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thrillerSchaetzingSchwarmFischer verschwindet vor Peru, spurlos. Цlbohrexperten stoЯen in der norwegischen See auf merkwьrdige Organismen, die hunderte Quadratkilometer Meeresboden in Besitz 58 страница



»Sie wollen amerikanische Werte verteidigen, Jude?«Johanson schüttelte den Kopf.»Dann werden wir scheitern.«

»Was haben Sie gegen amerikanische Werte?«

»Nichts. Aber Sie haben doch gehört, was Crowe sagt: Intelligente Lebensformen auf anderen Planeten sind vielleicht weder menschenähnlich noch säugetierähnlich, vielleicht basieren sie nicht mal auf der DNA, also wird ihr Wertesystem ein völlig anderes sein als unseres. Was glauben Sie, welchem moralischen und sozialen Modell Sie da unten begegnen werden, in der Tiefsee? Bei einer Rasse, deren Kultur möglicherweise auf Zellteilung und kollektiver Aufopferung besteht. Wie wollen Sie zu einer Verständigung gelangen, wenn Sie einzig die Wahrung von Werten im Auge haben, auf die sich nicht mal die Menschen verständigen können?«

»Sie schätzen mich falsch ein«, sagte Li.»Mir ist schon klar, dass wir die Moral nicht gepachtet haben. Die Frage ist: Müssen wir um jeden Preis verstehen, wie die anderen denken? Oder ist es nicht besser, einfach alle Kraft in den Versuch einer Koexistenz zu investieren?«

»Innerhalb derer jeder den anderen in Frieden lässt?«

»Ja.«

»Späte Einsicht, Jude«, sagte Johanson.»Ich denke, die Ureinwohner Amerikas, Australiens, Afrikas und der Arktis hätten Ihren Standpunkt begrüßt. Diverse Tierarten, die wir ausgerottet haben, ebenfalls. Fest steht, dass die Situation viel komplizierter ist. Wir werden kaum verstehen können, wie die anderen denken. Trotzdem müssen wir den Versuch wagen, weil wir einander schon zu sehr in die Quere gekommen sind. Unser gemeinsamer Lebensraum ist zu eng geworden für ein Leben nebeneinander, es bleibt uns nur ein Miteinander. Das funktioniert einzig und alleine, wenn wir unsere vermeintlich gottgegebenen Ansprüche weit zurückschrauben.«

»Und wie soll das Ihrer Meinung nach aussehen? Indem wir uns die Lebensgewohnheiten von Einzellern zu Eigen machen?«

»Natürlich nicht. Es wäre uns genetisch gar nicht möglich. Selbst was wir als Kultur bezeichnen, ist unseren Genen eingegeben. Die kulturelle Evolution beginnt in prähistorischen Zeiten, da wurden in unseren Köpfen die Weichen gestellt. Kultur ist biologisch, oder wollen wir annehmen, es seien neue Gene hinzugekommen, um Kriegsschiffe zu konstruieren? Wir bauen Flugzeuge, Helikopterträger und Opernhäuser, aber wir tun es, um auf sogenanntem zivilisierten Niveau unseren uralten Aktivitäten nachzugehen, seit die erste Steinaxt gegen ein Stück Fleisch getauscht wurde: Krieg, Stammestreffen, Handel. Kultur ist Teil unserer Evolution. Sie dient dazu, uns in einem stabilen Zustand zu halten …«

»… bis ein stabilerer Zustand sich als überlegen erweist. Ich verstehe, worauf Sie hinauswollen, Sigur. In prähistorischen Zeiten hat das Erbgut die Kultur geprägt und uns entsprechend genetisch verändert. Also steuern die Gene unser Verhalten. Sie schaffen uns beiden die Grundlage für diese Unterhaltung, sosehr wir den Gedanken auch hassen mögen. Unser ganzer intellektueller Fundus, auf den wir so stolz sind, ist das Resultat genetischer Steuerung, und Kultur nichts weiter als soziales Verhaltensrepertoire, gekoppelt an den Kampf ums Überleben.«schwieg.

»Habe ich was Falsches gesagt?«, fragte Li.

