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thrillerSchaetzingSchwarmFischer verschwindet vor Peru, spurlos. Цlbohrexperten stoЯen in der norwegischen See auf merkwьrdige Organismen, die hunderte Quadratkilometer Meeresboden in Besitz 65 страница



»Du willst sie rausschicken?«nickte.

»Ich helfe dir«, schlug Anawak vor.»Wenn du Lust hast.«»Gute Idee.«Greywolf öffnete die Kamera und fuhr mit einem winzigen Schraubenzieher ins Innere.

»Jetzt sofort?«

»Nein, ich muss erst das Ding hier reparieren.«

»Willst du nicht mal Pause machen? Wir könnten was trinken gehen. Wir brauchen alle ein bisschen Ruhe zwischendurch.«

»So viel hab ich nicht zu tun, Leon. Ich wühle im Equipment rum und sorge dafür, dass es den Tieren gut geht. Ich mache die ganze Zeit über Pause.«

»Dann komm mit zu den Besprechungen.«warf ihm einen kurzen Blick zu und arbeitete schweigend weiter. Die Unterhaltung versiegte.

»Jack«, sagte Anawak.»Du kannst dich doch nicht permanent verkriechen.«

»Wer redet denn von permanent?«

»Na ja, was soll das sonst sein?«

»Ich mache meinen Job.«Greywolf zuckte die Achseln.

»Ich passe auf, was die Delphine melden, werte die Videos aus, und wenn mich einer braucht, bin ich da.«

»Du bist nicht da. Du weißt noch nicht mal, was wir in den letzten 24 Stunden alles raus gefunden haben.«

»Doch. Weiß ich.«

»So?«, staunte Anawak.»Von wem denn?«

»Sue war zwischendurch hier. Selbst Peak kam mal nachsehen, ob alles okay ist. Jeder erzählt mir was, ich muss überhaupt nicht fragen.«starrte vor sich hin. Plötzlich regte sich Zorn in ihm.»Na, dann brauchst du mich ja nicht«, sagte er trotzig.gab keine Antwort.

