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Der Besuch steht auf.

Herr Gabele brummt. | Es klingelt. | Er lacht. | Wieder sitzt ein Pfeil in seinem Herzen. Und diesmal ist der Pfeil vergiftet. | Dann zieht er mit einem Ruck die Decke von der Staffelei, nimmt Palette und Pinsel zur Hand, betrachtet seine Arbeit mit zusammengekniffenen Augen und geht ans Werk. | Das Kind nickt und macht sich auf den Weg. | Das Kind schiebt sich auf eine Stuhlkante und wendet kein Auge von der Dame. | Der alte Herr verspricht, sofort zu kommen. Er ist genau so aufgeregt wie die Resi. | Der Hofrat sitzt am Bett. | Der Vater sieht sich im Zimmer um. Der Schulranzen liegt fertig gepackt auf dem Pultsitz. Daneben hockt Christl, die Puppe. |


Читайте также:
  1. Besuch gehabt.
  2. Er steht am Fenster wie ein Junge, der in die Ecke gestellt wurde und der aus Trotz nicht wieder hervorkommen will.

18 „Und was werden Sie tun?“

19 „Wenn ich das wüsste!“ sagt die junge Frau.

 

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Erlauben Sie, aber …

Nehmen Sie mir meine Offenheit nicht übel.

Ich mache Ihnen keinen Vorwurf.

Und was werden Sie tun?

Wenn ich das wüsste!

 

1 L uise steht vor einem Münchner Postschalter (перед окошечком почты; der Schalter – окошечко /кассы, банка, почты/). „Nein“, sagt der Beamte für die postlagernden Sendungen (служащий, отвечающий за посылки /писем/ до востребования) bedauernd (с сожалением, сожалея). „Nein, Fräulein Vergissmeinnicht, heut hätten wir wieder nix.“

2 Luise blickt ihn unschlüssig an (растерянно). „Was kann das nur bedeuten (что же это может значить, в чем же тут дело)?“ murmelt sie bedrückt (удрученно; drücken – давить, жать).

3 Der Beamte versucht zu scherzen (пытается шутить). „Vielleicht ist aus dem Vergissmeinnicht ein ‘Vergissmich’ geworden?“

4 „Das ganz gewiss nicht“, sagt sie in sich gekehrt (погруженная: «повернутая» в себя). „Ich frag morgen wieder nach.“

5 „Wenn ich darum bitten darf (как вам будет угодно: «если я могу об этом попросить»)“, erwidert er lächelnd.

 

1 Luise steht vor einem Münchner Postschalter. „Nein“, sagt der Beamte für die postlagernden Sendungen bedauernd. „Nein, Fräulein Vergissmeinnicht, heut hätten wir wieder nix.“

2 Luise blickt ihn unschlüssig an. „Was kann das nur bedeuten?“ murmelt sie bedrückt.

3 Der Beamte versucht zu scherzen. „Vielleicht ist aus dem Vergissmeinnicht ein ‘Vergissmich’ geworden?“

4 „Das ganz gewiss nicht“, sagt sie in sich gekehrt. „Ich frag morgen wieder nach.“

5 „Wenn ich darum bitten darf“, erwidert er lächelnd.

 

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Was kann das nur bedeuten?

 

1 F rau Körner kommt heim. Brennende Neugier (жгучее любопытство) und kalte Angst streiten (спорят) in ihrem Herzen, dass es ihr fast den Atem nimmt.

2 Das Kind hantiert (возится, хлопочет) eifrig in der Küche. Topfdeckel klappern. Im Tiegel schmort es (на сковороде, в кастрюле тушится; der Tiegel – сковорода /с ручкой/; низкая кастрюля /с ручкой/).

3 „Heute riecht’s aber gut!“ sagt die Mutter. „Was gibt’s denn, hm?“

4 „Schweinsripperl (свиные отбивные: «ребрышки»: das Schwein – свинья + die Rippe – ребро) mit Sauerkraut (с кислой капустой: das Sauerkraut) und Salzkartoffeln (отварным картофелем)“, ruft die Tochter stolz (гордо).

5 „Wie schnell du das Kochen gelernt hast!“ sagt die Mutter, scheinbar ganz harmlos (как будто бы совершенно невинно, безобидно; scheinen – казаться; scheinbar – кажущийся, мнимый; видимо).