»Nein. Ich lausche ergriffen und betört. Sie haben vollkommen Recht. Die menschliche Evolution ist ein Wechselspiel aus genetischer Veränderung und kulturellem Wandel. Es waren genetische Veränderungen, die zum Wachstum unseres Gehirns geführt haben. Es war pure Biologie, die uns das Sprechen ermöglicht hat, als die Natur unseren Kehlkopf vor 500000 Jahren umstrukturierte und die Sprachzentren in der Großhirnrinde ausbildete. Aber dieser genetische Wandel führte zum kulturellen Aufbau. Sprache formulierte Erkennen, Vergangenheit, Zukunft und Vorstellungsvermögen. Kultur ist das Resultat biologischer Prozesse, und biologischer Wandel erfolgt als Reaktion auf kulturelle Weiterentwicklung. Sehr verzögert zwar, aber genau so ist es.«lächelte.



»Wie schön, dass ich vor Ihnen bestehen konnte.«

»Ich hatte nichts anderes erwartet«, sagte Johanson charmant.»Aber Sie haben es selber eingeräumt, Jude: Unsere viel gepriesene kulturelle Vielfalt stößt an genetische Grenzen. Und die werden dort gezogen, wo die Kultur intelligenter Nichtmenschen ihren Anfang nimmt. Wir haben eine Vielzahl von Kulturen ausgebildet, aber sie alle basieren auf der Notwendigkeit, unsere Art in Sicherheit zu bringen. Wir werden nicht die Werte einer Spezies übernehmen können, deren Biologie der unseren entgegensteht und die natürlicherweise unser Feind sein muss im Kampf um Lebensräume und Ressourcen.«

»Sie glauben nicht an die Galaktische Föderation, in der sich wandelnde Bienenstöcke mit unsereinem an die Theke stellen?«

»Krieg der Sterne?«

»Ja.«

»Ein wunderbarer Film. Nein. Ich glaube, das würde erst funktionieren nach einer sehr, sehr langen Zeit der Überwindung. Wenn unserem genetischen Programm der kulturelle Austausch mit dem Andersartigen eingebrannt ist.«

»Also habe ich Recht! Wir sollten nicht den Versuch unternehmen, die Yrr zu verstehen. Wir sollten einen Weg finden, einander in Ruhe zu lassen.«

»Sie haben Unrecht. Denn sie lassen uns nicht in Ruhe.«

»Dann haben wir verloren.«

»Warum?«

»Waren wir uns nicht darüber einig, dass Menschen und Nichtmenschen keinen Konsens erreichen können?«

»Man war sich auch darüber einig, dass Christen und Muslime keinen Konsens erreichen können. Hören Sie zu, Jude: Wir können und müssen die Yrr nicht verstehen.wir müssen dem, was wir nicht verstehen, Platz einräumen. Das ist etwas anderes, als den Werten der einen wie der anderen Seite uneingeschränkt das Wort zu reden. Die Lösung liegt im Zurückweichen, und augenblicklich ist unser Zurückweichen gefragt. Dieser Weg kann funktionieren. Er führt nicht über emotionales Verständnis — das gibt es nicht. Aber dafür über eine veränderte Sichtweise. Über ein Weltverständnis, das umfassender wird, je weiter wir uns von der eigenen Art entfernen, Schritt für Schritt, und Distanz zu uns selber suchen. Ohne diese Distanz werden wir nicht in der Lage sein, den Yrr einen anderen Blick auf uns zu verschaffen, als sie bereits haben.«

»Versuchen wir nicht gerade zurückzuweichen? Alleine, indem wir den Kontakt zu ihnen suchen.«

»Und was soll dabei herauskommen, soweit es Sie betrifft?«schwieg.

»Jude, verraten Sie mir ein Geheimnis. Wie kommt es, dass ich Sie so sehr schätze und Ihnen so wenig vertraue?«sahen einander an.den Stehtischen drang der Lärm der Unterhaltung herüber. Er schwoll an wie eine Woge, die das Deck überspülte und mit Macht über sie hereinbrach. Aus den Unterhaltungsfetzen wurden Rufe, dann Schreie. Im selben Moment hallte eine Stimme aus dem Durchsagesystem übers Deck:

»Delphinwarnung! — Achtung! — Delphinwarnung!«löste sich als Erste aus dem Duell der Blicke. Sie wandte den Kopf und sah auf das dämmrige Meer hinaus.

