Geographische Lage Deutschlands

VORLESUNG II

Geographische Lage Deutschlands

Landschaftsformen

a) das Norddeutsche Tiefland

b) das Mittelsgebirge/die Mittelgebirgslandschaft

c) Alpenvorland mit den Alpen

Landschaftsformen:

Die BRD hat drei sehr unterschiedliche Landschaftsformen: das Norddeutsche Tiefland oder die Norddeutsche Tiefebene, das Mittelgebirge oder die Mittelgebirgslandschaft und das Alpenvorland mit den Alpen.

Deutschlands Landschaften sind mannigfaltig: Hochgebirge und Ebenen, Hügelländer und Flusstäler wechseln einander ab. Man schützt sie in Naturschutzgebieten, Biosphärenreservaten und Nationalparks.

Die wichtigsten Flüsse sind der Rhein mit seinen Nebenflüssen, der Mosel, dem Neckar und dem Main; die Ems, die Weser, die Elbe und die Oder, die nach Norden fließen. Die Donau fließt von Westen nach Osten und verbindet Süddeutschland mit Osterreich und den Ländern Südeuropas. Diese Hauptströme sind durch Kanäle miteinander verbunden.

Prüfen Sie sich selbst!

1. Welche Landschaftsformen unterscheidet man in der BRD?

2. Wie sind die deutschen Landschaftsformen?

3. Wie heißen die wichtigsten Flüsse der BRD?

4. Was verbindet die einzelnen Flüsse miteinander?

a) das Norddeutsche Tiefland

Das Norddeutsche Tiefland schiebt sich von Osten nach Westen zwischen die Küsten von Nord- und Ostsee im Norden und den Rand der Mittelgebirge im Süden.

Das Land ist flach und hauptsächlich Agrargebiet. Die Ost- und Nordfriesischen Inseln, Halliginseln, die Insel Helgoland, das Watt/das Wattenmeer, fruchtbare Böden und Heidegebiete, Ostfriesland, die Mecklenburgische Seeplatte, Ostseeinseln (Rügen), Spreewald kennzeichnen diese Landschaft.

Das Wattenmeer an der niederländischen, deutschen, dänischen Küste ist die größte Wattenlandschaft der Erde. Alle 6 Stunden verschlingt die Nordsee mit der Flut das Wattenmeer und gibt es bei der Ebbe wieder frei. Die bekanntesten Wattbewohner sind Seehunde. Seit 90er Jahre ist das Watt auch Biosphärenreservat. Vor der Nordseeküste erheben sich die Ost- und Nordfriesischen Inseln, die durch das Wattenmeer vom Festland getrennt sind. Inmitten der Nordsee, zwischen Föhr, Amrum und der Halbinsel Eiderstedt, liegen einige kleine Halliginseln/Halligen: Reste der alten Festlandmarschen. Die Bauernhöfe auf den Halligen bieten bei stürmischer See Schutz vor dem „blanken Hans“.

Die bekanntesten Bade- und Ferieninseln sind Norderney und Sylt. Die Nordfriesische Insel Sylt befindet sich „in Deutschland ganz oben“ und gehört zu den schönsten Urlaubsparadiesen. Elf Ortschaften gibt es heute auf Sylt und jede hat ihren eigenen Reiz.

Die kleine Felseninsel Helgoland liegt 60 km vom Festland entfernt in der Nordsee.

Fruchtbare Böden liegen am Nordrand der Mittelgebirge, im Niederrheinischen Tiefland, zwischen der Eifel und dem Bergischen Land, sowie im Münsterland (die Braunschweiger Börde, die Magdeburger Börde). Die fruchtbaren Böden sind bevorzugte Landwirtschaftsgebiete, in denen man vorwiegend Weizen und Zuckerrüben anbaut. Um den fruchtbaren Boden zu schützen, wurden zahlreiche Dämme gebaut.

Neben den fruchtbaren Böden prägen diese Landschaft auch Heidegebiete1 z.B. die Lüneburger Heide. Menschenleere Natur, Sandwege zwischen Birkenhainen, malerische Wassermühlen, Tierparks und Kurbäder: die Lüneburger Heide ist vielfältiger als man glaubt.

Heute dominieren in der Lüneburger Heide Heidekraut, Birkenwälder und Wacholderbüsche. Heidschnuckenherden grasen malerisch auf den Heideflächen. Nicht nur zur Heideblüte ist die Lüneburger Heide eine Reise wert. Tief herabgezogene Reetdächer sind typisch für die Schafställe der Lüneburger Heide. Zwischen Watt und Heide zieht sich Ostfriesland. Diese Landschaft kennzeichnen zahlreiche Kanäle.

