Студопедия
Случайная страница | ТОМ-1 | ТОМ-2 | ТОМ-3
АрхитектураБиологияГеографияДругоеИностранные языки
ИнформатикаИсторияКультураЛитератураМатематика
МедицинаМеханикаОбразованиеОхрана трудаПедагогика
ПолитикаПравоПрограммированиеПсихологияРелигия
СоциологияСпортСтроительствоФизикаФилософия
ФинансыХимияЭкологияЭкономикаЭлектроника

Der Wortschatz als Gegenstand einer Lexikologie



 

Вопрос 1

Der Wortschatz als Gegenstand einer Lexikologie

• Der Wortschatz = lexikalisches System der Sprache = das Lexikon = die Lexik.

• Seine Einheiten sind Bausteine zum Aufbau von Äußerungen.

Elemente des Wortschatzes

WÖRTER? Benennungen von Gegenständen, Eigenschaften, Erscheinungen der objektiven Realität;

FESTE WORTGRUPPEN = Paralexeme? Benennungen komplexer Art;

MORPHEME? elementare bedeutungstragende Einheiten.

 

Wortschatz als integrative Komponente des Sprachsystems

Das Lexikon einer Sprache enthält

♣ die Liste aller Morpheme, usuellen Wörter, festen Wortverbindungen;

♣ die Regeln der Wortbildung;

♣ die Paradigmen der Abwandlung.

Die lexikalischen Kenntnisse eines Sprachträgers sind verbunden mit:

a) phonetisch-phonologischen,

b) syntaktischen,

c) morphologischen,

d) pragmatischen Kenntnissen.

? Diese Charskteristika werden mit jedem einzelnen Lexem gespeichert.

? Sie werden beim Gebrauch in der Rede aufgedeckt.

Der Wortschatz formiert unser lexikalisches Wissen, indem er die Kenntnisse allgemeiner Regeln und die Kenntnis spezifischer, an das Einzelwort gebundener Merkmale umschließt.

 

Der Wortschatz als System der Systeme(диасистема)

• Existenzformen des Wortschatzes dienen verschiedenen kommunikativen Zielen.

• Sie sind unterschiedlich auf die Sprecher verteilt.

• Verschiedene Wortschätze lassen uns über eine „ INNERE MEHRSPRACHIGKEIT “ sprechen.

Eine natürliche Sprache ist differenziert:

REGIONAL in Mundarten, Umgangs- sprache, Standard- / Literatursprache;

SOZIAL in Berufs-, Standes-, Fach- sprachen, in Sonder- und Gruppen- wortschätze;

HISTORISCH in:

Neologismen? Bezeichnungseinheiten für neue Begriffe, Sachverhalte;

Archaismen? veraltete/ veraltende Lexeme;

Historismen? die Wörter, die mit von ihnen bezeichneten Sachverhalten veralten;

der Herkunft nach in:

† Erbwörter – Einheiten, die aus der germanischen Zeit und noch weiter zurückliegen- den Epochen stammen;

† Lehnwörter – fremdsprachige Einheiten, die sich den deutschen Wörtern völlig angegli- chen haben;

† Fremdwörter – fremdsprachige Einheiten,die nicht eingedeutscht sind;

FUNKTIONAL in:

† unmarkierte/ neutrale/ literarische? als Standard geltende Wörter;

† markierte Wörter, die zu verschiedenen Stilschichten (gehoben, poetisch, umgangssprachlich, salopp) gehören

Modell des diasystematischen Wortschtzaufbaus

Der Wortschatz einer natürlichen Sprache wird als System von Systemen, d.h. als System von Varietäten aufgefasst.

† Er stellt das „strukturierte Diasystem“ dar. Вопрос 4

Die Ausdrucksseite des Wortes

DER BEGRIFF DES FORMATIVS UND SEINER KONSTITUENTEN

FORMATIV ist das verallgemeinerte, invariante Abbild des Lautkörpers, das der Materialisation durch Laut- oder Schriftzeichen zu Grunde liegt und dem Bedeutungen zugeordnet werden.

Wortformative gliedern sich:

1. hinsichtlich ihrer phonemischen Struktur in SPRECHSILBEN _ ergeben sich durch Sprechpausen bei intensiver Artikulation als natürliche Sprecheinheiten, als Einheiten des Redestroms;

2. hinsichtlich der Bedeutung in MORPHEME _ die kleinsten bedeutungstragenden sprachlichen Einheiten, die durch Phoneme lautlich repräsentiert werden.

Morphem- und Silbengrenzen fallen nicht zusammen:

Silben Morpheme

lau-fen lauf-en

ge-stal-ten ge-stalt-en

Va-ter Vater

du lügst du lüg-st

 

 

DIE KLASSIFIKATION DER MORPHEME

Ø nach der Funktion in der sprachlichen Tätigkeit und damit nach ihrer Bedeutung _ BASIS-/ GRUNDMORPHEME _ vermitteln die lexikalisch-begriffliche Bedeutung der Wortstämme;

Ø nach der Stellung im Wort _ PRÄFIXE, SUFFIXE,FLEXIONEN;

Ø nach dem Grad der Selbständigkeit _

FREIE Morpheme/ Basismorpheme treten als Wort auf: grün, Haus, Herz,

GEBUNDENE Morpheme → grammatische und Wortbildungsmorpheme;



Ø nach der Reproduzierbarkeit _

♣ Morpheme als REKURRENTE Einheiten, _wiederholtes Vorkommen in Äußerungen,

♣ UNIKALE Morpheme _ gebundene Basis-morpheme, Restelemente, sprachliche Versteine- rungen: ver[lier]en, [Brom]beere.

 

Вопрос 3

Polyfunktionalität des Wortes(альс грундхайт)

Elemente des Wortschatzes sind nach ihrer Bedeutung, Funktion und Rolle in der sprachlichen Kommunikation nicht identisch:

♣ die feste Wortverbindung zerfällt in einzelne Wörter, die in der Wortverbindung ein einheitliches semantisches Ganzes bilden: ein alter Hase sein = sehr viel Erfahrung haben;

♣ die Morpheme sind formal ein Ganzes, spielen in Bezug auf das Wort eine untergeordnete Rolle: Lehr-er, auf-tisch-en;

♣ der funktionale Bereich des Wortes reicht vom Morphem: Ruhe → Ruhepause, ruhestörend, ruhig, ruhelos; bis zu der kommunikativen Einheit, der Äußerung: Ruhe, bitte!

Polyfunktionalität als Eigenschaft des Wortes:

?nominative Funktion _ das Wort benennt, bezeichnet;

?signifikative/ kognitive Funktion _das Wort verallgemeinert;

?kommunikative Funktion _ das Wort teilt mit, es ist ein Verständigungsmittel;

?pragmatische/ konnotative Funktion_ das Wort drückt aus

 

Wesensmerkmale des Wortes

ergeben sich aus den Funktionen des Wortes, sind den Wörtern aller Sprachen eigen:

1. morphematische Strukturiertheit;

2. Träger von Bedeutung;

3. feldhafte/ paradigmatische Verbundenheit;

4. semantisch-syntaktische Valenz/ semantische Kongruenz/ Kompatibilität/ syntagmatische Anschließbarkeit;

5. stilistische Funktionalität;

6. Zugehörigkeit zu einem grammatischen Paradigma;

7. in der Rede variierbare, phonemische und grafemische Form.

 

PROBLEME EINER WORTDEFINITION

Es gibt keine für alle Sprachen gültige Wortdefi-nition wegen

• der Isolierbarkeit des Wortes;

• der Feststellung der Wortgrenzen;

• der Identität des Wortes _ seiner Gleich-heit; der lexikalischen Bedeutung

Merkmale für die Bestimmung einer sprachlichen Einheit als Wort:

• phonetisches Geformtsein,

• semantische Valenz,

• Unteilbarkeit,

• lexikalisch-grammatische Organisation,

• Idiomatisierung.

Das Wort ist die kleinste im Satz (potentiell) selbständige (d.h. isolierbare) sprachliche Einheit aus Lautform und Bedeutung.

