Студопедия
Случайная страница | ТОМ-1 | ТОМ-2 | ТОМ-3
АрхитектураБиологияГеографияДругоеИностранные языки
ИнформатикаИсторияКультураЛитератураМатематика
МедицинаМеханикаОбразованиеОхрана трудаПедагогика
ПолитикаПравоПрограммированиеПсихологияРелигия
СоциологияСпортСтроительствоФизикаФилософия
ФинансыХимияЭкологияЭкономикаЭлектроника

Bevor wir auf die drei Redegattungen eingehen, wollen wir uns anschauen, wie die Begriffe „Gattung“ „Textsorte“ und „Rede“ definiert werden. In der Literaturwissenschaft versteht man unter Gattung



Vorlesung 3

Drei Redegattungen

Bevor wir auf die drei Redegattungen eingehen, wollen wir uns anschauen, wie die Begriffe „Gattung“ „Textsorte“ und „Rede“ definiert werden. In der Literaturwissenschaft versteht man unter Gattung „Ensembles sprachlicher Mittel, die einer Gruppe von Texten gemeinsam sind und diese eine Gruppe zu einem bestimmten historischen Zeitpunkt von anderen Gruppen unterscheiden“.[1]

In der Textlinguistik spricht man nicht über Gattungen sondern über Textsorten. „Textsorten sind konventionell geltende Muster für komplexe Handlungen und lassen sich als jeweils typische Verbindungen von kontextuellen (situativen), kommunikativ-funktionalen und strukturellen (grammatischen und thematischen) Merkmalen beschreiben. Sie haben sich in der Sprachgemeinschaft historisch entwickelt und gehören zum Alltagwissen der Sprachteilhaber; sie besitzen zwar eine normierende Wirkung, erleichtern aber zugleich den kommunikativen Umgang, indem sie den Kommunizierenden mehr oder weniger feste Orinetierung für die Produktion und Rezeption von Texten geben.“[2]

Rede wird in der Rhetorik auf Grund der Merkmale, „Kommunikationssituation“, „Performanz“, „Pragmatik“ und „Textur“ zugleich als kommunikatives Ereignis und als textuelles Phänomen bestimmt.

Mit Bezug auf den Interaktionsaspekt der Kommunikation unterscheidet man mindestens zwei Redetypen:

1. Die dialogische (interaktive) Rede. Sie ist mit der expliziten Gegenrede verbunden (zu diesem Typ rechnet man, z.B. Gerichtsrede, Parlamentsrede). Dialogische Rede, das ist eine Rede, in der die Fragen gestellt werden, die der Redner allein beantwortet oder die dafür gestellt sind, um Aufmerksamkeit und Wohlwollen der Zuhörer zu gewinnen.

2. Die monologische (exklusive) Rede. Diese Rede untersucht man unter dem Aspekt einer Ansprache. Diese Ansprache stellt ein gegenständiges Kommunikationsereignis dar (z.B. Festrede, Dankrede, Lehrvortrag) [8; 232].

Zu den Performanz-Merkmalen gehört, dass die Rede als Face-to-face-Kommunikationsakt vor Zuhörern mündlich vorgetragen wird [8; 231]. Zur Pragmatik der Rede gehören ihre Ziele (Intentionalität, Funktionalität).

In der Antike unterscheidet man drei Redegattungen.

1. Gerichtsrede (genus iudiciale)

2. Beratugsrede (genus deliberativum)

3. Vorzeigerede (genus demonstrativum oder epideiktisches genus)

Merkmale der Gerichtsrede

1. Sie hat zwei Ziele: entweder Anklage oder Verteidigung

2. Ihr Sachverhalt liegt in der Vergangenheit

3. Der Sachverhalt soll angeklagt oder verteidigt werden

4. Der Orator tritt entweder als Ankläger oder als Verteidiger auf

5. Im Zentrum des Interesses steht Gerechtigkeit

6. Der Rezipient ist Entscheidender über Vergangenes.[3]

Merkmale der Beratungsrede

1. Sie hat zwei Ziele: entweder Zuraten oder Abraten

2. Die Rede zielt auf Zukünftiges

3. In der Rede wird aktuelle Situation beleuchtet und die Richtlinien für die Zukunft entworfen.

4. Ein bestimmtes Verhalten wird entweder zugeraten oder abgeraten.

5. Die Rede hat zum Ziel, Nutzen und Schaden aufzuzeigen

6. Der Rezipient entscheidet über die Zukunft.[4]

Merkmale der Vorzeigerede

1. Sie verfolgt zwei Ziele: Entweder Lob oder Tadel einer Person oder eines Ereignisses.

2. In dieser Rede wird Feststehendes und Unstrittiges dargestellt.

3. Der Zuhörer ist Genießer der Rede.

Zu Vorzeigerede gehören Festrede, Lobrede aber auch Grabrede. In der Grabrede werden Verdienste des Verstorbenen gelobt. Außerdem wird Schmerz und Trauer über den Tod ausgedrückt, Trost den Hinterbliebenen ausgesprochen.

 

 


[1] A. Dusini (2006), S. 132

[2] Brinker 2005, S. 144.

[3] Vgl. Hohmann 1996

[4] Vgl. Schild (1992, Sp. 1441-1455.)


Дата добавления: 2015-11-04; просмотров: 40 | Нарушение авторских прав




<== предыдущая лекция | следующая лекция ==>
Besonderheiten der wiedergabe der deutschen Terminologie im ukrainischen | Die Kategorien der Verben Die Kategorie der Aktionsarten. Die Kategorie des Tempus. Die Kategorie des Modus. Die Kategorie des Genus.

mybiblioteka.su - 2015-2024 год. (0.007 сек.)