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thrillerSchaetzingSchwarmFischer verschwindet vor Peru, spurlos. Цlbohrexperten stoЯen in der norwegischen See auf merkwьrdige Organismen, die hunderte Quadratkilometer Meeresboden in Besitz 67 страница



»Sie werden nirgendwo hingehen, Karen.«

»Jude«, ächzte Rubin.»Das wurde verdammt nochmal Zeit! Halten Sie mir diese Verrückte vom Leib.«

»Sie sind ganz still«, herrschte ihn Peak an.»Ohne Sie hätten wir diese Probleme nicht.«lächelte.»Mal ehrlich, Karen«, sagte sie in liebenswürdigem Tonfall.»Meinen Sie nicht, dass Sie ein bisschen überreagieren?«

»Angesichts dessen, was Mick so erzählt?«Weaver schüttelte den Kopf.»Nein, ich glaube kaum.«

»Was erzählt er denn so?«

»Oh, Mick war sehr gesprächig. Nicht wahr, Mick? Hast uns alles schön verraten.«

»Sie lügt«, krächzte Rubin.

»Er hat über Kettenreaktionen gesprochen, über Gift in Torpedohülsen und über Deepflight 3. Übrigens hat er auch erwähnt, dass Sie beide einen Ausflug machen wollen. In etwa ein bis zwei Stunden.«

»Tz, tz«, machte Li. Sie trat einen Schritt vor. Weaver packte Rubin und zerrte ihn zurück an Olivieras Seite. Die Biologin stand wie erstarrt neben dem Labortisch. Sie hielt immer noch den Phiolenkoffer mit dem Pheromonextrakt in ihren Händen.

»Wissen Sie, Mick Rubin ist vielleicht einer der besten Biologen der Welt, aber er leidet unter Minderwertigkeitsgefühlen«, sagte Li.»Er wäre so gerne berühmt. Die Vorstellung, dass sein Name nicht der Nachwelt überliefert werden könnte, macht ihn wahnsinnig. Das erklärt sein übertriebenes Mitteilungsbedürfnis, aber sehen Sie’s ihm nach. Rubin würde seine Mutter verschachern für ein bisschen Ruhm.«Sie blieb stehen.»Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Da Sie wissen, was wir vorhaben, werden Sie auch die Notwendigkeit dahinter erkennen. Ich habe mein Möglichstes getan, die Sache nicht eskalieren zu lassen, aber da neuerdings alle Bescheid zu wissen scheinen, bleibt mir ja wohl keine Wahl.«

»Nehmen Sie Vernunft an, Karen«, sagte Peak beschwörend.»Lassen Sie ihn frei.«

»Das werde ich nicht tun«, antwortete Weaver.

»Er wird gebraucht. Hinterher können wir über alles reden.«

»Nein, wir reden überhaupt nicht mehr.«Li zog ihre Waffe und richtete sie auf Weaver.»Freilassen, Karen. Auf der Stelle, oder ich knalle Sie ab. Das ist mein letztes Wort.«blickte in die kleine, schwarze Öffnung der Pistole.

»So weit gehen Sie nicht«, sagte sie.

»Ach nein?«

»Es gibt keinen Grund, so etwas zu tun.«

»Sie machen einen Fehler, Jude«, sagte Oliviera heiser.»Sie dürfen dieses Gift nicht einsetzen. Ich habe Mick bereits erklärt, dass …«schwenkte die Waffe, richtete sie auf Oliviera und drückte ab. Die Biologin wurde gegen den Labortisch geschleudert und rutschte daran hinunter. Der Phiolenkoffer entglitt ihren Händen. Eine Sekunde lang starrte sie mit fragendem Blick auf das faustgroße Loch in ihrer Brust, dann wurden ihre Augen glasig.

»Nein!«, schrie Peak.»Um Gottes willen, was tun Sie denn da?«Waffe ruhte wieder auf Weaver.

»Freilassen«, sagte Li.

»Dr. Johanson!«drehte sich um. Er sah Vanderbilt und Anderson über die Plattform näher kommen. Anderson wirkte stoisch und unbeteiligt, die schwarzen Knopfaugen auf irgendeinen Punkt geheftet, während Vanderbilt breit grinste.

»Sie müssen wütend auf uns sein«, sagte er.Art, wie er sich näherte und grinste, hatte etwas behäbig Kumpelhaftes. Johanson sah den beiden stirnrunzelnd entgegen. Er stand am Ende der Plattform, wenige Meter von der Kante entfernt. Heftige Böen klatschten ihm ins Gesicht. Unter ihm hoben sich die Wellen. Eben hatte er wieder ins Innere gehen wollen.

