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Als Neologismen werden gewöhnlich Neubildungen (nach Wortbildungsmodellen gebildete Wörter) und Wortschöpfungen (erstmalige Verbindungen von Formativen und Bedeutungen - Entstehung



Neologismen

 

Als Neologismen werden gewöhnlich Neubildungen (nach Wortbildungsmodellen gebildete Wörter) und Wortschöpfungen (erstmalige Verbindungen von Formativen und Bedeutungen - Entstehung von Basismorphemen) bezeichnet, so lange sie von der Gemeinschaft als neu empfunden werden oder wenn die Entstehungszeit bekannt ist (z.B. Neologismen des Jahres 1945). Wenn ein Neologismus einmal usuell wird, ist er schon kein Neologismus mehr. Eine große Zahl von Neologismen bleibt nur kurze Zeit im Sprachgebrauch, wird nicht usuell.

Andere Neologismen dagegen gehen nach relativ kurzer Zeit in den Sprachgebrauch ein, sind allgemein bekannt und gehören in diesem Sinn zum Grundwortschatz, wie z.B. Mütterjahr, Ehekredit, gebildet Anfang der 70er Jahre, die zwar heute unentbehrlich sind, aber nicht im WDG verzeichnet werden. Daher ist es sinnvoll, von Neologismen mit Bezug auf ihre Entstehungszeit zu sprechen. Neologismen in 1945-47 waren Neulehrer, Neubauer. 1970 waren das Gemeindeverband, Betriebsküche, Volksolidarität, Partnerbetrieb, FDJ-Aufgebot, Frauensonderaspiratur, Betriebsfestspiele, Jugendweihe. Neologismen warenalso Wörter, die zur Bezeichnung neuer Einrichtungen in der DDR gebildet wurden.

 

Als Neologismen bezeichnen wir Wortbildungen und Wortschöpfungen, wenn sie zu einer bestimmten Zeit in den Wortschatz integriert werden, d.h. die Wörter, die einerseits Gruppen oder einer ganzen Kommunikations- oder Sprachgemeinschaft zur Verständigung dienen, andererseits in dieser jeweils festzulegenden Zeit Neuerungen darstellen. Die größte Zahl der Neologismen sind Bildungen aus bereits vorhandenem sprachlichem Material und somit häufigster Ausdruck der Reaktion auf Bezeichnungsbedürfnisse. Diese erwachsen aus der Entstehung und Entwicklung neuer Bezeichnungsobjekte, wie z.B. im Zusammenhang

mit der Raumfahrt Raumflugkörper, Landekapsel,

mit technischen Entwicklungen Vollerntemaschine, EDV-Elektronische Datenverarbeitung,

mit veränderter Arbeitsorganisation Dispätcherzentrale,

veränderten oder neuen Beziehungen zwischen Menschen, neuen gesellschaftlichen Einrichtungen usw. wie Betriebsakademie, Pionierorganisation, Verbandsauftrag, Parteiauftrag, Dorffestspiele, Arbeiterfestspiele.

 

Neologismen werden gebildet, um Wertungen, emotionale Beziehungen besser auszudrücken. Solche Neologismen existieren dann eine Weile als Synonyme neben primären Bezeichnungen. Sie können die ursprügliche Einheit verdrängen oder als differenzierendes Synonym weiter bestehen. Meist beruht die Bildung solcher Neologismen auf pragmatisch günstigerer Motivation: Feierabendheim neben Altersheim. Das ist auch dort der Fall, wo Neologismen eine aufwertende oder euphemistische Funktion haben wie Einwegverpackung, Sekundärrohstoff neben Lumpen, Altpapier, Altstoffe, Zweitfrisur neben Perücke, Schuhsalon neben Schuhgeschäft.

 

Die Bildung von Neologismen hat einige linguistisch wesentliche Eigenschaften:

 

1) Sie erfolgt nach Wortbildungsmodellen. Auf diese Weise werden Neubildungen dem Sprachsystem nicht einfach hinzugefügt, sondern sie gleichen sich dem Sprachsystem an.

 

2) Die Bildung von Neologismen ist oft mit Bedeutungsveränderungen und mit der Übernahme fremden Wortgutes verbunden. Wörter wie Abendstudium, Fünfjahrplan sind im Deutschen Nachbildungen, Lehnübersetzungen aus dem Russischen. Bei der Bildung von Altbausubstanz, Hotelkapazität haben Substanz und Kapazität Bedeutungsveränderungen erfahren.

 

3) Neologismen entstehen oft reihenweise: Arbeiter-und-Bauern-Fakultät, Arbeiter-und-Bauern-Macht, Arbeiter-und-Bauern-Regierung, Arbeiter-und-Bauern-Staat.

 

4) Den größten Anteil am Bestand der Neologismen haben Substanive. Tendenzen der Verdeutlichung und Ökonomie führen zur Bildung von determinativen Komposita und synonymischen Ableitungen oder Kurzwörtern:

Rasenmähmaschine – Rasenmäher,

Personenkraftwagen – PKW

Fernsehapparat – Fernseher



5) Neologismen können Veränderungen im lexisch-semantischen System hervorrufen. Sie verdrängen andere Wörter, stehen mit Archaisierungstendenzen in unmittelbarem Zusammenhang und wirken durch ihre Bedeutung bedeutungsdifferenzierend auf andere Einheiten. Kumpel differenziert das Feld Kamerad, Kollege, Freund, Mitarbeiter. Viele neue Farbbezeichnungen sind aus dem substantivischen Bereich entstanden, sie erweitern das Feld der Farbenbezeichnungen: neben beige und hellbraun werden sekt, cognak, meist in der Form in sekt, in cognak gebraucht.

6) Die Bildung von Neologismen spiegelt wohl am deutlichsten die historisch- konkreten Verhältnisse des Sprachträgers wider.

 


Дата добавления: 2015-11-04; просмотров: 21 | Нарушение авторских прав




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