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Das Verb: seine semantisch-strukturellen Klassen und grammatischen Kategorien



Vorlesung VI

Das Verb: seine semantisch-strukturellen Klassen und grammatischen Kategorien

im Deutschen und Russischen.

I. Semantisch-strukturelle Klassen der Verben

II. Person, Numerus, Tempus der Verben. Das grammatische Geschlecht der r. Verben

III. Modus, Genus und Aspekt der r. Verben.

Verb ist eine Wortart, die eine Tätigkeit, ein Geschehen oder einen Zustand ausdrückt.

Sowie in der russischen, als auch in der deutschen Sprache gibt es bestimmte semantisch-strukturelle Klassen der Verben.

Nach der Funktion im Satz teilt man die Verben in Vollverben und Nicht-Vollverben ein. Vollverben sind Verben, die allein das Prädikat im Satz bilden können, d.h. sie haben ihre eigene lexikalische Bedeutung. Nicht-Vollverben sind Verben, die nicht allein das Prädikat bilden können.

Zu den Nicht-Vollverben werden gezählt:

Als Hilfsverb bezeichnet man bestimmte Verben, die die Bedeutung der von ihnen begleiteten Vollverben modifizieren. Der Bestand und die Funktionen der Hilfsverben im D. und R. fallen nicht völlig zusammen.

1) Im R. gebraucht man das H.v. nur bei der Bildung einer Zeitform, des Futurums. Nämlich das H.v «быть» (Я буду работать), oder das H.v. «стать» (Он не станет с нами разговаривать) gebraucht man bei der Bildung des Futurums der imperfektiven Verben (несовершенный вид).

Im Deutschen sind die Verben “haben, werden und sein” zur Bildung der Perfekt-, Plusquamperfekt- und Zukunftsformen gebräuchlich.

2) Im R. wird da H.v. «быть» zur Bildung der Passivkonstruktionen gebraucht (Он был всеми уважаем. Дом был продан).

Im Deutschen werden für dieses Ziel sowohl das Verb “werden” (Vorgangspassiv) (Es wird gelesen), als auch das Verb “sein” (Zustandspassiv) (Das Fenster ist geöffnet) gebraucht.

3) Im Deutschen ist die analytische Konjunktiv-II-Bildung mit “würde” verbreitet (wenn er kommen würde).

4) Im R. gebraucht man das Verb «взять» als Hilfsverb, um Plötzlichkeit der Handlung wiederzugeben (Он взял да и проболтался), welches im Deutschen keine Entsprechung hat.

5) Sowie im D., als auch im R. gibt es H.v., die die Einladung zur gemeinsamen Handlung bedeuten. Im D. sind es solche H.v. wie “lassen, wollen” (Lasst uns gehen, Wollen wir singen), und im R. – das Verb «давать» (Давайте сходим в театр).

Nach dem Verhältnis zum Subjekt unterscheidet man persönliche Verben und unpersönliche Verben. Die unpersönlichen Verben im Deutschen, die die Naturerscheinungen bezeichnen, treten im Satz immer nur in Verbindung mit dem unpersönlichen Pronomen “es” auf (Es dämmert, es dunkelt). In der r. Sprache fehlt dieser Satzteil (Светает. Темнеет). Ausserdem haben einige deutsche u.p. Verben keine Entsprechungen im Russischen (Es blitzt – Молния сверкает. Es regnet – Дождь идёт. Es schneit – Снег идёт). Die u.p.Verben, die einen Körper- oder Gemütszustand des Menschen wiedergeben, können entweder in für beiden Sprachen ähnlichen Konstruktionen gebraucht werden (его знобит – ihn friert; его тошнит – ihn ekelt), oder in verschiedenen (мне страшно – mich graut, я хочу пить – mich durstet).

Der Valenz nach (die Eigenschaft eines Wortes, andere Wörter an sich zu binden) gibt es null- bis n-wertige Verben:

Nach ihrem Verhältnis zum Subjekt und Objekt können die Verben eingeteilt werden in nicht reflexive und reflexive. In dieser Hinsicht muss man die zahlreichen Unterschiede in der Rektion der d. und entsprechenden r. Verben betonen.



Man unterscheidet zwei Verbformen: die finiten Verbformen (konjugierte Verbformen) (личные) und die infiniten Verbformen (именные).