»Was führt Sie her, Jack?«

»Nichts Bestimmtes.«Vanderbilt hob die Hände in einer Geste der Entschuldigung.»Wissen Sie, ich wollte Ihnen einfach nur sagen, dass es uns Leid tut. Es ist alles so unnötig. Dass wir uns streiten. Diese ganze dumme Geschichte, finden Sie nicht auch?«schwieg. Vanderbilt und Anderson kamen immer näher. Er trat einen Schritt zur Seite, und die Ankömmlinge blieben stehen.

»Haben wir was zu bereden?«, fragte Johanson.

»Ich habe Sie vorhin beleidigt«, sagte Vanderbilt.»Ich wollte mich entschuldigen.«hob die Brauen.



»Sehr nobel von Ihnen, Jack. Ich akzeptiere. Sonst noch was?«hielt das Gesicht in den Wind. Sein schütteres, blassblondes Haar flatterte wie Dünengras.

»Ist verflucht kalt hier draußen«, sagte er, während er sich langsam wieder in Bewegung setzte. Anderson folgte seinem Beispiel. Beide hatten einen gewissen Abstand zwischen sich gelegt. Es sah ganz so aus, als versuchten sie, Johanson einzukreisen. Er würde es weder zwischen ihnen hindurch noch nach rechts oder links schaffen.sie vorhatten, war so offensichtlich, dass er kaum Überraschung verspürte. Nur schreckliche Angst, gegen die er nichts machen konnte. Angst, gemischt mit verzweifeltem Zorn. Unwillkürlich trat er einen Schritt zurück und erkannte im selben Moment, dass es ein Fehler gewesen war. Er war der Kante jetzt sehr nahe. Viel brauchten sie nicht mehr zu tun. Ein kräftiger Stoß würde ihn in eines der umlaufenden Netze befördern oder darüber hinweg.

»Jack«, sagte er langsam.»Sie wollen mich doch nicht etwa umbringen?«

»Mein Gott, wie kommen Sie denn darauf?«Vanderbilt riss in gespieltem Erstaunen die Augen auf.»Ich will mit Ihnen reden.«

»Was tut Anderson dabei?«

»Oh, er war gerade in der Nähe. Reiner Zufall. Wir dachten …«stürmte auf Vanderbilt zu, duckte sich und schlug einen Haken nach rechts. Er war weg von der Kante. Anderson sprang hinzu. Einen Moment lang schien es, als hätte das improvisierte Täuschungsmanöver Erfolg gehabt, dann fühlte Johanson sich gepackt und zurückgerissen. Andersons Faust flog heran und landete in seinem Gesicht.stürzte und schlitterte über die Plattform.Erste Offizier kam ihm ohne besondere Eile hinterher. Seine Pranken verschwanden unter Johansons Achselhöhlen und zogen ihn hoch. Johanson versuchte, seine Finger unter Andersons Handflächen zu verkeilen und den Griff zu lösen, aber es war, als packe er in Beton. Seine Füße verloren den Bodenkontakt. Er strampelte wie wild mit den Beinen, während ihn Anderson auf die Kante zutrug, wo Vanderbilt stand und einen kritischen Blick nach unten warf.

»Ein Scheißseegang heute«, sagte der CIA-Direktor.»Ich hoffe, es macht Ihnen keine Umstände, wenn wir Sie da runterwerfen, Dr. Johanson. Sie werden ein bisschen schwimmen müssen.«Er drehte ihm den Kopf zu und fletschte die Zähne.»Aber keine Angst, nicht lange. Das Wasser hat allenfalls zwei Grad. Sie werden es sogar angenehm finden. Wie alles zur Ruhe kommt, alles gefühllos wird, wie sich der Herzschlag verlangsamt …«begann zu schreien.

»Hilfe!«, schrie er aus Leibeskräften.»Hilfe!«Füße baumelten über dem Rand. Da war das Netz unter ihm. Knapp zwei Meter reichte es hinaus. Nicht weit genug. Anderson würde ihn mühelos darüber hinwegwerfen.

»H-i-1-f-e!«seiner Überraschung kam Hilfe.hörte Anderson ächzen. Plötzlich hatte er wieder die Plattform unter sich. Der Himmel kippte in sein Blickfeld, als Anderson auf den Rücken fiel und ihn mit sich riss. Immer noch umklammerten ihn die Hände des Ersten Offiziers, dann lösten sie sich. Johanson rollte sich zur Seite, robbte von Anderson weg und sprang auf.