6 „Nicht wahr (не правда ли)?“ antwortet die Kleine fröhlich (радостно). „Ich hätt nie gedacht (никогда бы не подумала), dass ich …“ Sie bricht entsetzt ab (в ужасе замолкает: «прерывает /речь/»; das Entsetzen – ужас; entsetzt – объятый ужасом) und beißt sich auf die Lippen. Jetzt nur die Mutter nicht ansehen!

7 Diese lehnt sich an der Tür (прислоняется) und ist bleich. Bleich wie die Wand.

8 Das Kind steht am offenen Küchenspind (у кухонного шкафчика; der/das Spind – узкий шкафчик /например в раздевалке/) und hebt Geschirr heraus. Die Teller klappern wie bei einem Erdbeben (при землетрясении: die Erde + beben).

9 Da öffnet die Mutter mühsam (с трудом) den Mund und sagt: „Luise!“

10 Krach (бабах)!

11 Die Teller liegen in Scherben (разбитые вдребезги: «в осколках»: die Scherbe – черепок, осколок) auf dem Boden. Luise hat’s herumgerissen (опрокинула: «сорвала»; reißen - рвать). Ihre Augen sind vor Schreck geweitet (от страха широко раскрыты, вытаращены).

12 „Luise!“ wiederholt die Frau sanft und öffnet die Arme weit.

13 „Mutti!“

14 Das Kind hängt der Mutter wie eine Ertrinkende (утопающая) am Hals und schluchzt leidenschaftlich (рыдает во всю: «страстно»; die Leidenschaft - страсть).

15 Die Mutter sinkt in die Knie und streichelt Luise mit zitternden Händen. „Mein Kind, mein liebes Kind!“

16 Sie knien zwischen zerbrochenen Tellern (стоят на коленях посреди разбитых тарелок; zerbrechen – разбивать). Auf dem Herd verschmoren («перетушиваются») die Schweinsripperl. Es riecht nach angebranntem Fleisch (пахнет подгорелым мясом: das Fleisch). Wasser zischt (шипит) aus den Töpfen (из кастрюль: der Topf) in die Gasflammen.

17 Die Frau und das kleine Mädchen merken von alledem nichts (ничего этого: «всего этого» не замечают). Sie sind, wie es manchmal heißt (как это иногда говорится) und ganz selten vorkommt (и очень редко случается), nicht ‘von dieser Welt’ (не от мира сего).

 

1 Frau Körner kommt heim. Brennende Neugier und kalte Angst streiten in ihrem Herzen, dass es ihr fast den Atem nimmt.

2 Das Kind hantiert eifrig in der Küche. Topfdeckel klappern. Im Tiegel schmort es.

3 „Heute riecht’s aber gut!“ sagt die Mutter. „Was gibt’s denn, hm?“

4 „Schweinsripperl mit Sauerkraut und Salzkartoffeln“, ruft die Tochter stolz.

5 „Wie schnell du das Kochen gelernt hast!“ sagt die Mutter, scheinbar ganz harmlos.

6 „Nicht wahr?“ antwortet die Kleine fröhlich. „Ich hätt nie gedacht, dass ich …“ Sie bricht entsetzt ab und beißt sich auf die Lippen. Jetzt nur die Mutter nicht ansehen!

7 Diese lehnt sich an der Tür und ist bleich. Bleich wie die Wand.

8 Das Kind steht am offenen Küchenspind und hebt Geschirr heraus. Die Teller klappern wie bei einem Erdbeben.

9 Da öffnet die Mutter mühsam den Mund und sagt: „Luise!“

10 Krach!

11 Die Teller liegen in Scherben auf dem Boden. Luise hat’s herumgerissen. Ihre Augen sind vor Schreck geweitet.

12 „Luise!“ wiederholt die Frau sanft und öffnet die Arme weit.

13 „Mutti!“

14 Das Kind hängt der Mutter wie eine Ertrinkende am Hals und schluchzt leidenschaftlich.

15 Die Mutter sinkt in die Knie und streichelt Luise mit zitternden Händen. „Mein Kind, mein liebes Kind!“

16 Sie knien zwischen zerbrochenen Tellern. Auf dem Herd verschmoren die Schweinsripperl. Es riecht nach angebranntem Fleisch. Wasser zischt aus den Töpfen in die Gasflammen.