Flexionsformen? Formen eines Wortes;

G

• ein aktualisiertes Zeichen → eine Einheit der Rede, ein Textelement → ein TEXTWORT;

• die analytischen Formen des Wortes werden als Worteinheit gewährleistet durch:

a) die gemeisame Stammbedeutung,

b) die Übereinstimmung des Endes der Wort- blöcke mit dem Ende der Wörter;

• die variablen Wortformen gehören zu einem potentiellen Zeichen → einer Einheit der Sprache → Lexem, einem SYSTEMWORT.

 

Man unterscheidet die Sprache

einerseits als Regelwerk für ein bestimmtes Zeicheninventar, als SYSTEM,

andererseits als Realisierung dieses Systems im einzelnen Sprechakt, als REDE.

 

DAS WORT ist das kleinste, relativ selbständige bedeutungstragende Element der Sprache, dessen Formen durch die zu Grunde liegende gemeinsame lexikalische Bedeutung zu einem Paradigma vereint sind, das р in der Rede phonetisch, grafisch und semantisch isolierbar ist

 

Вопрос 5

Die Inhaltsseite des Wortes

Der Benennungsprozess und die Wortbedeutung

Ø Eigenschaften und Beziehungen werden im Erkenntnisprozess aus den Dingen und Erscheinungen der Wirklichkeit abstrahiert.

Ø Durch die Abstraktion werden sie zu MERKMALEN.

Ø Die Merkmale kommen vielen Eigenscha-ten, Dingen, Beziehungen gleichzeitig zu.

MERKMALE sind Resultat des Erkenntnisprozesses, dessen zwei Seiten Abstraktion und Verallgemeinerung sind.

 

Ø Die Eigenschaften und Beziehungen werden mit Hilfe der Wörter abgebildet.

Ø Die wichtigeEigenschaft der Abbildung ist der verallgemeinernde und abstrahierende Charakter von Merkmalen.

Ø Die Abbildung macht den Inhalt des Wortes aus.

Ø Die Abbildung wird durch Formative vermittelt.

Ø Die Verbindung von Inhalt und Ausdruck des Wortes beruht auf einer konventionellgeregelten Vereinbarung zwischen den Sprachträgern.

Ø Es geht um überlieferte Normen im Sprachgebrauch.

Ø Man übernimmt diese Normen im Soziali-sationsprozess automatisch.

DIE LEXIKALISCHE BEDEUTUNG ist ein gesellschaftlich determiniertes, interindividuelles Abbild der Merkmalstruktur einer Erscheinung der objektiven Realität (M.Stepanowa, I.Tschernyschowa)

 

. DER AUFBAU DER WORTBEDEUTUNG

 

Funktionen des Wortes _ drei Komponenten der lexikalischen Bedeutung:

♣ benennende Funktion _ denotative Komponente;

♣ verallgemeinernde, abstrahierende Funktion _ signifikative Komponente;

♣ pragmatische Funktion _ konnotative Komponente.

Konnotative Komponente

-besteht aus wertenden semantischen Merkmalen der signifikativen Bedeutung des Wortes;

Ø wird in der signifikativen Bedeutung als begrifflich wertende Seme fixiert;

Ø markiert einzelne Lexeme stilistisch, regional, sozial usw.

 

Beschreibungsverfahren der Wortbedeutung

Ø Die Bedeutungen werden aus Texten erschlossen.

Ø Zur Erfassung sprachlich relevanter Merkmale werden

♣ Bedeutungsidentitäten und unterschiede aufgedeckt;

♣ Verbindbarkeit/ Kompatibilität fest- gestellt;

♣ die Bedeutungen paraphrasiert.

Onomasiologische Ermittlung

Ø Identitäten und Unterschiede der Bedeutungen sind durch den Rückgriff auf das Benannte, auf Denotate zu erkennen.

Ø Die onomasiologische Ermittlung schafft die Basis für die semantische Beschreibung.

Distributionsanalyse

die Feststellung der Umgebung, in der ein Wort stehen/ nicht stehen kann

ü Ermittlung von Bedeutungsidentitäten und/ oder -unterschieden,

ü Ermittlung von Kompatibilität von Lexemen: steht ein Farbadjektif bei Abstrakta, ist das Semem ’Färbung ’ auszuschließen: grauer Alltag, schwarzerHumor, rote Regierung.

 

Substitutionstest

Ersetzung synonymer oder unterschiedlicher Einheiten in derselben Umgebung zur:

♣ Abgrenzung der Bedeutungen,

♣ Feststellung von Unterschieden/ Identitäten der Bedeutungen:

Er erledigt alle Aufgaben exakt, gewissenhaft, ordentlich, genau, sorgfältig.

Der Text ist exakt, gewissenhaft, ordentlich, genau, sorgfältig überprüft worden

Transformationstest

Veränderung des grammatischen Status bei Beibehaltung des Lexembestandes zum Auf-decken von internen semantischen Beziehungen:

• Transformation Wort > Wortgruppe: Samtkleid > Kleid aus Samt → Produkt aus Stoff; Abendkleid > Kleid für den Abend → Zweck – Produkt.

• Bei ungleichem Wortbestand werden gleiche interne Beziehungen ermittelt: Seidenhemd, Holztisch, Marmorsäule, Lorbeerkranz, Obstkuchen → Produkt + aus + Stoff

Analytische Konzepte der Bedeutungsbestimmung (Semanalyse/ Komponentenanalyse

Ø Die Bedeutung des Wortes lässt sich durch die Erfassung seiner Merkmale beschreiben.

Ø Man zerlegt Wortbedeutungen in Seme.

Seme werden durch die Gegenüberstellung/ Opposition eines Objektes den anderen gewonnen (s. oben Opposition Vater/ Mutter

Holistische Konzepte der Bedeutungsbeschreibung

Ø Die Bedeutung wird aus der Wissensperspek-tive betrachtet.

Ø Bedeutungswissen weist Zusammenhänge mit enzyklopädischem Sachwissen auf und ist darauf bezogen.

Ø Bedeutungen werden als semantische Ganz-heiten beschrieben.? Prototypen-, Frame-theorie, Stereotypensemantik

 

Semantische Mehrgliedrigkeit der Bedeutung

Die Wortbedeutung ist strukturiert, denn:

Ø die Merkmalstruktur der Objekte wird verallgemeinert und abstrahiert wiedergegeben _

Ø die Bedeutung besteht aus den kleinsten Bedeutungselementen _Semen/ semanti-schen Merkmalen/ semantischen Komponenten;

Ø die Seme stellen eine Hierarchie dar.

 

Einige Seme setzen andere voraus:

†kategorial-semantische Seme spezifieren das Lexem als Wortart: „Prozessualität, Prozess“ bei Verben, „Gegenständlichkeit“ bei Substantiven, „Merkmalhaftigkeit“ bei Adjektiven;

† lexikalische/ individuelle Basisseme bilden den begrifflichen Kern des Lexems;

† differenzierende/ konkretisierende und begrifflich wertende Seme weisen auf regionale, stilistische, soziale Unterschiede in Bedeutungen der Wörter.

 

 

Вопрос 7

MOTIVATION ALS BENENNUNGSPROZESS

Ø Ein Gegenstand kann mit verschiedenen Lexemen benannt sein.

Ø Dadurch werden eines oder mehrere Merkmale hervorgehoben:

Zimmerpflanze dasselbe Gewächs _

Zierpflanze unterschiedliche Eigenschaften

Grünpflanze

Ø Benennungmotive? die Benennungs- merkmale;

Ø Motivbedeutung? die Bedeutung der benennenden sprachlichen Einheiten;

Ø Motivation/ Motiviertheit? der Benennungsprozess nach Merkmalen des Benennungsobjektes.

Ø Zur Benennung nutzt man sprachliche Bedeutungsträger.

