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Paradigmatikdes Verbs

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§ 15. Begriff des Paradigmas. Allgemeines zum Verbalparadigma

Unter Paradigma einer Wortart versteht man die Gesamtheit der Wort­formen, die den Wörtern der betreffenden Wortart eigen sind.

Das Paradigma hat einen Systemcharakter. Alle Wortformen im Paradig­ma sind aufeinander abgestimmt und stehen einander als Gegenglieder einer Opposition gegenüber:

ich rufe/du rufst /er ruft,

ich rufe / wir rufen,

ich rufe / ich rief,

ich rufe / ich werde gerufen,

ich rufe /ich riefe/ ich würde rufen и. а.

Die Zusammenstellung dieser Wortfoimen ist möglich, weil ihnen eine oder mehrere grammatische Bedeutung gemeinsam sind und weil sie zu­gleich im Rahmen einer dieser grammatischen Bedeutungen im Gegensatz-


Verhältnis zueinander stehen, d. h. eine Opposition bilden. In unserem Bei­spiel: ich rufe I du rufst I er ruft sind die Wortformen dadurch vereint, dass sie alle a) finite Formen (Personalformen), b) Formen des Präsens, c) For­men des Singulars sind; im Rahmen der ersten grammatischen Bedeutung aber sind sie einander gegenübergestellt als Formen der 1. /2. /3. Person. Der Gegensatz zwischen diesen Wortformen beruht auf der Opposition: spre­chend / angesprochen / besprochen.

Unter Opposition verstehen wir die antonymische Beziehung der Ge­genglieder im Rahmen einer grammatischen Bedeutung, die die betreffen­den Wortformen unterscheiden lässt.

Der Begriff der Oppositionen ist für die Grammatik nicht weniger grund­legend als für die Fonologie, wo er zuerst entwickelt wurde (die Prager Schule, insbesondere Trubetzkoy). Er ist von ausschlaggebender Bedeutung sowohl für die Bestimmung des Wortformenbestandes eines Paradigmas als auch für die Erschließung der grammatischen Kategorien einer Wortart (s. § 20).

Das Paradigma des Verbs beruht auf dem Zusammenspiel mehrerer Op­positionen. Vor allem stehen alle finiten Formen des Verbs und die infiniten Formen des Verbs als Gegenglieder einander gegenüber. Sie sind einander auf Grund der Opposition: auf eine Person bezogen / allgemein gegenüber­gestellt.

Einen durchgehenden Charakter hat im Rahmen der finiten Formen des Verbs die oben erwähnte Gegenüberstellung der 1., 2. und 3. Person mit der ihr zugrunde Kegenden Opposition: sprechend / angesprochen / besprochen. Diese Gegenüberstellung tritt niemals getrennt von der Gegenüberstellung zwischen Singularform und PJuralform auf (Opposition: Einheit / Mehrheit). Die Kombination der Oppositionen nach Person und Numerus bildet den Grundstock der einzelnen Mikroparadigmen im Rahmen der Konjugation des Verbs:


И.


 

täsens Präteritum Perfekt
1. rufe rief habe gerufen
2. rufst riefst hast gerufen
3. ruft rief hat gerufen
1. rufen riefen haben gerufen
2, ruft rieft habt gerufen
3. rufen riefen haben gerufen usw.

Die Mikroparadigmen des Präsens, Präteritums, Perfekts, Plusquamper­fekts, des 1. und 2. Futurs Ind./ Konj., Akt./ Pass, sowie des 1. und 2. Kondi­tionals sind durch weitere Oppositionen zeitlichen und modalen Charakters sowie im Hinblick auf das Genus verbi aufeinander abgestimmt, was sie zu einem Gesamt- oder Makroparadigma der Konjugation vereint.