»Leon!«, stieß er hervor.Augen bot sich ein groteskes Bild. Anderson versuchte fuchtelnd, auf die Beine zu kommen. Anawak hatte sich von hinten in seine Jacke verkrallt. Sie waren allesamt zu Boden gegangen. Eben versuchte Anawak, unter dem gestürzten Mann hervorzukriechen, ohne ihn loszulassen, eine schiere Unmöglichkeit.wollte hinzuspringen.

»Stopp!«vertrat ihm den Weg. Er hielt eine Pistole in der Hand. Langsam umrundete er die Liegenden, bis er mit dem Rücken zum Durchgang stand.

»Schöner Versuch«, sagte er.»Aber jetzt reicht’s. Dr. Anawak, haben Sie bitte die Freundlichkeit, unseren Mr. Anderson hier aufstehen zu lassen. Er tut nur seine Pflicht.«löste Anawak seine Finger aus Andersons Kapuzenkragen. Der Erste Offizier schnellte hoch. Er wartete nicht, bis sein Gegner von selber auf die Beine kam, sondern hievte ihn hoch wie einen Sack. Im nächsten Moment flog Anawaks Körper auf die Kante zu.

»Nein!«, schrie Johanson.versuchte sich festzukrallen. Er schlug auf, schlitterte weiter und rutschte bis hart an den Rand der Plattform.Kopf ruckte zu Johanson, die ausdruckslosen Augen starrten ihn an. Er streckte einen Arm aus, riss ihn zu sich heran und rammte ihm die Faust in den Magen. Johanson japste nach Luft. Wellen von Schmerz breiteten sich in seinen Eingeweiden aus. Wie ein Taschenmesser klappte er zusammen und fiel auf die Knie.Schmerz war kaum zu ertragen. Er kam nicht mehr hoch.ürgend hockte er da, während ihm der Wind das Haar um die Ohren peitschte, und wartete darauf, dass Anderson erneut zuschlug.TEILÄRTSzufolge ist der Mensch ab einer gewissen Sub— bzw. Metastufe nicht mehr in der Lage, Intelligenz als solche zu erkennen. Als Intelligenz begreift er nur, was im Rahmen seines Verhaltens liegt. Jenseits dieses Rahmens, im Mikrokosmos etwa, würde er sie schlicht übersehen. Ebenso wird er in einer höheren Intelligenz, einem weit überlegenen Geist, bloßes Chaos erblicken, weil er dessen komplexe Sinnschlüsse nicht zu entwirren vermag. Entscheidungen einer solchen Intelligenz blieben ihm unverständlich, da ihr Parameter zugrunde liegen, die seine intellektuelle Verarbeitungskapazität übersteigen. Auch ein Hund sieht in einem Menschen nur die Macht, der er sich unterordnet, nicht den Geist. Menschliches Verhalten mutet ihm sinnlos an, weil wir auf Grundlage von Überlegungen handeln, die seine Wahrnehmung überfordern. Wiederum werden wir Gott, falls es ihn gibt, nicht als Intelligenz wahrnehmen können, weil sein Denken auf einer Gesamtheit von Überlegungen fußen dürfte, deren Komplexität sich uns bei weitem entzieht. Als Folge ist Gott chaotisch in unseren Augen und mithin kaum der Richtige, um die ortsansässige Fußballmannschaft gewinnen zu lassen oder Kriege zu vereiteln. Ein solches Wesen läge jenseits der äußerstmöglichen Grenze menschlicher Verständnisfähigkeit. Woraus sich zwingend die Frage ableitet, ob das Metawesen Gott seinerseits überhaupt in der Lage ist, uns auf unserer Substufe als Intelligenz wahrzunehmen. Vielleicht sind wir ja nur ein Experiment in einer Petrischale …Anderson schlug nicht zu.zuvor hatten die Delphine ein unbekanntes Objekt gemeldet und die Mannschaft der Independence in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Gleich darauf erfassten es auch die Sonarsysteme. Etwas von unbestimmter Form und Größe, das sich rasch näherte. Es machte kein Geräusch wie ein Torpedo, und keine Quelle war aufzuspüren, von der es hätte stammen können. Was die Leute auf der Brücke und an den Kontrollinstrumenten besonders nervös machte, war der Umstand, dass sich das Ding nicht nur mit wachsender Geschwindigkeit und völlig lautlos näherte, sondern außerdem senkrecht aus der Tiefe emporstieg. Sie starrten auf die Monitore und sahen im Dunkel des Abgrunds etwas Rundes, Bläuliches erscheinen. Eine wabernde Kugel näherte sich, mehr als zehn Meter im Durchmesser, nahm Gestalt an und wurde größer.Buchanan den Befehl gab, das merkwürdige Ding abzuschießen, war es bereits zu spät.unter dem Rumpf platzte die Kugel auf.