Die finiten Verbformen der beiden Sprachen drücken folgende grammatische Kategorien aus: Person, Numerus, Tempus, Modus (наклонение), Genus (залог). Die r. Verben besitzen ausserdem die Kategorie des Aspekts (вид) und die Vergangenheitsformen der r. Verben können auch das grammatische Geschlecht ausdrücken (Он сказал, она сказала, дитя сказало).

Die infiniten Verbformen sind im Gegensatz zu den finiten nicht flektiert und drücken einige grammatische Kategorien, besonders Numerus und/ oder Person des Verbs nicht aus.

Im Deutschen und Russischen gibt es drei infinite Verbformen: Infinitiv (gehen, идти), Partizip I (das adverbiale P) (gehend, идя), Partizip II (das adjektivische P.) (gegangen, прочитанный).

Die syntaktischen Funktionen der finiten und infiniten Verbformen sind in folgender Tabelle dargestellt:

 

Prädikat

Subjekt

Objekt

Attribut

Adverbiale Bestimmung

Finitum

Russisch

Deutsch

+

+

-

-

-

-

-

-

-

-

Infinitum

Russisch

Deutsch

+

+

+

+

+

+

+

+

+

+

Partizip II

Russisch

Deutsch

-

+

(Imperativ)

-

-

-

-

+

+

-

+

Partizip I

Russisch

Deutsch

-

-

-

-

-

-

-

-

+

+

 

Unter dem Infinitiv versteht man eine Verbform, in der Numerus und Person nicht ausgedrückt werden. Infinitivformen gibt es gleichwohl in verschiedenen Tempora und unterschiedlicher Genera.

Die r. und d. Sprachen unterscheiden sich voneinander nach dem Bestand der Infinitivformen. Im R. gibt es 3 Infinitivformen:

· Infinitiv Aktiv (вести, читать, беречь)

· Infinitiv Passiv von manchen imperfektiven Verben (выполняться, развешиваться)

· Infinitive Passiv von transitiven Verben (analytische Form) (быть уважаемым, быть приглашённым)

Im Deutschen unterscheidet man 6 Infinitivformen:

· Infinitiv I Aktiv (arbeiten, kommen)

· Infinitiv II Aktiv (gearbeitet haben, gekommen sein)

· Inf. I Passiv (gebaut werden)

· Inf. II Passiv (gebaut worden sein)

· Inf. I Stativ (gebaut sein)

· Inf. II Stativ (gebaut gewesen sein)

 

 

Der Vergleich der d. und r. Infinitivformen zeigt, dass die r. Infinitivformen den deutschen Infinitiv I Formen entsprechen: делать/сделать – machen; выполняться – erfüllt werden; быть написанным – geschrieben sein.

Ein Partizip ist eine infinite Verbform. Die Bezeichnung deutet auf die Teilhabe an den Eigenschaften sowohl von Adjektiven als auch von Verben hin.

Adjektivische Partizipien (im Russischen nennt man sie причастия) drücken die Handlung als eine Eigenschaft des Handelnden aus. Sie werden ganz normal als Adjektive dekliniert, behalten aber die Rektion des zugrundeliegenden Verbs (Der ein Buch lesende Mensch – Читающий книгу человек).

Im Allgemeinen werden sie nur attributiv verwendet (der schreibende Mensch – пишущий человек). Es ist verständlich, weil man statt der prädikativen Verwendung des Partizips (Der Mensch ist schreibend – Человек пишущ) sinnvollerweise auf das ursprüngliche Verb zurückgreift: Der Mensch schreibt – Человек пишет.

Adverbiale Partizipien (im Russischen: деепричастия) beziehen die Handlung auf eine gleichzeitig ablaufende weitere Tätigkeit (Am Tische sitzend, las er ein Buch. Сидя за столом, он читал книгу).

Abgesehen von der nüchternen Feststellung der Gleichzeitigkeit können diese Adverbialpartizipien oder деепричастия – vor allem im Russischen – zusätzlich noch eine mehr oder weniger starke modale Bedeutung haben, die so stark sein kann, daß sie die Gleichzeitigkeit als unwichtige Nebensache in den Hintergrund abdrängt. (Beispiele folgen an anderer Stelle)

Man unterscheidet in beiden Sprachen:

1) Partizip II Präsens Aktiv, welches sich, als Adjektiv, auf den Handelnden bezieht (im R. действительное причастие настоящего времени) (Читающий человек – der lesende Mensch. Светящая лампа – die leuchtende Lampe)

2) Partizip I Präsens Aktiv, welches sich auf eine gleichzeitig ablaufende weitere Handlung bezieht (Беседуя с ним, он все время думал о чём-то другом. Mit ihm plaudernd, dachte er die ganze Zeit an etwas anderes). Im Russischen wie im Deutschen bleibt die Form des adverbialen Partizips unverändert.