Jede finite Verbalform erscheint als ein Kreuzpunkt mehrerer Oppositio­nen und als Gegenglied zu allen anderen Wbrtformen des Makroparadigmas der Konjugation. Vgl.:


(ich) rief, habe / hatte gerufen,
rufen, rufend, gerufen Wßrde rQfen; gerufen haben

4 s* (ich) rufe, riefe, habe / hätte

I /^ gerufen, werde rufen / gerufen

rufe, ruft ^--- „ „ rufe----------- >. haben, würde rufen / gerufen

rufen Sie!,<° haben

•I >^ (ich) werde/wurde gerufen,

,,,, ч, bin / war gerufen worden, werde gerufen

(du) rust, (er) ruft werden / gerufön wQrden sdn

Die infiniten Formen des Verbs sind einerseits ein Gegenglied zu den finiten Formen des Verbs (s. o.), andererseits bilden sie auch zwei Mikropa-radigmen für sich. Vgl.:

1) 1. Partizip 2. Partizip

erwachend erwacht

(Opposition: geschehend/vollzogen)
liebend geliebt

(Opposition*, aktivisch/passivisch)
bauend gebaut

(Oppositionen: geschehend/vollzogen aktivisch/pas sivisch)

2) 1. Infinitiv 2. Infinitiv

sprechen gesprochen haben

(Opposition: allgemein/vorvergangen)

fragen gefragt haben

gefragt werden gefragt worden

(Oppositionen: allgemein/vorvergangen) sein
aktivisch/passivisch)

Als Invariante des Verbalparadigmas dürfte das vollständige Paradigma eines persönlichen transitiven Verbs gelten, wo alle dem Verb eigenen gram­matischen Oppositionen und dementsprechend alle möglichen Wortformen des Verbs zur Geltung kommen.

Als Varianten des Verbalparadigmas hätten wir dann die einzelnen un­vollständigeren Paradigmen zu betrachten, deren Umfang von der Anzahl und dem Charakter der grammatischen Oppositionen bestimmt wird, die den einzelnen strukturell-semantischen Klassen von Verben eigen sind. So ist zum Beispiel den intransitiven Verben die Opposition; aktivisch / passivisch fremd, weshalb das Paradigma dieser Verben fast auf die Hälfte des maxi­malen Wortformenbestandes reduziert wird. Den unpersönlichen Verben sind die Oppositionen: sprechend / angesprochen / besprochen und Einheit / Mehr­heit fremd; auch kennen sie nicht die Oppositionen: aktivisch / passivisch und Geschehen / Aufforderang zum Geschehen. Deshalb ist hier die Anzahl der Wortformen auf ein Minimum reduziert.


Zuweilen ist das Ausbleiben einiger Wortformen durch die lexikalische Bedeutung eines Verbs oder einer Gruppe von Verben bedingt So haben die transitiven Verben haben, besitzen, bekommen, wissen, kennen lernen, er­fahren und einige andere kein Passiv. Die Verben bevorstehen, enden, gelin­gen u. Ä. werden nur in der Form der 3. Pers. Sg./ PL gebraucht. Ihnen fehlen praktisch auch die Formen des Imperativs.

§ 16. Arten der verbalen Wortformen im Deutschen. Morphologische Typen (Klassen) der deutschen Verben

Das Paradigma des deutschen Verbs vereinigt in sich einfache (synthe­tische) und zusammengesetzte (analytische) Wortformen. Die analytischen Wortformen sind in einer absoluten Überzahl (4 Tempusformen von 6 im Indikativ, 6 Tempusformen von 8 im Konjunktiv, alle Formen des Passivs, 2. Infinitiv Aktiv, 1. und 2. Infinitiv Passiv). Doch halten die einfachen fi-niten und infiniten Formen des Verbs den analytischen Verbalformen da­durch die Waage, dass sie ein reich entwickeltes Fiexionssystem (zahlrei­che Personalendungen und Affixe sowie Ablaut, Umlaut und Vokalhebung im Wurzelmorphem starker Verben) besitzen, was dem gemischten, syn­thetisch-analytischen Typ des deutschen Sprachbaus im Allgemeinen ent­spricht.

