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Zusammensetzung

Читайте также:
  1. Stilistische Möglichkeiten der Zusammensetzungen

Vorlesung 8.

Wortbildung

1. Begriff und Arten der Wortbildung

2. Zusammensetzung

3. Ableitung

4. Zusammenbildung

5. Abkürzung

6. Wortartwechsel (selbständig)

7. Lautnachahmung (selbständig)

Begriff und Arten der Wortbildung

Die Wortbildung ist der Hauptweg der Bereicherung des deutschen Wortschatzes (Anteil der neuen Wörter, die durch Wortbildung entstanden sind, beträgt 75 %).

Unter Wortbildung B versteht man Entstehung neuer Wörter aus den in der Sprache vorhandenen Wortstämmen auf Grund bestimmter Regeln nach den in der Sprache festgelegten Mustern oder Modellen.

Zu den Wortbildungsmitteln gehören Wortwurzel, Wortstamm, Präfixe, Suffixe, historischer Lautwechsel (Ablaut, Umlaut, Brechung).

Im Deutschen können die folgenden Wortbildungsarten unterschieden werden:

1. Zusammensetzung / Komposition

2. Ableitung / Derivation

3. Zusammenbildung

4. Abkürzung

5. Wortartwechsel / Konversion

6. Lautnachahmung

Zusammensetzung

Die Zusammensetzung ist eine sehr alte Art der Wortbildung, sie beruht auf der ursprünglichen Undifferenziertheit des Nomens. Das ist die wichtigste und die häufigste Form der deutschen Wortbildung. Zusammensetzungen entstehen, wenn einige selbständige Wörter zu einer neuen Einheit verbunden werden: hellgrün, Apfelsaft …. Die Bedeutung der neuen Einheit entspricht nicht immer der Summe der Bedeutungen ihrer Komponente: Wandervogel, Reisetante, Glückspilz, Naschkatze.

Nach dem morphologischen Prinzip können die Zusammensetzungen zu einer beliebigen Wortart gehören: Adjektive: schadenfroh, blitzschnell, schneeweiß;

Adverbien: tagsüber, inzwischen, währenddessen

Verben: wegfahren, fernsehen;

Pronomen: derjenige, jedermann

Numeralien: 14 usw.

 

Nach dem semantisch-syntaktischen Prinzip unterscheidet man 3 Abarten der Zusammensetzungen

1. Attributive Zusammensetzung / Bestimmungszusammensetzung / Determinativzusammensetzung

In solchen Zusammensetzungen unterscheidet man das Bestimmungswort und das Grundwort: Tischlampe (Lampe – Grundwort; Tisch – Bestimmungswort). Das Grundwort bestimmt die Zugehörigkeit der Zusammensetzung zu einer Wortart. Das Bestimmungswort kann zu einer beliebigen Wortart gehören und das Grundwort in vieler Hinsicht bestimmen: Mutterliebe, Goldring, Rotwein, Innenpolitik, Dreieck, Ichform.

Eine Abart der attributiven Zusammensetzungen bilden die Bahuvrihi, sie drücken eine charakteristische Eigenschaft eines Lebewesens aus. Das ist eine Art der metonymischen Übertragung vom Teil auf das Ganze: Rotkäppchen, Blaustrumpf, Trotzkopf.

2. Kopulative Zusammensetzungen

In den kopulativen Zusammensetzungen sind die Komponenten logisch gleichgeordnet und syntaktisch gleichberechtigt: süßsauer, Dichterkomponist, dreizehn, deutsch-russisch.

3. Satz- oder Imperativnamen

Das ist eine lockere Verbindung mehrerer Wörter oder eines Satzes zu einer Einheit, wobei die Komponenten nicht verändert bleiben: Rührmichnichtan, Einmaleins, Vergissmeinnicht, Tischleindeckdich, Stelldichein, währenddessen, dementsprechend.