ährend der letzten Minuten hatte sich das Gas in ihrem Innern immer mehr ausgedehnt und ihren Aufstieg beschleunigt. Jetzt schoss sie mit hoher Geschwindigkeit heran, ein Ball aus dünner, zum Bersten gespannter Gallerte, der plötzlich an der Oberseite aufriss, auseinander klappte und als wehender Fetzen zurückblieb. Das frei werdende Gas wirbelte weiter der Oberfläche entgegen und riss etwas Großes, Rechteckiges mit sich.überschlagend raste das verloren gegangene Deepflight auf die Independence zu, Bug voran, und bohrte seine panzerbrechenden Torpedos in ihren Rumpf.Herzschlag einer Ewigkeit verstrich.folgte die Explosion.riesige Schiff erbebte., der das Unheil hatte kommen sehen, hielt auf der Brücke mit knapper Not das Gleichgewicht, indem er sich an den Kartentisch klammerte. Andere fanden nichts zum Festhalten und gingen zu Boden. In den Kontrollräumen unterhalb der Insel erzitterte das Schiff so stark, dass Monitore zersplitterten und Ausrüstungsgegenstände durch die Luft flogen. Im CIC wurden Crowe und Shankar von ihren Stühlen gerissen. Überall auf der Independence regierte von einer Sekunde auf die andere heilloses Chaos, mischte sich der unvermittelt einsetzende, durchdringende Alarm mit Geschrei, schlugen Stiefelabsätze auf, klirrte, dröhnte und schepperte es, während sich dumpfes Grollen durch die Gänge, Räume und Levels fortpflanzte.Sekunden nach dem Aufschlag war der größte Teil der Ölschnepfen, wie die Kessel— und Antriebstechniker im Navy-Jargon genannt wurden, tot. Wo die mittschiffs gelegenen Laderäume und der Maschinenraum mit den beiden LM-2500-Gasturbinen aneinander grenzten, hatte die Explosion einen gewaltigen Krater gerissen. Dort klaffte die Schiffshülle auf einer Länge von über 20 Metern auseinander. Wasser drang mit der Gewalt von Vorschlaghämmern ein und erschlug jeden, den das explodierende Tauchboot nicht sofort getötet hatte. Wer es bis dahin schaffte, am Leben zu bleiben, wer gar versuchte, der Hölle zu entkommen, sah sich mit schließenden Schotts konfrontiert. Der einzige Weg, die Independence jetzt noch zu retten, bestand darin, die Leute in den Katakomben des Schiffes zu opfern, indem man sie zusammen mit den tosenden Wassermassen einschloss, um ein weiteres Ausbreiten der Flut zu verhindern.Plattform erhielt einen heftigen Schlag. Sie schnellte hoch wie eine Wippe und schleuderte Floyd Anderson über Johanson. Der Erste Offizier ruderte mit den Armen, die Finger gespreizt, aber da war nichts, woran man sich hätte festhalten können. Sein Körper beschrieb einen Salto, der unter anderen Umständen als komisch gegolten hätte. Er krachte mit der Stirn auf die Plattform, drehte sich auf den Rücken und blieb reglos liegen, die Augen starr geöffnet.taumelte. Die Pistole entglitt ihm und schlitterte auf den Rand zu, wo sie wenige Zentimeter vor der Kante liegen blieb. Er sah Johanson beim Versuch, sich aufzurappeln, lief zu ihm und trat ihm in die Rippen. Der Wissenschaftler kippte mit einem erstickten Schrei zur Seite. Vanderbilt hatte nicht die geringste Ahnung, was passiert war, sah man davon ab, dass es nur das Schlimmste sein konnte, aber der Auftrag lautete, Johanson zu beseitigen, und er war fest entschlossen, diesen Auftrag auszuführen. Er bückte sich, um den stöhnenden und blutenden Mann über die Plattform zu wuchten und möglichst über das Netz hinaus zu befördern, als jemand seitlich gegen ihn prallte.