»Mein Gott«, flüsterte sie.Meer war nicht mehr dämmrig.hatte zu leuchten begonnen.allen Seiten fluoreszierten die Wellen. Dunkelblaue Inseln stiegen aus der Tiefe zur Wasseroberfläche, breiteten sich aus und flossen ineinander, dass es aussah, als ergieße sich der Himmel ins Meer.Independence schwebte in Licht.»Wenn das die Antwort auf deine letzte Botschaft ist«, sagte Greywolf zu Crowe, ohne den Blick von dem Schauspiel lösen zu können,»musst du da unten jemanden schwer beeindruckt haben.«»Es ist wunderschön«, flüsterte Delaware.»Sehen Sie!«, rief Rubin. In die leuchtende Fläche kam Bewegung. Das Licht begann zu pulsieren. Riesige Wirbel entstanden darin, drehten sich erst langsam, dann immer schneller, bis sie wie Spiralgalaxien rotierten und Ströme von Blau in sich hineinsaugten. Die Zentren verdichteten sich. Tausende funkelnder Sterne schienen darin aufzuglühen und wieder zu vergehen …ötzlich ein Blitz.Aufschrei vom Flugdeck.veränderte sich das Bild. Grelle Entladungen durchzuckten das Wasser und verästelten sich zwischen den dahinrasenden Wirbeln. Ein lautloses Gewitter tobte unter der Wasseroberfläche. Im nächsten Moment begannen sich die Wirbel vom Rumpf der Independence zurückzuziehen. Die blaue Wolke strebte dem Horizont zu, mit atemberaubender Geschwindigkeit, und entzog sich den Blicken.löste sich als Erster aus seiner Erstarrung.rannte auf die Insel zu.

»Jack!«Delaware lief ihm hinterher. Die anderen folgten. Greywolf hangelte sich die Niedergänge hinunter, durchmaß mit langen Schritten den Flur des Sicherheitstrakts und stürmte ins CIC, Peak und Li auf den Fersen. Die Monitore der Rumpfkameras zeigten nichts als dunkelgrünes Wasser, dann kamen zwei Delphine ins Bild.

»Was ist los?«, rief Peak.»Was sagt das Sonar?«der Männer drehte sich um.

»Da draußen ist was Großes, Sir. Irgendwas, ich weiß nicht … schwer zu sagen … Irgendwie …«

»Irgendwas, irgendwie?«Li packte den Mann an der Schulter.»Machen Sie Meldung, Sie Vollidiot! Präzise! Was passiert da?«Mann erbleichte.»Es ist … es sind … wir hatten nichts auf dem Schirm, und dann entstanden Flächen. Sie kamen aus dem Nichts, ich schwör’s, das Wasser hat sich plötzlich in Materie verwandelt. Sie haben sich zu einer Wand verbunden, zu einer … es ist überall …«

»Die Cobras sollen aufsteigen. Sofort. Weiträumiger Erkundungsflug.«

»Was bekommt ihr von den Delphinen rein?«, fragte Greywolf.

»Unbekannte Lebensform«, meldete eine Soldatin.»Sie haben es zuerst erfasst.«

»Lokalisierung?«

»Überall zugleich. Entfernt sich. Jetzt einen Kilometer weit draußen, zieht sich weiter zurück. Das Sonar zeigt in allen Richtungen massive Präsenz an.«

»Wo sind die Delphine jetzt?«

»Unter der Independence, Sir. Sie drängen sich vor den Schleusen. Ich glaube, sie haben Angst! Sie wollen rein.«mehr Menschen kamen ins CIC.

»Legen Sie das Satellitenbild auf den Großmonitor«, befahl Peak.Big Picture zeigte die Independence aus der Perspektive des KH-12. Sie lag über dunklem Wasser. Von blauem Licht und Blitzen keine Spur.

»Eben noch war dort unten alles hell«, sagte der Mann, der für die Satellitenauswertung zuständig war.»Können wir Bilder von anderen Satelliten bekommen?«»Im Augenblick nicht, Sir.«»Okay. KH-12 soll aufzoomen.«Mann gab den Befehl an die Kontrollstation weiter. Wenige Sekunden darauf schrumpfte die Independence auf dem Monitor. Der Satellit hatte den Ausschnitt vergrößert. Nach allen Seiten erstreckte sich bleiern die Grönländische See. Aus den Lautsprechern drang das Pfeifen und Klicken der Delphine. Immer noch meldeten sie die Präsenz einer unbekannten Lebensform.

»Das reicht noch nicht.«Der KH-12 zoomte weiter auf. Das Objektiv erfasste nun einen Ausschnitt von einhundert Quadratkilometern. Die Independence mit ihren gut 250 Metern Länge nahm sich darin aus wie ein Stück Treibholz. Mit angehaltenem Atem starrten sie auf den Monitor. Jetzt sahen sie es. In weitem Umkreis hatte sich ein dünner, blau leuchtender Ring gebildet. Entladungen blitzten darin auf.»Wie groß ist das Ding?«, flüsterte Peak.»Vier Kilometer im Durchmesser«, sagte die Frau am Monitor.»Etwas mehr sogar. Scheint eine Art Schlauch zu sein. Was wir auf dem Satellitenbild sehen, ist die Öffnung, aber es zieht sich bis hinab in die Tiefsee. Wir sitzen sozusagen im … Schlund.«

»Und was ist es?«war neben ihm aufgetaucht.»Gallerte, würde ich sagen.«

»Na bravo«, keuchte Vanderbilt.»Was, verdammt nochmal, haben Sie denen da unten geschickt?«, fuhr er Crowe an.