»Also willst du hier versauern?«

»Du weißt, dass ich die Gesellschaft von Tieren vorziehe.«Auch wenn eines davon Licia getötet hat, wollte Anawak fragen, aber er schluckte es im letzten Moment herunter. Was sollte er bloß tun?»Ich habe Licia genauso verloren wie du«, sagte er schließlich. Greywolf hielt kurz inne. Dann fummelte er wieder mit dem Schraubenzieher in der Kamera herum.»Darum geht’s nicht.«»Worum geht’s dann?«»Was willst du hier, Leon?«»Was ich will?«Anawak überlegte. Sein Zorn wuchs.war nicht fair. Bei allem, was Greywolf durchlitt, war es einfach nicht fair.»Ich weiß nicht, Jack. Offen gestanden frage ich mich das auch.«wandte sich ab, um zu gehen. Als er schon fast wieder im Tunnel war, hörte er Greywolf leise sagen:»Warte, Leon.«dämmerte weg. Er war todmüde. Die letzte Nacht steckte ihm in den Knochen. Er saß vor der Konsole mit den Bildschirmen, während Oliviera im Sterillabor weitere Mengen konzentrierten Yrr-Pheromons herstellte. Sie hatten beschlossen, einiges davon in den Simulator zu geben. Von der Masse war wenig zu sehen, nur dass die Vielzahl der Einzeller das Wasser trübte. Offenbar hatte sie sich vorübergehend aufgelöst und das Leuchten eingestellt. Wenn sie Pheromonextrakt hinzufügten, konnten sie womöglich eine Verschmelzung herbeiführen und das Gebilde weiteren Tests unterziehen., dachte Johanson, sollten sie Crowes Nachrichten in den Tank schicken, um zu sehen, ob das Kollektiv antwortete.hatte leichtes Kopfweh und wusste auch den Grund dafür. Weder rührte es von Überarbeitung noch von zu wenig Schlaf. Es waren verklemmte Gedanken, die schmerzten.Erinnerungen.der letzten großen Besprechung wurde es stetig schlimmer. Eine Äußerung Lis hatte seinen inneren Diaschlitten wieder in Gang gesetzt. Wenige Worte nur, aber sie füllten sein ganzes Denken aus und hinderten ihn, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Überaus anstrengend war dieses Nachdenken, und schließlich kippte Johansons Kopf langsam nach hinten. Er fiel in einen leichten Schlaf. An der Oberfläche des Bewusstseins trieb er dahin, gefangen in der Endlosschleife, zu der sich Lis Worte verbanden.überstürzen. Nichts überstürzen. Nichts …irgendwoher drangen Geräusche an sein Ohr. War Oliviera schon fertig mit der Synthetisierung des Pheromons? Kurz tauchte er auf aus seinem nervösen Schlummer, blinzelte in die Laborbeleuchtung und schloss wieder die Augen.überstürzen.ämmrig.Hangardeck.metallisches Geräusch, schleifend, leise. Johanson schreckt auf. Zuerst weiß er nicht, wo er ist. Dann spürt er die Stahlwand im Kreuz. Über dem Meer hat sich der Himmel aufgehellt. Er rappelt sich hoch und sieht zu der Wand hinüber.Teil davon steht offen.Tor hat sich aufgetan, leuchtend hell. Weißes Licht dringt aus dem Innern. Johanson rutscht von der Kiste. Stunden muss er darauf verbracht haben, so sehr schmerzen seine Knochen. Alter Mann. Er geht langsam auf das helle Quadrat zu. Dort mündet ein Gang, das erkennt er jetzt, mit nackten Wänden. Neonröhren ziehen sich die Decken entlang. Nach wenigen Metern eine Wand, seitlich abknickend.späht ins Innere und lauscht.und Geräusche. Er tritt einen Schritt zurück.ist hinter dem Knick? Soll er hineingehen? Johanson zögert.überstürzen. Nichts überstürzen.ögert.ötzlich bricht eine Barriere.geht hinein. Zu beiden Seiten nichts als nackte Wände, dort die Biegung. Er geht nach rechts. Noch eine Biegung, diesmal zur anderen Seite. Breit ist dieser Gang, man könnte mit einem Auto entlangfahren. Wieder Geräusche, Stimmen, näher diesmal. Die Quelle muss gleich hinter dem zweiten Knick sein. Seine Schritte führen ihn langsam auf die Biegung zu, nach links, und da ist …Labor., nicht das Labor. Ein Labor. Kleiner, mit niedrigeren Decken. Aber es muss direkt über dem umgebauten Fahrzeugdeck liegen, wo sie den Simulator aufgestellt haben. Und auch dieses Labor hat einen Simulator, ein viel kleineres Gerät, nicht größer als eine Kiste, und im Innern schwebt etwas Leuchtendes, Blaues mit ausgestreckten Tentakeln …äubig starrt er auf die Szenerie.ganze Raum ist eine kleine, aber perfekte Kopie des darunter liegenden Bereichs. Mehrere Labortische reihen sich aneinander. Gerätschaften. Behälter mit flüssigem Stickstoff. Eine Konsole mit Bildschirmen. Ein Elektronenmikroskop. Im Hintergrund an einer panzerverglasten Tür das Biohazard-Symbol. Noch weiter hinten führt eine offene Tür in einen schmaleren Gang.da sind Menschen.Personen stehen vor dem kleinen Simulator. Sie unterhalten sich, ohne den Eindringling zu bemerken. Zwei Männer drehen ihm den Rücken zu, eine Frau steht halb seitlich und notiert etwas auf einem Block. Ihr Blick wandert zwischen den Männern und dem Simulator hin und her, fällt in den Raum, fällt auf Johanson …Mund öffnet sich, und die Männer drehen sich abrupt zu ihm herum. Einen davon kennt er. Gehört zu Vanderbilts Stab, keiner weiß genau, was er macht, aber was machen CIA-Agenten schon?zweiten Mann kennt er erst recht!ist Rubin.ist zu perplex, um etwas anderes zu tun als dazustehen und zu schauen. Er sieht den Schrecken in Rubins Augen, die Frage, wie diese Situation zu retten sei. Eigentlich ist es erst dieser Blick, der Johansons Erstarrung löst, weil ihm plötzlich klar wird, dass hier irgendein merkwürdiges Spiel gespielt wird, in dem man ihn benutzt, ihn und die anderen, Oliviera, Anawak, Weaver, Crowe …wer von ihnen spielt in diesem Spiel sonst noch eine Rolle?zu welchem Zweck?kommt langsam auf ihn zu. Ein verkrampftes Lächeln hat sich auf seine Züge gelegt.