Ø Dadurch wird die neue Erscheinung geistig-begrifflich

1) dem vorhandenen Begriffssystem zugeordnet,

2) dem Sprachsystem inkorporiert

Ø Die Benennung ist motiviert _ die Bedeutung des Wortes ist in der Bedeutung seiner Morpheme begründet.

Ø Die Motiviertheit des Wortes geht aus der Bedeutung seiner Teile und der Semantik seines wortbildenden Modells hervor: /Ein/weg/ver/pack/ung/ _ strukturell und semantisch durchsichtig

G

die Benennung hat die innere Form (nach W.Humbold).

 

MOTIVATIONSTYPEN

Ø Phonemisch-phonetische/ natürliche Motivation:

Ein neues Zeichen wird nach dem akustischen Abbild des Benannten gebildet: miauen, quak-quak, trippeln, Matsch.

Ø Semantische/ figurative Motivation:
Ein Wort wird mit neuer Benennungsfunktion durch metaphorische od. metonymische Übertragungen gebraucht. Formativisch wird das nicht fixiert:

Virus - Krankheitserreger und Computer-Störprogramm.

Ø Morphematisch-semantische/ morphema-tische Motivation:

Der Hauptweg der Benennung ist die Wort-bildung _ die Bildung neuer Wörter mit vorhandenem sprachlichem Material nach Modellen.

Wörter und Morpheme sind Träger der MOTIVBEDEUTUNG: Rasen/mäh/er

 

PROZESSE DER DEMOTIVIERUNG

 

Ø LEXIKALISIERUNG? Das komplexe Lexem erhält eine einheitliche Bedeutung, der Syntagmacharakter einer Wortbildungs-konstruktion geht verloren,vgl. Schwarzbeere mit Brom beere.

Ø IDIOMATISIERUNG/ DEMOTIVIERUNG? Verlust der Motivbedeutung: Aus der Summe der Teilbedeutungen ist die Lexembedeutung nicht zu erschließen: Eberesche, Bräutigam, vergessen.

Ø Der Zeichencharakter einer oder mehrerer Konstituenten schwindet: Adler → ādelare ahd. Zusammensetzung Mensch → menisco ahd. Substantivierung des suffixalen Adjektivs.

G

Ø Einheiten ohne innere Form, mit dem toten Etymon _ das Benennungsmotiv/ das Merkmal der Motivation ist verblasst, vgl. Herz - herzlich, Herzkrankheit.

 

FEHLETYMOLOGIE

FEHLETYMOLOGIE (Pseudo-, Volks-etymologie) ist naive Verdeutlichung eines semantisch undurchsichtigen oder unbekannten Wortes durch Anlehnung an klangähnliche Wörter der Muttersprache ohne Beachtung sprachlicher Gesetzmäßigkeiten

Durch Fehletymologie werden erklärt:

♣ veraltetes Wortgut;

♣ landschaftlich gebundenes Wortgut;

♣ fremdes Wortgut.

Вопрос 6

Konzepte, Bedeutungen, Wörter

Ø Konzepte basieren auf unseren Erfahrungen

Ø Konzepte sind:

? abstrahierende und verallgemeinernde Abbildungen,

? Bausteine unseres Wissens,

? Einheiten, die Informationen über ganze Klassen repräsentieren.

 

Ø Im Gedächtnis sind kategoriales und individuell-episodisches Wissen über die Welt gespeichert.

Ø Kategoriales/ enzyklopädisches Wissen? allgemeines Wissen über die Welt, Wissen über die Klassen von Gegenständen.

Ø Kategoriale/ Type-Konzepte ermöglichen uns die Einordnung von Reizen aus der Umwelt.

Ø Individuell-episodisches Wissen? an unsere Erfahrungen gebunden, von den subjektiven Erlebnissen abhängig.

Ø Die Partikular-/ Token-Konzepte repräsentieren Informationen über einzelne Gegenstände, Situationen, Personen.

Ø Bedeutungen ≠ Konzepte.

Ø Bedeutungen stellen konzeptuelle (begriff-liche) Einheiten dar.? Es gibt keine Bedeu-tung ohne Begrifflichkeit.

Ø Bedeutungen sind immer versprachlichte, mit Wortformen belegte Konzepte.

Ø Die Existenz von Konzepten ist nicht an die Existenz von Wörtern geknüpft.?

Jede Bedeutung ist damit ein Konzept, aber nicht jedes Konzept ist auch eine Bedeutung. (Monika Schwarz) Вопрос 8

 

Ambiguität/ Uneindeutigkeit _ inhaltliche Mehrheit eines sprachlichen Zeichens, das sich in mehreren unterschiedlichen Bedeutungen verwendet lässt.

Es geht um a) die Polysemie → Mehrdeutigkeit eines Wortes und

b) die Homonymie → Gleichnamigkeit zweier Wörter.

 

Begriff über Polysemie

Eine Wortbedetung gliedert sich in Bedeu- tungsvarianten = Einzel-, Kontext- bedeutungen? Sememe:

Erzeuger

S 1leiblicher Vater eines Kindes (jur./Jugendsprache)

S 2Produzent: Fleisch-, Milcherzeuger

S 3Institution, Gerät, durch die etwas erzeug wird: Strom-, Gaserzeuger

Das Semem ist die einzelne, durch den jeweiligen Kontext spezifierte Bedeutung eines Lexems, die sich als Bündel von Semen beschreiben lässt.

 

v Sememe existieren auf der Ebene des Sprachsystems als potentielle Bedeutung.

v Die Sememe eines Wortes bilden seine semantische Struktur.

v Neue Sememe entstehen durch metonymische Verschiebungen und metaphorische Übertragungen.

 

Mehrdeutigkeit/ Polysemie eines Wortes ist die Fähigkeit desWortes mehrere miteinander zusammenhängende Bedeutungen zu haben.

 

Der interne Aufbau eines polysemen Wortes

 

v Die Sememe sind in der semantischen Struktur des Wortes auf Grund der internen semantischen Beziehungen miteinander verbunden.

v Die semantische Struktur des Wortes ist eine hierarchisch organisierte Konfiguration.

v Ihr liegt die direkte, nominative Bedeutung? Hauptbedeutung zu Grunde.

v Hauptbedeutung _ die gesellschaftlich wichtigste Bedeutung des Lexems im Bewusstsein der gegenwärtigen Sprachgemeinschaft.

v Hauptbedeutung wird bei kontextfreier Wortnennung von den Hörern zuerst assoziert.

v Nebenbedeutungen _ die von der Hauptbedeutung abgeleitetenund übertragenen Bedeutungen.

Interne semantische Beziehungen

1) kettenartige Polysemie → von einem Semem wird das andere abgeleitet. Bewegung:

1. das (Sich)bewegen durch Veränderung der Lage, Stellung, Haltung

2. inneres Bewegtsein, Rührung

3. politisch u./od. historisch bedeutendes (geistiges/ weltanschauliches) Bestreben einer großen Gruppe.

2) radiale Polysemie → Alle Nebenbedeutungen sind von der Hauptbedeutung abgeleitet.

kleiden: 1. sich, j-n mit Kleidung versehen: sie kleidet sich hübsch

2. Gedanken in einer besonderen Form ausdrücken: seine Gefühlein Worte kl.; das in gekleidete Gesetz

3. etw. passt zu j-m, steht ihm gut: die Farbe kleidet dich; dieses Benehmen kleidet dich nicht

3)kombinierte Polysemie verbindet kettenartige und radiale Polysemie

 

Вопрос 9

Homonymie und Klassifikation von Homonymen

Homonyme sind Wörter mit gleichem Formativ und völlig unterschiedlicher Bedeutung

Die Ursachen der Homonymie sind:

a) Bedeutungswandel:

b) Zerfall der Polysemie: ‘

c) Wortbildungsprozesse:

d) Lautentwicklung:

e) Einfluss fremden Wortguts:

Klassifikation von Homonymen

1)lexikalische Homonyme _ Wörter mit unterschiedlicher Bedeutung, die in allen Formen zusammenfallen _ vollständige Homonyme:

e Weide (пастбище) – e Weide (ива), s Gericht (суд) – s Gericht (блюдо,кушанье) – s Gericht (силок, капкан);

2)lexikalisch-grammatische Homonyme _ Wörter, die lautlich nicht in allen Formen zusammenfallen. Sie können verschiedenen Wortarten angehören _ unvollständige, partielle Homonyme: hängen (i,a) vi. –hängen (te,t) vt., r Bauer – s, r Bauer (клетка), laut – Adjektiv, Adverb, Präposition;

3) grammatische Homonyme (Homoformen) _ grammatische Formen ein und desselben Wortes, die gleich lauten, aber verschiedene grammatische Bedeutungen haben: er malt – ihr malt – Malt!, ich lese – er lese

 

Zwei besondere Gruppen der Homonymie:

v Homografie _ Wörter mit etymologischer, semantischer und phonetischer Unterscheidung sind durch eine identische Schreibweise repräsentiert: r `Tenor (Sinn, grundsätzliche Einstellung) – r Te`nor (hohe Männerstimme);

v Homofonie _ Wörter mit grafischer, etymologischer, semantischer Unterscheidung sind durch phonetisch identische Formen repräsentiert: r Leibr Laib er isst Suppeer ist Lehrer.