»Wir haben sie aufgefordert, sich zu zeigen«, sagte Crowe.

»War das eine gute Idee?«wandte sich ärgerlich zu ihm um.

»Wir wollten doch Kontakt aufnehmen, oder? Was beschweren Sie sich? Haben Sie gedacht, die schicken reitende Boten?«

»Wir bekommen ein Signal rein!«fuhren zu dem Sprecher herum. Es war der Mann, der die akustischen Anzeigen überwachte. Shankar eilte zu ihm und beugte sich über die Monitore.

»Was ist es?«, rief Crowe ihm zu.

»Dem spektrographischen Muster nach ein Scratch-Signal.«

»Eine Antwort?«

»Ich weiß nicht, ob …«

»Der Ring. Er zieht sich zusammen!«Köpfe ruckten hoch zum Big Picture. Der leuchtende Ring hatte begonnen, sich langsam wieder auf das Schiff zuzubewegen. Zugleich strebten zwei winzige Punkte von der Independence fort. Die beiden Kampfhubschrauber hatten ihren Erkundungsflug aufgenommen. Das Pfeifen und Quieken in den Lautsprechern verstärkte sich.ötzlich begannen alle durcheinander zu reden.

»Maul halten«, schnauzte Li. Sie lauschte mit gefurchter Stirn den Stimmen der Delphine.»Da ist noch ein anderes Signal.«

»Ja.«Delaware horchte mit gesenkten Lidern.»Unbekannte Lebensform, und außerdem …«

»Orcas!«, rief Greywolf.

»Mehrere große Körper nähern sich von unten«, bestätigte die Frau am Sonar.»Kommen aus dem Innern der Röhre.«sah Li an.»Das schmeckt mir nicht. Wir sollten die Delphine ins Schiff holen.«

»Warum gerade jetzt?«

»Ich will das Leben der Tiere nicht riskieren. Außerdem brauchen wir die Kamerabilder.«zögerte einen Moment.

»In Ordnung. Holen Sie sie rein. Ich gebe Roscovitz Bescheid. Peak, nehmen Sie vier Mann und begleiten Sie O’Bannon ins Welldeck.«

»Leon«, sagte Greywolf.»Licia.«eilten hinaus. Rubin sah ihnen nach. Er beugte sich zu Li hinüber und sagte etwas in gedämpftem Ton. Sie hörte zu, nickte und wandte sich wieder den Monitoren zu.

»Wartet auf mich!«, rief Rubin der Gruppe nach.»Ich komme mit.«traf noch vor den Wissenschaftlern im Welldeck ein, begleitet von Browning und einem weiteren Techniker. Er fluchte lautstark, als er das defekte Deepflight sah. Sie hatten es immer noch nicht repariert. Mit offenen Einstiegshauben trieb es auf der Wasseroberfläche, nur durch eine Kette gesichert, die sich zur Decke spannte.

»Konnte das nicht längst schon fertig sein?«, fuhr er Browning an.

»Die Sache ist komplizierter, als wir dachten«, verteidigte sich die Cheftechnikerin, während sie den Pier entlang liefen.»Die Steuerautomatik hat …«

»Ach, Scheiße.«Roscovitz musterte das Boot. Es lag halb über der Schleuse, die sich in vier Metern Tiefe abzeichnete.»Allmählich beginnt es mich zu stören. Jedes Mal, wenn wir die Viecher rein— oder rauslassen, stört es mich mehr.«

»Bei allem Respekt, Sir, es stört nicht, und wenn wir es fertig repariert haben, wird es wieder zur Decke gezogen.«knurrte etwas Unverständliches und stellte sich hinter das Bedienpult. Direkt vor seiner Nase lag das Boot. Aus dieser Perspektive versperrte es ihm den Blick auf die Bodenschleuse. Er war auf die Pultmonitore angewiesen. Erneut fluchte er und benutzte ein paar kraftvollere Ausdrücke. In der Eile, mit der die Independence umgerüstet worden war, hatten sie geschludert! Warum, zum Teufel, musste alles, was nicht funktionierte, immer erst in der Praxis Probleme machen? Wozu testeten sie jeden Mist im virtuellen Raum, wenn hinterher ein schwimmendes Tauchboot den Blick auf die Schleuse versperrte?hallten im Hangardeck wider. Greywolf, Delaware, Anawak und Rubin kamen die Rampe herunter, gefolgt von Peak und seinen Männern. Die Soldaten verteilten sich beiderseits der Kais. Rubin und Peak gingen zu Roscovitz, während Greywolf und die anderen in ihre Neoprenanzüge schlüpften und die Sichtbrillen aufsetzten.

