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Phraseologische Antonymie

Merkmale der Phraseologismen | Klassifikationen der Phraseologismen | Strukturell-semantische Klassifikation |


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  1. Phraseologische Synonymie

Unter phraseologischen Antonymen verstehen wir in Anlehnung an lexikalische Antonyme Phraseologismen mit gegensätzlicher Bedeutung.

Die antonymischen Beziehungen in den phraseologischen Paaren lassen sich gerade dort am eindeutigsten feststellen, wo sie, d.h. die gegensätzlichen Beziehungen, auf den lexikalischen Konstituenten (Vollwörtern und Partikeln) der gleichstrukturierten Phraseologismen basieren. Vgl.:

ein warmes Herz haben „tiefe Gefühle haben, Liebe empfinden" - ein kaltes Herz haben „kalt, gefühllos sein";

ein weites Herz haben „großzügig sein" - ein enges Herz haben „nicht großzügig sein";

jmdn. in den Sattel heben „jmdn. in eine einflussreiche Position hineinbringen" - jmdn. aus dem Sattel heben „jmdn. aus einer einflussreichen Position drängen".

Antonymische lexikalische Konstituenten können verschiedenen Wortarten angehören:

jmdm. die Zunge bindenjmdm. die Zunge lösen; auf dem riсhtigen Dampfer seinauf dem falschen Dampfer sein; im Vordergrund stehenim Hintergrund stehen, groß von jmdm. denken

klein von jmdm. denken; aus demselben Holz geschnitten seinaus anderem Holz geschnitten sein.

Die phraseologischen Antonyme der explizierten Art sind nicht frei modellierbar. So sind z.B. die nachstehenden Phraseologismen durch antonymische lexikalische Konstituenten in antonymische Phraseologismen nicht umkehrbar:

jmdm. die Hände binden - jmdm. die Hände *lösen

jmdm. die kalte Schulter zeigen - jmdm. die *warme Schulter zeigen

etw. mit der linken Hand erledigen - etw. mit der *rechten Hand erledigen

 

Diese Art der phraseologischen Antonymie „arbeitet" auch in einer anderen Hinsicht nicht, nämlich: antonymische lexikalische Konstituenten ergeben nicht immer ein antonymisches Verhältnis der Phraseologismen. So in den Wendungen: etw. durch eine fremde Brille sehen; etw. durch seine eigene Brille sehen, wo im zweiten Beispiel infolge der Umdeutung des gesamten Konstituentenbestandes das Adjektiv eigen eine andere Bedeutung entwickelt hat, nämlich „subjektiv".

Dass phraseologische Antonyme auf diesem Weg nicht regelmäßig gebildet werden, geht folglich aus dem linguistischen Status dieser Spracheinheiten hervor, weil Phraseologismen eben semantisch transformierte Wortkomplexe sind.

Auf denselben Umstand ist auch die Antonymität der Konstituenten zurückzuführen, die außerhalb der Phraseologismen nicht antonymisch sind: grünes Licht „Handlungsfreiheit"; rotes Licht „Versagung der Handlungsfreiheit".

Keine Regelmäßigkeit in der Bildung von antonymischen Paaren in der Phraseologie ist auch durch Negation feststellbar, obgleich es im phraseologischen Bestand einzelne gegensätzliche Phraseologismen dieser Art gibt, vgl:

sich über etw. Kopfzerbrechen machen „sich über etw. Gedanken machen"

sich über etw. kein Kopfzerbrechen machen „sich über etw. keinen Kummer machen".

Das ist besonders deutlich zu sehen an der Tatsache, dass zu den bestehenden phraseologischen Wortfügungen, in deren Bestand eine Negation enthalten ist, keine positiven Formen gebildet werden können. Vgl.:

nicht auf den Kopf gefallen sein „nicht dumm sein", aber es gibt unter den kodifizierten festen Wortkomplexen des Deutschen keinen antonymischen Phraseologismus *auf den Kopf gefallen sein; etw. ist nicht von schlechten Eltern „etw. hat Format", aber *etw. ist von den schlechten Eltern; aussehen, als ob man kein Wässerchen trüben könnte „ganz harmlos aussehen", aber *aussehen, als ob man ein Wässerchen trüben könnte; jmdm. nicht grün sein „jmdm. nicht wohlgesinnt sein", aber *jmdm. grün sein.

Dieser Umstand ist darauf zurückzuführen, dass die innere Form der bezeichneten Phraseologismen bzw. das Motivationsmerkmal, das der Phraseologisierung zu Grunde liegt, bei solchen Umkehrungen sinnwidrig wird. Vgl. * aussehen, als ob man ein Wässerchen trüben könnte. Bei anderen Einheiten würde die konnotative Komponente — das Ironische, Scherzhafte einer Wendung —, was gerade die semantische Einmaligkeit vieler Phraseologismen bildet, verschwinden, z.B. *auf den Kopf gefallen sein,

*jmdm. grün sein.

Da phraseologische Antonyme nicht frei modellierbar sind, bilden gleichstrukturierte antonymische Einheiten lediglich eine Gruppe unter anderen phraseologischen Antonymen. Wie groß diese Gruppe ist, wird wohl die künftige Forschung ergeben. Zahlreicher scheinen allerdings verschiedenstrukturierte Einheiten zu sein, die infolge der Phraseologisierung variabler Wortverbindungen entstehen. Daraus resultieren folgende Typen gegensätzlicher Beziehungen der Phraseologismen:

(a) die Phraseologismen sind semantisch einander nur annähernd gegensätzlich und stilistisch gleich markiert. Vgl.:

jmdm. den Kopf waschen ugs. jmdn. in den Himmel heben

„jmdn. scharf zurechtweisen" ugs. „jmdn. übermäßig loben"

(b) die Phraseologismen sind semantisch einander nur annähernd gegensätzlich und stilistisch verschieden markiert. Vgl.:

jmdn. auf der Latte haben salopp - jmdn. über den grünen Klee loben ugs.

„jmdn. nicht leiden können" - „jmdn. übermäßig loben“


Дата добавления: 2015-11-14; просмотров: 91 | Нарушение авторских прав


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