 

Abgrenzungskriterien der Polysemie und Homonymie

1) Das etymologische Kriterium:

† Unter diachronem Aspekt sind Homonyme Wörter, die bei phonetischer Identität sich auf etymologisch verschiedene Wurzeln zurückführen lassen: kosten1 > vlat. costare ’einen Preis haben kosten2 > lat. gustare ’abschmecken, versuchen’.

† Unter synchronem Aspekt können die Wörter trotz gemeinsamem Ursprung als getrennte, eigenständige Einheiten empfunden werden:

Schloss1 ’Gebäude’ – Schloss2 ’Verschluss’.

2) Das semantische Kriterium: † Homonyme sind Wörter, die bei phone-tischer Identität keine gemeinsamen Bedeu-tungselemente aufweisen;

† Homonyme gehören zu verschiedenen synonymischen Reihen: schön - a) wunderbar, hübsch, prächtig, angenhem; b) sehr, recht, äußerst

3) grammatische Kriterien:– Unterscheidung in Wortart und Syntax: SubstantivAdverb: Morgen – morgen; AdjektivSubstantiv/substantiviertes Adjektiv: gut – s Gute; Verbsubstantivierter Infinitiv: essen – s Essen;

– Unterscheidung im Genus: r Erbe ’Erbender’ – s Erbe ’Erbteil’

– Unterscheidung in der Pluralbildung: Gesicht – Gesichter ’Vorderteil des mensch-lichen Kopfes’, Gesichte ’Vision’

 

Вопрос 10

Paradigmatische Beziehungen im Wortschatz

PARADIGMATISCHE BEZIEHUNGEN sind Wortbeziehungen hinsichtlich ihrer lexikalischen Semantik, die sie als Einheiten des nominativen Sprachsystems besitzen.

ü PB beschäftigen sich mit Kontrasten und Zusammenhängen der Sememe verschiedener Wörter.

ü Auf Grund der Merkmale werden in der Sprache festgelegt: ♣ semantische Kategorien der Lexeme, ♣ semantische Subkategorien, ♣ lexisch-semantische Wortparadigmen: Wortfelder, synonymische Reihen, antonymische Gruppierungen.

 

Grundtypen der paradigmatischen Relationen

ü Bedeutungsüberordnung = Subordination, Hyperonymie, Bedeutungsunterordnung = Hyponymie,

ü Bedeutungsgleichheit = Identität, Bedeutungsähnlichkeit = Synonymie = Sinnverwandschaft,

ü Bedeutungsgegensatz = Polarität = Antonymie im weiten Sinne.

 

Hierarchische Beziehungen

ü Hyponymie und Hyperonymie gliedern den Nominal-wortschatz hierarchisch._ Zuordnung der meisten konkreten Nomina den bestimmten Hyperonymen/ Oberbegriffen auf Grundlage der Relation Allgemeines – Spezielles, Gesamtheit – Element.

ü Hyponyme → artgleiche Elemente, Exemplare einer Klasse? Kohyponyme.

ü Hyponyme enthalten alle die Bedeutungen des Hyperonyms. → die Relationen des Einschlusses = der Implikation: jede Birke ist ein Baum, aber nicht jeder Baum ist eine Birke.

ü Die Hyponyme eines Hyperonyms schließen sich aus.? die Relation der Unverträglichkeit/ Inkompatibilität? die prinzipielle Nicht-Austauschbarkeit der Wörter in Äußerungen.

ü Die ’Teil-von’-Beziehung → Die Bedeutungen der Hyponyme sind Bezeichnungen je eines Teils der Bedeutung des Hyperonyms: Baum – Wurzel, Stamm, Ast, Zweig, Reis, Knospe, Blatt, Blüte, Same..._

Eine paarige hierarchische Strukturierung: Baum/ Ast, Ast/ Zweig, Zweig/ Reis

 

 

Вопрос 11

Bedeutungsgleichheit und Bedeutungsähnlichkeit

LEXIKALISCHE SYNONYME sind ihrem Lautkörper nach verschiedene Wörter, die zu einer lexisch-grammatischen Wortkategorie gehören und in ihrer Bedeutung das Wesentliche einer Klasse von Gegenständen ausdrücken, indem sie sich voneinander durch Schattierungen ihres dinglich-logischen Inhalts oder durch expressiv-stilistische Momente unterscheiden.

Klassifikation von Synonymen

1) absolute/totale/vollständige Synonyme: sie sind identisch, ohne Bedeutungsunterschied → Bedeutungsidentität: gleich – obschon, Ornitologe – Vogelkundler.

2) unvollständige/relative/partielle Synonyme:

a) ideografische/ begriffliche/ bedeutungs-mäßige Synonyme _ Bedeutungsähnlichkeit → Wörter, die sich in begrifflich-semantischen Merkma-len unterscheiden: klug, weise, intelligent, schlau;

b) stilistische Synonyme _ besondere stilis-tische Färbung, Gebrauch in verschiedenen funktio-nalen Stilen: sich verheiraten, sich verehelichen, ein Weib heimführen, sich beweiben.

Ursachen der Synonymie

1) Bedürfnis nach dem Ausdruck von neuen Wertvorstellungen, Prestigestreben: Raumgestaltung – Raumdesign;

2) Bestreben nach euphemistischen Umschreibun-gen: sterben – einschlafen, heimgehen;

3) Neumotivierung: Laden – Einkaufszentrum, Geschäft;

4) Bedürfnis nach fachgerechter Ausdrucksweise → Übernahme von Fachwörtern in die Alltagsrede: Fruktose– Fruchtzucker;

5) Synonymisches Nebeneinander von Wörtern aus den Alt- und Neubundesländern: Feierabendheim, Altersheim, Altenheim, Seniorenwohnheim;

6) Bestreben nach dem Ausdruck der emotionalen Wertungen: Geschichtsmüll,Altlast für Menschen

Synonymische Gruppen/ Reihen.

Synonymische Gruppen/ Reihen sind historisch entstandene, aber jetzt synchrone Wortgruppierungen mit systemcharackter, wo sowohl ideografische, als auch stilistische Synonyme auftreten können: z.B sterben, entschlafen, abkratzen, krepieren.

Das Grundsynonym/ die (paradigmatische) Dominante:

· Gibt die Bedeutung der Gruppe wieder

· Ist stilistisch neutral

· Ist gebräuchlicher, als die übrigen Glieder Gruppe

· Kann jedes Glied ersetzen

Ermöglicht die Bildung von Ableitungen und Zusammensetzungen: z.B er, absterben; Fisch, Massensterben; sterblich; sterbenskrank

 

Вопрос 12

. Beziehungen der Gegensätzlichkeit

ü Die Welt ist bipolar aufgebaut. →

ü Unser Denken und somit auch die Sprache sind in starkem Maße gegensätzlichstrukturiert.