»Fertig«, sagte Greywolf. Er schloss Daumen und Zeigefinger zu einem Kreis, dem Taucherzeichen für Okay.»Holen wir sie rein.«nickte und schaltete die Lockrufautomatik ein. Er sah die Wissenschaftler ins Becken springen, die Körper angeleuchtet von den Unterwasserscheinwerfern. Sie schwammen näher heran. Auf Höhe der Schleuse tauchten sie nacheinander ab.öffnete die unteren Schotts.sank kopfüber auf die Instrumentenanzeige am Schleusenrand zu. Noch während sie abtauchte, setzten sich die mächtigen Stahlplatten drei Meter unter der gläsernen Abdeckung in Bewegung. Sie sah zu, wie die Schotts auseinander fuhren und den Blick in die Meerestiefe freigaben. Sofort huschten zwei Delphine ins Innere. Sie wirkten nervös und stießen mit den Schnauzen gegen das Glas. Greywolf machte das Zeichen, noch zu warten. Ein weiterer Delphin schwamm in die Schleuse.hatten sich die Stahlschotts vollständig geöffnet. Unter der Glaskuppel gähnte der Abgrund. Delaware spähte angestrengt in die Dunkelheit. Noch war nichts Außergewöhnliches zu sehen, kein Leuchten, keine Blitze, keine Orcas und keiner der übrigen drei Delphine. Sie ließ sich tiefer sinken, bis ihre Hände die Glasfläche berührten, und suchte die Tiefe nach den anderen ab. Plötzlich schoss ein viertes Tier heran, drehte sich um seine Achse und schwamm ins Schleusenbecken. Greywolf nickte, und Delaware gab das Signal an Roscovitz. Langsam rückten die Stahlplatten wieder aufeinander zu und schlossen sich mit dumpfem Dröhnen. Im Innern der Schleuse nahmen die Messfühler ihre Arbeit auf und untersuchten das Wasser auf Verunreinigungen und Kontaminate. Nach wenigen Sekunden gab die Sensorik grünes Licht und leitete die Freigabe an Roscovitz’ Konsole weiter. Lautlos glitten die beiden Glasschotts auseinander.war der Spalt breit genug, drängten sich die Tiere hindurch und wurden von Greywolf und Anawak in Empfang genommen.sah zu, wie Roscovitz das gläserne Dach wieder schloss. Sein Blick ruhte auf den Monitoren. Rubin war an den Rand des Beckens getreten und starrte hinab auf die Schleuse.

»Da waren’s nur noch zwei«, summte Roscovitz.den Lautsprechern drangen Pfiffe und Klicklaute der Delphine, die noch draußen waren. Sie wurden zusehends nervöser. Greywolfs Kopf erschien an der Wasseroberfläche, dann tauchten Anawak und Delaware auf.

»Was sagen die Tiere?«, wollte Peak wissen.

»Immer noch dasselbe«, erwiderte Greywolf.

»Unbekannte Lebensform und Orcas. Irgendwas Neues auf den Monitoren?«

»Nein.«

»Das muss nichts heißen. Holen wir die letzten beiden rein.«stutzte. Die Bildschirme hatten an den Rändern tiefblau zu leuchten begonnen.

»Ich glaube, Sie sollten sich beeilen«, sagte er.»Es kommt näher.«Die Wissenschaftler tauchten erneut zur Schleuse. Peak rief das CIC.