17 Die Frau und das kleine Mädchen merken von alledem nichts. Sie sind, wie es manchmal heißt und ganz selten vorkommt, nicht ‘von dieser Welt’.

 

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Nicht wahr?

Er ist nichtvon dieser Welt’.

 

1 S tunden sind vergangen. Luise hat gebeichtet (исповедалась = во всем призналась). Und die Mutter hat die Absolution erteilt (отпустила грехи: «дала отпущение грехов»). Es war eine lange, wortreiche Beichte (многословная исповедь), und es war eine kurze, wortlose Freisprechung (молчаливое, бессловесное отпущение) von allen begangenen Sünden (всех совершенных грехов; eine Sünde begehen – совершить грех) - ein Blick, ein Kuss, mehr war nicht nötig.

2 Jetzt sitzen sie auf dem Sofa. Das Kind hat sich eng, ganz eng an die Mutter gekuschelt (/ласково/ прижался, удобно устроился). Ach, ist das schön, endlich die Wahrheit gesagt zu haben! So leicht ist einem zumute (так легко становится на душе), so federleicht (легко, как перышко: die Feder)! Man muss sich an der Mutter festklammern (крепко уцепиться; klammern – цепляться; die Klammer – скоба, зажим, прищепка), damit man nicht plötzlich davonfliegt!

3 „Ihr seid mir schon zwei raffinierte Frauenzimmer!“ meint die Mutter.

4 Luise kichert vor lauter Stolz (хихикает от истинной: «сплошной» гордости). (Ein Geheimnis hat sie allerdings immer noch nicht preisgegeben (выдала): dass es da in Wien, wie Lotte ängstlich geschrieben hat, neuerdings ein gewisses Fräulein Gerlach gibt!)

5 Die Mutter seufzt (вздыхает).

6 Luise schaut sie besorgt an (смотрит на нее озабоченно; die Sorge – забота).

7 „Nun ja“, sagt die Mutter. „Ich denke darüber nach, was jetzt werden soll! Können wir tun, als sei nichts geschehen (как будто ничего не произошло)?“

8 Luise schüttelt entschieden (решительно) den Kopf. „Lottchen hat sicher großes Heimweh nach dir (очень скучает по тебе). Und du doch auch nach ihr, nicht wahr, Mutti?“

9 Die Mutter nickt.

10 „Und ich ja auch“, gesteht das Kind. „Nach Lottchen und …“

11 „Und deinem Vater, gelt (не так ли, не правда ли)?“

12 Luise nickt. Eifrig und schüchtern zugleich (ревностно и робко одновременно). „Und wenn ich bloß wüsste, warum Lottchen nicht mehr schreibt?“

13 „Ja“, murmelt die Mutter. „Ich bin recht in Sorge (я очень волнуюсь: «действительно в заботе»).“

 

1 Stunden sind vergangen. Luise hat gebeichtet. Und die Mutter hat die Absolution erteilt. Es war eine lange, wortreiche Beichte, und es war eine kurze, wortlose Freisprechung von allen begangenen Sünden - ein Blick, ein Kuss, mehr war nicht nötig.

2 Jetzt sitzen sie auf dem Sofa. Das Kind hat sich eng, ganz eng an die Mutter gekuschelt. Ach, ist das schön, endlich die Wahrheit gesagt zu haben! So leicht ist einem zumute, so federleicht! Man muss sich an der Mutter festklammern, damit man nicht plötzlich davonfliegt!

3 „Ihr seid mir schon zwei raffinierte Frauenzimmer!“ meint die Mutter.

4 Luise kichert vor lauter Stolz. (Ein Geheimnis hat sie allerdings immer noch nicht preisgegeben: dass es da in Wien, wie Lotte ängstlich geschrieben hat, neuerdings ein gewisses Fräulein Gerlach gibt!)


Дата добавления: 2015-07-20; просмотров: 48 | Нарушение авторских прав


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In ihrem Kopf dreht sich alles.| Die Mutter nickt.

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