ü Die Gegensätzlichkeit/ Polarität stellt die binäre Opposition der Lexeme im Wort-schatz dar, die spezifische Form der Inkompatibilität aufweisen.

ü Wörter mit Gegenbedeutung = Gegenwörter = Gegensatzwörter = Antonyme im weiten Sinne sind immer gleicher Wortart.

ü Antonyme gibt es in allen Grundwortarten: ♣ bei Adjektiven: regenreich / regenarm, ♣ bei Substantiven: Tag / Nacht, ♣ bei Verben: leben / sterben, ♣ Adverbien: oben / unten, bergauf / bergab, ♣ Präpositionen: mit / ohne, ♣ Pronomen: nichts / alles, du / Sie, ♣ Zahlwörtern: viel / wenig.

ü Antonyme haben einen gemeinsamen semantischen Kern → Basis der Gegensätzlichkeit.

ü Antonyme lassen sich als Bedeutungen beschreiben, die in allen Merkmalen bis auf eines gleich sind.

 

Typologie von Gegenwörtern

Die Gegenwörter können typologisiert werden:

ü unter lexemstrukturellem Aspekt? nach der morphologischen Struktur,

ü unter inhaltlich-begrifflichem Aspekt? nach dem Typ des logischen Gegensatzes,

ü nach dem Umfang der gegensätzlichen Bedeutung.

Lexem-strukturelle Gliederung

1) Implitze/ verschiedenswurzlige Antonyme sind nicht durch Wörterbildungsmittel Antonyme: z.B hinter- vorn, Glück- Pech.

2) Explizite Antonyme entstehen durch unterschiedliche antonymische Wortbildungsmittel. Sie können gleich- und verschiedenswurzlich sein: z.B sich verloben – sich entloben, anstoßen- anziehen.

Inhaltlich-begriffliche Gliederung

Nach J. Lyons unterscheidet man drei Typen von Gegenwörtern:

1) Antonymie (im engeren Sinne / kontrare) bezieht sich auf graduirbare Gegenwörter → auf Adjektive und von ihnen abgeleitete Substantive.

2) Komplementarität/ Kontrdiktion

· Zwischenstufen sind nicht möglich

· Polare Lexeme schließen einander – strickt aus

· Die Negation eines Wortes impliziert die Behauptung der anderen Wörter

· Die Bedeutung zwischen solchen Lexemen lässt sich als Entweder- oder- Beziehungen überprüfen: z.B entweder belebt oder unbelebt

3) Konversheit/Konversität

· Offenbart sich im binären Verhalten zu ein und derselben Handlung von Seiten des Subjekts und des Objekts der Handlung: z.B geben- nehmen, Arzt – Patient

· Die gleiche Handlung wird unter gegensätzliche Schweisen ausgedrückt

· Konverse Wörter fallen in ihrem Komponentenbestand zusammen

· Sie unterscheiden sich durch ihre Distribution und Valenz

Nach dem Bedeutungsumfang

1)Absolute/ totale Antonyme

· Einzelbedeutungen der wörterstehen einander gegenüber: z.B ein dickes Buch- ein dünnes Buch, dickes Haar-dünnes Haar

2)Partielle Antonyme

· Jedes Semem eines polysemen Wortes hat ein Gegenwort

· In der semantischen Struktur des Wortes können auch Semem ohne Gegenüberstellungen sein.

z.B starke-magere Gestalt

starker-dünner Kaffee

Antonyme Gruppierungen

1)Wort-, Lexempaare: z.B hoch-tief, Liebe-Hass

2) Dreiergruppen/ triadischen Einheiten, einige davon lassen sich binär auflösen: z.B abrüsten↔ rüsten, aufrüsten, Vergangenheit ↔ Gegenwart, Zukunft

3) Gegenfelder: Ein Gegenwort gehört einer Gruppe sinnverwandter Wörter an. So entstehen größere lexikologische und stilistische Variationsmöglichkeiten, vgl. lachen, lächeln, kichern… ↔ weinen, heulen, flennen, Tränen vergießen

Вопрос 21

Phraseologie

 

Phraseologismen/ feste Wortkomplexe sind reproduzierbare Syntagmen oder festgeprägte Sätze, die über eine besondere Semantik verfügen und als deren Träger in das semantische System der Sprache eingehen.

• FWK übernehmen in System und Satz Funktion und Bedeutung einzelner Lexeme;

• FWK sind ein Mittel zur:

a) Erweiterung des Wortschatzes,

b) Nomination (Benennung) → phraseologische Benennung ist sekundär, da sie aus einer Kombination schon im lexikali-schen System vorhandener arbiträrer Zeichen besteht,

c) Verarbeitung der Welt in der mensch-lichen Sprachtätigkeit. → Emotionen und (negative) Verhaltensweisen.

† Phraseologie als ein relativ neuer Bereich der Linguistik wird aufgefasst als:

a) selbständige Disziplin,

b) Bestandteil der Lexikologie, weil sie Einheiten des Lexikons beschreibt,

c) Bestandteil der Syntax wegen der Modellhaftigkeit der Bildung der FWK.

† Sie bezeichnet:

a) das Teilgebiet der Sprachwissenschaft, die die FWK untersucht,

b) die Gesamtheit der FWK einer Sprache? Phraseolexikon.

 

Teilklassen der FWK und deren terminologische Bezeichnung

ü Phraseologismus/ fester Wortkomplex? Ober-begriffe für die anderen Termini;

ü Idiom/ (sprwtl.) Redensart/ Redewendung -nicht satzwertige Wortgruppen mit unterschiedlicher syntaktischer Wortstruktur und mehr oder weniger ausgeprägter Umdeutung der Komponenten: Bahnhof verstehen, unter alle Sau, jm über die Schulter gucken, das Herz in der Hose haben

ü phraseologische Verbindung – zweigliedriger FWK mit singulärer Verknüpfung einer semantisch transformierten, umgedeuteten Konstituente: der kalte Krieg, schwarz sehen;

ü phraseologischer Vergleich/ komparativer Phraseologismus – ein fester Vergleich, der der Verstärkung eines Verbs/ Adjektivs dient, die in ihrer freien Bedeutung verwendet sind: sterben wie die Fliegen, stumm wie ein Fisch;

ü Zwillings-/ Paarformel – zwei Wörter einer Wortart/ zweimal dasselbe Wort werden mit einer Konjunktion/ Präposition zu einer paarigen Formel verbunden: Schulter an Schulter, durch dick und dünn

ü Kinegramm – sprachliche Fassung konventionalisierten nonverbalen Verhaltens: die Achseln zuckenmit der Faust auf den Tisch schlagen;

ü onymischer Phraseologismus – die Funktion von Eigennamen: das Weiße Haus, der Ferne Osten;

ü Modellbildungen/ Phraseoschablonen – Ausdrücke, die nach einem Strukturschema gebildet sind, dem eine konstante semantische Interpretation zugeordnet ist und dessen lexikalische Kompo- nenten relativ frei besetzbar sind zum Weinen sein, von Mann zu Mann, eine Frau von Welt, sicher ist sicher.