»Was seht ihr da oben?«

»Der Ring zieht sich weiter zusammen«, schnarrte Lis Stimme aus den Boxen der Konsole.»Die Piloten sagen, das Gebilde taucht ab, aber auf dem Satellitenbild ist es noch deutlich zu erkennen. Scheint, als wolle es unter das Schiff. Es müsste bald heller werden bei euch da unten.«

»Es wird hell. Womit haben wir es zu tun? Mit der Wolke?«

»Sal?«Das war Johanson.»Nein, ich glaube nicht, dass es noch Wolkenform hat. Die Zellen sind verschmolzen. Das ist ein kompakter Schlauch aus Gallerte, und er kontraktiert. Ich weiß nicht, was da passiert, aber ihr solltet wirklich zusehen, dass ihr fertig werdet.«

»Wir haben’s gleich. Rosco?«

»Schon passiert«, sagte Roscovitz.»Ich öffne das Schott.«hing wie gebannt über dem Glasdach. Diesmal war es anders, als die Stahlplatten auseinander wichen. Beim ersten Mal hatten sie in dunkelgrüne Düsternis gestarrt. Jetzt war die Tiefe von einem schwachblauen Leuchten erfüllt, das langsam an Intensität zunahm.hier sieht anders aus als die Wolke, dachte er. Eher wie Lichtschein, der ringsum abgestrahlt wird. Er dachte an die Satellitenaufnahme, die sie im CIC gesehen hatten. An den Schlund der gewaltigen Röhre, in deren Zentrum die Independence lag.ötzlich wurde ihm klar, dass er ins Innere dieser Röhre sah. Der Gedanke an die Ausmaße des Schlauchs ließ seinen Magen rotieren. Überfallartig überkam ihn Angst. Als wie aus dem Nichts der Körper des fünften Delphins ins Becken schnellte, fuhr er zurück, kaum fähig, seinen Fluchttrieb zu unterdrücken. Der Delphin drängte sich unter die Glasabdeckung. Anawak zwang sich zur Ruhe. Im nächsten Moment war das sechste Tier in der Schleuse. Die Stahlplatten glitten zusammen. Die Sensoren prüften die Wasserqualität, schickten ihr Okay an Roscovitz, und die Glashälften öffneten sich.sprang mit einem Riesensatz auf das Deepflight.

»Was soll das?«, wollte Roscovitz wissen.

»Die Tiere sind drin. Ich mache meine Arbeit, das soll es.«

»Hey, so war das doch eben nicht gemeint.«

»Doch, so war es gemeint.«Browning ging in die Hocke und öffnete eine Klappe im Heck.»Ich repariere das verdammte Ding jetzt fertig.«

»Es gibt Wichtigeres, Browning«, sagte Peak ungehalten.»Lassen Sie das Rumgezicke.«Er konnte seinen Blick nicht von den Monitoren lösen. Es wurde immer heller darauf.

»Sal, seid ihr fertig da unten?«, erklang Johansons Stimme.

»Ja. Was ist oben los?«

»Der Rand der Röhre schiebt sich unter das Schiff.«

»Kann uns das Zeug was anhaben?«

»Kaum. Ich kann mir keinen Organismus vorstellen, der die Independence auch nur zum Erzittern bringen könnte. Nicht mal dieses Ding. Es ist Gallerte. Wie muskulöses Gummi.«

»Und es ist unter uns«, sagte Rubin vom Rand des Beckens her. Er drehte sich um. Seine Augen leuchteten.»Öffnen Sie nochmal die Schleuse, Luther. Schnell.«

»Was?«Roscovitz riss die Augen auf.»Sind Sie wahnsinnig?«war mit wenigen Schritten neben ihm.

»General?«, rief er ins Mikrophon der Konsole.knackte in der Leitung.»Was gibt’s, Mick?«

»Hier tut sich gerade eine traumhafte Chance auf, in den Besitz größerer Mengen dieser Gallerte zu kommen. Ich habe angeregt, die Schleuse ein weiteres Mal zu öffnen, aber Peak und Roscovitz …«

»Jude, das Risiko können wir nicht eingehen«, sagte Peak.»Wir können das nicht kontrollieren.«

»Wir öffnen nur das Stahlschott und warten eine Weile«, sagte Rubin.»Vielleicht ist der Organismus neugierig. Wir fangen ein paar Brocken davon ein und schließen das Schott wieder. Eine hübsche Portionsmenge Forschungsmaterial, was halten Sie davon?«

»Und wenn es verseucht ist?«, sagte Roscovitz.

»Herrgott, überall Bedenkenträger! Das finden wir doch raus. Wir lassen die Glasabdeckung natürlich geschlossen, bis wir es wissen!«schüttelte den Kopf.»Ich halte das für keine gute Idee.«verdrehte die Augen.

»General, das ist eine einmalige Gelegenheit!.«

»Okay«, sagte Li.»Aber seid vorsichtig.«sah unglücklich drein. Rubin lachte auf, trat an den Beckenrand und wedelte mit den Armen.