Die meisten Seen des Norddeutschen Tieflandes liegen im Nordosten Deutschlands. Die größten Seen sind der Müritz See (117 km), der Schweriner See, der Plauer See. Kanäle und Flüsse verbinden die zahllosen Seen im waldreichen Herzen Mecklenburgs und schaffen so ein in Mitteleuropa völlig einzigartiges Naturparadies.

Die Ostseeküste ist teils sandig, teils felsig. Die wichtigsten deutschen Inseln in der Ostsee sind Fehmarn, Rügen und Usedom. Die Insel Rügen ist die größte deutsche Insel. Wasser, Wind, Sonne modellieren auf der Insel Rügen seit Jahrhunderten ein bizarres Kunststück: die Wissower Klinken.

Spreewald: Einst sumpfiger Urwald, heute eine einzigartige binnenländische Flusslandschaft mit mannigfaltiger Flora und Fauna. Heute ist im Spreewald eine weitgehend natürliche Auenlandschaft erhalten geblieben.

Prüfen Sie sich selbst!

1. Wo schiebt sich das Norddeutsche Tiefland?

2. Wie ist diese Landschaftsform?

3. Wodurch zeichnet sich das Norddeutsche Tiefland aus?

4. Was bezeichnet man als Wattenmeer?

5. Wie heißen die Nordfriesischen Inseln?

6. Was sind die Halligen?

7. Wie heißen die Ostfriesischen Inseln?

8. Wo liegen die fruchtbaren Böden?

9. Wozu dienen die Dämme in dieser Region?

10. Welche landwirtschaftlichen Kulturen baut man hier an?

11. Was ist ein Heidegebiet?

12. Was sind die Heidschnucken?

13. Wo zieht sich Ostfriesland?

14. Welche Seen schaffen in dieser Landschaft ein völlig einzigartiges Naturparadies?

15. Was ist Spreewald?

2. Das Mittelgebirge

In der dicht bewaldeten Mittelgebirgszone wechseln Hochflächen, Berglandschaften, vulkanische Formen, Täler und Becken einander ab.

Massig und steil ragt das nördlichste Mittelgebirge aus der Ebene auf: der Harz. Der dicht bewaldete Harz ist an Naturschönheiten reich. Er bildet eine eigene Klimaregion mit rauhen Gebirgswinden, kühlen Sommern und schneereichen Wintern. Der höchste Berg des Harzes ist der Brocken (1 142m). Der Brocken in Sachsen-Anhalt ist Norddeutschlands höchster Berg. Sein Gipfel ist fast 300 Tage im Jahr nebelverhangen. Das führte zu der Sage, dass hier wohl die Hexen hausen — Anlass für die alljährliche Walpurgisnacht.

Südlich des Harzes erheben sich die Gebirge des Thüringer Waldes, des Frankenwaldes und das Fichtelgebirge. Deutschlands geographischer Mittelpunkt ist der Thüringer Wald. Der 120 km lange und 35 km breite, mit vielen Tälern durchsetzte Gebirgsrücken hat sich zu einer beliebten Ferienregion entwickelt. Hier lässt es sich endlos wandern. Der bekannteste Höhenwanderweg ist der zwischen Franken und Thüringen verlaufende, 160 km lange Rennsteig.

Das Erzgebirge: Das namensgebende Erz war nur eines der vielen Bodenschätze, die im Mittelalter im Erzgebirge gefördert waren. Heute verbindet man das Bergland eher mit Exportschlagern wie Weihnachtspyramiden, Nussknackern und Räuchermännchen.

Das Elbsandsteingebirge: Wegen seiner Schönheit wird das Elbsandsteingebirge «die Sächsische Schweiz» genannt. Die.. Sächsische Schweiz“ im Elbsandsteingebirge wurde seit 1990 zum Nationalpark erklärt und somit einem besonders strengen Schutz unterstellt. Die Bastei ist der wohl berühmteste Teil dieses Gebietes. Heute ist die Bastei Teil des Nationalparks. Beim Wandern im Elbsandsteingebirge über die Ebenheiten, durch die Wälder und Schluchten, entdeckt man eine breite Palette von Pflanzen und Tieren, die das Erleben der besonderen Landschaft noch verstärken.

Das mit Fichten und Kiefern bestandene Fichtelgebirge gehört zu den ältesten Gebirgen der Welt und ist reich an Erz, Braunkohle, Silber und Gold.

Zwischen dem Rheinland im Westen und Thüringen im Osten erstreckt sich das hessische Mittelgebirgsland. Den westlichen Teil des Mittelgebirgslandes bildet das Rheinische Schiefergebirge, welches aus Einzelgebirgen besteht, von denen der Hunsrück, der Taunus, die Eifel, der Westerwald und das Sauerland die bedeutendsten sind. Sie werden durch die tiefen, engen Täler des Mittelrheins, der Mosel, der Lahn und der Sieg voneinander getrennt.

