Das Problem der Induktion

Allgemeines

· Die Tätigkeit eines wissenschaftliches Forschersà Sätze und Systeme aufstellen und systematisch zu überprüfen

· Empirische Wissenschaften: Hypothesen und Theoriensysteme werden aufgestellt und durch Beobachtung und Experiment (=Erfahrung) überprüft

· Aufgabe der Forschungs-bzw. Erkenntnislogik: dieses Verfahren, also die empirisch-wissenschaftliche Forschungsmethode einer logischen Analyse zu unterziehen

· Problem: Was bezeichnet man aber als empirische Wissenschaft?

Das Problem der Induktion

· Die empirischen Wissenschaften werden oft durch die induktive Methode charakterisiert (nicht aber im Kritischen Rationalismus!)

· Forschungslogik wäre demnach die Induktionslogik (logische Analyse der induktiven Methode)

· Induktionsschluss: ein Schluss von besonderen Sätzen (die Beobachtungen, Experimente beschreiben) auf allgemeine Sätze (bezeichnen Hypothesen, Theorien)

· Problem: so ein Schluss kann sich immer als falsch erweisen: noch so viele Beobachtungen von weißen Schwänen berechtigen uns nicht zu dem Satz, dass alle Schwäne weiß sind!

· Induktionsproblem

o Die Frage ob und wann induktive Schlüsse berechtigt sind bezeichnet man als Induktionsproblem

o IP kann man auch als Frage nach der Geltung der allgemeinen Erfahrungssätze, der empirisch- wissenschaftlichen Hypothesen und Theoriensysteme, formulieren

o Erfahrungssätze sollen ja auf Grund von Erfahrung gelten, also wegen Beobachtungen oder Ergebnissen von Experimenten à solche Erfahrungen kann man aber vorerst nur in besonderen Sätzen aussprechen

o „empirische Geltung“ eines allgemeinen Satzes bedeutet, dass die Geltung auf die besonderen Erfahrungssätze zurückgeführt ist- also durch induktive Schlüsse

· Induktionsprinzip

o Um induktive Schlüsse zu rechtfertigen, muss man ein Induktionsprinzip aufstellen

o Dies ist ein Satz, der gestattet induktive Schlüsse in eine logisch zugängliche Form zu bringen

o Dieses Prinzip entscheidet laut Induktionslogiker über Wahrheit und Falschheit der Theorienà wenn man dieses aus der Wissenschaft streichen würde, würde man laut Induktionslogikern auch die Entscheidung über Wahrheit und Falschheit der Theorien aus der Wissenschaft herausnehmen

o Popper: „das Induktionsprinzip kann keine logische Tautologie[1] und auch kein logischer Satz sein“à denn wenn dem so wäre gäbe es kein Induktionsproblem

o Deshalb muss dieses Prinzip wissenschaftlich gerechtfertigt werden à es gibt dabei viele Wiedersprüche

o Eine empirische Auffassung des IP scheitert daran, dass sie zu einem unendlichen Regres führtàdenn wenn man es als empirisch gültigen Satz aufzufassen versucht, tauchen dieselben Fragen wieder auf, die zuvor zu seiner Einführung Anlass gegeben haben

o Es gab Versuche für den Ausweg aus diesen Schwierigkeiten: Kant betrachtete das Prinzip als a priori gültig[2]

o Induktive Schlüsse werden auch häufig als Wahrscheinlichkeitsschlüsse bezeichnetà sie haben aber keine strenge Gültigkeit

· Kritischer Rationalismus steht im schärfsten Wiederspruch zu allen induktionslogischen Versuchenà sie sind von der Lehre der deduktiven Methodik der Nachprüfung überzeugt

Дата добавления: 2015-11-14