»He, werdet fertig«, rief er Greywolf, Anawak und Delaware zu, die den Tieren unter Wasser die Geschirre abnahmen.»Macht, dass ihr …«Sie konnten ihn nicht hören.»Ach, egal. Kommen Sie, Luther, öffnen Sie das verdammte Schott. Es kann ja nichts passieren, solange die Abdeckung geschlossen bleibt.«

»Sollten wir nicht warten, bis …«

»Wir können nicht warten«, fuhr ihn Rubin an.»Sie haben gehört, was Li gesagt hat. Wenn wir warten, ist es verschwunden. Lassen Sie einfach ein bisschen von der Gallerte in die Schleuse und machen Sie wieder zu. Mir reicht ein Kubikmeter oder so.«Arschloch, dachte Roscovitz. Am liebsten hätte er Rubin ins Wasser geworfen, aber der Mistkerl hatte die Autorisierung von Li.hatte es angeordnet.drückte auf die Bedienung für das Schott.hatte es mit einem besonders aufgeregten Exemplar zu tun. Zappelig und ungeduldig. Beim Versuch, ihm die Kamera abzunehmen, war der Delphin ausgebüxt und zur Schleuse abgetaucht, wobei er das halbe Geschirr hinter sich herschleppte. Sie sah ihn über der Glasabdeckung kreisen und folgte ihm mit kräftigen Schwimmstößen nach unten.dem, was oben besprochen wurde, bekam sie nichts mit.hast du denn?, dachte sie. Komm her. Du musst doch keine Angst haben.sah sie, was los war.Stahlschott öffnete sich wieder.Moment lang war sie so verblüfft, dass sie zu schwimmen vergaß und tiefer sank, bis ihre Zehenspitzen das Glas berührten. Unter ihr glitt das Schott weiter auf.See leuchtete in kräftigem Blau. Blitzartige Entladungen zuckten in der Tiefe.zum Teufel machte Roscovitz denn da? Warum öffnete er das Schott?Delphin kreiste wie wild über der Schleuse. Er kam zu ihr herübergeschwommen und stupste sie an. Offenbar versuchte er sie von dem Schott wegzudrängen. Als Delaware nicht sofort reagierte, pirouettierte er und schoss davon.starrte in den leuchtenden Abgrund.war da unten? Schemenhaft erkannte sie huschende Schatten, dann einen Fleck, der sich näherte und größer wurde.schnell näherte.Fleck bekam eine Form, nahm Gestalt an.ötzlich begriff sie, was da auf sie zukam. Sie erkannte den riesigen Kopf mit der schwarzen Stirn und der weißen Unterseite, die gleichmäßig gereihten Zähne zwischen den halb geöffneten Lippen. Es war das größte Exemplar, das sie je gesehen hatte. Senkrecht raste es aus der Tiefe heran und schien dabei immer schneller zu werden, offenbar ohne die geringste Absicht auszuweichen. Ihre Gedanken jagten einander. Innerhalb von Sekundenbruchteilen fügte sich zusammen, was sie wusste. Dass die Glasschotts dick und robust waren, aber nicht stark genug, um einer lebenden Bombe standzuhalten. Dass dieses Tier über zwölf Meter lang sein musste. Dass es sich mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 56 Stundenkilometern in die Höhe katapultieren konnte.es viel zu schnell war.unternahm einen verzweifelten Versuch, von der Schleuse wegzukommen.ein Torpedo krachte der Orca durch die gläserne Abdeckung. Die Druckwelle warf Delaware um ihre eigene Achse. Undeutlich sah sie Trümmer des Stahlrahmens und Scherben heranwirbeln und den weißen Bauch des Wals, der sich aus der zerstörten Glaskuppel erhob, kaum gebremst durch den Aufprall. Etwas traf sie schmerzhaft zwischen den Schulterblättern. Sie schrie auf und bekam Wasser in die Lungen, schlug um sich und verlor jedes Gefühl für oben und unten.erfasste sie.fand kaum Zeit, die Situation zu begreifen. Der Pier dröhnte und erzitterte unter seinen Füßen, als der Orca das Schott durchbrach. Ein gewaltiger Wasserberg hob das Deepflight in die Höhe. Er sah Browning taumeln und mit den Armen rudern, während der Orca kurz absackte und aus dem Stand erneut beschleunigte.