3) Partizip II Perfekt Passiv (im R. страдательное причастие прошедшего времени) (Прочитанная книга – Das gelesene Buch. Высказанное мнение – Die ausgesprochene Meinung).

 

Das Partizipiensystem der r. und d. Sprachen weist aber viele Unterschiede auf:

1) Im Russischen – im Gegensatz zum Deutschen – gibt es Partizip I und II der Vergangenheit. (Писавший человек, написав письмо).

Im Deutschen kann man in der Regel problemlos das russische Partizip II der Vergangenheit durch ein Partizip der Gegenwart übersetzen. Zumindest gilt das bei imperfektiven Verben (Он увидел сидевшего за столом человека – er erblickte einen am Tisch sitzenden Menschen). Bei perfektiven Verben geht das nicht mehr (Высказавший это предположение человек сидел за столом. – *Der diese Vermutung ausgesprochen habende Mensch (der Mensch, der diese Vermutung ausgesprochen hatte) saß am Tisch.

Das r. Partizip I der Vergangenheit kann auch nur durch eine Umschreibung übersetzt werden (Сказав это, он ушёл. Nachdem er das gesagt hatte (*dies gesagt habend) ging er. Прочитав книгу, он отложил её на стол. Nachdem er das Buch gelesen hatte, legte er es auf den Tisch)

2) Nur im Russischen gibt es Partizip I und II Präsens Passiv:

Томимый духовной жаждой человек – Der von geistigem Durst geplagte Mensch.

«Духовной жаждою томим в пустыне мрачной я влачился.» (Пушкин)

 

II. Die grammatische Kategorie der Person wird semantisch durch die semantische Kategorie der kommunikativen Rollen, die die Teilnehmer der im Satz wiedergegebenen Situation spielen, begruendet. Es ist prinzipiell für jede Sprachsituation charakteristisch, dass es einen Sprecher (1. Person), einen Zuhörer (2. Person) und etwas/jemand, über den man spricht (3. Person), gibt. Die grammatische Kategorie der Person ist im Deutschen und Russischen in Gestalt der Personalpronomen vertreten. Ausserdem weisen darauf auch die Verbflexionen hin, die zugleich die Zahl der Situationsteilnehmer bezeichnen: я читаю – мы читаем; ich lese – wir lesen. In dieser Hinsicht gibt es bestimmte Unterschiede in der r. und d. Sprache. Naemlich werden die russischen Verbflexionen sowohl in Gegenwarts-, als auch in Zukunftformen differenziert: пиш-у - пиш-ешь – пиш-ет – пиш-ем – пиш-ете – пиш-ут. Und umgekehrt werden die russischen Verben in der Vergangenheit durch die Personalendungen nicht differenziert, obwohl sie dabei auf den Numerus und in Singularform noch auf das grammatische Geschlecht hinweisen: Он пришёл – Она подумала; Ты написал новый роман – Ты нарисовала картину; они подарили мне цветы, мы спели песню, вы купили подарок. Die grammatische Bedeutung der Person wird in solchen Verben nur analytisch durch die Pronomen bezeichnet.

Im Deutschen werden die Personalendungen der Verben sowohl im Praesens, als auch im Präteritum weniger differenziert. So sind in beiden Zeitformen die 1. und 3. Personen Plural, und im Präteritum auch die 1. und 3. Personen Singular homonym: wir/sie arbeiten /arbeiteten; ich/er fuhr, arbeitete. In Präsens sind die 3. Person Singular und 2. Person Plural mancher Verben (vor allem schwachen) homonym: er/ihr – arbeitet; aber: er gibt – ihr gebt.

Im Deutschen wird die Kategorie der Person in manchen Verben auch durch die innere Flexion ausgedrückt. Es handelt sich 1) um die starken Verben mit den Stammvokalen a-, -o, -au, die einen Umlaut in der 2. und 3. Person erhalten und 2) um die starken Verben mit dem Stammvokal -e, die eine Brechung (Wechsel e/i) in denselben Personen erhalten.