»Du Schwein!«, schrie Anawak.ötzlich sah er sich mit einem Paar wild gewordener Dreschflegel konfrontiert. Anawak prügelte wie besessen auf ihn ein. Vanderbilt wich zurück. Er brauchte einen Moment, um seiner Verblüffung Herr zu werden. Schützend riss er die Arme über den Kopf, wich seitlich aus und trat den Angreifer gegen die Kniescheibe.wankte und knickte ein. Vanderbilt verlagerte sein Gleichgewicht. Die meisten Menschen, die Jack Vanderbilt kennen lernten, machten sich völlig falsche Vorstellungen von seiner Kraft und Behändigkeit. Sie sahen nur seine Leibesfülle. Tatsächlich war der CIA-Direktor durch alle Schulen des Angriffs und der Selbstverteidigung gegangen, und auch mit zwei Zentnern gelangen ihm immer noch ein paar bemerkenswerte Sprünge. Er nahm Anlauf, katapultierte sich durch die Luft und rammte Anawak den Stiefel gegen das Brustbein. Anawak stürzte auf den Rücken. Sein Mund öffnete sich zu einem O, aber kein Laut drang heraus. Vanderbilt wusste, dass dem anderen gerade die Luft wegblieb. Er beugte sich über ihn, packte Anawak an den Haaren, riss ihn zu sich hoch und versenkte den Ellbogen in seinem Solarplexus.dürfte fürs Erste reichen. Jetzt zurück zu Johanson. Ab in die See mit ihm, und Anawak gleich hinterher.er sich aufrichtete, sah er Greywolf auf sich zukommen.ging in Angriffsposition. Er wirbelte um seine Achse, das rechte Bein ausgestreckt, trat zu — und prallte ab.soll denn das?, dachte er verwirrt. Jeder andere wäre nach der Attacke zu Boden gegangen oder hätte sich unter Schmerzen gekrümmt. Dieser riesige Halbindianer lief einfach weiter. In seinen Augen lag ein unmissverständlicher Ausdruck. Plötzlich wurde Vanderbilt klar, dass er diesen Kampf gewinnen musste, weil er ihn sonst nicht überleben würde. Er überkreuzte die Arme, um den nächsten Schlag zu landen, langte aus und spürte, wie seine Faust einfach weggewischt wurde. Im nächsten Moment grub sich Greywolfs Linke in sein Doppelkinn. Vanderbilt trat mit den Beinen. Der Indianer schob ihn, ohne in seinem Tempo innezuhalten, dem Rand entgegen, holte aus und schlug zu.Gesichtsfeld explodierte.wurde rot. Er hörte sein Nasenbein brechen. Der nächste Schlag zertrümmerte die Knochen der linken Wange. Ein gurgelnder Schrei entrang sich seiner Kehle. Wieder kam die Faust herangesaust und bohrte sich zwischen seine Kiefer. Zähne splitterten. Vanderbilt schrie jetzt lauter, vor Schmerz und aus Wut. Er war außer sich. Er hing hilflos im Griff des Riesen und konnte nichts dagegen tun, dass sein Gesicht zu Brei geschlagen wurde.Beine sackten ihm weg.ließ ihn los, und Vanderbilt schlug der Länge nach hin. Viel sah er nicht mehr, etwas Himmel, den grauen Asphalt der Plattform mit den aufgemalten gelben Markierungen, alles durch einen blutigen Schleier, und dort, ganz nah, die Waffe. Seine Rechte fingerte danach, bekam sie zu fassen, umspannte den Griff. Er riss den Arm hoch und schoss.Augenblick herrschte Ruhe.er getroffen? Er drückte ein weiteres Mal ab, aber dieser Schuss ging in die Luft. Sein Arm war nach hinten gebogen worden. Kurz sah er Anawak über sich auftauchen, dann wurde ihm die Pistole aus der Hand geschlagen, und er blickte wieder in Greywolfs hasserfüllte Augen.durchflutete ihn.war geschehen? Er lag nicht mehr auf dem Rücken, sondern stand aufrecht. Oder hing er? Er wusste tatsächlich nicht mehr, wo oben und unten war. Nein, er schwebte. Er flog rückwärts. Durch einen Nebel von Blut erkannte er die Plattform. Da war die Kante. Warum war er außerhalb der Kante? Sie zog über ihn hinweg, entfernte sich nach oben mitsamt den schützenden Netzen, und Vanderbilt begriff, dass sein Leben jetzt enden würde.Kälte traf ihn wie ein Schock.Gischt. Von Schaum durchzogenes Grün, jede Menge Blasen. Unfähig, sich zu bewegen, sank Vanderbilt hinab. Das Meerwasser wusch das Blut aus seinen Augen, während sein Körper der Tiefe zustrebte. Da war kein Schiff, gar nichts, nur konturloses, dunkler werdendes Grün, aus dem sich ein Schatten näherte.Schatten war schnell. Er besaß ein Maul, das unmittelbar vor ihm auseinander klaffte.war nichts mehr.