»Sigur, mein Gott! Auch schlaflos unterwegs?«Blicke wandern im Raum umher, streifen die anderen. Er muss ihnen nur eine Sekunde in die Augen sehen, um zu wissen, dass er keinesfalls hier sein sollte.

»Was tut ihr da, Mick?«

»Oh, nichts, das ist nur …«

»Was soll das? Was passiert hier?«baut sich vor ihm auf.»Ich kann Ihnen das erklären, Sigur. Wissen Sie, wir hatten eigentlich nicht vor, dieses zweite Labor zu benutzen, es ist nur für den Notfall angelegt worden, wenn das große aus irgendeinem Grund ausfällt. Wir inspizieren lediglich die Systeme, damit es einsatzbereit ist für den Fall, dass …«zeigt auf das Wesen im Simulator.

»Ihr habt eines von den … von den Dingern da im Tank!«

»Ach, das?«Rubins Kopf dreht sich nach hinten, wieder zurück.»Das … äh … nun ja, wir müssen es eben ausprobieren, sicherstellen. Wir haben Ihnen nichts davon gesagt, es bestand ja keine Notwendigkeit, weil …«Wort ist gelogen.ürlich ist Johanson nicht ganz nüchtern, aber dass Rubin sich gerade um Kopf und Kragen redet, kriegt er mit.dreht sich um und stapft den Gang zurück nach draußen.

»Sigur! Dr. Johanson!«hinter ihm. Rubin an seiner Seite. Finger zerren nervös an seinem Ärmel.

»Warten Sie doch.«

»Was — macht — ihr — da?«

»Es ist nicht so, wie Sie denken, ich …«

»Woher wollen Sie denn wissen, was ich denke, Mick?«

»Es ist eine Sicherheitsmaßnahme.«

»Was?«

»Eine Sicherheitsmaßnahme! Das Labor ist eine Sicherheitsmaßnahme!«reißt sich los.

»Ich glaube, ich sollte mal mit Li darüber reden.«

»Nein, das …«

»Oder besser mit Oliviera. Quatsch, vielleicht sollte ich einfach mit allen darüber reden, was meinen Sie, Mick? Verarscht ihr uns hier?«

»Bestimmt nicht.«

»Dann erklären Sie mir endlich, was das soll.«Rubins Augen tritt nackte Panik.»Sigur, das wäre keine sehr gute Idee. Sie dürfen jetzt nichts überstürzen. Hören Sie? Nichts überstürzen!«sieht ihn an. Er stößt ein unwilliges Schnauben aus und lässt Rubin stehen. Hört, wie ihm der andere nachkommt, spürt Rubins Angst in seinem Nacken.überstürzen.ßes Licht.explodiert vor seinen Augen, und ein dumpfer Schmerz breitet sich in seinem Schädel aus. Die Wände, der Gang, alles verschwimmt. Der Fußboden kommt ihm entgegen …starrte an die Decke des Laboratoriums.war wieder präsent.sprang auf. Oliviera arbeitete noch immer im Sterillabor. Schwer atmend blickte er auf den Simulator, das Kontrollpult, die Arbeitstische.wieder zur Decke.oben existierte ein zweites Labor. Direkt über ihnen. Und keiner durfte es wissen. Rubin musste ihn niedergeschlagen haben, und dann hatten sie ihm irgendwas verabreicht, um seine Erinnerung zu tilgen.?um alles in der Welt wurde hier gespielt?ballte die Fäuste. Ohnmächtige Wut kochte in ihm hoch. Mit wenigen Schritten war er draußen und rannte die Rampe hinauf.

»Was soll ich oben bei euch?«, sagte Greywolf.»Ich kann euch nicht helfen.«Zorn verflog. Er drehte sich um und kam langsam wieder zurück, während sich das Becken mit Wasser füllte.

»Das stimmt nicht, Jack.«

»Doch, tut es.«Es klang nüchtern, beinahe unbeteiligt, wie er es sagte.»Bei der Navy haben sie Delphine gequält, und ich konnte nichts dagegen tun. Ich habe mich für Wale stark gemacht, aber die Wale sind Opfer einer anderen Macht geworden. Irgendwann habe ich beschlossen, in Tieren die besseren Menschen zu sehen, was dumm ist, aber immerhin ein Weg, sich zu arrangieren, und jetzt habe ich Licia an ein Tier verloren. Ich helfe niemandem.«

»Hör auf, dir Leid zu tun, verdammt.«

»Das sind Fakten!«setzte sich wieder neben ihn.