Im Südwesten des Mittelgebirgslandes liegt die Oberrheinische Tiefebene. Sie weist ein sehr mildes Klima auf. Die Oberrheinische Tiefebene wird von den Vogesen im Westen und vom Schwarzwald im Osten umgeben, die sie vor kalter Luft schützen.

Der Schwarzwald ist ein wichtiges Erholungsgebiet mit zahlreichen heilklimatischen Kurorten. Die Hornigsrode, der höchste Berg des Schwarzwaldes, bietet mit 1164 m Höhe einen wunderbar weiten Blick über die Region, in der es von Heilbädern und Kurorten nur so wimmelt. Nur stellenweise ist der Schwarzwald tatsächlich so düster, wie sein Name vermuten lässt. Das Mittelgebirge mit den charakteristisch bewaldeten Bergen und den wildromantischen Tälern gehört zu den ältesten deutschen Feriengebieten.

Prüfen Sie sich selbst!

1. Was prägt das Mittelgebirge?

2. Wo liegt der Harz?

3. Wodurch ist dieses Gebirge bekannt?

4. Was ist der Thüringer Wald?

5. Wie heißt der bekannteste Höhenwanderweg zwischen Franken und Thüringen?

6. Woher hat das Erzgebirge seinen Namen?

7. Womit verbindet man diese Region heute?

8. Wie nennt man das Elbsandsteingebirge wegen seiner Schönheit?

9. Was ist die Bastei?

10. Was kennzeichnet das Fichtelgebirge?

11. Was bildet den westlichen Teil des Mittelgebirgslandes?

12. Wie heißen die einzelnen Teile des Rheinischen Schiefergebirges?

13. Wodurch zeichnet sich die Oberrheinische Tiefebene aus?

14. Was ist der Schwarzwald?

3. Das Alpenvorland mit den Alpen

Die weite und hügelige Hochebene zwischen der Donau und den Alpen heißt das Alpenvorland, durchschnittlich 500 m hoch. Typisch für diese Landschaft sind Moorgegenden, Hügelketten mit Seen (Ammersee, Starnberger See, Chiemsee), kleine Dörfer, bewaldete Höhenzüge. An der Grenze zur Schweiz und zu Österreich befindet sich der größte See der BRD der Bodensee.

An der Grenze des Bundeslandes Bayern zum tschechischen Böhmen wuchtet Mitteleuropas größter „Urwald“. So nennt man den Bayerischen Wald.

Mit dem Allgäu verbindet man sattgrüne Wiesen, grasende Rinder, liebliche Seen vor einer grandiosen Bergkulisse und natürlich Schloss Neuschwanstein.

Im Süden besitzt die BRD Anteil an den Nördlichen Alpen, zu denen die Allgäuer Alpen (die Mädelegabel), die Bayerischen Alpen und die Berchtesgadener Alpen (der Watzmann) gehören. Der höchste Berg der BRD ist die Zugspitze (2962m) in den Bayerischen Alpen. Zahlreiche Fremdenverkehrsorte wie z. B. Berchtesgaden, Garmisch-Partenkirchen oder das international bekannte Ski- und Sportzentrum Obersdorf im Allgäu sowie malerische Bergseen ziehen jährlich Hunderttausende von Touristen an. Der höchste Gipfel Deutschlands grenzt an Österreich.

Mit Bahnen gelangt der Besucher zum höchsten Punkt des Landes: Von Garmisch-Partenkirchen bis zum „Zugspitzdorf‘ Grainau fährt eine elektrische Bahn. Von dort führt eine Zahnradbahn hinauf zum Schneefernerhaus in 2650 m Höhe. Ein Seilschwebebahn bringt die Besucher vom Schneefernerhaus auf den Westgipfel. Bei guter Sicht reicht der Blick bis zu den Seen im Alpenvorland. Das vergoldete Eisenkreuz markiert den 2962 m hohen Ostgipfel der Zugspitze. Von hier aus genießen Bergwanderer Oberbayerns schönsten Ausblick. Schauen und Schweigen lautet die Devise angesichts der überwältigenden Bergwelt der Alpen.

Die Bergregion im Südosten Deutschlands ist eines der ältesten Schutzgebiete der Alpen. In dem Berchtesgadener Talkessel dominiert der Watzmann (2713), egal aus welcher Himmelsrichtung.

Prüfen Sie sich selbst!

1. Was kennzeichnet das Alpenvorland?

2. Wie heißt der größte See der BRD und wo liegt er?

3. Was prägt das Allgäu?

4. Wie heißen die deutschen Alpen?

5. Wie heißt der höchste Berg der BRD?

6. Wie kann man die Zugspitze erreichen?

7. Wie heißt der höchste Berg in den Berchtesgadener Alpen?

8. Was zieht jährlich Hunderttausende von Touristen in diese Region an?

Дата добавления: 2015-11-04