ü Streckform des Verbs/ Funktionsverbgefüge –feste Wortverbindung aus einem deverbalen Substantiv und einem semantisch „leeren“ Verb, mit dem die Aktionsart differenziert werden kann: zur Kenntnis nehmen, Zeugnis ablegen, zur Entscheidung kommen/ bringen/ stellen/ stehen;

ü Sprichwort – feste Satzkonstruktion mit lehrhafter, oft ironischer Tendenz: Es ist nicht alles Butter, was von Kühen kommt, Ein Jetzt ist besser als zwei Dann, Am vielen Lachen erkennt man den Narren;

ü geflügeltes Wort – „ein landläufiges Zitat, ein dauernd angeführter Ausspruch, Ausdruck oder Name, dessen historischer Urheber, oder dessen literarischer Ursprung nachweisbar ist“ (W.Fleischer): Scheidung auf italienisch (Fellini) Grau, teurer Freund, ist alle Theorie (Goethe) Es lebe der kleine Unterschied! (Kästner) die Gnade der späten Geburt (Kohl)

 

Feste und freieWortverbidungen

Unterschiede zwischen freien und festen Wortverbindungen

? nicht in gleicher Weise erweiterungsfähig: das ist (alles) kalter Kaffee → das ist kalter schwarzer Kaffee/ Milchkaffee ohne/ mit Zucker,

? nicht im gleichen Maße lexikalische/ grammatische Substitution zulassend: das ist kalter Kaffee → das ist kalter Milchkaffee/ Tee/ Kakao; der Kaffee ist kalt,

? Bedeutung der FWK ≠ Summe der Bedeutungen ihrer Komponenten: das ist (alles) kalter Kaffee = ‘das ist längst bekannt, uninteressant‘

 

Merkmale der FWK

1. Polylexikalität _ der Ausdruck besteht aus mehr als einem Wort → komplexes Lexem, Mehr-Wort-Lexem, Paralexem;

2. Festigkeit/ Stabilität, Fixiertheit _ die Ausdrücke sind relativ stabile sprachliche Ganzheiten, ihre Abwandlung ist nur begrenzt möglich;

3. Reproduzierbarkeit _ im Prozess der Rede nicht neu gebildet sondern reproduziert? der Ausdruck ist in genau dieser Kombination von Wörtern mental gespeichert und kann abgerufen werden;

4. Idiomatizität/ semantische Umdeutung _ die Komponenten des FWK bilden eine durch die syntaktischen und semantischen Regularitäten der Verknüpfung nicht voll erklärbare Einheit: † voll-idiomatische Einheiten _ alle Komponenten sind semantisch transformiert: vom Fleisch fallen ‘abmagern‘

† teil-idiomatische Einheiten _ einige Komponenten behalten freie Bedeutung: aus der Schule plaudern ‘Geheimnisse ausplaudern‘

† nicht-idiomatische Einheiten _ ohne semantische Umdeutung: der Ferne Osten

 

Die Heterogenität der festen Wortkomplexe

in Hinsicht ihrer Herkunft

† FWK aus einer „Quelle“, von einem Autor geprägt: La dolce vita (F.Fellini),

† FWK ohne Autor, ohne „Erfinder“ wie Wörter einer natürlichen Sprache.

♣ in funktionaler Hinsicht

1) FWK mit rein benennender/ denotativer Funktion: blinder Passagier.

Sonderstellung bei:

a) onymischen Bezeichnungen: das Rote Kreuz;

b) bei Kommunikations- (Guten Appetit), Ausrufformeln (mein lieber Mann!) soziale Funktion innerhalb bestimmter Situationen;

2) FWK mit der konnotativen Funktion → charakterisierende, wertende FWK: sich die Haare raufen –ugs., am Arsch der Welt sein – vulgär, passen wie die Faust aufs Auge – ironisch;

3) FWK mit der kommentierenden, verallge-meinernden Funktion, oft mit stilistischer Markiertheit: Aufs Geratewohl ist kühn, aber nicht klug;

in syntaktisch-struktureller Hinsicht

1) nach der Länge, syntaktischen Funktion, inneren Struktur: Gelegenheit macht Diebe – ein ganzer Satz, das gelbe Fieber – eine Nominalphrase, hin und her – ein Adverbiale; Öl ins Feuer gießen – mit Akkusativobjekt;

2) nach dem morphosyntaktischen Verhalten: er rauft sich die Haare/ sie rauften sich die Haare... – das Verb wird konjuguert; das Rote Kreuz / dem Roten Kreuz –der nominale Ausdruck wird dekliniert. Guten Appetit; Ach du meine Güte; Gelegenheit macht Diebe – nicht veränderbar;

3) nach dem Aufbau entsprechend einem Muster oder nicht: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen – 2-teilig strukturiert, durch Reim (besorgen/morgen) miteinander verknüpft; hin und her – paariger Aufbau, Alliteration (der Stabreim);

4) nach dem Vorhandensein der unikalen Komponenten:

gang und gäbe, mit Kind und Kegel, jn über den Löffel balbieren;

5) nach der Verbindung der Bestandteile _ syntaktische, morphologische, semantische Anomalien:

† unflektiertes attributives Adjektiv: auf gut Glück;

† vorangestelltes Genitivattribut: des Pudels Kern sein;

† adverbialer Genitiv/ Genitivkonstruktion als Objekt: schweren Herzens, guter Hoffnung sein;

† Gebrauch des Artikels: in Brand setzen;

† Anomalie in der grammatischen Verknüpfung: mit jm ist nicht gut Kirschen essen;

† morphologische und/ od. syntaktische Anomalien: das Paradies auf Erden haben, Stücker fünf;

† alogische Verbindung der Komponenten/ semantische Anomalien: Bahnhof verstehen, sich (D.) einen Ast lachen, Hals über Kopf, Arsch mit Ohren;

in semantischer Hinsicht

FWK, deren Bedeutung

1) aus den Komponenten erschließbar ist: faule Ausreden ‚Ausflüchte‘,

2) teilweise erschließbar ist: sich ins Fäustchen lachen ‚heimliche Schadenfreude empfinden‘,

3) nicht erschließbar ist: jn durch den Kakao ziehen ‚auf gutmütige Weise verspotten‘,

4) frei, wörtlich und phraseologisch sein kann: j-m einen Korb geben = ‚Sie hat dem Nachbarn einen Korb gegeben‘ ≠‚j-s Heiratsantrag ablehnen‘

 

Paradigmatische Relationen im Phraseolexikon

 

Phraseologische Synonymie

 

Funktional-semantisch:

a) sinngleiche/ absolute/ totaleSynonyme - identitisch hinsichtlich der Bedeutung und der stillistischen Markiertheit: dümmer sein, als Polizei erlaubt (ugs.), nicht bis drei zählen können (ugs.) ‚nicht intelligent, dumm sein‘;

b) sinnverwandte/ideografische/partielle Synonyme, die ein differenzierendes Merkmal aufweisen: auf die Nerven gehen ‚äußerst lästig werden‘, zur Weißglut reizen ‚in äußerste Wut versetzen‘;

c) stilistische/partielle Synonyme: sterben → die Augen schließen – geh.,

ins Gras beißen – salopp; sehr reizen → einen Pik auf j-n haben – ugs., j-n nicht riechen können – salopp.

Der Form nach:

a) gleichstrukturierte Synonyme: verlorengehen, verschwinden → in die Pilze/ Nüsse/ Binsen/ Wicken gehen;

b) verschiedenstrukturierte Synonyme: sehr lachen → vor Lachen kugeln, sich(D.) den Bauch vor Lachen halten.

 

Phraseologische Antonymie

♣ Gegensätzlichkeit entsteht durch:

†Austausch einer antonymischen Komponenten der gleichstrukturierten FWK: auf dem aufsteigenden Ast seinauf dem abstei-genden Ast sein;

† Negation: mit sich reden lassen ↔ nicht mit sich reden lassen,

† Gegenüberstellung verschiedenstrukturierter FWK: kein Wort über etw. verlieren ↔ etw. an die große Glocke hängen.

 

Phraseologische Polysemie und Homonymie

Die Quelle der phraseologischen Polysemie:

- primäre Metaphorisierung → aus einer freien Wortverbindung entsteht die feste,

- sekundäre → der entstandene Phraseo-logismus wird zur Derivationsbasis: ein Fass aufmachen ↓ 1. wörtliche Bedeutung ↓ 2. feiern, ein Fest veranstalten ↓ 3: j-m eine Szene machen

 

Phraseologische Homonyme entstehen durch parallele Metaphorisierung eines Syntagmas bei der semantischen Beziehungslosigkeit der Bedeutungen untereinander:

an der Strippe → 1. von j-m abhängig sein → 2. oft und lange telefonieren

ein stilles Wasser → 1. stiller, zurückhaltender Mensch→ 2. Mineralwasser ohne Kohlensäure

 

Вопрос 13

Wörter im Lexikon und Diasystem.