»Dass du die Navy verlassen hast, war richtig und konsequent«, sagte er.»Du warst der beste Ausbilder, den sie im Delphinprogramm jemals hatten, und es war deine Entscheidung, die Zusammenarbeit zu beenden, nicht ihre. Du hattest die Fäden in der Hand.«

»Ja, aber hat sich was geändert, nachdem ich gegangen bin?«

»Für dich hat sich was geändert. Du hast Rückgrat bewiesen.«

»Und was habe ich damit erreicht?«schwieg.

»Weißt du«, sagte Greywolf.»Das Schlimmste ist dieses Gefühl, nirgendwo hinzugehören. Du liebst einen Menschen, und du verlierst ihn. Du liebst Tiere, und sie sind es, die ihn töten. Ganz allmählich beginne ich diese Orcas zu hassen. Ist dir klar, was ich sage? Ich fange an, Wale zu hassen!«

»Wir haben alle dieses Problem, und wir …«

»Nein! Ich habe gesehen, wie Licia im Maul eines Orcas gestorben ist, und ich konnte nichts tun, um ihr zu helfen. Das ist mein Problem! Wenn ich hier und jetzt tot umfalle, ist das für den Fortbestand oder Untergang der Welt ohne jede Bedeutung. Wen interessiert’s? Ich habe nichts erreicht, weswegen man sagen wird, dass meine Anwesenheit auf diesem Planeten eine gute Idee war.«

»Mich interessiert es«, sagte Anawak.sah ihn an. Anawak erwartete einen zynischen Kommentar, aber nichts folgte außer einem leisen Geräusch, einem Glucksen in Greywolfs Kehle wie von einem stecken gebliebenen Seufzer.

»Und bevor du es vergisst«, sagte Anawak,»Licia hat es auch interessiert.«Wut reichte aus, Rubin zu packen, aufs Flugdeck zu schleppen und über Bord zu werfen. Vielleicht hätte er sich dazu hinreißen lassen, wäre ihm der Biologe über den Weg gelaufen. Aber Rubin war nirgendwo zu sehen. Stattdessen traf er Weaver, die auf dem Weg nach unten war.übergehend wusste er nicht, was er tun sollte. Dann rief er sich zur Ordnung.

»Karen!«Er lächelte.»Willst du uns besuchen?«

»Um ehrlich zu sein, ich wollte ins Welldeck. Zu Leon und Jack.«

»Oh ja, Jack.«Johanson zwang sich zur Ruhe.»Es geht ihm nicht gut, was?«

»Nein. Ich glaube, da war mehr zwischen ihm und Licia, als er selber gedacht hat. Es ist schwer, an ihn ranzukommen.«

»Leon ist sein Freund. Der schafft das schon.«nickte und sah ihn fragend an. Sie hatte schnell begriffen, dass diese Unterhaltung keine war.

»Geht’s dir gut?«, fragte sie.

»Blendend.«Johanson umfasste ihren Arm.»Ich hatte gerade eine ziemlich sensationelle Idee, wie wir den Kontakt mit den Yrr forcieren könnten. Kommst du mit aufs Dach?«

»Ich wollte eigentlich …«

»Zehn Minuten. Ich will deine Meinung dazu hören. Mir geht dieses ständige Rumhängen in geschlossenen Räumen auf die Nerven.«

»Du bist dünn angezogen für einen Besuch auf dem Dach.«sah an sich hinunter. Er trug nur Pullover und Jeans. Seine dicke Daunenjacke hing im Labor.

»Abhärtung«, sagte er.

