden im Zimmer vorfand.
Gerda kam ebenfalls hinein und lächelte ihn gut mütterlich an.
"Sie ist in der Wanne", erklärte sie.
Sofort stürmte er ins Bad und fand sie so schlafend vor. Ein sanfter Ausdruck legte sich auf sein Gesicht und er ging in die Hocke vor ihr.
"Wach auf, Engel."
Sobald seine Stimme ertönte, wandte ihr Gesicht sich ihm mit einem leisen Seufzer zu. Doch sie schlief noch immer. Die letzten Tage hatten ziemlich an ihren Kräften gezerrt.
Sanft strich er über ihre Wange. Ja, sie war wirklich anders als früher und seine Rache löste sich beinahe von selbst auf. Doch das er sie so hintergangen hatte, konnte er nicht auslöschen. Er müsste es ihr bald erklären, denn er hatte vorhin erkannt, dass er sich wirklich in sie verliebt hatte. Aber nicht erst seit jetzt! Er war schon immer in sie verliebt gewesen.
"Wach auf Schlafmütze!"
"Mag nicht", nuschelte sie, noch immer im Dämmerzustand.
Sein Lächeln wurde zu einem Grinsen.
"Wenn du nicht aus der Wanne kommst, muss ich den leckeren Kuchen leider ganz alleine essen."
Endlich schlug sie die Augen auf.
"Hab schon viel zu viel gegessen heute. Muss ja morgen in das Kleid passen."
"Wirst du auch so. Aber das Wasser ist eiskalt und wenn du weiter hier schläfst, wirst du nicht in das Kleid passen, da du im Bett bleibst."
Abigail streckte die Arme zu ihm aus.
"Hilfst du mir?"
"Natürlich."
Lächelnd hob er sie aus dem kalten Wasser und drückte sie fest an sich. Wie leicht sie doch war! Und wie perfekt sie in seine Arme passte. Er trug sie ins Schlafzimmer und setzte sie aufs Bett, ehe er ihr auch noch ein Handtuch holte.
"Wie lief der Termin?", fragte sie, während er sie abtrocknete.
"Ziemlich gut. Ich habe vorhin wieder einmal knappe 150 Mille gemacht."
Ihr blieb die Luft weg. So viel Geld! Ach du Scheiße... Damon musterte sie.
"Was hast du?", fragte er neugierig und setzte sich zu ihr. "´Nen bisschen wenig, was?"
"Wenig?", krächzte sie und sah ihn ungläubig an.
Er nickte ernst.
"Es ist nicht alles ganz so gelaufen, wie geplant. Einen Teil der kaputten Firma konnte nicht gerettet werden und so sind es rund 100 weniger als vorgesehen."
"Dass du so leichtfertig über so riesige Summen sprichst", murmelte sie und legte den Kopf an seine Schulter.
Damon lachte kurz.
"Für mich sind es nur kleine. Alleine mein eigenes Konto weißt eine neunstellige Zahl auf."
"Schlechter Zeitpunkt, um dir zu sagen, dass ich über das Zusammenziehen nachgedacht habe, oder?", nuschelte sie und versuchte rauszukriegen, was sie gerade empfand.
"Und wie hast du dich entschieden?"
"Ich hatte gerade so eine Sehnsucht nach dir, als du weg warst", flüsterte sie, "Und ich will nicht nur an der Arbeit sehen..."
"Ich habe dich auch sehr vermisst", gestand er ehrlich und war selbst davon überrascht.
Doch was würde geschehen, wenn sie die Wahrheit kannte? Würden ihre Gefühle stark genug dafür sein um bei ihm zu bleiben?
Lächelnd legte sie die Arme um seine Hüfte.
"Hattest du nicht was von Kuchen gesagt?"
Er nickte.
"Ich hole ihn von unten."
Sanft löste er sich wieder von ihr, küsste sie kurz aber sehr zärtlich und verschwand aus dem Zimmer. Abigail ließ sich auf das weiche Bett zurück sinken und seufzte leise.
Mann, ihr fehlte es rauszugehen und eine Runde zu joggen. Ihre Gedanken fuhren Karussell und meist half ihr das Laufen dabei, ein wenig Ordnung in das Chaos zu bringen...
In der Küche, stellte sich Damon einen Moment ans Fenster und sah raus. Was ging nur in ihm vor? Die ganze Zeit hatte er alles unter Kontrolle gehalten, doch was war jetzt? Er konnte sich kaum auf die Arbeit konzentrieren und würde lieber seine Zeit mit Abigail verbringen. Natürlich auch im Bett. So wie bei ihr hatte er sich noch nie gefühlt. Sein Verlangen nach ihr wurde immer stärker, als dass es sinken würde. Niemals würde Damon genug von ihr bekommen, da war er sich sicher.