Jede grammatische Person der d. und r. Verben besitzt sowohl Haupt-, als auch Nebenfunktionen im Satz. Nämlich können sie folgende Bedeutungen ausdrücken: als Sprecher, Zuhörer, dritte Person/Gegenstand auftreten oder Unpersönlichkeit, Verallgemeinerung (обобщённость), Unbestimmtheit (неопределённость) und Höflichkeit ausdrücken. Zum Beispiel:

1. 1. Person Singular:

- Sprecher: я опасаюсь, что…Ich befürchte, dass…

- Verallgemeinerung: Моя хата с краю – ничего не знаю; Mein Name ist Hase, ich weiss von nichts.

2. 2. Person Singular:

- Zuhörer: Ты идёшь с нами? Kommst du mit?

- Sprecher: Ты ему говоришь, а он…, Du sprichst mit ihm, und er…

- Verallgemeinerung: Не знаешь – не говори; Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg auch keinem anderen zu.

3. 3. Person Singular:

- Dritte Person/Gegenstand: Он опаздывает. Er verspätet sich.

- Sprecher (Im Gespräch zwischen den Eltern und dem Kind): Мама сейчас вернётся. Mutti kommt gleich zurück.

- Zuhörer (---): Мой сыночек будет себя вести хорошо? Mein Söhnchen will artig sein?

- Verallgemeinerung: Кто не работает, тот не ест. Wer zuletzt lacht, lacht am besten.

- Unbestimmtheit: ---: Man lachte viel

- Unpersönlichkeit: Светает; Es graut.

4. 1. Person Plural

- Sprecher (inklusiv, zusammen mit dem Zuhörer): Мы (с тобой) договорились. Wir (du und ich) haben es abgesprochen.

- Sprecher (exklusiv, ohne Zuhörer): Мы уходим, а ты оставайся дома. Wir gehen fort, du bleibst aber zuhause.

- Sprecher (Autor): Мы полагаем, что…; Wir nehmen an, dass…

- Zuhörer (mitfühlend): Как мы себя чувствуем? Wie fühlen wir uns?

- Verallgemeinerung: Поживём – увидим; - ------

5. 2. Person Plural

- Zuhörer: Вы мне позвоните (neutrale und höfliche Form); Ruft ihr mich an? (neutrale Form)

- Verallgemeinerung: Вы входите и видите (in den Anweisungen)

6. 3. Person Plural

- dritte Personen/Gegenstände: Они уезжаю, Sie fahren fort

- Sprecher: Ему говорят, а он… (belehrend – назидательно)

- Verallgemeinerung: После драки кулаками не машут; Neue Besen kehren gut.

- Zuhörer (höflich): Sind Sie damit einverstanden?

- Unbestimmtheit: И о чём они там только думают? Sie haben (man hat) mich nur irregeführt.

Der Vergleich der russischen und deutschen Personalformen der Verben vom Standpunkt ihrer Funktionen im Satz zeigt, dass diese Formen in beiden Sprachen mehrfunktionell sind. Wenn die deutschen Verben in den Sätzen mit “man” mehr Funktionen erfüllen können, dann werden die Bedeutungen des Sprechers und der Verallgemeinerung in der r. Sprachen durch mehrere Personalformen ausgedrückt.

Die grammatische Kategorie des Numerus ist in beiden Sprachen zweiseitig. Sie ist in jeder konjugierten Verbform enthalten. Sie bringt durch das Verb ebenso wie durch das Substantiv zum Ausdruck, ob es sich um eine Einzahl bzw. eine Nicht-Gegliedertheit oder um eine Mehrzahl bzw eine Gegliedertheit von Personen, Gegenständen oder Abstrakta handelt. Die kategorie des Numerus ist eng mit der Kategorie der Person verbunden. Ebenso wie die Kategorie der Person wird der Numerus des Verbs analytisch durch das Pronomen oder das Substantiv und morphologisch durch die Endungen ausgedrückt.

Die Kategorie des grammatischen Geschlechts ist nur den russischen Verben eigen. Dabei kommt sie nur durch die Singularformen der Vergangenheit zum Ausdruck. In der 1. und 2. Person Singular weist die Endung des Verbs auf das biologische Geschlecht der handelden Person hin: я/ты сделал – я/ты сделала; und in der 3. Person Singular - auf das grammatische Geschlecht: Книга лежала здесь – произведение вскрыло многие актуальные проблемы.

Die grammatische Kategorie des Tempus gibt an, in welcher Zeitstufe aus der Sicht des Sprechers das Besprochene stattfindet. Das Jetzt des Sprechers wird Sprechzeitpunkt genannt. Er ist der Bezugspunkt für sprachliche Ausdrücke, die sich auf die Zeit beziehen.