»Gegen was?«

»Gegen Grippe. Gegen’s Älterwerden. Gegen dumme Fragen! Was weiß denn ich?«Er merkte, dass er laut geworden war. Contenance, dachte er.»Hör zu, ich muss diese Idee wirklich loswerden, und sie hat eine Menge mit euren Simulationen zu tun. Ich habe keine Lust, das auf der Rampe zu tun. Kommst du jetzt?«

»Ja, natürlich.«stiegen zusammen die Rampe hoch und gelangten ins Innere der Insel. Johanson zwang sich, nicht ständig zur Decke zu sehen und nach versteckten Kameras und Mikrophonen zu suchen. Er hätte sie ohnehin nicht gesehen. Stattdessen sagte er in leichtem Tonfall:»Jude hat natürlich Recht, man darf jetzt nichts überstürzen. Ich schätze, wir werden ein paar Tage brauchen, bis die Idee spruchreif ist, denn sie basiert auf …«so weiter, und so fort. Er produzierte gelehrt klingenden Schwachsinn, bugsierte Weaver aus der Insel an die frische Luft und ging ihr gestikulierend voran, bis sie einen der Hubschrauberlandepunkte auf der Backbordseite erreicht hatten. Es war kühler und windiger geworden. Dunstschwaden hatten sich über die See gelegt, die Wellen an Höhe zugenommen. Wie urzeitliche Tiere wälzten sie sich tief unter ihnen dahin, grau und träge, und schickten den Geruch kalten Salzwassers nach oben. Johanson fror erbärmlich, aber seine Wut hielt ihn innerlich warm. Schließlich waren sie weit genug von der Insel entfernt.

»Offen gestanden«, sagte Weaver,»ich verstehe kein Wort.«hielt das Gesicht in den Wind.

»Brauchst du auch nicht. Ich schätze, hier draußen können sie uns nicht hören. Sie müssten schon verdammt viel Aufwand betrieben haben, um eine Unterhaltung auf dem Flugdeck zu belauschen.«kniff die Augen zusammen.

»Wovon redest du eigentlich?«

»Ich habe mich erinnert, Karen. Ich weiß wieder, was vorgestern Nacht geschehen ist.«

»Hast du deine Tür gefunden?«

»Nein. Aber ich weiß, dass sie da ist.«erzählte ihr in knappen Worten die ganze Geschichte.hörte mit unbewegtem Gesicht zu.

»Du meinst, es gibt so etwas wie eine Fünfte Kolonne an Bord?«

»Ja.«

»Aber wozu?«

»Du hast gehört, was Jude gesagt hat. Nichts überstürzen. Ich meine, wir alle, du und Leon, Sue und ich, auch Mick natürlich, Sam und Murray, wir haben denen einen kompletten Steckbrief der Yrr geliefert. Möglicherweise machen wir uns was vor, vielleicht liegen wir fulminant daneben, aber vieles spricht für das Gegenteil: dass wir zumindest theoretisch wissen, mit welcher Art Intelligenz wir es zu tun haben und wie sie funktioniert. Wir haben auf Hochtouren daran gearbeitet, um es rauszufinden. Und plötzlich sollen wir uns Zeit lassen?«

»Weil man uns nicht mehr braucht«, sagte sie tonlos.»Weil Mick in einem anderen Labor mit anderen Leuten daran weiterarbeitet.«

»Wir sind Zulieferer«, nickte Johanson.»Wir haben unsere Schuldigkeit getan.«

»Aber warum?«Weaver schüttelte ungläubig den Kopf.»Welche Ziele könnte Mick verfolgen, die nicht mit unseren übereinstimmen? Welche Alternativen gibt es denn? Wir müssen mit den Yrr zu einer Übereinkunft gelangen! Was kann er anderes wollen?«

»Irgendeine Konkurrenzgeschichte ist da im Gange. Mick spielt ein doppeltes Spiel, aber das alles ist nicht seine Idee.«

»Wessen dann?«

»Jude steckt dahinter.«

»Du hattest sie von Anfang an auf dem Kieker, was?«

»Sie mich auch. Ich glaube, jeder von uns hat ziemlich schnell kapiert, dass er den anderen nicht für dumm verkaufen kann. Ich hatte immer schon dieses Gefühl in ihrer Gegenwart, nur dass ich mir lächerlich dabei vorkam.fiel kein triftiger Grund ein, ihr zu misstrauen.«standen eine Weile schweigend beisammen.

»Und jetzt?«, fragte Weaver.

