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IV. Metaphysik. 5 страница

IV. Zur Ethik. | V. Zur Politik. | VI. Zur Metaphysik. | Eine naturwissenschaftliche Satire. | Zwölfter Essay. Kritik der Hartmann’schen Philosophie des Unbewußten. | I. Einleitung. | II. Psychologie. | IV. Metaphysik. 1 страница | IV. Metaphysik. 2 страница | IV. Metaphysik. 3 страница |


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»Lieben Brüder! Das Glück liegt vor eurer Nase. Greifet nur in die Fülle, so werdet Ihr selig werden, lieben Brüder.«

ii647 Aus dieser Umarmung der beiden überseienden Principe, des zum Sein entschiedenen Seinkönnenden und des Reinseienden, wird also das Sein gezeugt; wie wir schon wissen, hat es vom Vater sein»Daß«, von der Mutter sein»Was und Wie.«

(777.)

Also: Ein einziges Wesen umarmt sich und zeugt! Großer Herr von Hartmann!

Wird also das existentielle Wollen plötzlich durch ein existentielles nichtwollen-Wollen zu Nichte,... so hört selbstverständlich auch das leere wollen-Wollen (und wollen- Nichtkönnen) auf, und die Rückkehr in die reine an sich seiende Potenz ist vollzogen, der Wille ist wieder, was er vor allem Wollen war: wollen und nichtwollen könnender Wille; – denn das Wollen-Können freilich ist ihm auf keine Weise zu nehmen.

(778.)

Wie oben: Schwind’s Melusine.

Es giebt nämlich im Unbewußten weder eine Erfahrung, noch eine Erinnerung... Ist dem aber so, und muß bei der Unmöglichkeit, eine Erinnerung im Unbewußten zu statuiren, die einschmeichelnde Illusion der Hoffnung auf endgültigen, wohl gar seine Endgültigkeit genießenden Frieden nach Schluß des Weltprocesses als frommer Wahn beseitigt werden, so bleibt unzweifelhaft die Möglichkeit offen, daß die Potenz des Willens noch einmal und von Neuem sich zum Wollen entscheidet, woraus dann sofort die Möglichkeit folgt, daß der Weltproceß sich schon beliebig oft (!) in derselben Weise abgespielt haben kann.

(779.)

Ja, Sie haben Recht, Herr von Hartmann: Ihre Philosophie ist»hart, kalt und fühllos wie Stein.«Ihr barer Unsinn kann auch keine Bekenner finden.

 

3. Die Vorstellung oder Idee.

So ist also die Idee als das rein Seiende primo loco ein bloßes Formalprincip (!), das formal Logische, und erst die angewandte Welt-Logik, nämlich die Anwendung auf das vorgefundene Antilogische erfüllt vermittelst dieser Bethätigung des Formalprincips behufs Aufhebung des in sich Widerspruchsvollen (?), die Idee mit dem Inhalt des Zwecks, und damit implicite zugleich mit dem ganzen idealen Apparat der Mittel zu |

ii648 diesem Zweck (d.h. dem idealen Inhalt der Welt in allen Stadien ihres Processes).

(783.)

Nun hätte ich endlich den klaren Gipfel Ihrer Philosophie erreicht. Also:

1) Der All-Eine Wille ist ein reines Formalprincip.

2) Das Bewußtsein ist ein reines Formalprincip.

3) Die Idee ist ein reines Formalprincip.

Und aus diesen drei absolut leeren Formen lassen Sie die Welt entstehen! – Mogha purisa!

Es ergiebt sich a posteriori aus dem Erklärungsbedürfniß (!) der Zweckthätigkeit des Unbewußten die Nothwendigkeit der Annahme eines vorweltlichen Bewußtseins.

(786.)

Also doch! Das All-Eine Unbewußte war vor der Welt bewußt. Ein bewußtes Unbewußtes! In der That, es wird immer schöner und interessanter, und ich bereue schon längst nicht mehr, meinen Widerwillen überwunden zu haben und auf meinem Sessel im Zuschauerraum sitzen geblieben zu sein.

Die unbewußte Finalität bildet die wahre philosophische Mitte zwischen dem Theismus und Persönlichkeits- Pantheismus einerseits und den Systemen einer blinden und zwecklosen Nothwendigkeit andererseits (Spinozismus und Materialismus), indem sie die Wahrheit beider Seiten in sich aufhebt, und beider Irrthümer enthüllt.

(786.)

Sie bewunderungswürdiger Vermittler, Versöhner und – Achselträger! Wer glaubt aber Ihren Judasworten und Judasküssen? Der Pferdefuß und Fuchsschwanz sind deutlich unter Ihrem lichten Friedenstalar zu sehen.

Dies ist der radicale Unterschied zwischen beiden (Principien): der Wille setzt sich selbst aus sich heraus, die Idee wird vom Willen aus sich (als einer im Zustande des Nichtseins [!] Befindlichen) herausgesetzt in’s Sein.

(787.)