Die Rolle der einfachen Wbrtformen im deutschen Verbalparadigma ist umso größer, als gerade sie durch die Mannigfaltigkeit ihrer Bildung die Einteilung der Verben in morphologische Typen (Klassen) herbeiführen.

I. BILDUNG DER EINFACHEN VERBALFORMEN UND DIE KONJUGATIONSTYPEN

Der Hauptgegensatz zwischen den zwei Grundtypen der Konjugation (1. schwache und 2. starke Verben) beruht auf den verschiedenen Beschaf­fenheiten des Wurzelmorphems.

Kennzeichnend für den einzigen produktiven Typ deutscher Verben, die Verben der schwachen Konjugation, ist die Invariabilität des Wurzelmor­phems, das ausschließlich als Träger der lexikalischen Bedeutung des Verbs füngiert. Alle einfachen grammatischen Formen dieser Verben werden durch Anfügung affixaler Morpheme gebildet (vgl. leb-e, lebst, leb-t, leb-te, leb­test, ge-leb-t u. a.). Von den affixalen Morphemen gelten als das Merkmal der schwachen Konjugation die sog. Dentalsuffixe -te-/-ete -im Präteritum, -t-/-et im 2. Partizip.

Das Hauptcharakteristikum der starken Konjugation ist dagegen die Va­riabilität des Wurzelmorphems. Das Wurzelmorphem eines starken Verbs weist einige Varianten (Morphemalternanten oder Allomorphe des Wurzel­morphems) auf, die auf den Ablaut, Umlaut und auf die Vokalhebung zu­rückgehen. Vgl.:


binden: bind- / band- / bund-.

schlafen: schlaf- /schlaf- /schlief-.

helfen: helf- /hilf-/half/-/half-/holf-.

Als Invariante des Wurzelmorphems erscheint in der Regel der konstante Konsonantenbestand des Wurzelmorphems (vgl. g..b in geb-e, gibst, gab-gäb-e: h.Jfin helf-e, hilfst, half-, hälf-e-/hülf-e, ge-holf-en). Doch bewir­ken bei einigen starken Verben der Konsonantenwechsel und einige andere Unregelmäßigkeiten im Konsonantenbestand des WuTzelraorphems eine weitere Variabilität des Wurzelmorphems (vgl, schneid- / schnitt-; war- / wes-; geh-/ging-/gang-).

Das Wurzelmorphem der starken Verben hat einen synkretischen Cha­rakter, da es nicht nur Träger der lexikalischen Bedeutung des Wortes ist, sondern durch sein Alternieren sich auch zusammen mit den affixalen Mor­phemen an der Gestaltung der Wortformen im Paradigma des Verbs beteiligt und Mitträger grammatischer Bedeutungen der Verbalformen ist.

Obwohl die deutsche Sprache bloß ca. 150 einfache starke Verben zählt, ist die Rolle der starken Konjugation in der Formenbildung ausnehmend groß, da die Anzahl der starken Verben durch Ableitung (Präfixbildungen) und zum Teil durch Zusammensetzung uneingeschränkt wachsen kann.

Alle anderen Verben (Verben mit schwankender Konjugation und die so genannten unregelmäßigen Verben), deren Zahl im Vergleich zu den Ver­ben der starken und schwachen Konjugation sehr beschränkt ist, sind nach der Bildung ihrer einfachen Formen nur individuell geartete Varianten der oben genannten Konjugationstypen.