»Jetzt hatte ich Zeit, mir einen kühlen Kopf zu verschaffen«, sagte Johanson und schlang die Arme um seinen Körper.»Jude wird uns hier stehen sehen. Ich schätze, mich hat sie ganz besonders im Visier. Sie kann nicht sicher sein, was wir bereden, aber natürlich geht sie davon aus, dass ich früher oder später meine Erinnerung zurückgewinne. Sie steht unter Zeitdruck. Heute Morgen hat sie uns alle erst mal zurückgepfiffen. Wenn sie eigene Pläne verfolgt, muss sie jetzt handeln.«

»Das heißt, wir müssen ziemlich schnell dahinter kommen, was die vorhaben.«Weaver überlegte.»Warum trommeln wir nicht die anderen zusammen.«

»Zu riskant. Das würde sofort auffallen. Ich bin sicher, alle Räume des Schiffes werden abgehört. Nachher machen sie die Tür zu und schmeißen den Schlüssel weg.

— Ich will Jude in die Enge treiben, wenn es irgendwie geht. Ich will wissen, was hier läuft, und dafür brauche ich dich.«nickte.»Okay. Was soll ich tun?«

»Rubin finden und ihn ausquetschen, während ich mir Jude vorknöpfe.«

»Hast du eine Ahnung, wo ich ihn finde?«

»Vielleicht in diesem ominösen Labor. Ich weiß jetzt, wo es ist, aber ich habe absolut keine Ahnung, wie man da reinkommt. Vielleicht treibt er sich aber auch irgendwo im Schiff herum.«Johanson seufzte.»Mir ist schon klar, das klingt alles wie aus einem schlechten Film. Vielleicht bin ich es, der spinnt. Vielleicht leide ich unter Paranoia, aber dann kann ich immer noch zu Kreuze kriechen. Jetzt will ich wissen, was hier los ist!«

»Du leidest nicht unter Paranoia.«sah sie an und lächelte dankbar.

»Gehen wir zurück.«dem Weg zur Insel und im Innern fachsimpelten sie wieder über verschlüsselte Botschaften und friedliche Kontaktaufnahme.

»Ich gehe dann mal runter zu Leon«, sagte Weaver.»Mal sehen, was er von deinem Vorschlag hält. Vielleicht können wir das heute Nachmittag gemeinsam einprogrammieren und durchspielen.«

»Gute Idee«, sagte Johanson.»Bis später.«sah zu, wie Weaver die Rampe hinunterging. Dann stieg er über einen der Niedergänge hinunter auf LEVEL 02 und warf einen Blick ins CIC, wo Crowe und Shankar vor ihren Computern hockten.

»Und was macht ihr so?«, fragte er im Plauderton.

»Nachdenken«, erwiderte Crowe aus ihrer obligatorischen Rauchwolke heraus.»Kommt ihr mit dem Pheromon voran?«

»Sue ist gerade dabei, eine weitere Ladung zu synthetisieren. Zwei Dutzend Ampullen dürften es mittlerweile sein.«

»Da seid ihr weiter als wir. Uns kommen allmählich Zweifel, ob Mathematik der einzig selig machende Weg ist«, sagte Shankar. Sein dunkles Gesicht verzog sich zu einem säuerlichen Grinsen.»Ich glaube, die können ohnehin besser rechnen als wir.«

»Was wäre die Alternative?«

»Emotion.«Crowe blies Rauch aus ihren Nüstern.»Witzig, was? Gerade den Yrr mit Gefühlen kommen zu wollen. Aber wenn ihre Gefühle biochemischer Natur sind …«

»So wie unsere«, bemerkte Shankar.

»… könnte uns der Duft vielleicht weiterhelfen. Ja, danke, Murray. Ich weiß, auch Liebe ist Chemie.«

»Hast du eigentlich jemanden, dem du chemisch zugetan bist, Sigur?«, witzelte Shankar.

»Nein, im Augenblick wechselwirke ich mit mir selber.«Er sah sich um.»Sag mal, habt ihr Jude irgendwo gesehen?«

»Sie war vorhin im LFOC«, sagte Crowe.

»Danke.«

»Ach ja, und Mick wollte zu dir.«

»Mick?«

»Sie haben zusammen dagesessen und gequatscht. Mick wollte ins Labor, vor wenigen Minuten.«war gut. Dann würde Weaver ihn aufstöbern.