Wenn die Idee nun weder wirkliches Sein, noch Potenz des Seins, noch auch schlechthin Nichts sein soll, was bleibt dann übrig? Nichts als das rein Seiende, purus actus ohne vorhergegangene Potenz, der eben darum nicht wirkliches Sein ist, weil er aus keiner Potenz hervorgegangen ist. Es |

ii649 fehlt der Sprache zur Bezeichnung dieses Begriffes jedes geeignete Wort.

(787.)

Wie kommt es, frage ich hier, daß der»hellsehende«sprachbildende Masseninstinkt (585) für diesen wichtigen Begriff kein geeignetes Wort gefunden hat?

Sie sehen mich zornig und zugleich geringschätzig an und schweigen.

So will ich antworten. Der sprachbildende Genius hat für Alles, was im Leben vorkommt oder sich denken läßt, z.B. für Ochse, Windbeutel, Charlatan, Wahnsinniger, auch für Unbewußtes, Gott u.s.w. immer ein Wort gefunden; aber was in einer möglichen Erfahrung nicht vorkommen kann oder was sich nicht denken läßt, dafür konnte er auch kein Wort finden.

Diese Antwort mag Ihnen sehr ungenial und hausbacken vorkommen; vielleicht dürfte sie Ihnen aber doch zu denken geben, ohne daß gerade dieses Denken eine intellektuale Anschauung sein müßte.

Übrigens haben Sie diesen purus actus sicherlich schon längst bereut, und da verbietet mir mein Zartgefühl, noch eine Randglosse zu machen.

Ist nun der Gesammtinhalt der Weltidee in jedem Moment durch und durch logisch bestimmt (nämlich einerseits durch den stabilen Endzweck, andererseits durch die im letzten Moment erreichte Entwicklungsstufe des Processes), und ist jeder einzelne Theil durch das Ganze bestimmt, so ist eben auch jedes einzelne Dasein und Geschehen in jedem Moment logisch bestimmt und bedingt.

(789.)

Das kann ich gelten lassen; aber, Herr von Hartmann, wohlverstanden: cum grano salis, d.h. der Mensch darf auf regulative Weise sich denken: der Weltlauf sei durch eine All-Weisheit bestimmt worden. Er muß sich dabei stets bewußt bleiben, daß thatsächlich der Weltlauf nicht durch eine hypostasirte menschliche Vernunft festgestellt worden ist; denn über die wahre Entstehung der Welt oder über die Factoren, welche die vorweltliche Gottheit berühren, darf Nichts in constitutiver Weise bestimmt werden.

 

4. Die identische Substanz beider Attribute.

Wären Wille und Vorstellung getrennte Substanzen, so wäre die Möglichkeit eines Einflusses derselben auf einander ebenso |

ii650 wenig abzusehen, wie die Möglichkeit eines realen Aufeinanderwirkens von getrennten Individuen nach den Principien eines consequenten Pluralismus denkbar ist.

(793.)

Dasselbe, was das Eine ist, ist auch das Andere. Das Wollende ist das Vorstellende und das Vorstellende ist das Wollende, – nur das Wollen und das Vorstellen ist verschieden, nicht das Wollende und das Vorstellende.

(ib.)

Man könnte diese in Wille und Vorstellung identische Substanz, dieses individuelle Einzelwesen, welches erst jene abstracten Allgemeinheiten trägt,»das absolute Subjekt«nennen...

Dahingegen, wenn man berechtigt ist, irgend etwas Ursprüngliches (!) den absoluten Geist (!!) zu nennen, so ist es gewiß diese Einheit von Wille und Vorstellung, diese Eine Substanz, die überall sowohl will als vorstellt.

(794.)

»Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn.«Sie Romantiker wollen uns jetzt sogar in’s Säuglingsalter der Menschheit zurückwerfen!

Tout comme chez l’homme. Weil im Menschen Geist und Wille in Einem Leibe sind, muß auch Gott Geist und Willen in Einer Person haben.

Wie konnten Sie es wagen, gescheidten Männern, welche Sie neben Dummköpfen in der deutschen Nation voraussetzen mußten, so Etwas zu bieten? Ich versichere Sie: selbst Hottentotten würden Ihre Märchen nicht glauben.

 

5. Die Möglichkeit metaphysischer Erkenntniß.

Das Reale unterscheidet sich vom Idealen durch Das, was dem Idealen Realität verleiht, durch den Willen.

(800.)

Das ist grundfalsch. Das Reale unterscheidet sich vom Idealen durch die Materie.

Das Ideale dagegen, das Sie im Auge haben, liegt virtualiter schon im Realen: Zweck und Mittel sind in diesem bereits verbunden, und die Welt ist deshalb Entwicklung aus sich heraus, nicht Bewegung nach einer Endursache. Die Welt als Gesammtheit der Individuen ist was jedes Individuum ist: Wille zum Tode.

 

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Дата добавления: 2015-11-14; просмотров: 47 | Нарушение авторских прав


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