»Um Gottes willen, was tun Sie denn da?«

»Freilassen.«Worte hallten in Weavers Kopf wider: Peaks voller Entsetzen ausgestoßene Frage, Lis harscher Befehl, bevor das komplette Labor plötzlich einen Satz getan hatte und in Schieflage geraten war. Auf das Dröhnen der Explosion folgte unbeschreiblicher Lärm, als alles um sie herum umstürzte und zu Bruch ging. Weaver wurde von den Beinen geschleudert, und mit ihr Rubin. In einem Durcheinander umherfliegender Instrumente und Behälter landeten sie nebeneinander hinter dem Labortisch. Ein Donnergrollen fegte durch den Raum. Alles vibrierte. Irgendwo zersprang mit lautem Knallen Glas. Weaver dachte an das Hochsicherheitslabor und hoffte inständig, dass die Abschottung aus Panzerglas und hermetisch verriegelten Schleusen standhielt. Sie robbte auf dem Hintern von Rubin weg, der herumrollte und sich wild umsah.Blick fiel auf den Phiolenkoffer. Er war direkt vor ihre Füße gerutscht. Sie sah ihn, und Rubin sah ihn ebenfalls.Moment lang schätzte jeder von ihnen seine Chancen ab. Dann schnellte Weaver nach vorne, aber Rubin war schneller. Er bekam den Koffer zu packen, sprang auf und rannte in den Raum hinein. Weaver fluchte und verließ notgedrungen ihre Deckung. Was immer gerade passiert war, was immer die Folgen wären, was Li auch vorhaben mochte — sie musste den Koffer an sich bringen.der Soldaten lagen am Boden. Einer rührte sich nicht, der andere rappelte sich eben hoch. Der dritte Soldat war auf den Beinen geblieben und hielt seine Waffe unverändert im Anschlag. Li bückte sich, um dem reglosen Mann das Gewehr abzunehmen, ein massives, schwarzes Ding. Im nächsten Moment visierte sie Weaver an. Peak lehnte stocksteif neben der verriegelten Tür.

»Karen!«, schrie er.»Bleiben Sie stehen. Es wird Ihnen nichts passieren, bleiben Sie gottverdammt nochmal stehen!«Stimme ging unter im Geknatter der Waffe. Weaver sprang wie eine Katze hinter die benachbarte Laborinsel. Sie hatte keine Ahnung, womit Li da schoss, aber die Munition zerfetzte den Tisch, als sei er aus Pappe.flogen ihr um die Ohren, ein zentnerschweres Mikroskop krachte dicht neben ihr zu Boden. In das Inferno mischte sich gleichmäßig der Bordalarm. Plötzlich sah sie Rubin, der mit angstgeweiteten Augen wieder auf sie zurannte.

»Mick!«, rief Li.»Sie Idiot! Kommen Sie hierher.«hechtete aus ihrem Versteck. Sie ließ sich gegen den Biologen fallen und entriss ihm den Phiolenkoffer. Im selben Moment erzitterte das Schiff erneut, und der Raum neigte sich. Rubin rutschte über den Boden, rasselte in ein Regal und brachte es zum Umkippen. Eine Flut aus Probengefäßen und Gläsern prasselte auf ihn herab. Er heulte auf und zappelte wie ein Käfer auf dem Rücken. Weaver sah Li aus dem Augenwinkel die Waffe schwenken und den dritten Soldaten über den zerschossenen Tisch springen. Auch er trug eines der gewaltigen schwarzen Dinger, und noch im Sprung zog er es hoch.gab keinen Weg, wohin sie hätte fliehen können. Also ließ sie sich neben Rubin fallen.

»Nicht schießen!«, hörte sie Lis Stimme.»Es ist zu …«Soldat feuerte. Er verfehlte sie. Die Garbe bohrte sich mit gongartigen Aufschlägen ins Panzerglas des Tiefseesimulators und durchpflügte die ovale Scheibe einmal von links nach rechts.ötzlich herrschte unheimliche Stille. Nur der Alarm sonderte in regelmäßigen Abständen sein unbeteiligtes, schnarrendes Geräusch ab. Alle erstarrten und hefteten ihre Blicke wie gebannt auf den Tank. Weaver hörte ein einzelnes, lautes Knacken. Sie wandte den Kopf und sah, wie sich auf der großen Glasplatte Sprünge verästelten.wurden immer mehr.

»Oh Gott«, stöhnte Rubin.

»Mick!«, schrie Li.»Kommen Sie endlich!«

»Ich kann nicht«, jammerte Rubin.»Mein Bein. Ich hänge fest.«

»Auch egal«, sagte Li.»Wir brauchen ihn nicht. Raus hier.«

»Das können Sie doch nicht …«, begann Peak.

»Sal, öffnen Sie die Tür!«Peak etwas erwiderte, war es nicht zu verstehen. Es gab einen ohrenbetäubenden Knall, als die Scheibe auseinander flog. Tonnen von Meerwasser kamen ihnen entgegengeschossen. Weaver rannte los. Hinter ihr tosten die Wassermassen durch das Labor und zerstörten, was noch nicht zu Bruch gegangen war.