Das Tempus wird in der Regel stets relativ zum Sprechzeitpunkt gesetzt. So lassen sich drei absolute Zeitebenen, die so genannten Hauptzeiten, unterscheiden: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft.

 

Diesen absoluten Zeitangaben stehen so genannte relative Tempora, die Nebenzeiten, zur Seite. Diese erweitern die Hauptzeiten um eine Vorzeitigkeit und eine Nachzeitigkeit. Vorzeitigkeit bedeutet, dass eine geschilderte Handlung vor einer zweiten, in einer übergeordneten Konstruktion geschilderten Handlung stattgefunden hat. Nachzeitigkeit bedeutet, dass die Handlung, die in einer untergeordneten Konstruktion geschildert wird, nach der in der übergeordneten Konstruktion geschilderten Handlung stattfindet.

In der r. Sprache werden die Verbformen an bestimmte absolute und relative Tempora nicht gebunden. In der deutschen Sprache aber besitzen bestimmte Verbformen die Funktion des Ausdrucks entweder der absoluten, oder der relativen Tempora.

Die Tempusstruktur des russischen Verbs ist eng mit der Kategorie des Aspekts verbunden. Man unterscheidet:

1) Präsens der Verben des imperfektiven Aspekts

2) Präteritum der Verben beider Aspekte

3) Futurum der Verben des imperfektiven Aspekts (analytische Form) und des perfektiven Aspekts (synthetische Form)

Im Deutschen ist dieses System anders gestaltet:

1) Zu den absoluten Tempora gehören: Präsens, Präteritum und Futurum I;

2) Zu den relativen Tempora gehören: Perfekt, Plusquamperfekt und Futurum II

Präsens der russischen und deutschen Verben kann folgende zeitliche Bedeutungen ausdrücken:

  1. Aktuelle Gegenwart: Студенты пишут сочинение – Die Studenten schreiben einen Aufsatz.
  2. Zukunft: Мы встречаемся у театра – Wir treffen uns vor dem Theater.
  3. Historische Gegenwart: Иду я однажды по улице – Einmal gehe ich durch die Strasse.
  4. Allzeitigkeit: Смелость города берёт – Dem Mutigen gehört die Welt.

 

Präteritum der imperfektiven Verben stellt den Verlauf einer Handlung in der Vergangenheit dar: Они долго совещались. Präteritum der perfektiven Verben bezeichnet die vollendete Handlung in der Vergangenheit: Он закрыл окно. In der Umgangssprache kann es auch die Gegenwart (Ну, я пошёл) und eine Aufforderung (Пошли в кино) ausdrücken. In den Sprichwörtern kommt durch diese Form auch die Аllzeitigkeit vor: Кто смел, то вдвое съел.

In der d. Sprache wird das Präteritum in einem zusammenhängenden Text gebraucht. Es bezeichnet entweder den Verlauf der gleichzeitigen Handlungen in der Vergangenheit (und ist dann mit dem Präteritum der russischen infiniten Verben zu vergleichen): er sass in der Ecke und schwieg; oder die Aufeinanderfolge der Handlungen in der Vergangenheit (und ist dann mit dem Präteritum der russischen finiten Verben zu vergleichen): Er trat ein und begrüsste die Anwesenden. In den Sprichwörtern kommt durch diese Form auch die Аllzeitigkeit vor: Ein Wolf im Schlaf fing nie ein Schaf.

Perfekt wird für die Bezeichnung einer Handlung in der Vergangenheit gebraucht (Sein ganzes Leben hat er gearbeitet), auch wenn das Resultat dieser Handlung erhalten bleibt (Kolumbus hat Amerika entdeckt). In den Sprichwörtern kommt manchmal die Allzeitigkeit vor: EinUnglück ist bald geschehen. Perfekt kann auch die Zukunft bezeichnen, die als vollendet auftritt (In einer halben Stunde habe ich den Brief geschrieben).

Plusquamperfekt gibt die Vorzeitigkeit in der Vergangenheit wieder: Sie lächelte, nachdem sie mich erkannt hatte.

Was die Zukunftsformen betrifft, gibt es im Russischen zwei Zukunftsformen: Futurum und einfaches Futurum

 

 


Дата добавления: 2015-11-04; просмотров: 128 | Нарушение авторских прав




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