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Der Sprachlaut und das Phonem. Allophone

Читайте также:
  1. The phonemic variant (allophone). The classification of variants

Vorlesung 4.

Linguistische Funktion der Sprachlaute. Der Sprachlaut und das Phonem.

 

Phonologie und ihr Gegenstand

Der Sprachlaut und das Phonem. Allophone

Phonologische Opposition. Neutralisation

Phonologie und ihr Gegenstand

 

Die Sprachlaute haben ihre materielle Substanz (sie werden artikuliert und gehört) und eine linguistische Funktion (sie differenzieren semantische Einheiten der Sprache und dienen als Baustoff dieser Einheiten).

 

Mit der materiellen Seite der gesprochenen Äußerungen beschäftigt sich die (artikulatorische, auditive und akustische) Phonetik. (Phonetik wird also als eine empirische Disziplin betrachtet)

 

Die im engeren Sinne linguistische Beschreibung der Sprachlaute ist Gegenstand der Phonologie (Phonologie wird also als eine theoretische Disziplin betrachtet).

 

Im Gegensatz zur Phonetik beschreibt die Phonologie die Laute als Bestandteile eines kontinuierlichen Sprachsignals nicht vollständig, sondern nur in Hinsicht auf ihre sprachliche Funktion.

 

Einige Eigenschaften der konkret geäußerten Lautsegmente (dieser Begriff wird oft als Synonym zum Wort „Sprachlaute“ gebraucht) werden dabei als nicht relevant betrachtet und aus der Untersuchung ausgeklammert. Abgesehen wird zunächst davon, dass jedes Lautsegment bei jeder Äußerung genau genommen eine andere phonetische Gestalt hat und ein Lautindividuum bildet, dass es systematische Unterschiede zwischen Frauen- und Männerstimme gibt, dass es Altersunterschiede gibt usw. Eine erschöpfende Erfassung aller Lautindividuen einer Sprache ist offensichtlich überhaupt nicht möglich.

 

Als Begründer der Phonologie in Europa gelten die Russen Nikolai Trubetzkoy, Ethnologe und Linguist, und der Strukturalist Roman Jakobson (Vertreter Prager Sprachschule). Ihre Theorie wird als strukturalistische Phonologie bezeichnet, sie fußt auf zwei Grundpfeilern: einerseits auf der Idee, dass die Sprache ein komplexes System darstellt und die lautliche Seite auch als System aufgefasst werden soll, andererseits auf der Erkenntnis, dass Lautsegmente eine sprachliche Funktion haben, die in der Bedeutungsdifferenzierung besteht (Hund – Mund – rund).

 

Der Sprachlaut und das Phonem. Allophone

 

Den ersten Schritt zur Trennung der linguistischen Funktion des Sprachlautes von seiner materiellen Substanz machte I.A. Baudouin de Courtenay. Nach seiner Ansicht existiert das Phonem (wie überhaupt das ganze System der Sprache) nur in der Psyche des Menschen. Das Phonem wird somit als eine Einheit des Sprachsystems aufgefasst, der konkrete Laut – als Einheit der Rede. Das Phonem ist eine ständige primäre linguistische Erscheinung, der Redelaut – etwas Sekundäres, Vorübergehendes, das nur dann in Aktion trifft, wenn der Mensch spricht. Der Redelaut ist das akustische Resultat einer augenblicklichen Äußerung des Phonems.

 

Heutzutage versteht man unter Phonem die abstrakte Klasse aller Laute (Phone), die in einer gesprochenen Sprache die gleiche bedeutungsunterscheidende (distinktive) Funktion haben.

 

Ein Phonem kann in unterschiedlichen lautlichen Varianten gesprochen (realisiert) werden, dieser lautliche Unterschied hat dabei keinen Einfluss auf die Bedeutung dieses Phonems. Diese positionsbedingten Varianten eines Phonems werden als Allophone bezeichnet.

 

Welche lautliche Variante gesprochen wird, ist durch den Dialekt, durch Koartikulationseffekte oder durch die lautliche Umgebung eines Phonems bestimmt. So entstehen verschiedene Schattierungen des Phonems [k] in den Silben ka, ke, ki, ko, ku infolge der Einwirkung rein physiologischer Faktoren: Katze – Kegel – Kind – kosten – Kugel.

 

Man unterscheidet freie und kombinatorische Varianten.

 

Die freien (fakultativen) Varianten sind gleichberechtigte Realisierungen eines Phonems, die genau in derselben lautlichen Umgebung vorkommen und miteinander vertauscht werden können, ohne einen Bedeutungsunterschied hervorzurufen, z. B. das Zungen- und Zäpfchen-r. Die Verwendung der einen oder der anderen Variante hängt mit systemexternen Faktoren zusammen, wie mit der individueller Sprechgewohnheit, Herkunft, sozialer Zugehörigkeit des Sprechers, Sprechtempo und Sprechstil usw.

 

Die kombinatorischen (stellungsgebundenen) Varianten treten in Abhängigkeit von der phonologischen Umgebung auf. Sie sind durch Nachbarlaute oder durch ihre Position im Wort bedingt, z.B. der Ach-Laut und der Ich-Laut im Deutschen. [x] wird nach /a/, /o/, /u/, /au/ gesprochen. In anderen Fällen wird es durch [ç] ersetzt. In solchem Fall spricht man von Allophonen mit komplementärer Distribution. Das heißt, da, wo eine Variante vorkommt, kommt die andere nie vor, außer in Dialekten (z.B. im Bairischen wird „ durch “ mit [x] ausgesprochen).

 

In der Sprachentwicklung können aus bestimmten Schattierungen eines Phonems neue Phoneme entstehen. Deutsche labialisierte Vokale der vorderen Reihe [y:], [y], [Ø:], [œ] entstanden aus Schattierungen der labialisierten Vokale der hinteren Reihe durch den Einfluss des folgenden i. Während in dem alten fullian eine Variante des Phonems [υ] vorkommt, hat sich in füllen das [y] schon zu einem selbständigen Phonem entwickelt.

 


Дата добавления: 2015-11-14; просмотров: 228 | Нарушение авторских прав


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Ліна Костенко. Сніг у Флоренції| Phonologische Opposition. Neutralisation.

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