»Das Schott!«, schrie Rubin.»Schließ das Schott!«Kopf des Orca rammte gegen das Tauchboot und warf es hoch. Mit einem hellen Knall zersprang die Halterung der Kette. Brownings Körper wurde durch die Luft geschleudert und krachte gegen das Bedienpult. Einer ihrer Stiefel traf Roscovitz gegen die Brust und warf ihn nach hinten. Er prallte gegen die Hangarwand, Peak mit sich reißend.

»Das Boot!«, schrie Rubin.»Das Boot!«kippte mit blutender Stirn zurück ins Wasser. Über ihr stellte sich das Heck des Deepflight senkrecht, als das Tauchboot in Sekundenschnelle voll lief und sank. Roscovitz rappelte sich hoch und versuchte, das Pult zu erreichen. Etwas zischte ihm entgegen. Er schaute auf und sah die losgerissene Kette wie eine Peitsche heranschwingen. Hastig versuchte er auszuweichen, fühlte, wie das Ende an seiner Schläfe vorbeischrammte und sich um seinen Hals wickelte. Die Luft blieb ihm weg. Er wurde nach vorne gezogen und rutschte über die Kante.war zu weit entfernt, um zu erkennen, was die Katastrophe ausgelöst hatte, und weil er im Wasser trieb, bekam er von der Erschütterung nichts mit. Er sah, wie das Tauchboot aus seiner Halterung gerissen wurde und was mit Browning und Roscovitz passierte. Rubin stand schreiend und gestikulierend neben dem Steuerpult. Irgendwo hinter ihm erschien Peaks Kopf. Die Soldaten hatten ihre Waffen hochgenommen und rannten auf die Unglücksstelle zu.suchte sein Blick die Oberfläche nach Delaware ab. Anawak war direkt neben ihm, aber Delaware konnte er nirgendwo finden.

»Licia?«Antwort.

»Licia!«Furcht stach in sein Herz. Mit einem gewaltigen Schwung tauchte er hinab und schnellte auf die Schleuse zu.schwamm in die falsche Richtung. Ihr Rücken schmerzte höllisch, und sie fürchtete zu ersticken. Plötzlich fand sie sich direkt über der Schleuse wieder. Die beiden Hälften der Glasabdeckung waren herausgerissen, die Stahlschotts begannen sich eben zu schließen. Das Meer darunter war ein einziges Leuchten.drehte sich auf den Rücken.nein!Deepflight fiel mit offen stehenden Luken auf sie zu, Bug voran. Es sank wie ein Stein. Aus Leibeskräften begann sie mit den Füßen zu schlagen. Es würde auf sie stürzen. Sie sah die zusammengelegten Greifarme näher kommen, streckte sich wie ein Otter, aber es reichte nicht. Schmerzhaft rammte das Boot ihre Körpermitte. Sie spürte, wie ihre Rippen brachen, öffnete den Mund, schrie und schluckte noch mehr Wasser. Unbarmherzig drückte das Boot sie nach unten, durch die Schleuse hindurch und hinaus ins offene Meer. Die Kälte drang schockartig in ihre Knochen. Halb besinnungslos sah sie die Stahlschotts mit hohlem Klonk gegen das Tauchboot prallen, und das Deepflight hörte auf zu sinken. Es steckte fest, aber Delaware sank weiter. Sie streckte die Arme aus, versuchte sich an dem entschwindenden Boot festzuhalten, aber ihre Finger glitten ab. Sie hatte keine Kraft mehr, und ihre Lungen waren wie Brei. In ihrer Bauchhöhle schien alles zerquetscht zu sein., dachte sie, ich will zurück. Zurück ins Schiff. Ich will nicht sterben.zwischen den blockierten Schotts und dem eingeklemmten Boot sah sie verschwommen Greywolfs Gesicht, aber ebenso gut mochte es ein Wunschbild sein, ein schöner Traum, gerettet zu werden.Dunkles, Großes kam von der Seite. Klaffende Kiefer, Reihen kegelförmiger Zähne.Biss des Orcas zerbrach ihr den Brustkorb.sah nicht mehr die leuchtende Masse an sich vorbeischießen. Als der Organismus durch die Schleuse drang, war Delaware schon tot.schlug vor Wut mit der Faust auf das Kontrollpult. Sein Versuch, das Schott zu schließen, war fehlgeschlagen. Das Deepflight blockierte die beiden Stahlplatten.ließ er sie wieder auseinander fahren und opferte das Boot, oder er riskierte, dass Gott weiß was ins Innere gelangte.Browning war nichts zu sehen. Roscovitz hing zuckend an der Kette, mit den Beinen im Wasser, die Hände um den Hals geklammert.war der verdammte Orca?


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