Die Lexik einer Sprache wird vom Sprecher gedächtnismäßig gespeichert. Zusammenhänge zwischen Bedeutungseinheiten im Erkenntnisprozess:

1. Ähnliches wird zusammengeordnet

2. Entgegengesetztes und damit in Beziehung gesetzt

3. Beziehungen zu Klassen von Relationspartnersind durch die in den Bedeutungen festgelegten Abbildern gegeben.

1) Wörter im Lexikon

1.1 Sachgruppen und thematische Reihen

Dia paradigmatische Ordnung des W/s ergibt sich aus der Benennungsfunktion der Wörter. Sie wieder spiegelt die Beziehungen zwischen Erscheinungen der Realität, die Gemeinsamkeiten aufweisen

Tisch, Schrank, Sessel, Möbel→Benennungen für Gegenstände.

Rot, gelb, grün, blau…→Benennungen für Farben.

Aufgebaut wird ein Begriffsystem/ die Sachgruppe→Zusammenfassung von Lexemen nach dem Objektbereich, den sie benennen. Der Systemcharakter der Sachgruppe ist verdunkelt, weil:

· Eine scharfe Gliederung der Wörter fehlt

· Thematisch und synonymisch verwandte Wörter sowie die Gegenwörter nebeneinander stehen

· Stilistische oder semantische Differenzierungen nicht sichtbar sind.

Sachgruppe, Verstandesqualität und Intelligenzgrade.

Aufgeweckt, befähigt, begabt, beschränkt

Thematische Reihen (TR)

Hoher Intelligenzgrad

Gute Verstandsqualität

Niedriger Intelligenzgrad

Schlechte Verstandesqualität

Aufgeweckt, befähigt, begabt, gebildet, geistreich, genial, klug

Beschränkt, blöde, borniert, dämlich, dumm, einfältig, geistesarm, geistesschwach, geistlos, töricht, unbegabt, ungebildet.

 

TR ist die Zusammenfassung von Wörtern, die den gleichen Sach- oder Wirklichkeitsbezug haben und ihren Sachbereich nach bestimmten Kriterien aufgliedern.

TR sind in gewissener Maße systematisiert.

TR verbinden innerhalb der Satzgruppe thematisch und synonymisch verwandte Wörter.

Zwei Zweige in der Sprachwissenschaft:

1) Onomasiologie = Wissenschaft von den Benennung = Beziehungslehre: untersucht, durch welche Wörter ein aussprachlich gedachter Inhalt sprachlich wiedergegeben wird.

2) Semasiologie = Bedeutungslehre = Semantik untersucht die vorhandenen Bedeutungen der Wörter.

1.2 Wortfelder

Das Wortfeld stellt eine Menge von Wörtern der gleichen Wortart dar, die miteinander durch semantische Relationen verbunden sind und deren Bedeutungen auf sachlich.

Lachen

↙ ↓ ↘

Lächeln kichern wiehern

ü Grinsen

ü Feixen

ü Schmunzeln

ü Strahlen

Die Felder sind als vielschichtige, hierarchisch-semantisch gestuffe Gebilde strukturiert. Sie werden durch eine gemeinsame semantische Grundstruktur / Hyperonym/ Archilexem zusammengehalten→ den Kern des Feldes

Im Richtung Peripherte liegen stilistisch markierte Wörter, feste Wortkomplexe.

Zwischen Wörtern im Feld bestehen regelmäßig Beziehungen, die mehr als zwei Glieder miteinander verbinden. Die Feldforschung erlaubt, die Beziehungen von Paradigmatik und Systematik nachzuweisen.

Syntaktische Felder

W. Porzig →Theorie der syntaktischen Felder

Sie entstehen durch wesenhafte Bedeutungsbeziehungen, die zwischen Wörtern bestehen. Wörter können linear zu einer Redekette verbunden werden→semantische Kongruenz/ semantische Fügungspotenz/ Wortverbindbarkeit: z.B. das Auge – sehen, tränen, blind.

1.3 Formativisch- semantische Gruppen

1.3.1 Wortnische

Wortnische- Gruppe semantisch zusammengehöriger Wortbildungsprodukte (WBP) einer formaler Bildungsweise, z.B.:

ENT:

· Glasen, gräten, kernen, stielen

· Bürden, jochen, knechten,

· Laden, leihen, ringen

Bedeutung- entfernen, was die Basis benennt= „privativ“.

1.3.2 Wortstand

Wortstand- Gruppe motivierter, semantisch zusammengehöriger WBP unterschiedlicher formaler Bildungsweise, z.B.:

· Kollektiv: Menschheit, Gebirge, Bürokratie

· Hoher Grad der Eigenschaft: superklug, erzdumm, hyperkorrekt

· „privativ“: häuten, entlassen, abbalgen

· „ Möglichkeit des Basisinhalts“: tragbar, akzeptabel, entbehrlich

1.3.3 Wortfamilie (Wortsippe)

Wortfamilie – eine Gruppe von Wörtern, die sich diachronisch, d-h historisch- etymologisch, auf dieselbe Wurzel zurückführen lassen: z.B. ziehen, zeuge, züchten, Zaum →formal und semantisch sind sie an das Kernwort nicht mehr anzuschließen. In dem Gegenwort ist ihre Verwandtschaft nicht erkennbar, Jedes Glied kann ein selbständiges Wortnest bilden.

1.3.4 Wordnest

Wort(bildungs)nest ist eine Gruppe von WBP, die in ihrer Struktur über eine formal und semantisch identisches Grundmorphem verfügen, das Kernwort des Nestes darstellt.

Damit wird die morphematische Motiviertheit der WPB auf der synchronen Ebene fixiert. Bei den polysemantischen Kernwörtern sind nicht alle Sememe in gleicher Maße wortbildend aktiv.

LEHR (EN)

· Lehrer (Lehrerin, Lehrerschaft)

· Lehre

· Lehrling

· Belehren-Belehrung

· Lehrbar-Lehrbarkeit

· Lehrhaft-Lehrhaftigkeit

· Gelehrig- Gelehrigkeit

 

 

 

Вопрос 14

Syntagmatische Bezihungen im Wortschatz

Die syntagmatischen Bedeutungsbeziehungen sind Anreihungesbeziehungen der Spracheinheiten, die auf dem linearen Charakter der Sprache beruhen.

 

ü SB erfüllen die textbildende Funktion.

ü Die Wörter verbinden sich im Satz immer mit bestimmten „Partnern“. → die syntaktisch-semantische Vereinbarkeit? Verträglichkeit auf Grund bestimmter semantischer Merkmale.

ü Unter der semantischen Verträglichkeit/ lexikalischen Solidarität/ Kompatibilität versteht man die lexikalische Zusammengehörigkeit der Wörter in der linearen Reihe während ihres Funktionierens im Redestrom.

Semantisches Netz als komplexes Paradigma(мэен)

Mensch:

Bauer, Landwirt, Vater...

Werkzeug:

Sense,

Sichel,

Mähdrescher

Getreide:

Weizen, Roggen, Hafer, Mais

Gras:

Wicke, Klee, Luzerne

 

 

Rahmenbedingungen der Verbindbarkeit

ü Unverträglichkeiten beruhen auf sich wider-sprechenden kommunikativen Rahmenbedin-gungen.

ü *Er kauft ihr das Kleid für teures Geld. *Er erhielt das Geschenk ohne Bezahlung. *Er speist in der Kneipe. *Er bewunderte ihre hübsche Fratze. *Das blonde Pferd liest das Buch. *Der Baum fliegt davon.

Die Verbindbarkeit der Wörter wird geregel durch:

denotative Merkmale: Bäume fliegen nicht,

? konnotative Merkmale: ihre hübsche Fratze,

? das Vorhandensein eines Voraussetzungs- sems in der Bedeutung des Wortes: kaufen,schenken,

? den Usus → durch sprachspezifische Gebrauchsbedingungen/ -verbote, die nicht mit der Widerspiegelung der objektiven Zusammenhänge erklärt werden können: das blonde Pferd.