»Karen!«, hörte sie Rubin.»Bitte lass mich nicht …«Stimme riss ab. Alles war voller Gischt. Sie sah Peak durch die offene Labortür humpeln. Li folgte ihm. Im Hinauslaufen schlug ihre Hand auf eine Stelle neben der Tür, und Weaver erkannte in plötzlichem Schrecken, was das zu bedeuten hatte.wollte sie einschließen.Flut klatschte gegen ihren Rücken und trug sie ein Stück nach vorne. Sie stürzte hart auf ihre Knie, kam wieder auf die Beine. Sie war durchnässt bis auf die Knochen, aber den Phiolenkoffer hielt sie fest umschlungen. Japsend und bemüht, vom Wasser nicht zurückgerissen zu werden, kämpfte sie sich auf die Tür zu, die sich langsam schloss, legte die letzten Meter in einem einzigen Sprung zurück, prallte gegen den Rahmen und wirbelte hinaus auf die Rampe.und Anawak halfen Johanson auf die Beine. Der Biologe war schwer angeschlagen, aber bei Bewusstsein.

»Wo ist Vanderbilt?«, murmelte er.

»Fischen«, sagte Greywolf.fühlte sich, als sei er unter einen Eilzug geraten. Er war kaum in der Lage, aufrecht zu stehen, so sehr schmerzte ihn die Stelle, wo ihn Vanderbilts Ellbogen getroffen hatte.

»Jack«, wiederholte er immer wieder.»Mein Gott, Jack.«Greywolf hatte ihn gerettet. Es schien zur Tradition zu werden, dass Greywolf ihn rettete.»Wo kommst du plötzlich her?«

»Ich war vorhin ein bisschen rüde«, sagte Greywolf.»Wollte mich entschuldigen.«

»Rüde? Bist du wahnsinnig? Du hast keinen Grund, dich für irgendetwas zu entschuldigen!«

»Ich find’s gut, dass er sich entschuldigen wollte«, ächzte Johanson.grinste gequält. Sein Gesicht unter der kupferfarbenen Haut hatte einen wächsernen Ton angenommen. Was ist los mit ihm?, dachte Anawak. Greywolfs Schulten bogen sich nach vorn, seine Augenlider flatterten …ötzlich sah er, dass Greywolfs T-Shirt voller Blut war. Einen Moment lang gab er sich der Illusion hin, es stamme von Vanderbilt. Dann erkannte er, dass der Fleck größer wurde und dass all das Blut aus Greywolfs Bauch quoll. Er streckte die Arme aus, um den Riesen aufzufangen, als erneut ein Donnerschlag aus dem Bauch der Independence drang. Das Schiff schwankte. Johanson taumelte gegen ihn. Anawak sah Greywolf nach vorn kippen und über die Kante verschwinden.»Jack!«Er fiel auf die Knie und rutschte zu der Stelle, wo Greywolf verschwunden war. Der Halbindianer hing in einem der Netze und sah zu ihm hoch. Darunter wogte das Meer.

»Jack, gib mir deine Hand«Greywolf rührte sich nicht. Er lag nur da und starrte Anawak an, die Hände auf den Bauch gepresst. Noch mehr Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor. Vanderbilt! Das verdammte Schwein hatte ihn getroffen.»Jack, es wird alles gut.«Worte wie aus einem Film.

»Gib mir die Hand. Ich ziehe dich hoch, wir kriegen das alles wieder hin.«ihm robbte Johanson heran. Er legte sich auf den Bauch und versuchte, nach unten ins Netz zu langen, aber es war zu tief.

»Du musst irgendwie hochkommen«, sagte Anawak hilflos. Dann fasste er einen Entschluss.»Nein, bleib da. Ich komme zu dir runter. Ich hieve dich raus, und Sigur hilft von oben.«

»Vergiss es«, sagte Greywolf gequetscht.