2. ANALYTISCHE FORMEN DES VERBS

Die Eigenart der analytischen Formen des Verbs hat geschrieben, ist ge­kommen, wird fahren, wird gerufen u. a. als Wortformen und Glieder des Verbalparadigmas gegenüber den mehr oder weniger festen biverbalen Wort-grappen von dem Typ willfahren, kann, mag, soll kommen, beginnt zu spre­chen, will gesehen haben, soll gekommen sein, hat zu arbeiten, ist zu ma­chen u. a. besteht in Folgendem:

a) Die analytischen Formen treten uns als lexikalische und grammatische Ganzheiten entgegen. Die lexikalische Ganzheit dieser Formen beruht dar­auf, dass die lexikalische Bedeutung von haben, sein, werden restlos in ihrer strukturellen, formprägenden Funktion aufgeht, so dass sie zu Hilfsverben, zu einer Art Funktionswörter werden, während die zweite Komponente der Verbindung allein die lexikalische Information der ganzen Prägung trägt. Die grammatische Ganzheit beruht darauf, dass die analytische Form in gram­matischer Hinsicht idiomatisch ist: die grammatische Form der einzelnen Komponenten gibt keinen Aufschluss über die grammatische Bedeutung des Ganzen. Vgl.:

hat — Gegenwartsform + geschrieben — passivisches Partizip Ф hat ge­schrieben — Vergangenheitsform, Aktiv;


werde —Gegenwartsform +fahren — Allgemeinform =£ werde fahren — Zukunftsform;

b) Die analytischen Formen sind ein Teil des Verbalpaiadigmas, da sie
den anderen Wortformen des Verbalparadigmas als Gegenglieder verschie­
dener Oppositionen gegenüberstehen.

Vgl.: (ich) fahre/fuhr/werde fahren; (er) ruft / wird gerufen

c) Aus dem paradigmatischen Charakter der analytischen Formen folgt
die Möglichkeit einer fast uneingeschränkten Bildung dieser Formen im Rah­
men der betreffenden Wortart.

Bei vielen biverbalen Wortgruppen, z. B. willfahren, kann, mag, soll kommen, beginnt zu sprechen u. Ä. fehlt der erste grundlegende Charakter­zug der analytischen Formen, die lexikalische und grammatische Ganzheit und der damit verknüpfte Idiomatismus. Daher können sie nicht als Formen eines Wortes betrachtet werden.

Aber auch die festen idiomatischen biverbalen Wortgruppen: will gese­hen haben, soll gekommen sein, muss (zu Hause) sein, hat zu arbeiten, ist zu machen u. Ä., die zum Ausdruck grammatischer (modaler) Bedeutung die­nen, dürfen den analytischen Formen nicht gleichgestellt werden, da sie in das Verbalparadigma nicht eingegangen sind (deshalb sind sie auch Wort-grappen und keine Wortformen). Was sie außerhalb des Verbalparadigmas stellt, ist, dass sie kein Oppositionsverhältnis zu den Wörtformen des Verbs aufweisen.

Vgl.: er arbeitet / er arbeitete / würde arbeiten

Aber nicht: er arbeitet -V er will gearbeitet haben

Auch nicht: er arbeitet -V er soll gearbeitet haben -V er hat zu arbeiten

u. Ä.

§ 17. Klassifikation der starken Verben nach dem Ablaut

Eine der Darstellungsmöglichkeiten der Ablautverhältnisse im System der starken Verben der deutschen Gegenwartssprache bleibt bis heute die historische Klassifikation der starken Verben, der die 7 Ablautreihen des Althochdeutschen zugrunde liegen (vgl. [191] und die anderen Grammati­ken jener Zeit sowie die modernen Grammatiken für den Ausländerunter­richt, z. B. [172], mit unbedeutenden Modifikationen [215], [119]).

1. Ablautreihe

a) eilv reitenrittgeritten

Auch: beißen, bleichen, gleichen, gleiten, greifen, kneifen, leiden, pfei­fen, reißen, schleichen, schleifen, schmeißen, schneiden, schreiten) spleißen, streichen, streiten, weichen;

b) ei — J— I; schreibenschrieb — geschrieben

Auch: bleiben, gedeihen, leihen, meiden, preisen, reiben, scheiden, scheinen, schleißen, schweigen, schreien, speien, steigen, treiben, weisen, zeihen,


Дата добавления: 2015-08-05; просмотров: 194 | Нарушение авторских прав


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Kapitel 4 DAS VERB| Strukturell-semantische Subklassen von Verben

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