Nach dem strukturell-genetischen Prinzip unterscheidet man:

1. Echte / eigentliche Zusammensetzungen(ohne Fuge): himmelblau, Abendbrot…

2. Unechte / uneigentliche Zusammensetzungen (mit einer Fuge): Sonne n blume, Halt e stelle, hilf s bereit…

3. Zusammenrückungen (sieh Satz- oder Imperativnamen).

Ableitung

Ableitung / Derivation – Bildung neuer Wörter mit Hilfe von Affixen (von Präfixen und Suffixen). Die A. ist in allen indoeuropäischen Sprachen sehr verbreitet.

Suffix – ein wortbildendes Element, das am Ende des Wortes zur Wurzel oder zum Stamm hinzugefügt wird: Feind – feindlich – Feindlichkeit.

Präfix – ein wortbildendes Element, das am Anfang des Wortes an die Wurzel oder an den Stamm angehängt wird: kennen – erkennen – anerkennen – zuerkennen п – verkennen – wiedererkennen.

Die Affixe lassen sich nach 4 Prinzipien einteilen.

Nach dem genetischen Prinzip unterscheidet man:

1. Affixe, die aus selbstständigen Wörtern entstanden sind:

-schaft ahd scaft „Zustand, Eigenschaft“ (Freundschaft)

-heit mhd „Art und Weise“ (Schönheit)

-tum tuom „Rang, Lage“ (Reichtum)

be - and bi „um, herum“ (bestrechen, beschreiben)

- trennbare Präfixe

2. Affixe, die sich infolge der Neuverteilung der Stämme entwickelt haben (erweiterte Varianten). Sie entstehen aus schon existierenden Suffixen durch Veränderung der Morfemgrenze: -ling ing.

Suffixe der Substantive: -ler, -aner, -igkeit; Suffixe der Adjektive: - ern; Suffixe der Verben: -ern, -eln, -igen (flüstern, lächeln, kreuzigen…)

3. Entlehnte Affixe:

Präfixe: anti-, a-, in-, re-… (indiskret, amoral, rekonstruieren)

Suffixe: -ist, -ent, -ismus, -tion,-um …

Nach dem morphologischen Prinzip unterscheidet man:

1. Nominalpräfixe: un-, ur-, erz- (unrecht, Urwald, erzfaul…)

2. Verbalpräfixe: be-, er-, emp-, …

3. Präfixe aller drei Wortarten: ge-, miss- (Gebäck, Missgriff)

4. Suffixe der Substantive: -er, -ung, -tum …

5. Suffixe der Adjektive: -bar, -ig, -lich, …

6. Suffixe der Verben: - en, -ern, -eln

Nach dem semantischen Prinzip werden die Suffixe in mehrere Gruppen eingeteilt. Die Suffixe dienen zur Bildung von Personenbezeichnungen (Tisch ler, Lehr er, Lehr ling), von Zustandsbezeichnungen (Vater schaft, Gesund heit, Einsam keit), von Abstrakta (Hoffn ung, Kennt nis), Handlungen (Reinig ung, Demonstra tion) usw.

Nach dem historischen Prinzip unterscheidet man:

1. Unproduktive Affixe, mit deren Hilfe keine oder nur wenige neuen Wörter gebildet werden (oder sehr selten): -t (Macht, Tracht), -sal (Schicksal), -sel (Rätsel)

2. Produktive Affixe, mit deren Hilfe in der Gegenwartsprache neue Wörter gebildet werden: -schaft, -bar, -chen, -haft …

3. Halbsuffixe, Halbpräfixe – Affixe, die sich aus den selbständigen Wörtern entwickeln: -mann (Seemann), -werk (Schuhwerk), -zeug (Fahrzeug), -voll (liebevoll), -reich (ideenreich), -arm (fettarm), Riesen- (Riesenerfolg)… Manche Eigennamen werden zu Halbsuffixen: Angstpeter, Heulsuse, Klatschlise.

 


Дата добавления: 2015-11-14; просмотров: 351 | Нарушение авторских прав


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