»Jack …«

»Es ist besser so.«

»Red keinen Mist«, herrschte Anawak ihn an.»Komm mir bloß nicht mit dieser Kinoscheiße, von wegen, lasst mich zurück, kümmert euch nicht um mich, blabla.«»Leon, mein Freund …«»Nein! Ich sage nein!«Aus Greywolfs Mund floss ein dünner Streifen Blut.»Leon …«lächelte. Plötzlich wirkte er sehr entspannt.richtete er sich mit einem Ruck auf, rollte sich über die Netzkante ab und stürzte in die Wellen.verging Hören und Sehen. Das Wasser aus dem Tank toste über ihn hinweg. Er fragte sich, was um Himmels willen passiert war in den letzten Sekunden. Alles war aus den Fugen geraten. Dann spürte er plötzlich, dass die wirbelnden Wassermassen das Regal von seinem Bein hoben, und er kam frei und tauchte prustend auf.sei Dank, dachte er. Du hast das Schlimmste überstanden.ür eine richtige Überschwemmung würde das Wasser aus dem Simulator nicht reichen. Es war eine ganze Menge, aber sobald es sich im Raum verteilt hatte, würde es kaum höher als einen Meter stehen.rieb sich die Augen.war Li?ihm trieb der Körper eines der Soldaten. Ein anderer stemmte sich weiter hinten benommen aus dem Wasser.war fort.hatten ihn zurückgelassen.saß Rubin im Wasser und starrte auf die verschlossene Tür. Allmählich klärten sich seine Gedanken. Er musste hier raus. Etwas in dem Schiff war in die Luft geflogen. Wahrscheinlich sanken sie schon. Wenn er nicht innerhalb der nächsten paar Minuten höhere Gefilde erreichte, drohten ihm ernsthafte Schwierigkeiten.wollte aufstehen, als es um ihn herum zu leuchten begann.zuckten.wurde ihm bewusst, dass nicht nur Wasser aus dem Tank gelangt war! Er versuchte hochzukommen, glitt aus und stürzte zurück. Das Wasser spritzte auf. Rubin geriet mit dem Kopf unter die Oberfläche, paddelte mit den Händen und spürte Widerstand.. Beweglich.erschienen vor seinen Augen, dann bekam er plötzlich keine Luft mehr, als die Gallerte begann, sein Gesicht zu überziehen. Wie irrsinnig zerrte Rubin daran, aber das Zeug war nicht zu packen. Er glitt daran ab, und wo er es in die Hände bekam, veränderte es augenblicklich seine Form oder löste sich einfach auf, und neues Gewebe kam hinterher., dachte er. Nein, Nein!öffnete den Mund und spürte, wie das Zeug hineinkroch. Das machte ihn vollends wahnsinnig. Ein dünner Ausläufer schlängelte sich seine Speiseröhre hinab, weitere drangen in seine Nasenlöcher. Er würgte, schlug wild um sich, bäumte sich auf, und plötzlich begannen seine Ohren zu schmerzen. Grauenhaft war dieser Schmerz, als bohre ein unbarmherziger Folterknecht mit Messern darin herum, und ein letzter, glasklarer Gedanke sagte ihm, dass die Gallerte auf dem Weg in seinen Schädel war.es pure Neugierde oder ein gezieltes Vorhaben des Organismus war, menschliche Hirne zu untersuchen, ob er gewohnheitsmäßig seit Jahrmillionen in alles kroch, was sich seiner Ansicht nach zu untersuchen lohnte, darüber hatte sich Rubin seit dem Unfall im Welldeck pausenlos Gedanken gemacht.machte er sich über gar nichts mehr Gedanken.friedlich. So ruhig.hatte das wahrscheinlich anders empfunden. Er hatte Angst gehabt. Sein Tod war grausam gewesen, und genau so hatte er sein sollen. Aber ohne Angst war es etwas völlig anderes.sank in die Tiefe.hielt die Luft an. Trotz der schrecklichen Schmerzen in seinem Bauch wollte er so lange wie möglich die Luft anhalten. Nicht weil er glaubte, dass es sein Leben verlängern würde. Es war ein letzter Akt des Willens, ein Akt der Kontrolle. Er würde bestimmen, wann das Wasser in seine Lungen drang.war da unten. Alles, was er je gewollt hatte, was ihm wichtig gewesen war, befand sich unter Wasser. Eigentlich nur konsequent, dass er endlich diesen Weg ging. Es war überfällig.du zu Lebzeiten ein guter Mensch gewesen bist, wirst du dereinst als Orca wiedergeboren werden.sah einen schwarzen Schatten über sich hinwegziehen. Ein weiterer folgte. Die Tiere beachteten ihn nicht. Genau, dachte Greywolf, ich bin euer Freund. Ihr lasst mich in Ruhe. Natürlich wusste er, dass die Erklärung viel profaner war, dass ihn die Tiere schlicht übersahen. Diese Orcas waren niemandes Freund. Sie waren schon längst nicht mehr sie selbst, sondern wurden missbraucht von einer Rasse, die nicht weniger skrupellos vorging als der Mensch.auch das würde wieder in Ordnung kommen.. Und der Graue Wolf würde ein Orca werden.es einen schöneren letzten Gedanken geben?atmete aus.


Дата добавления: 2015-09-29; просмотров: 23 | Нарушение авторских прав







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