»Prima«, sagte er.»Mick kann uns bei der Synthetisierung helfen. Sofern ihn nicht wieder die Migräne packt. Armer Kerl.«

»Er sollte sich das Rauchen angewöhnen«, meinte Crowe.»Rauchen ist gut gegen Kopfschmerzen.«grinste und ging ins LFOC. Ein Großteil der elektronischen Datenerfassung war auf die dortigen Systeme umgelegt worden damit Crowe und Shankar im CIC ungestört arbeiten konnten. Aus den Lautsprechern drang schwaches Rauschen und gelegentliches Pfeifen und Klicken. Der Schatten eines Delphins zog über einen der Bildschirme. Offenbar hatte Greywolf die Tiere wieder rausgelassen.Li, noch Peak, noch Vanderbilt waren zu sehen. Johanson ging weiter ins JIC. Es stand leer, ebenso wie die übrigen Befehls— und Führungsräumlichkeiten. Er erwog, in der Offiziersmesse nachzusehen, aber dort würde er möglicherweise nur Vanderbilts Leute oder ein paar Soldaten antreffen. Li konnte ebenso gut im Trainingsraum sein oder in ihrem Quartier. Es blieb keine Zeit, das ganze Schiff abzusuchen.Rubin auf dem Weg ins Labor war, würde ihn Weaver bald aufspüren. Er musste vorher mit Li sprechen!schön, dachte er. Wenn ich dich nicht finde, findest du eben mich. Ohne Eile ging er zu seiner Kabine, trat ein und stellte sich mitten in den Raum.

»Hallo, Jude«, sagte er.mochten die Kameras, wo die Mikrophone sein? Zwecklos, danach zu suchen, aber sie waren da.

»Stellen Sie sich vor, was vorhin passiert ist. Mir ist eingefallen, dass es über dem Großlabor noch ein zweites Labor gibt, in dem Mick gerne mal verschwindet, wenn ihn seine Migräne überkommt. Ich würde gerne wissen, was er da tut, abgesehen davon, dass er Kollegen niederschlägt.«Blicke wanderten über Möbel, Lampen, über den Fernseher.

»Ich schätze, das werden Sie mir freiwillig nicht erzählen, was, Jude? Ich habe also ein paar Vorkehrungen getroffen. Sehen Sie, binnen kurzem könnte jeder aus dem Team meine Erinnerungen teilen, ohne dass Sie eine Möglichkeit haben, es zu verhindern.«Das war verdammt dick aufgetragen, aber er hoffte, dass Li es schluckte.»Wäre das in Ihrem Interesse? Oder in Ihrem, Sal? — Ach, Jack, Sie hätte ich beinahe vergessen. Wie denken Sie darüber?«ging langsam im Raum auf und ab.»Ich habe Zeit. Sie auch? Bestimmt nicht.«Er breitete die Hände aus und lächelte.»Wir können das Ganze aber auch vertraulich behandeln. Vielleicht stecken ja ehrenhafte Absichten dahinter, wenn Ihre Leute hier eine Schattenwelt errichten. Vielleicht ist ja alles im Sinne der internationalen Sicherheit. — Ich mag es nur nicht so gerne, niedergeschlagen zu werden, Jude. Das verstehen Sie doch, oder? Ich würde gerne mit Ihnen reden, aber wie es aussieht, erfasst Rubins Migräne bisweilen ganze Volksgruppen. Liegen Sie alle mit Kopfschmerzen im Bett?«machte eine Pause. Und wenn es Li nun gleichgültig war? Wenn sie ihn gar nicht hörte? Dann lief er hier wie ein Idiot durch seine Kammer.

»Jude?«sah sich um. Doch, sie hörten ihn. Ganz sicher hörten sie ihn.

»Jude, mir ist aufgefallen, dass Sie Mick auch so einen Tiefseesimulator spendiert haben. Ich habe zur Kenntnis genommen, dass er bedeutend kleiner ist als unserer, aber was untersucht er darin, was er nicht auch in unserem untersuchen könnte? Sie werden sich doch wohl nicht hinter unserem Rücken mit den Yrr verbündet haben? Helfen Sie mir auf die Sprünge, Jude, ich habe absolut keine Ahnung, was …«

»Dr. Johanson.«fuhr herum. In der offenen Tür stand Peaks schwarze, hoch gewachsene Gestalt.»Nein, was für eine Überraschung«, sagte Johanson leise.»Der gute, alte Sal! Soll ich Tee für uns machen?«

»Jude würde Sie gerne sprechen.«

»Ah, Jude.«Johanson verzog einen Mundwinkel zu einem halben Lächeln.»Was will sie denn von mir?«»Kommen Sie einfach mit.«

»Nun — ich denke, das lässt sich einrichten.«Labor kam Oliviera gerade mit einem tragbaren Metallgehäuse aus dem Hochsicherheitslabor, als Weaver eintrat.