Ob es eine gute Idee war, einfach auf ihn zu warten? Besser wäre es, wenn sie runtergehen würde. Dann würden sie wenigstens nicht die verbleibenden Stunden des Tages im Bett verbringen...
Vor allem kam er einfach nicht wieder!
Entschlossen stand sie auf, zog sich einen Morgenmantel über und humpelte hinunter.
Den Kuchen hatte Damon mittlerweile vollkommen vergessen. Seine Gedanken kreisten unaufhörlich nur über die eine Sache und er wusste wirklich nicht weiter. Das war ihm schon so lange nicht mehr passiert.
Abigail fand ihn in der Küche.
"Damon?"
Erschrocken drehte er sich zu ihr.
"Was ist?"
"Ist alles okay? Du bist nicht wiedergekommen..."
"Ich war nur am nachdenken", erwiderte er ehrlich und seufzte. "Entschuldige bitte."
"Ist dir das alles auch zu heftig?", flüsterte sie sehr leise und wich seinem Blick aus.
"Zu heftig?", fragte er verständnislos.
Was empfand sie denn als zu heftig?
"Wir kennen uns kaum", murmelte Abigail und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. "Und dennoch liebe ich dich bereits. Dennoch bin ich bereit alles zu geben, damit du dich gut fühlst und ich will dich glücklich machen..."
Er ging zu ihr und zog sie an sich.
"Du machst mich auch glücklich, wenn du nicht alles tun würdest."
"Aber du vertraust mir nicht", murmelte sie und schmiegte sich an ihn.
"Ich vertraue dir, Abigail."
Sie schüttelte den Kopf.
"Ist egal jetzt. Wo ist der Kuchen?"
Er schüttelte den Kopf.
"Es ist nicht egal. Ich vertraue dir wirklich."
'Nur mir nicht', dachte er dazu.
"Wenn du das sagst..."
Dann lächelte sie, um das Thema erneut zu wechseln.
"Das Kleid wird klasse!"
"Abigail! Wieso wechselst du das Thema immer wieder?"
Er hob ihr Kinn an und küsste sie kurz. Sie seufzte schwer.
"Du hast ein ziemlich großes Geheimnis vor mir."
"Woher willst du das wissen?"
"Du schweifst oft mit deinen Gedanken ab und schaust mich dabei irgendwie komisch an... deine Finger klopfen dabei immer auf irgendwas herum."
Verdammt! Er hätte sich selbst dafür ohrfeigen können, dass er nicht mehr auf sich aufgepasst hatte.
"Das bildest du dir ein."
Damon seufzte leise und ging zum Tisch wo der Kuchen stand. Nachdem sie etwas getrunken hatte, stellte sie das Glas weg und schloss kurz die Augen. Dann schnappte sie ihre Krücken.
"Ich lese noch ein wenig."
So schnell sie konnte lief sie in ihr Zimmer.
Doch als sie oben ankam, hatte sie schon keine Lust mehr dazu und begann unruhig umher zu gehen.
Warum machte sie nur immer alles kaputt!
Wütend warf sie ihr Buch gegen das Fenster.

Beunruhigt sah er ihr nach. Auch wenn er diese leichten Gefühle hatte, durfte er einfach nicht nachgeben. Ehe er was Dummes tun konnte, verließ er das Haus und ging in den Garten. Er zog sich Hose und Hemd aus und sprang in den Pool.
Abigail war so sauer auf sich selbst! Und ihr verfluchtes Gefühlschaos nervte sie!
Es vergingen einige Stunden, in denen sie hauptsächlich wütend vor sich her starrte.
So langsam wurde es Abend und Gerda hatte das Abendessen bald fertig Damon ging in sein Zimmer hoch, duschte ausgiebig, eiskalt, und zog sich wieder an. Dieses Mal jedoch sehr leger.
Inzwischen lag Abigail zusammengerollt unter ihrer Decke. Ihre Augen waren rot von ungeweinten Tränen und sie zitterte leicht.
Gerda ging zu dem Mädchen hoch und klopfte.
"Abiail, das Essen ist fertig."
"Ich hab keinen Hunger", gab sie leise zur Antwort und drehte sich auf den Rücken.
Das alles machte ihr so Angst...
Gerda öffnete die Tür und trat ein.
"Du musst aber was essen, Kindchen."
Doch Abigail schüttelte nur den Kopf und zog das Kissen darüber.
"Ich möchte nicht."
Die ältere Frau setzte sich zu ihr aufs Bett.
"Was beschäftigt dich?"
Zunächst zögerte sie, doch dann platzte es aus ihr heraus.
"Damon!"
Es überraschte die Ältere keineswegs, dass er das Problem darstellte.
"Was ist mit ihm?"
"Ach, keine Ahnung... er vertraut mir nicht, ich liebe ihn schon jetzt und..."
Sie zuckte mit den Schultern.
"Es ist mir gerade zu viel."
"Ich weiß genau, was du meinst."
"Ich mag jetzt einfach nur schlafen, okay?"
Gerda nickte verständnisvoll, erhob sich und ging zur Tür.
"Ich kann dir nur sagen, das Damon es wirklich nicht leicht hatte früher, daher verschließt er sich oft. Aber ich habe ihn noch nie so fröhlich wie in deiner Gegenwart gesehen", meinte sie an der Tür und verschwand dann.
Jetzt begann Abigail zu weinen und presste ihr Gesicht in ihr Kissen. Erst Stunden später fiel sie in einen unruhigen Schlaf.
Damon aß alleine und nicht wirklich viel. Sofort danach fuhr er in die Stadt um sich ein wenig ab zu lenken. Eine seiner alten Liebschaften war zufällig in der nähe und er blieb die Nacht bei ihr


Дата добавления: 2015-12-01; просмотров: 1 | Нарушение авторских прав



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