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Vorlesung 5. Übersetzungstypen und Übersetzungsverfahren



Vorlesung 5. Übersetzungstypen und Übersetzungsverfahren

 

1.Einleitung

2. Verfahren der Textübersetzung

3. Verfahren der Umfeldübersetzung

4. Verfahren der interlingualen Bearbeitung

5. Möglichkeiten und Grenzen der Anwendung von Übersetzungsverfahren

 

1.Einleitung

Übersetzungstypen können nach unterschiedlichen Kriterien klassifiziert werden:

- nach dem Übersetzungsgegenstand (z.B. nach Texttyp und Textsorte des Ausgangstextes),

- nach der Übersetzungsmethode.

Bei der Übersetzungsmethode wird oft zwischen wörtlicher und freier Übersetzung unterschieden und empfohlen, „so wörtlich wie möglich, so frei wie nötig“ zu übersetzen (Reiss). Eine verwandte Unterscheidung ist die zwischen verfremdender und einbürgernder Übersetzung (Schneider), bei der es um die Anpassung (Einbürgerung) oder Nichtanpassung (Verfremdung) an die Normen der Zielsprache geht.

Die Wahl der Übersetzungsmethode hängt vom Texttyp und von der Übersetzungsfunktion ab.

Übersetzungsmethoden sind zu unterscheiden von Übersetzungsverfahren. Die Übersetzungsmethode, d.h. die Strategie der Übersetzung, kann sich auf einen ganzen Text beziehen und hängt vom Texttyp und vom Übersetzungszweck ab. Die Übersetzungsverfahren, d.h. die Techniken der Übersetzung, beziehen sich auf kleinere Textabschnitte und hängen von der Übersetzungsmethode sowie von Sprachen- bzw. Kulturpaar ab.

 

2. Verfahren der Textübersetzung

Textübersetzungen sind Übersetzungen, bei denen textinterne (inhaltliche oder formale) Invarianten (zu erhaltende Merkmale) im Vordergrund stehen.

Übersetzungsverfahren werden nach Bereichen Lexik, Grammatik, Semantik und Hilfsverfahren gegliedert.

Lexik

1. Lexikalische Entlehnung: Übernahme einer lexikalischen Einheit, z.B. bei Realia-Bezeichnungen (Ombudsman).

2. Lexikalische Ersetzung (Substitution): Ersetzen eines lexikalischen Elements durch ein Element der Zielsprache (fr.table – Tisch).

3. Lexikalischer Strukturwechsel: Änderung im Bereich der Wortbildung (nl. oprichten – Errichtung).

Grammatik

1. Wort-für-Wort-Übersetzung: Beibehaltung von Wortzahl, -art und -stellung (Inversionsfrage bei Kopulasätzen „Where is he?“ – „Wo ist er?“).

2. Permutation: Umstellung von Konstituenten, z.B. eng. Subjekt-Prädikat-Objekt – dt. Satzklammer: „I have read the book – Ich habe das Buch gelesen“.

3. Expansion / Reduktion: Erhöhung bzw. Verringerung der Wortzahl (fr. einfaches Futur „il pourra“ – dt. umschriebenes Futur „er wird können“.

4. Intrakategorialer Wechsel: wortartinterne Änderung der grammatischen Funktionen (fr. bestimmter Artikel – dt. Nullartikel „le progress – Fortschritt“ – bei Verallgemeinerungen).

5. Transposition: Änderung der Wortart (Substantiv – Verb).

6. Transformation: Änderung der syntaktischen Konstruktion (Partizipialkonstruktion – Relativsatz).

Semantik

1. Semantische Entlehnung: Verbalisierung der gleichen Inhaltsmerkmale, z.B. bei vollständig äquvivalenten Entsprechungen von Redewendungen.

2. Modulation: Änderung der Perspektive durch Verbalisierung anderer Inhaltsmerkmale, z.B. durch Verneinung des Gegenteils.

3. Explikation / Implikation: Erhöhung bzw. Verringerung des Explikationsgrades.

4. Mutation: Änderung des denotativen Inhalts zugunsten einer anderen Variante, z.B. bei Reimzwang in Gedichtübersetzungen.

Hilfsverfahren: Anmerkungen, Vor- und Nachworte können in Übersetzungen als Hilfsverfahren dienen, z.B. Anmerkungen zur Explikation kulturspezifischer Abkürzungen.

 

3. Verfahren der Umfeldübersetzung

Umfeldübersetzungen sind Übersetzungen, bei denen textexterne Invarianten vorrangig sind, z.B. „der gemeinte“ Textsinn (bei korrigierenden Übersetzungen) oder die kulturelle Funktion (bei kulturell einbürgernden Übersetzungen).

Korrektur: Rekonstruktion des „Gemeinten“ bei Defekten des AT, z.B. die Verbesserung offensichtlicher Schreibfehler.



Adaptation: Anpassung an die Zielkultur bei situativer Äquivalenz, z.B. rechtlich bedingte Anpassung in Fachtexten.

 

4. Verfahren der interlingualen Bearbeitung

Interlinguale Bearbeitungen beruhen im Gegensatz zu Übersetzungen nicht auf Invarianzforderungen, sondern auf Varianzforderungen. Als bearbeitungstypische Teilverfahren sind vor allem zu nennen:

Zusätze / Kürzungen: intentionale Änderungen der Informationsmenge, z.B. Kürzungen im Rahmen von interlingualen Zusammenfassungen oder „moralisierende“ Zusätze in Kinderbuchbearbeitungen.

 

5. Möglichkeiten und Grenzen der Anwendung von Übersetzungsverfahren

Übersetzungsverfahren stellen Lösungstypen für Übersetzungsprobleme dar, lassen sich aber nicht auf alle Übersetzungsprobleme anwenden. Eine notwendige Bedingung für die Anwendung ist die Verallgemeinerbarkeit des Übersetzungsproblems. Prinzipiell verallgemeinerbar sind sprachenpaarbedingte, in geringerem Maße auch kulturpaarbedingte Übersetzungsprobleme. Erleichtert wird die Anwendung systematisierter Übersetzungsverfahren durch Strukturähnlichkeiten zwischen nah verwandten Sprachen, die eine relativ „wörtliche“ Übersetzung ermöglichen.

 


Дата добавления: 2015-11-04; просмотров: 179 | Нарушение авторских прав




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