»Hast du Mick gesehen?«

»Nein, ich sehe nur noch Pheromone.«Oliviera hielt das Gehäuse hoch. Es war zu beiden Seiten offen. Ein Probenkoffer mit Gestellen für Phiolen. Dutzende mit klarer Flüssigkeit gefüllte Röhrchen reihten sich im Innern aneinander.»Aber er hat vorhin durchgerufen und sein Erscheinen angedroht. Müsste jeden Moment aufkreuzen.«

»Yrr-Duft?«, fragte Weaver mit Blick auf die Phiolen.

»Ja. Heute Nachmittag geben wir was davon in den Tank. Mal sehen, ob wir die Zellen überreden können, zu verschmelzen. Es wäre sozusagen die Heiligsprechung unserer Theorie.«Oliviera sah sich um.»Gegenfrage: Hast du Sigur gesehen?«

»Eben auf dem Flugdeck. Er hat ein paar interessante Ideen entwickelt, wie wir Sam unter die Arme greifen könnten. — Ich schau gleich nochmal vorbei.«

»Tu das.«überlegte. Sie konnte sich das Hangardeck ansehen. Aber wenn Johanson Recht behielt, würde das sofort auffallen. Außerdem war kaum damit zu rechnen, dass sich die verbotene Tür ein weiteres Mal öffnete, solange sie dort herumschlich.folgte dem Tunnel zum Welldeck.Becken war beinahe zur Gänze wieder geflutet. Auf den Piers überwachten die verbliebenen Techniker aus Roscovitz’ Team den Vorgang. Sie sah Greywolf und Anawak im Wasser.

»Habt ihr die Delphine rausgelassen?«, rief sie.zog sich aufs Trockene.

»Ja.«Er kam zu ihr herüber.»Was hast du gemacht in der Zwischenzeit?«

»Nicht viel, um ehrlich zu sein. Ich glaube, wir müssen alle unsere Gedanken ordnen.«

»Wir können sie ja zusammen ordnen«, sagte Anawak leise.begegnete seinem Blick und dachte, wie gerne sie ihn jetzt sofort in die Arme nehmen würde. Diese ganze schreckliche Geschichte hier vergessen und einfach tun, was fällig war.die Geschichte lastete auf allem. Und da war Greywolf, der Licia verloren hatte.lächelte flüchtig. humpelte voraus. Johanson folgte ihm wortlos. Sie stiegen hinab, durchquerten einen Teil des Hospitals und schritten einen Gang entlang. Nach einer Abzweigung standen sie vor einer verschlossenen Tür.

»Was ist das für ein Bereich?«, fragte Johanson, während Peaks Finger über ein Tastenfeld glitten. Elektronisches Piepen drang an sein Ohr. Die Tür schwang auf. Auf der anderen Seite setzte sich der Gang fort.

»Über uns liegt das CIC«, sagte Peak.versuchte sich zu orientieren. Die Dimensionen des Schiffs waren schwer abzuschätzen. Wenn das CIC über ihnen lag, befand sich das geheime Labor wahrscheinlich direkt unter ihren Füßen.erreichten eine zweite Tür. Diesmal musste sich Peak einem Netzhaut-Scan unterziehen, bevor sie eintreten konnten. Johanson erblickte einen Raum, der aussah wie das CIC, eingebettet in elektronisches Summen. Gedämpft erklangen Geräusche und Stimmen. Mindestens ein Dutzend Leute arbeitete hier. Auf einer Vielzahl von Monitoren sah er Aufnahmen von Satelliten und Unterwasserkameras, einzelne Abschnitte der Rampe, das Innere der Brücke mit Buchanan und Anderson darin, das Flugdeck und das Hangardeck. Er sah Crowe und Shankar im CIC sitzen, Weaver mit Anawak und Greywolf im Welldeck und Oliviera im Labor. Weitere Bildschirme zeigten das Innere der Kabinen. Auch seine. Dem Winkel nach zu schließen, befand sich die Kamera direkt über der Tür. Er musste ein gutes Bild abgegeben haben, wie er da monologisierend mitten im Raum gestanden hatte.einem großen, beleuchteten Tisch saßen Li und Vanderbilt. Die Kommandantin erhob sich.


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