 

Вопрос 15

Wörter im Diasystem

• Die Schichtung/ Stratifikation des Wortschatzes ergibt sich aus den Funktionen und Bedingungen sprachlichen Handelns.

• Sie ist durch verschiedene Vatietäten/ Existenzformen der Sprache und Varianten/ einzelne Elemente gekennzeichnet.

Standardsprache

• Standardsprache/ Schrift-/ Hoch-/ Literatursprache? allgemein gültige Erscheinungsform des Deutschen.

• Vorwiegend schriftliche Sprache der öffentlichen, formellen Kommunikation.

• Standardsprache? Leitvarietät? Verallgemeinerung eines sozial maßgeblichen Sprachgebrauchs – der Norm.

• Standardsprache?Gemein-, Verkehrs-sprache wegen ihrer großen kommunikativen Reichweite.

Standardvarietäten: für die Schweiz → Helvetismen: Etat ’Mitgliederverzeichnis’, für Österreich → Austriazismen: Präsenzdienst ’gesetzlicher Wehrdienst‘ für Deutschland → Teutonismen: Reibe gegenüber schweiz. Reibbrett und österreichischem Raffel.

 

Umgangssprache

Ø Umgangssprache → ein Ausgleichsprodukt zwischen der Gemeinsprache und den Mundarten;

Ø überwiegend mündlich verwendete Sprachform;

Ø enthält Merkmale der Standardsprache, der Regionalsprachen sowie verschiedener Soziolekte;

Ø regionale Variante der Standardsprache, als Alltagsrede stilistisch markiert;

Ø überlandschaftliche Geltung;

Ø bevorzugt in informellen Situationen, im privaten Gespräch, Sprechsituationen ohne soziale oder institutionelle Statusbindung

Mundarten

†Mundart = Dialekt → raum- oder ortgebundene Sprachformen: dörfliche, kleinräumige Mundarten, Stadtmundarten.

† Der räumliche Geltungsbereich _Orts(teil)mundart und Großraummundart.

† Die Geltungsbereiche werden mit Raum- bezeichnungen wie nord-, süddeutsch, schwäbisch, berlinisch usw. näher differenziert.

 

Symptomwertige Lexik

†Innerhalb der Teilsysteme des Diasystems sind viele Lexeme gegenüber einem bestimmten S t a n d a r d als markiert/ symptomwertig zu bestimmen.? lexikalische Stilschichten.

†S t a n d a r d? eine stilistische Normallage, S u p r a s t a n d a r d? über der Norm liegende Stilschichten, S u b s t a n d a r d? unter der Norm liegende Stilschichten.

†Innerhalb der Teilsysteme des Diasystems sind viele Lexeme gegenüber einem bestimmten S t a n d a r d als markiert = symptomwertig zu bestimmen. Es geht um lexikalische Stilschichten.

†S t a n d a r d _ eine stilistische Normallage, S u p r a s t a n d a r d _ über der Norm liegende Stilschichten, S u b s t a n d a r d _ unter der Norm liegende Stilschichten.

 

Fachsprachen und Soziolekte

† Alle Gemeinschaften haben ihre kollektiven Normen des Zusammenlebens und der sprachlichen Kommunikation ausgebildet.

† Danach wird von ihnen die Lexik gebildet, aufgenommen, ausgewählt und gemieden.

† Sonderlexik?die sozial-beruflich bestimmten Ausprägungen des Wortschatzes

GRUPPEN DER SONDERLEXIK

1) Fachsprachen/ Domänensprachen/ Fach-wortschätze = Professionalismen → Varianten, die sich aus der Kommunikation in der Sphäre der Zusammenarbeit auf praktischem und theoretischem Gebiet des Berufslebens ergeben;

2) Soziolekte/ gruppenspezifische Wort-schätze → Varianten, die der Kommunika- tion in Gruppen unterschiedlicher Art dienen, von der Intimsphäre der Ehe, Familie bis hin zu Altersgruppen, Freizeit-, Sport-, Interessengruppen.

Fachsprachen/ Fachwortschätze

1) Termini (Fachwörter) → fachbezogene Wörter und Ausdrücke, die in fachgebundener Kommunikation realisiert werden: Semem, Insolvenz, soziale Marktwirtschaft.

Die Wesensmerkmale des Terminus:

a) durch eine Definition erklärbar;

b) aus einer Theorie ableitbar → Element einer Terminologie;

c) der höchste Grad begrifflicher Abstraktion der Bedeutung;

e) viele technische Termini sind

2)Halbtermini/ Professionalismen,Berufslexik → sach- oder fachgebundene Lexik, nicht-standardisierte und nichtdefinierte Fach-wörter; differenzierte Benennungen von Arbeitsvorgängen, Werkzeug, Werkstoffen, Erzeugnissen: Blutprobe, Diskettenlaufwerk, lenzen ‘Abpumpen von Wasser aus dem Schiff‘.

3) Fach-, Berufsjargonismen → expressive Dubletten der Fachwörter: Hexe - Aufzug auf der Baustelle, клава – Tastatur,

 

Gruppenspezifische Wortschätze/ Soziolekte

Die bekanntesten Soziolekte des Deutschen:

• Studentenspracheentstand im 17.-18. Jh. → eine „ausgebildete Kastensprache“: Schwachmatikus - Schwächling,

• Gaunersprache/Rotwelsch/ Argot: Moos - Geld, Hutmacher - Wilddieb,

Soldatensprache: Fußlatscher - Infanterist, vgl. russ. Пехтура

• Diese Wortschätze sind bestimmt a) durch stark gruppenkonstituierende Wirkung, b) durch ihre abschirmende Funktion gegenüber den Nichteingeweihten. ↓

• Geheimsprachen. Der Verfremdungswirkung dienen Manipulationen mit der Ausdrucks- seite der gemeinsprachlichen Wörter: mapache dipich aupaus depem Staupaube = mach dich aus dem Staube.

• Der Slang ist „der gruppenspezifische, burschikose, überexpressive und zugleich unterkühlte Wortschatz großstädtischer Jugend, in dem die Bereiche Geld, Mädchen, Sexualität, Musik, Polizei, Angst, Drogen und Tod besondere Metaphorik zeigen“ (Theodor Lewandowski)

• Genderlekte → geschlechtsspezifische weibliche und männliche Lexiksysteme mit deutlich unterscheidbaren eigenen Wortschätzen.

• Als frauensprachlich beschriebene Muster wie das Vermeiden von Vulgarismen, die Neigung zu Euphemismen und expressiven Metaphorisierungen sind keine zurei chenden Grundlagen, um Genderlekte als geeignete Varietät innerhalb des Diasystems darzustellen.

 

Вопросы 18, 19

v Wortbildungsart → Hauptverfahren der Bildung neuer Wörter durch die Kombination von sprachlicher „Substanz“ =Ausgangselemente,UK.

v Wortbildungsprodukte (WBP) haben eine in der Regel binäre UK-Struktur.

v Das Entstehen der WBP mit oder ohne UK-Struktur hängt von der Wortbildungsart ab.

 

. WBP mit UK-Struktur

1)Komposition/ Zusammensetzung:

a) Determinativkomposita: dunkelrot, Bergstock, Nierenstein, blankbohnern;

b) Kopulativkomposita: süßsauer;

2) Explizite Derivation/ Ableitung: Die UK sind Derivationsbasis? ein freies Morphem und ein Affix.

Derivationsaffixe sind:

a) Suffixe: Ordn -ung, fröh -lich, krise -l -n, nacht -s. → Suffigierung, Suffixderivation.

b) Präfixe: Un


Дата добавления: 2015-11-04; просмотров: 70 | Нарушение авторских прав




<== предыдущая лекция | следующая лекция ==>
Ministry of education and science of the republic of kazakhstan | 1)Исторические корни коррупции, вероятно, восходят к обычаю делать подарки, чтобы добиться расположения. Дорогой подарок выделял человека среди других просителей и способствовал тому, чтобы его

mybiblioteka.su - 2015-2024 год. (0.246 сек.)